Äußerliche Anwendung:
Frischer Saft oder Sirup wird als Pinselung für entzündetes, blutendes Zahnfleisch empfohlen.
Birke (Hängebirke) (Betula pendula)
Bild © www.korn-verlag.de
Vorkommen:
Die Birke mit ihrer weißen Rinde kennt wohl jeder. Sie ist in Nord- und Mitteleuropa und von Asien bis Japan weit verbreitet. Die Hängebirke findet man häufig in trockenen Laubwäldern, an Waldrändern und auf Heiden. Die Moorbirke wächst auf feuchten Gebieten in Sümpfen und Mooren.
Kultivieren im Garten:
Sie kann auch im Garten kultiviert werden. Allerdings sollte man die Größe bedenken. Die armdicken Wurzeln breiten sich stark aus und der Baum braucht sehr viel Wasser. Die Blätter der Moorbirke sind auch für die Anwendungen geeignet.
Pflanzenhöhe: Bis 30 Meter
Blütezeit: April bis Mai
Blüten: Ährenähnliche, männliche und weibliche Blütenstände.
Zu verwendende Teile:
Die Blätter und die junge, weiße Rinde.
Empfehlung für Sammelzeiten:
Die jungen Blätter erntet man von Mai bis Juni. Zum Trocknen legt man sie an einem luftigen Ort im Dunkeln aus, wobei sie öfter gewendet werden müssen. Anschließend bewahrt man sie lichtgeschützt in einem fest verschließbaren Behälter auf. Die Rinde wird im Frühjahr vom Stamm oder von den Ästen geschält und anschließend getrocknet; Verwendung nur äußerlich.
Warnhinweise:
Birkenblätter dürfen nicht innerlich angewendet werden, wenn Wasseransammlungen infolge verminderter Herz- und Nierentätigkeit auftreten.
Inhaltstoffe:
Die Birkenblätter enthalten Gerbstoffe, Saponine, Vitamin C, Bitterstoffe, Glykoside, Salycilsäure-Verbindungen, ätherisches Öl, etwas Harz.
Birkenrinde enthält Betulin (Birken-Kampfer), Phytosterin, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Harz, ätherisches Öl und weitere organische Substanzen.
Birkensaft enthält organische Säuren, Invertzucker, Eiweißstoffe und Salze.
Anwendung und Heilwirkung
Innerliche Anwendung:
In der Küche verwendet man die frischen, jungen Birkenblätter als gesunde Beigabe zum Frühlingssalat.
Ein Tee aus Birkenblättern hilft bei Blasen- und Nierenbeschwerden, Lebererkrankungen, Wassersucht und bei der Ausscheidung von Giftstoffen, daher ist er auch ein gutes Blutreinigungsmittel. Er wirkt stark harntreibend, ohne dabei die Nieren zu reizen, stark entwässernd, entzündungshemmend bei bakteriellen Entzündungen, schweißtreibend, zur Vorbeugung gegen Harn- und Nierensteine und lindert rheumatische Beschwerden, Gicht und Hautkrankheiten. Außerdem kann der Harnsäurespiegel im Körper möglicherweise gesenkt werden.
Teezubereitung: 2 TL Birkenblätter mit ¼ l siedendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen und abseihen.
Dosierung: 2 bis 3 Tassen täglich, über mehrere Wochen trinken. Wenn die Entwässerung beendet ist, muss der Tee abgesetzt werden.
Zur Beseitigung von kleinen Harn- und Nierensteinen gibt man zu dem Tee eine Prise Soda.
Bei der innerlichen Anwendung mit Birkenblättertee sollte man zur Unterstützung der Durchspülung zusätzlich Flüssigkeit zuführen, z.B. pro Tasse Tee 1 Glas Wasser.
Gewinnung von frischem Birkensaft:
Im Frühjahr, wenn die Pflanzensäfte aufsteigen, bohrt man ein Loch von 1 cm Durchmesser und 5 cm Tiefe in den Stamm. Dann steckt man sofort ein Röhrchen in das Loch und hängt ein Auffanggefäß daran.
Der frische Saft hilft bei Frühjahrsmüdigkeit und ist ein gutes Stärkungsmittel für ältere und schwache Menschen. Er wirkt appetitanregend, blutreinigend, entschlackend und belebend. Der Saft muss vor der innerlichen Anwendung unbedingt 1:1 mit Wasser verdünnt werden.
Äußerliche Anwendung:
Frische Birkenblätter unterstützen die Abheilung bei schlecht heilenden Wunden, Abszessen und Geschwüren. Man legt die Blätter auf die betroffenen Stellen und umwickelt sie mit einem Leinentuch oder Verbandmull. Die Umschläge sollten alle 3 Std. erneuert werden.
Ein Aufguss von Blättern und Rinde hilft als Badezusatz bei rheumatischen Beschwerden und langwierigen Hauterkrankungen.
Den frischen Birkensaft verwendet man als Waschung oder für Umschläge zur schnelleren Abheilung bei schlecht heilenden Wunden, Ekzemen und Geschwüren, und zur Spülung bei Zahnfleischentzündungen.
Zur Förderung des Haarwuchses nimmt man einen Aufguss von den Blättern als Haarspülung oder massiert die Kopfhaut mit dem frischen Birkensaft. Das soll Haarausfall stoppen und vorbeugend gegen Schuppen und fettiges Haar wirken.
Es gibt viele Fertigpräparate mit den Bestandteilen der Birke zu kaufen. Man verwendet es als Einreibung bei Rheuma, Gicht, Muskel- und Gelenkschmerzen.
Bockshornklee (Trigonella foenum graecum)
Bild ©picturepartners/pixmac.de
Vorkommen:
Ursprünglich ist der Bockshornklee in Asien und im Mittelmeerraum bis in 1.200 m Höhe beheimatet. Seit dem frühen Mittelalter wird er nördlich der Alpen kultiviert, da die Pflanze hier nicht wildwachsend vorkommt.
Kultivieren im Garten:
Der einjährige Bockshornklee gedeiht an einem geschützten Standort mit nährstoffreichem Boden gut im Garten. Man sät die reifen Samen im späten Frühjahr in einem Abstand von 20 cm aus, um der einzelnen Pflanze genug Platz zum Entwickeln zu geben.
Pflanzenhöhe: Bis 60 cm
Blütezeit: April bis Juni
Blüten: Gelblichweiße Schmetterlingsblüten
Früchte: Hülsen mit dem Samen
Zu verwendende Teile:
Samen, die sich in einer sichelförmigen ca. 10 cm langen Schote befinden.
Empfehlung für Sammelzeiten:
Die Samen können nach dem Reifen im August/September geerntet und anschließend getrocknet werden.
Warnhinweise:
Wer unter Fettleibigkeit leidet, sollte auf Bockshornklee verzichten. Er enthält einen Wirkstoff, der dafür sorgt, dass das Fett aus der Nahrung gut aufgenommen und im Körper deponiert wird. Bei zu häufiger äußerer Anwendung können Hautreaktionen auftreten.
Inhaltstoffe:
Schleimstoffe, fette Öle, Bitterstoffe, Proteine, Saponin, Cholin, Nikotinsäureamid, Trigonellin und etwas ätherisches Öl.
Anwendung und Heilwirkung
Innerliche Anwendung:
Die gemahlenen Samen von Bockshornklee kann man in der Küche zum Würzen von Gemüse, z.B. Erbsen oder Möhren, verwenden. Sie schmecken scharf und man sollte sehr sparsam damit würzen. Auch sind sie in manchen Currygewürz-Mischungen enthalten. Die ausgewachsenen Blätter haben einen bitteren Geschmack, daher verwendet man gern Keimlinge als würzige Beigabe zum Salat. Sie können in einer Schale, auf angefeuchteten, aber nicht zu nassen Küchentüchern gezogen und bereits nach einer Woche geerntet werden.
Der Tee aus den Samen hilft bei Husten und Bronchitis, Fieber, Appetitlosigkeit, Diabetes, Altersschwäche und als Kräftigung in der Rekonvaleszenz. Er wirkt verdauungsfördernd, stoffwechselanregend, appetitanregend, schmerzlindernd und zusammenziehend. Während der Stillzeit wird Bockshornklee zur Milchbildung empfohlen. Außerdem soll der Tee blutzuckersenkend wirken, den Cholesterinspiegel senken, das Herz stimulieren und eine wachstumshemmende Wirkung auf Bakterien haben.
Читать дальше