Daniela Hochstein - Daimonion
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Diese Geschichte erzählt von Leben und Tod, Gut und Böse, Liebe und Hass und insbesondere von den Facetten dazwischen…
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Beschwingt ließ ich mich durch die, aus dutzenden Fenstern heraus erleuchteten Gassen treiben. Wie ein Verdurstender schwamm ich in einem See aus fröhlicher Musik, lautem Stimmengewirr und Gelächter, das aus den geöffneten Türen der Schänken zu mir hinaus drang.
Anfangs genügte mir das noch. Aber bald schon, als der erste Hunger nach Lebendigkeit gestillt war, verspürte ich das unbändige Verlangen, in eines der Wirtshäuser hinein zu gehen, um dort dem ausgelassenen Treiben der Menschen noch ein Stück näher zu sein. Ganz willkürlich wählte ich mir daher eines von ihnen aus und steuerte geradewegs darauf zu. Vor dem Eingang zögerte ich zwar noch einen Augenblick, denn ich hatte noch keine Ahnung davon, wie sich eine derart große, beengte Menge von Menschen auf mich auswirken würde. Doch die beruhigende Tatsache, dass ich vorerst gesättigt war, ließ mich letztendlich das Wagnis eingehen und die einzige Stufe zu der Wirtschaft hinaufsteigen, um sie zu betreten.
Als ich eintrat, schlug mir warme, verbrauchte Luft entgegen, geschwängert von einem Gemisch aus ranzigen, muffigen, wie auch würzigen, holzigen und schmackhaften Gerüchen, an deren Intensität sich meine empfindliche Nase erst einmal gewöhnen musste. Ich verharrte noch einen Moment im Eingangsbereich und ließ meinen Blick durch den kleinen, in schummriges Licht getauchten Raum schweifen.
Überall, wo ich auch hinsah, waren Menschen. Sie standen an der Theke, saßen an den Tischen, redeten aufeinander ein, brüllten vor Lachen oder schunkelten und sangen zu der Musik, mit der ein Harmoniumspieler, der an einem Barhocker lehnte, für heitere Stimmung sorgte. Die Wirtin bahnte sich, beladen mit dampfenden Speisen, die sie geschickt auf ihren Unterarmen balancierte, ihren Weg durch die Reihen der kartenspielenden, biertrinkenden und scherzenden Männer.
Ich stand da und war im Nu voller Begeisterung. Mein Herz sprang in meiner Brust, als wolle es gleich eifrig mittanzen und ein Kitzeln breitete sich in meiner Kehle aus, dass ich am liebsten laut gelacht hätte. Wie schön war es, fröhliche Menschen um sich zu haben und sich von ihrer Lebensfreude anstecken zu lassen! All die erdrückende Trübsal, die sich in den letzten Monaten in meiner Brust angesammelt, ja, sich bis in die letzte Pore meines Körpers festgesetzt hatte, löste sich auf einmal in fast kindliche Unbeschwertheit auf. Bald war ich so mit der Menge um mich herum verschmolzen, dass ich beinahe vergaß, was ich in Wirklichkeit war. Es kam sogar soweit, dass ich mir, sobald ich mich an einen freigewordenen Tisch gesetzt hatte, aus einer seltsamen Laune heraus ein Bier sowie, nach kurzem Zögern, auch noch eine Portion Bratkartoffeln bestellte.
Seit meiner Verwandlung hatte ich noch kein einziges Mal probiert, etwas anderes zu mir zu nehmen als Blut, und auf einmal wunderte ich mich, warum ich bisher noch nicht einmal darüber nachgedacht hatte... Plötzlich war ich fast besessen von dem Wunsch, Bratkartoffeln mit einem Bier dazu zu essen, und während ich ungeduldig darauf wartete, dass die Wirtin mir die ersehnte Mahlzeit endlich servierte, versuchte ich angestrengt, mir den Geschmack wieder in Erinnerung zu rufen. Doch ich hatte ihn vergessen.
Als dann das Gericht schließlich vor mir stand und mir sein in kleinen Wölkchen aufsteigender Duft verlockend um die Nase strich, erfüllte mich eine wohlige Vorfreude. Um den Geruch noch intensiver auszukosten, beugte ich mich über den Teller und sog genussvoll die Luft durch die Nase. Doch ich hatte den Atemzug noch nicht ganz zu Ende getan, da wurde meine Freude durch einen jähen Anfall von Übelkeit schlagartig wieder zunichte gemacht. Zunächst irritiert, doch dann zutiefst enttäuscht, schob ich das Essen ein Stück von mir fort.
Sollte es das gewesen sein? Würde ich in meinem ganzen restlichen Leben – und wer wusste, wie lange das noch dauern würde – niemals mehr etwas anderes kosten dürfen als Blut? Waren all die Geschmäcker dieser Erde für mich nun tatsächlich unwiederbringlich verloren, während meine feine Nase sie jedoch in all ihren vielversprechenden Facetten zu durchdringen vermochte und sie mir auf einem silbernen Tablett präsentierte?
Nein! Das wollte ich nicht einfach so hinnehmen!
Fest entschlossen, das Essen - allen inneren Widerständen zum Trotz - zu probieren, zog ich den Teller wieder an mich heran, spießte einen Stapel Bratkartoffeln auf meine Gabel und hob sie an. Doch während die Speise durchaus noch in der Lage war, mir Appetit zu bereiten, solange sie sich in sicherer Entfernung zu mir befand, so nahm dieser nun rapide ab, je näher sie meinen Lippen kam. Als ich mir schließlich die Gabel mit den Bratkartoffeln in den Mund führte, musste ich dabei sogar die Luft anhalten, damit der Geruch mich nicht zuletzt davon abhielt, die Bewegung auch zu Ende zu bringen.
Schließlich aber hatte ich es geschafft und kaute pflichtschuldig auf ihnen herum, bloß um letztlich betrübt feststellen zu müssen, dass der Geschmack bei Weitem nicht das widerspiegelte, was mir der Duft zuvor versprochen hatte. Am Ende kostete es mich wirklich erhebliche Willenskraft, den Bissen auch noch herunterzuschlucken. Mir gelang es zwar, aber kaum hatte er meine Mundhöhle Richtung Speiseröhre verlassen, da begann ich bereits, unvermittelt zu husten, gefolgt von einem erbarmungslosen Brechreiz. Sofort sprang ich auf und rannte, die Hand auf meinen Mund gepresst, hinaus auf die Straße, wo ich mich schwallartig übergab. Und obwohl damit der eine Bissen, den ich bloß zu mir genommen hatte, mehr als wieder heraus befördert worden war, wurde ich noch von einigen Würgekrämpfen geschüttelt, bevor es irgendwann endlich aufhörte.
Frustriert starrte ich auf die nun sehr unansehnlichen Bratkartoffeln zu meinen Füßen und wartete darauf, dass sich mein brennender Magen wieder beruhigte. Dabei gestand ich mir ein, dass mein Interesse an menschlicher Nahrung soeben deutlich nachgelassen hatte, um nicht zu sagen: ich war davon kuriert.
Da ich zum einen meine Rechnung noch nicht bezahlt hatte und zum anderen diesen Abend nicht auf diese ernüchternde Art und Weise ausklingen lassen wollte, kehrte ich, nachdem es mir etwas besser ging, in das Wirtshaus zu meinem Platz zurück und setzte mich. Den Teller mit dem von mir verschmähten Essen, drückte ich allerdings bei der nächsten Gelegenheit der Wirtin in die Hand, da ich weder den Anblick, noch den Geruch länger ertrug. Das Bier hingegen behielt ich, um so wenigstens den Anschein zu wahren, ich sei ein ganz gewöhnlicher Gast. Auch wenn dieses kleine Intermezzo zumindest mich selbst bedauerlicherweise wieder auf den harten Boden der Tatsachen zurückgeworfen und mir auf peinliche Weise vor Augen geführt hatte, dass ich eben doch anders war, als alle hier Anwesenden.
Durch diese unglückliche Eskapade nahezu vollständig meiner anfänglichen Hochstimmung beraubt, saß ich nun da, nippte hin und wieder an meinem Becher, ohne wirklich daraus zu trinken, und beobachtete dabei die Menschen, in der Hoffnung, dadurch wenigstens etwas von dem vorhin noch empfundenen Glücksgefühl wieder heraufbeschwören zu können. Und wie ich mich so beiläufig umschaute, bemerkte ich auf einmal, dass einer der Menschen mich beobachtete.
Es war ein älterer Mann, kostbar, aber ohne viel Zierde gekleidet. Er trug keine Perücke, wie es sonst in höheren Kreisen, gerade bei den älteren Herrschaften noch weit verbreitet war. Doch sein immer noch volles, wenn auch vollständig ergrautes Haar war nach zeitgemäßer Manier frisiert. Allerdings hatte er sich auch hier eher für die schlichte Variante entschieden. Sein blasses Gesicht strahlte beim ersten Hinsehen eine fast lehrmeisterliche Strenge aus, die mir unweigerlich ein gewisses Unbehagen bereitete und dazu führte, dass ich es nach Möglichkeit vermied, seinem Blick zu begegnen.
Und doch, irgendetwas darin machte mich neugierig. Es war eine gewisse Unstimmigkeit, eine Diskrepanz seiner Falten, die sich bereits tief in sein Antlitz gegraben hatten. Denn konzentrierte ich mich bloß auf seine Mundwinkel, so fand ich dort diese eben beschriebene Strenge und Bitterkeit, aber wanderte ich dann hinauf zu seinen Augen, wich diese zunehmend einer Lebendigkeit, die sowohl von tiefgründiger Heiterkeit, wie auch von resignierter Traurigkeit kündete.
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