Martin Frech - Der Schatten ihres Hündchens

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Michael Weinmeister, Mitte 30, ist Werbetexter, fährt einen Alfa Romeo und hasst Radfahrer. Er arbeitet viel, verdient gut und kompensiert die Tatsache, dass er das, was er da tut, durchaus nicht als unproblematisch empfindet, mit Ironie und Sarkasmus. Auch seine Frau Christine, literarische Übersetzerin, steht der Konsumgesellschaft eher kritisch gegenüber und findet außerdem, dass Micha sich mit seinem in ihren Augen übertriebenen beruflichen Engagement kaputt macht. Eines Tages verlässt sie ihn.
Micha ist nicht bereit, die Trennung als definitiv zu akzeptieren. Er hofft auf eine Rückkehr Christines. Daher kommt es für ihn auch nicht in Frage, die gemeinsame Wohnung aufzugeben, obwohl die Miete hoch ist und ihm auch das Haus nicht sonderlich zusagt, zu dessen übrigen Bewohnern er keinerlei Kontakt hat. Seinen Job in der Werbeagentur könnte er unter diesen Umständen selbst dann nicht hinschmeißen, wenn er es wollte. Er braucht das Geld.
Auch mehr als ein Jahr nach Christines Auszug hat sich an der Situation der Beiden nicht allzu viel geändert. Man sieht sich alle paar Wochen – zu häufigeren Treffen ist Christine nicht bereit -, geht dabei durchaus freundschaftlich miteinander um, isst und trinkt zusammen, unterhält sich über die kleinen Begebenheiten des Alltags und wahrt ansonsten – vor allem körperlich – Distanz, weil Christine dies so möchte. Micha hat seine Hoffnungen zwar immer noch nicht begraben – nicht zuletzt, weil ihm scheint, dass Christine noch keine neue Beziehung eingegangen ist – aber er weiß auch nicht, wie er sie dazu bringen könnte, es noch einmal mit ihm zu versuchen.
In dieser festgefahrenen Lage – zumindest ist sie das aus der Sicht des Mannes – erhält Micha eines Tages unangekündigten Besuch. Und nun kommt mit einem Mal ziemlich viel Bewegung in das Leben aller Beteiligten.

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Es war auch alles vorbei im nächsten Moment. Weil es klingelte und ich zur Tür ging.

Es war schon nach zehn, und ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, wer um diese Zeit vor meiner Wohnungstür stehen sollte. Ein Nachbar würde es wohl kaum sein. Frau Stein von gegenüber meldete sich nur bei mir, wenn sie ein Päckchen oder ein Paket für mich angenommen hatte, und das tat sie dann telefonisch. Sie musste schon deutlich über achtzig sein und ging nicht mehr so verschwenderisch mit ihren Schritten um. Sie rief an, sagte, dass bei ihr etwas für mich liege, und ich ging dann hinüber und holte es mir ab.

Das schwule Pärchen, das über mir wohnte, kam auch nicht in Frage. Wir hatten, seit sie vor etwa zwei Jahren eingezogen waren, kaum zehn Worte miteinander gewechselt, und sie hatten sich mir und Christine – damals hatte ja Christine noch hier gewohnt – auch nie vorgestellt. Wenn man sich im Treppenhaus traf, grüßte man sich freundlich und ging aneinander vorbei. Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich sie am frühen Sonntagmorgen einmal am Nollendorfplatz sich Arm in Arm auf den dortigen Taxistand zubewegen gesehen. Als sie mich auch sahen, winkten sie mir zu, änderten aber ansonsten an ihrem Miteinander nichts. Es gab ja auch keinen Grund für sie, vor mir irgend etwas zu verbergen.

Und auch mit den anderen Mietern hatte ich nichts zu tun. Ich kannte gerade einmal ihre Namen und konnte sie den verschiedenen Wohnungen zuordnen. Das Einzige, was ich sonst noch von ihnen wusste, war, was für ein Auto sie fuhren, da der Zufall es eben ab und zu wollte, dass man einen von ihnen in sein Gefährt ein- oder aussteigen sah.

Manchmal fand ich es ein bisschen schade, dass es so etwas wie eine Hausgemeinschaft bei uns noch nicht einmal ansatzweise gab. Aber andererseits hätte ich auch gar nicht gewusst, mit welchem der Mieter ich mich zum Beispiel fünf Minuten ins Treppenhaus stellen und erzählen sollte – und auch nicht worüber. Ganz zu schweigen von so etwas wie einem gemeinsamen Kaffee, was ja das Betreten der Wohnung erforderlich gemacht hätte – noch nie in den mehr als drei Jahren, die ich jetzt schon hier wohnte, hatte ich die Wohnung irgendeines der Nachbarn betreten, und auch Christine hatte, soweit ich wusste, in der ganzen Zeit ihres Hier-Wohnens keinen Schritt in eine andere Wohnung getan. Die Leute in diesem Haus schienen mir alle in gewisser Weise ziemlich weit entfernt von mir zu sein. Einmal abgesehen davon, dass die meisten von ihnen deutlich älter waren als ich, nämlich ab fünfzig aufwärts – Ausnahmen waren das schwule Pärchen und die junge Familie im zweiten Stock, glücklicherweise auf der anderen Treppenhausseite, wodurch ich von dem Gebrüll der Kinder verschont blieb –, hatten sie auch von ihrem Auftreten, von ihrer ganzen Ausstrahlung her nichts, was mir einen näheren Kontakt hätte wünschenswert erscheinen lassen.

Es gab Momente, in denen ich mich fragte, was diese Form des Wohnens denn noch mit mir, mit den Vorstellungen, wie sie mir vor noch gar nicht so langer Zeit selbstverständlich gewesen waren, zu tun hatte. Wohnen hatte für mich immer auch mit Kommunikation zu tun gehabt, mit gemeinsamem Gestalten – der Wohnung, des Tages oder jedenfalls des Teiles davon, den man miteinander verbrachte – und mit Aufgabenteilung. Bis ich Christine kennenlernte, hatte ich immer in Wohngemeinschaften gelebt, seit meinem Auszug aus dem elterlichen Einfamilienhäuschen, einmal ja sogar, in dem Haus, das wir besetzt hatten, in einer Art Groß wohngemeinschaft, in der mir allerdings das Maß des Aufeinander-bezogen-Seins und die damit verbundene deutliche Begrenzung individueller Möglichkeiten doch bald zu viel geworden waren. Und nun also das Gegenextrem, die, wenn man so wollte, Isolation. Nach Christines Auszug war es tatsächlich eine Isolation geworden. Im Grunde war es erschreckend. Niemals hätte ich mir vorstellen können, ein solches Leben zu führen, und genauso wenig hätte ich mir vorstellen können, dass das Ertönen der Türglocke abends um zehn einmal etwas so Besonderes für mich würde sein können.

6.

Der Mann vor meiner Tür war mir vollkommen fremd. Er war etwas größer als ich, etwa in meinem Alter, gebräunt, blondlockig und trug ein Stirnband in den Regenbogenfarben. Auf seinem weißen T-Shirt, das ihm aus der Hose hing, stand in großer roter Schrift WOW! . Seine Shorts endeten kurz über den Knien und ließen den Blick auf zwei muskulöse Sportler-Unterschenkel frei. Die Füße steckten, passend dazu, in Nike Turnschuhen. Seine Linke lag lässig auf dem Lenker eines Fahrrades, das von prall gefüllten Packtaschen flankiert war. Er grinste mich an. Dann legte er den Kopf ein wenig schräg, sah an mir vorbei und sagte, den Blick gleich darauf wieder auf mich richtend und einen ebenso überraschten wie erfreuten Ton in der Stimme: „Bob Dylan!“ Er sprach den Namen so amerikanisch aus, dass er nur Amerikaner sein konnte.

So sehr sich auch meine Gedanken überschlugen in dem Bemühen, eine Verbindung herzustellen zwischen ihm und irgendeinem Menschen, dem ich vielleicht irgendwann einmal begegnet war oder irgendeiner Situation, in der ich mich irgendwann einmal befunden hatte – es gelang mir nicht. Ich kannte keine Leute, die einen Regenbogen um die Stirn trugen. Ich kannte auch keine, die in solche T-Shirts schlüpfen würden. Und ich kannte schon gar keine, die sich mit an Schlachtrösser erinnernden Reiserädern abends um zehn vor eine Wohnungstür im dritten Obergeschoß stellen würden. Es erschien mir unmöglich, mit diesem Menschen in irgendeiner Form zu tun haben zu können.

„Bob Dylan“ empfand ich, auch in perfekter amerikanischer Aussprache, weder als Gruß noch als Erklärung. Dass er ihm gefiel, war schön für ihn. Mir selbst war es eher egal. Es war mir auch vor seinem Erscheinen klar gewesen, dass es neben mir noch einige weitere Menschen gab, die Dylan mochten.

Ich sagte nichts. Der Sportsmann machte keinen ausgesprochen unsympathischen Eindruck. Seine Art, sich zu kleiden, ließ allerdings nicht gerade auf ein sehr ausgeprägtes ästhetisches Empfinden schließen. Und für das Fahrrad, das er die drei Stockwerke mit hoch geschleppt hatte, musste ich ihm einige Punkte abziehen. Radfahrer gehörten nicht zu denen, denen sich mein Herz auf Anhieb weit öffnete. Einerseits kam mir die Tatsache, dass sie sich auf diese Weise fortbewegten, oft wie eine penetrante Demonstration ihrer moralischen Überlegenheit vor: Schaut her, wir machen keinen Krach, wir stinken nicht, wir vergeuden keine nicht erneuerbaren Ressourcen, und wir fahren keine Leute tot, mit einem Wort, wir sind in Ordnung – im Gegensatz zu Euch! (und ich wäre doch auch gerne jemand gewesen, der sich in die Kategorie derjenigen, die in Ordnung sind, einstufen konnte), andererseits ärgerte ich mich ziemlich oft über ihren Fahrstil, dem in vielen Fällen, wie ich fand, eine Mischung aus Arroganz, Rüpelhaftigkeit und Dummheit zugrunde lag. Viele von ihnen beachteten nicht nur die Straßenverkehrsordnung nicht, sie kannten sie wahrscheinlich auch gar nicht, und ich war mir sicher, dass die Zahl derer, die noch nie davon gehört hatten, dass es so etwas wie eine Straßenverkehrsordnung überhaupt gab , beängstigend hoch war. Alles, was sie wussten, war, dass man möglichst heftig in die Pedale treten musste, um schnell voranzukommen. Und dass die Autos gefälligst auf sie acht zu geben hatten. Und dass sie selbst nicht achtzugeben hatten, weder auf ihre motorisierten Hauptfeinde noch auf Menschen, die sich nur auf zwei Beinen vorwärts bewegten, auch dann nicht, wenn sie deren Wege, die Bürgersteige benutzten, zum Beispiel, weil die Straße gepflastert und infolgedessen etwas holprig und das heißt, für die Crème unter den Verkehrsteilnehmern unzumutbar war. In der Großgörschenstraße, die ja in Höhe unseres damaligen Hauses ebenfalls gepflastert war, hatte ich einmal beobachtet, wie einer dieser verhinderten Tour-de-France-Teilnehmer, ganz offensichtlich in dem Bemühen, einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufzustellen, sich dicht an den Häuserwänden haltend zuerst fast ein kleines Kind niedergerollt hätte, das aus einer Ausfahrt auf den Bürgersteig gehüpft kam, danach einer schimpfenden älteren Frau den erhobenen Mittelfinger zeigte und Ecke Katzlerstraße schließlich aufs Schönste mit einem anderen Radler zusammenkrachte, der gleichfalls den Bürgersteig der Straße vorgezogen und es ebensowenig wie er für nötig gehalten hatte, daran zu denken, dass sich, verborgen von den Häusern, ein ähnlicher Idiot im neunzig-Grad-Winkel der Kreuzung nähern könnte. Es hatte mir gut getan.

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