Hazel McNellis - Der Schatten Deiner Seele

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"Er konnte nicht aufhören, sie zu küssen und immer wieder zu küssen – auch dann nicht, wenn die Welt um sie herum in Scherben lag."
Was bleibt, wenn alles zerbricht?
Gefangen in einer fremden und zugleich vertraut wirkenden Welt, rauben ausgerechnet die Hüter Kierans Gedächtnis. Alles Wissen über die Fäden, das Schattenreich und Prinzessin Ariana scheint damit für immer verloren. Das Netz der Fäden zieht sich immer weiter zu und Kierans Seelenlicht ist in großer Gefahr. Er und die Prinzessin sehen sich schnell mit einer Bedrohung konfrontiert, die mehr als nur eine Welt ins Chaos stürzt – und in der Dunkelheit lauert der Tod.

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Hazel McNellis

Der Schatten Deiner Seele

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Inhaltsverzeichnis

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Der Schatten Deiner Seele Der Schatten Deiner Seele Elfen, Teil 2 Ein Roman von Hazel McNellis

Teil 1 – Schatten Hazel McNellis Der Schatten Deiner Seele Dieses ebook wurde erstellt bei

01 – Wüstenwind

02 – Sandmann

03 – Wissen

04 – Nichtwissen

05 – Hitze und Minen

06 – Unruhe

07 – Begegnungen

08 – Ein hoher Preis

Teil 2 – Licht

09 – Hinter dem Schleier

10 – Neuer Versuch

11 – Unter Feinden

12 – Gräuel und Glück liegen nahe beieinander

13 – Kontrolle am Abgrund

14 – Am Rande vom Licht

15 – Abwärts

16 – Chaos bricht aus

17 – Eifersucht

18 – Leben als Geisel

19 – Auf der Suche

20 – Durchbruch

Teil 3 – Chaos

21 – Eine Welt zerbricht

22 – Neuordnung

23 – Absprung

24 – Abschied

25 – Kollision zweier Welten

26 – Am Abgrund

27 – Flucht aus der Fremde

28 – Die Wurzel allen Übels

29 – Menschen

30 – Zurück in Merilàn

31 – Lippenbekenntnisse

32 – Zusammen

33 – Kalter Zorn

Teil 4 – Wandel der Welten

34 – Angst

35 – Wiedersehen

36 – Im Wald

37 – Am Ende steht der Tod

38 – In der Dunkelheit gefangen

39 – Erlösung

40 – Welten im Wandel

41 – Der Wahrheit ins Auge sehen

42 – Vergangenheit

43 – Finale

44 – Vollendung

Epilog

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Danksagung und wie es weitergeht

Weitere Werke der Autorin:

Impressum neobooks

Der Schatten Deiner Seele

Elfen, Teil 2

Ein Roman von Hazel McNellis

01 – Wüstenwind

Der heiße und trockene Wüstenwind wirbelte Sand auf, der Kieran in Nase, Ohren und Augen drang. Jeder Atemzug ließ ihn röchelnd husten. Gebeugt stand er da, nach Atem ringend. In was für einer Hölle war er gelandet?

Die Natur bestand aus feinem, cremefarbenem Sand, trockenem Wind und flirrender Hitze. Die Sonnenstrahlen brannten auf seiner Haut.

Er spuckte die letzten Sandkörner auf den nachgiebigen Boden. Der Schweiß, fremd und unnatürlich, rann ihm unangenehm über den Körper. Sein Leib kannte solch menschliche Absonderungen nicht. Ein Dunkelelf schwitzte nicht. Niemals. Schwitzen war für Mindere.

Die Erinnerung an Ariana flammte in seinem Gedächtnis auf. Sie schmerzte mehr als die sengenden Sonnenstrahlen. Das Menschenmädchen war unvermittelt in sein Reich gestürzt. Dabei war sie für sein Volk bloß eine Sklavin ohne jeden Wert gewesen. Nur er, der Elfenkönig persönlich, hatte sein Herz an die Menschenprinzessin verloren.

Ihm lag ein Fluch auf den ausgedörrten, rissigen Lippen. Sein verräterisches Herz klopfte kraftvoll und stetig hinter seinen Rippen. Es war eine beständige Erinnerung daran, was die Prinzessin in ihm angerichtet hatte.

Er kniff die Augen gegen den nahenden Sandsturm zusammen und wandte den Blick nordwärts. In der Ferne erkannte die kantigen Umrisse eines schroffen Gebirges. Vielleicht irrte er. Vielleicht gab es dort aber doch so etwas wie eine Zivilisation oder zumindest eine Quelle, von der er trinken konnte. In jedem Fall fände er Schatten und das schien ihm aktuell verlockend genug.

Hier in der endlosen Wüste begegnete ihm niemand. Egal, in welche Richtung er sich wandte, der Sand war allgegenwärtig.

Kieran sog rau die Luft ein. Jeder Atemzug sandte ein loderndes Feuer durch seinen Hals. Die Lippen, Kehle und sein ganzer Körper vertrockneten von Minute zu Minute mehr.

Schlurfend schob er den Sand vor sich her. Längst hatte er die Stiefel ausziehen müssen. Das Leder war mit jedem Schritt auf dem glühenden Wüstenboden geschmolzen. Es hatte sich zuletzt bis in die Haut gebrannt. Ein Blick zurück zeigte ihm die rotbraune Spur, die er hinterließ, ehe neue Sandkörner sie verbargen.

Seine Fußsohlen waren wund und verbrannt. Trotzdem gab er nicht auf. Denn er wollte in dieser Hölle keinen jämmerlichen Tod sterben. Er gehörte woanders hin. An einen anderen Ort, in eine andere Welt.

Unter normalen Umständen hätte er verhindert, dass irgendwer in Kontakt mit seinem Blut geriet. Elfenblut war besonders. Es wäre ein Schatz für jeden, der nicht dem Elfenvolk angehörte. Die Gabe, die in ihm schlummerte, war nicht für Normalsterbliche bestimmt. Er erinnerte sich gut daran, wie er es zuletzt eingesetzt hatte. Mit welcher Wucht die Emotionen bei Arianas Heilung ihn überrannt hatten. Es war eine Ironie, dass die Macht der Gene nicht seiner eigenen Genesung dienten. Hier draußen, mitten im glühend heißen Nirgendwo, kümmerte niemanden das Blut des Elfenkönigs. Es war genauso bedeutungslos wie all die Minderen, die im Elfenreich als Sklaven schufteten.

Kieran legte sich seinen Umhang um den Kopf und die Schultern. Sein Schädel glühte erdrückend vor Hitze.

Den Gedanken an jenes Wesen, das ihn überhaupt erst an diesen Ort der Verdammnis geschickt hatte, vermied er. Der Knochenmann spielte ein übles Spiel mit ihm. Es war erschreckend genug, dass das Schattenwesen ihn hierher vertrieben hatte. Aber das Schattenreich bedrohte ungehindert das Elfenreich und die ganze Welt drumherum. Darüber wollte Kieran in dieser sengenden Ödnis am liebsten nicht nachgrübeln.

Seine Beine knickten wie kraftlose Zweige im Wind ein. Er stolperte, stürzte in den Sand und rutschte eine kurze Düne hinab. Ein brennender Schmerz fegte durch seinen Körper, kaum dass die Handflächen den weichen Boden berührten. Stöhnend rappelte er sich auf. Um ihn herum wuchs der Sturm zu einem Tosen heran. Aber die schwächlichen Tränen in den Augenwinkeln entstammten weniger dem beißenden Wind. Vielmehr rührten sie von der wachsenden Frustration und schwelenden Verzweiflung in seiner Seele. Wäre er ein Mensch, würde er den Emotionen bereitwillig nachgeben und die bitteren Tränen vergießen. Aber so war es nicht. Er war ein Dunkelelf. Und als solcher wollte er verdammt sein, wenn die Heulerei ihn überwältigte. Erst recht, da er Elfenkönig war und ein ganzes garstiges Volk unter sich einte. Dunkelelfen bewahrten sich ihre Würde, den Stolz. Sie gaben sich keine Blöße und zeigten keine Schwäche. Niemals.

Kieran schnaubte.

Hier war keine Elfenseele.

Kein Mensch, kein Dunkelelf, kein Tod.

Dennoch drängte er die Tränen zurück in sein Innerstes und stolperte weiter. Dabei starrte er unentwegt auf seine geschundenen Füße. Nur gelegentlich brachte er die Energie auf und hob den Kopf, um die Felsformation nicht aus den Augen zu verlieren. Sobald er die Felsen erreicht hätte, würde es neue Hoffnung geben, daran klammerte er sich.

Eine Ewigkeit verging, in der ihn nur der nachlassende Wind begleitete. Da kreuzten Schatten sein Blickfeld. Sie färbten den Sand vor ihm dunkelbraun. Kieran hielt inne und hob benommen den Kopf. Ihm schwindelte. Der Horizont verschob sich kurz vor seinen Augen. Er runzelte die Stirn. Halluzinierte er?

Vor ihm standen vier Gestalten: drei Männer und eine Frau. Menschen? Ihre Iriden funkelten wie schwarzer Onyx. Sie musterten ihn argwöhnisch. Ihre sandfarbenen Umhänge schleiften über den Boden und schienen eine Einheit mit dem Sand einzugehen. Im Gegensatz zur Prinzessin schimmerte die Haut ihrer Gesichter in einem sonnengebräunten Hautton. Er war ihnen mit seiner eigenen, gebräunten Hautfarbe nicht unähnlich.

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