Hazel McNellis
Das Leuchten Deiner Seele
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Inhaltsverzeichnis
Titel Hazel McNellis Das Leuchten Deiner Seele Dieses ebook wurde erstellt bei
Das Leuchten deiner Seele Das Leuchten deiner Seele Elfen, Teil 1 Ein Roman von Hazel McNellis
Prolog Prolog In meinem Kopf hörte ich die anderen Seelen schreien. Das weißblaue Seelenlicht des Burschen schimmerte, verblasste zusehends. Es flackerte, sandte einen letzten Schein in die Welt, ehe die Schatten es erstickten. Der Körper erschlaffte und fiel zu Boden. Mich kümmerte der Kerl nicht länger. Ich hatte meine Aufgabe erfüllt und den Hunger gestillt – zumindest für den Augenblick. Die unvermeidbare Zerstörung, die mein Dasein mit sich brachte, weckte die Unzufriedenheit in mir. Sie pochte wie ein verirrter Herzschlag. Ich bleckte die Zähne und knurrte. Denn ich hatte es satt, so verdammt satt. Es wurde Zeit für eine neue Ordnung.
Teil 1 – der Fall Hazel McNellis Das Leuchten Deiner Seele Dieses ebook wurde erstellt bei
01 Verblasst
02 – Nichts
03 – Begegnung im Wald
04 – Suche
05 – Schwach
06 – In der Küche
07 – Nur eine Mindere
08 – Verlassen
09 – Lihana
10 – Ein Versuch
11 – Gerüchte
12 – Vermisst
Teil 2 – Macht der Kontrolle
13 – Zwischenmahlzeit
14 – Ariana
15 – Heilung
16 – Der Schlüssel
17 – Nur ein Faden
18 – Fragen
19 – Schuld, Scham und Wut
20 – Prozess
21 – Verurteilt
22 – Bedrohung
23 – Vertrauen
24 – Rastlos
25 – Die Hüter
Teil 3 – Die Bestrafung
26 – Abgeschnitten
27 – Heimkehr
28 – Verlobt
29 – Die Ordnung wiederherstellen
30 – Das schwarze Reich
31 – Vollstreckung des Urteils
32 - Im Krankenflügel
33 – Verdammt
Teil 4 – Im Schattenreich
34 – Henkersmahlzeit
35 – Beim Knochenmann
36 – Hochzeit
37 - Im Reich der Lebenden
38 – Verloren
39 – Chaos
Epilog
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Impressum neobooks
Das Leuchten deiner Seele
Elfen, Teil 1
Ein Roman von Hazel McNellis
In meinem Kopf hörte ich die anderen Seelen schreien. Das weißblaue Seelenlicht des Burschen schimmerte, verblasste zusehends. Es flackerte, sandte einen letzten Schein in die Welt, ehe die Schatten es erstickten. Der Körper erschlaffte und fiel zu Boden. Mich kümmerte der Kerl nicht länger. Ich hatte meine Aufgabe erfüllt und den Hunger gestillt – zumindest für den Augenblick.
Die unvermeidbare Zerstörung, die mein Dasein mit sich brachte, weckte die Unzufriedenheit in mir. Sie pochte wie ein verirrter Herzschlag. Ich bleckte die Zähne und knurrte. Denn ich hatte es satt, so verdammt satt.
Es wurde Zeit für eine neue Ordnung.
Sie schnappte nach Luft. Das schwere Buch entglitt ihren zitternden Fingern und fiel mit einem dumpfen Geräusch zu Boden. Die Bibliothek schwankte, die vollgestopften Regale hoben und senkten sich unaufhörlich. Ariana kniff die Augen fest zusammen und lehnte sich in ihrem Sessel zurück. Ihre schweißnassen Hände umklammerten die weich gepolsterten, abgegriffenen Armlehnen. Langsam ebbte das Schwindelgefühl ab. Ihr Herzschlag und ihre Atmung beruhigten sich wieder. Sie berührte ihre eiskalte Stirn, ehe sie sich vorbeugte, um die heruntergefallene Lektüre aufzuheben.
Ein leises Geräusch weiter hinten im Gang erregte ihre Aufmerksamkeit. Ariana hob den Blick. Schritte näherten sich ihrem Platz und Fionn trat um die Ecke. Er lächelte zögernd.
»Hier steckst du«, sagte er, ehe er bei ihrem Anblick die Stirn runzelte. »Geht es dir gut?«
»Ich habe bloß ein Buch gelesen« erwiderte sie.
Sie genierte sich, ihm die Wahrheit zu sagen und zu erklären, dass sie einen Schwächeanfall durchlitten hatte. Sie war eine Prinzessin, die weder schwächlich noch anfällig war.
»Natürlich.« Er nickte. Seine dunkelblauen Augen blitzten auf. Jeder im Land wusste, dass Arianas Herz an der Bibliothek ihrer Mutter hing. Wer sie suchte, traf sie hier, in ihrem Lesesessel, mit einem Buch in der Hand.
»Was führt dich zu mir?«, fragte sie.
Sein Lächeln versteifte sich. Er rang kurz die Hände und marschierte erst ein paar Schritte in die eine Richtung, bevor er kehrtmachte und zurückkam. »Wie lange kennen wir uns schon, Ariana?«
»Das weißt du doch.«
»Ja, selbstverständlich, welch dumme Frage, verzeih, bitte.« Er zögerte. Schließlich blieb er stehen. »Du bist meine engste Freundin, Ari- Prinzessin«, korrigierte er sich hastig. »Ich habe lange nachgedacht und möchte etwas mit dir besprechen.«
»Und was wäre das?«, fragte sie und musterte ihn. Er benahm sich merkwürdig, regelrecht verdächtig. Was war los mit ihm?
»Ich kann warten«, sagte er.
Sie runzelte die Stirn. »Warten? Aber worauf denn?«
»Auf dich, Ariana. Ich verspreche, nein, ich schwöre dir, dass ich auf dich warten werde, ganz gleich, wie lange es dauern mag. Ich wünsche mir, dass du aus freien Stücken eine Ehe mit mir anstrebst und nicht, weil es die Politik so verlangt.«
Ariana schwieg. Sie wäre nie dem Gedanken verfallen, Fionn könne so etwas wie Liebe für sie empfinden. Sie hätte aber ebenso nie daran gedacht, dass er ein Gespräch mit ihr führen würde, das so verlief, wie jenes am gestrigen Abend …
Sie standen eine Weile still nebeneinander. Der blasse Halbmond schimmerte über ihnen und eine Handvoll Sterne glimmerte auf sie herab. Wenige Wolken verirrten sich über den nachtschwarzen Himmel. Sie war allein mit Fionn auf dem Balkon. Im Palast plauderten und lachten die Gäste miteinander.
»Es wird mir eine Ehre sein, dich an meiner Seite zu wissen, Ariana«, murmelte er neben ihr. Sie sah zu ihm auf.
»Vielen Dank, Prinz.«
Er hob einen Mundwinkel, wandte sich ihr zu und umfing ihre Hand mit seinen beiden. Sie fühlte die kräftige Sanftheit durch ihren Handschuh hindurch. Er hob ihre Finger an die Lippen und hauchte einen Kuss auf ihre Fingerknöchel. Ein flaues Gefühl krauchte durch ihren Magen. Die Regung verstärkte sich und formte einen schweren Klumpen, als Fionn einen Schritt näher herantrat.
»Ariana«, fing er an, »ich muss dir etwas gestehen.«
Ein flüchtiger Ansturm von Panik floss durch sie hindurch. Schnell schob sie die Empfindung beiseite. Ihre Augen blitzten neckisch. »Nur zu«, scherzte sie, um über ihre Nervosität hinwegzutäuschen, »ich weiß, dass du mein Obst gestohlen hast, als ich nicht hinsah.«
Verblüfft blinzelte er. Der Mund stand ihm offen. Er grinste und in seinen Blick trat ein warmer Glanz. »Ach, das …«, erwiderte er. Sein Daumen strich ihr über den Handrücken. »Das meinte ich gar nicht.«
»Nicht?«
Er schüttelte den Kopf. Dabei fiel ihm eine weißblonde Strähne vor das Auge. »Wir kennen uns schon so lange. Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber du bist mir in den letzten Jahren wirklich ans Herz gewachsen.«
Ariana lächelte und drückte Fionns Hand. »Du bist mir auch wichtig. Das weißt du doch.«
»Natürlich, ja. Ich weiß … Was ich eigentlich sagen will, ist …« Sein Adamsapfel hüpfte. Der Prinz holte tief Luft, sog die Nachtluft ein und sah sie durchdringend an.
»Ich liebe dich«, platzte er heraus.
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