Peter Schmidt - Die Stunde des Geschichtenerzählers

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Die Stunde des Geschichtenerzählers: краткое содержание, описание и аннотация

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"Er legte verschwöre­risch den Zeigefin­ger vor die Lip­pen. 'Abge­half­terte, aus­gediente Agenten wie ich! Man über­lässt ihnen ein Häu­schen, je nach­dem auch eine kleine Gastwirt­schaft, eine Gärtne­rei oder Pen­sion. Ha­ben Sie sich schon ein­mal ge­fragt, was mit Leuten un­seres Schlages passiert, wenn sie das Pensi­onsalter errei­chen?'"
Der offizielle Auf­trag, mit dem Diana Hirsch, die schöne Mu­lat­tin, bei dem ehe­maligen Agenten Karlsbeck auf­taucht, scheint zunächst harm­los: Sie will den ersten wahr­heitsge­mäßen Be­richt ver­fas­sen über die Ent­stehung der Repu­blik Mayotte und die his­torische Rolle, die Prä­sident Bu­rundi beim Be­freiungskampf ge­spielt hat. Doch ei­nes weiß der Prä­sident nicht: Diana Hirsch sam­melt Mate­rial ge­gen ihn, weil sie die re­volutio­näre Op­posi­tion unter­stützt …
"Auffallend an Schmidts dra­matur­gisch raffi­nier­ten Agen­ten-Sto­rys sind – neben der De­tail­treue – die skepti­sche Weltan­schau­ung und eine gera­dezu un­deutsch klare kühle Prosa." (stern) «Thriller mit Tief­gang» (Rheinischer Mer­kur) Deutschlands einzi­ger (jeden­falls einzi­ger ernst zu neh­men­der) Autor im Agenten-Genre." (Vorwärts) DEUTSCHER KRIM­IPREIS für «Die Stunde des Geschichtenerzählers»

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Sein Mund war ein wenig geöffnet – und sie hätte sich nicht gewundert, in der Schwärze seiner Mundhöhle ein Züngeln zu bemerken …

Er hatte nie Grund gehabt, sie als Rivalin zu betrachten. Ganz im Gegenteil: Sie nahm ihm einen guten Teil unangenehmer Arbeiten ab. Trotzdem bestand eine eigentümliche Unaufrichtigkeit zwischen ihnen. Der Raum diente zugleich als das Dekanat der drei Abteilungen.

Atasi war Dozent, Dekan und sein eigener Sekretär in einem – neben zwei ausgemusterten Gymnasialprofessoren für französische Literatur und Wirtschaftswissenschaften, die in den ehemaligen Schulräumen Vorlesungen und Seminare abhielten.

Als sie nicht antwortete und ihn nur zornig ansah, wandte er sich achselzuckend ab und drehte ihr den Rücken zu – den breiten, gutgebauten Rücken eines jungen Arabers, dessen trainierte Muskeln sich, nicht ohne Reiz unter dem weißen Hemdenstoff abzeichneten.

Trotz seiner schielenden Augen liefen ihm die Mädchen nach.

Seine wissenschaftliche «Neutralität» ließ sich leicht als Gleichgültigkeit durchschauen. Diese Gleichgültigkeit war es, die von den Reichen und Mächtigen noch bestärkt wurde und alles im alten Zustand beließ, der dann auch – schon durch seine bloße Existenz – die Rechtfertigung für immer neue Gleichgültigkeiten war – und so fort bis in alle Ewigkeit.

Nicht die Hitze und das träge Blut erstickten jeden Fortschritt, sondern wie überall waren es die Interessen der Oberschicht, die sich Parasiten gleich an die bestehenden Verhältnisse klammerte.

Karlsbeck schreckte sie aus ihren Gedanken auf … er kam mit dem Tablett in den Händen herein, auf dem die Teekanne, Sahne, ein Töpfchen mit braunem Kandis und zwei Tassen standen. Es war hauchdünnes Porzellan, das von allen Seiten, wie ohne größere Sorgfalt mit leichtem Pinsel hingemalt, bunte Blumenmuster zeigte.

Er kam schlurfenden Schritts – ein wenig vorgebeugt in seiner etwas zu weiten Hose mit den maisgelben Hosenträgern – und lächelte freundlich.

«Dies ist Tee, wie man ihn in unserer Gegend zubereitet, auf den ostfriesischen Inseln und im Küstenbereich. Sie haben sicher niemals so guten Tee getrunken. Probieren Sie ihn!»

Er goss aus der Kanne ein, wobei sein unförmiger Bauch gegen das Tischchen stieß, gab von dem braunen Kandis und der Sahne hinzu und reichte ihr die Tasse mit der Gebärde eines Mannes, der stolz ist auf seine Kochkunst.

Sie hatte den Eindruck, dass er sehr einsam und sehr gelangweilt war – und dass ihre Ankunft vielleicht ein wenig Abwechslung in seinen grauen Alltag brachte.

Er wirkte auch jetzt noch alt und gelangweilt, aber für einen Augenblick – als er sie mit anzüglichem Blick streifte, während sie sich vorbeugte und ihr Kleid zurechtstrich, auf das etwas Wasser vom Boden der Tasse getropft war, flackerte so etwas wie Interesse in seinen Pupillen auf.

Es hatte kaum mehr als eine Sekunde gedauert, doch die Erinnerung an «vergangene Scharmützel» war darin aufgeblitzt: Eroberungen, Siege, Bestätigungen, deren sich ein alter General voller Wehmut erinnerte, der seine Schlachten längst geschlagen hatte … alte Neger und erst recht Mulatten, waren manchmal verrückter als junge Kerle, ihre Torschlusspanik ließ sie gelegentlich den Verstand verlieren.

Die Gier alter Männer hörte oft erst auf, wenn sie starben: wie flügellahme Vögel flatterten sie mit jedem Tage ihrer Ohnmacht wilder umher; selbst wenn sie physisch nicht mehr dazu in der Lage waren, überdauerte die Gier bei den alten Männern, jedenfalls auf den Inseln, und äußerte sich in vielfältigem Ersatz: in Niedertracht, Anzüglichkeiten, schmutzigen Witzen, zweideutigem Gerede.

Ihre Mutter hatte sie davor gewarnt …

Es war eine Kraft, die so wenig erlosch wie jede andere Energie im Universum, nur dass sie in ihren Erscheinungsformen nicht immer wiedererkannt wurde.

Ob es sich mit den Weißen in den kalten Ländern ebenso verhielt, das wusste sie nicht.

«Wird Ihre Arbeit länger dauern?», erkundigte er sich.

«Oh, ich denke, eher zwei, drei Wochen als acht Tage – weil ich es gleich in die Maschine tippen und Ihnen die Endfassung vorlegen möchte. Und weil es so authentisch wie möglich sein soll. Es ist der erste wahrheitsgemäße Bericht über die Entstehung unserer Republik – und über Präsident Burundis historische Rolle beim Befreiungskampf», fügte sie rasch hinzu.

«Zugleich ist es die erste Arbeit unserer Universität. Sie wird einmal als ein Dokument der Geschichte Mayottes herangezogen werden, deshalb muss sie wissenschaftlichen Anforderungen genügen.

Schließlich dient sie nicht ausschließlich dazu, Präsident Burundi zu glorifizieren! Gewiss besteht sein persönliches Interesse hauptsächlich darin, als leuchtende Gestalt eines legendären Staatsgründers aufzutreten und sein Sekretär Amal Majunga hat natürlich die Absicht, unsere Arbeit in den kommenden Präsidentschaftswahlen einzusetzen – wir können ihn nicht daran hindern …»

«Er hat in seinem Brief so etwas Ähnliches angedeutet», bestätigte Karlsbeck.

«Majunga hofft, dass Burundis Position durch die Darstellung seiner führenden Rolle noch weiter gefestigt wird. Von uns aus soll es natürlich keine Wahlkampfbroschüre werden – obwohl sie dazu missbraucht werden wird –‚ sondern eine ernste wissenschaftliche Arbeit», betonte sie.

«So so, eine ernste wissenschaftliche Arbeit?» Er kratzte sich unbehaglich – als seien ihm mit dieser Angelegenheit Höhe in den Pelz gesetzt worden. «Der Präsident wird jetzt direkt gewählt, nicht wahr?»

«Für sechs Jahre. Man könnte natürlich darüber streiten, ob es in einem Einparteiensystem noch eine gerechte Wahl geben kann: Die Kandidaten haben keine Möglichkeit, sich innerhalb ihres Parteiprogramms zu profilieren.»

«Wer ist sein diesjähriger Gegenkandidat?»

«Kutubus, ein Fabrik- und Hotelbesitzer. Er gehört dem konservativen Flügel an und vertritt weiterhin den Anschluss an Frankreich, damit und mit dem Wahlversprechen einer radikalen Liberalisierung, glaubt er die Wahl gewinnen zu können. Ihm gehören Teile des neuen Touristenzentrums nördlich von Chingoni.»

«Diese Gegend, wo die Engländer ursprünglich ihren Militärstützpunkt bauen wollten, nachdem der andere Platz wegen des Staudammprojekts oberhalb der Ebene aufgegeben werden musste, nicht wahr?»

«Kutubus setzt vor allem auf sein wirtschaftliches Ansehen. Er hat der Insel einen gewissen Wohlstand gebracht.»

«Außer ihm tritt niemand gegen Burundi an?»

«Die MMM mit ihrem Führer Ah Uluguru.» Sie schwieg. «Da seine Partei verboten wurde, müsste er als ‚parteiloser’ Kandidat auftreten. Das ist möglich.»

«Ja, ja, Burundi war schon immer ein gewitzter Bursche», lachte Karlsbeck. «Er versteht es meisterhaft, das Parlament einzuwickeln. Er hat die Engländer mit ihrem Luftstützpunkt hingehalten, dann die Amerikaner und die Zentralregierung auf Groß-Komoro eingewickelt, und nun wickelt er die einheimische Bevölkerung mit seiner Wahl ein.

Eine wissenschaftliche Arbeit über Ahmeds Verdienste: dass ich nicht lache! – Mein lieber alter Freund Ahmed Abdallah Burundi, Abkömmling tansanischer Tagelöhner, dem ich so viel verdanke.

Verschwinden immer noch spurlos Menschen unter seinem Regime? Das ist ja neuerdings zu einer Art Seuche in der Welt geworden.

Den Ultrarechten beliebt es jetzt immer öfter, ihre Gegner verschwinden zu lassen, Lateinamerika ist das beste Beispiel dafür: wie im Zauberhut, allerdings leugnen die Zauberer, daran beteiligt zu sein

Ich hatte nicht erwartet, dass Sie so lange bleiben», fügte er nachdenklich hinzu, ohne eine Antwort auf seine Frage abzuwarten, wobei er mit langsamen Schritten zum Fenster ging, die Arme hinter sich verschränkt und ihr den Rücken zuwandte. «Ich nahm an, es würde nicht länger als ein oder zwei Tage dauern.»

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