Joachim Burdack - Abschied von der Wielandstraße

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Abschied von der Wielandstraße: краткое содержание, описание и аннотация

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Mitte der sechziger Jahre brach in Berlin ein bisher unbekannter Virus aus. Er verbreitete sich rasch und befiel weite Teile der Jugend. Erst später gab man der Epidemie einen Namen: Beatlemania.
Besonders schlimm erwischte es Ricky aus der Wielandstraße in Charlottenburg. Er wollte nicht nur Beatmusik hören, sondern selbst mit einer Band auf der Bühne stehen.
An den Universitäten rumorte es. Ein Hauch von Rebellion lag in der Berliner Luft. Man protestierte gegen den alten 'Muff unter den Talaren' und den neuen Vietnamkrieg. Irgendwann fiel Ricky auf, dass das Abspielen einer Rolling Stones Platte und ein Spruch wie 'Amis raus aus Vietnam' bei seinem Vater die gleichen wütenden Reaktionen auslösten. Hatte beides vielleicht etwas miteinander zu tun?

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»Riecht ihr nichts? Es muffelt hier plötzlich so nach Rindfleisch!«

Die Ansage löste allgemeines Gelächter aus. Einer aus der Gruppe ergänzte: »Wie macht der Bulle?« Er lieferte die Antwort gleich mit: »Muh, macht der Bulle!«

Am S-Bahnhof war es jedoch mit der Ruhe vorbei. Offensichtlich war seit längerem kein Zug mehr gekommen. Die Leute drängelten sich auf dem Bahnsteig. Die Stimmung unter den Wartenden war gereizt. Als endlich eine S-Bahn einfuhr und die Türen sich nicht sofort öffneten, traten einige Hitzköpfe gleich dagegen. Ricky und Bommi drängelten sich in einen Wagon. Kaum war der Zug abgefahren, rief jemand ‚ ich brauche Frischluft ‘ und schleuderte seine Bierflasche gegen die Scheibe. Das war der Auftakt. Bald war keine Scheibe mehr ganz. Ricky wurde angst und bange. Dann ging ein Deckenlicht zu Bruch und Glasscherben regneten herunter. Im Halbdunkel sah Ricky nicht mehr, wo Bommi war. Es war ihm auch egal. Er wollte nur noch raus. Eigentlich hatte Ricky noch ein paar Stationen zu fahren, aber lieber würde er zu Fuß gehen. Während der Zug in den nächsten Bahnhof einfuhr, kämpfte er sich zur Tür durch. Er zwängte sich nach draußen und stolperte auf den Bahnsteig. Schnell machte er, dass er wegkam. Als er auf die Straße gelangte, war die S-Bahn immer noch nicht weitergefahren. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befand sich eine Bushaltestelle. Er hatte Glück. Es kam gerade ein Doppelstockbus, der zum Stuttgarter Platz fuhr. Von dort konnte er bequem nach Hause laufen.

Nachts ließ Ricky den Abend noch einmal Revue passieren: Micks schlechte Laune, die grüblerische Miene von Keith, Brians Lächeln und die Blondine an seiner Seite. Brian schien sich mehr für seine Freundin als für die Show in der Waldbühne zu interessieren. Vielleicht hing das ja alles irgendwie zusammen. Mit diesem Gedanken schlief er schließlich ein.

Erst Jahre später erfuhr er mehr. Die Rolling Stones hatten die Schauspielerin Anita Pallenberg am Vorabend auf einer After-Show-Party in München kennengelernt. Sowohl Mick als auch Keith hatten sich um sie bemüht. Sie entschied sich jedoch für Brian und wurde schließlich seine ständige Begleiterin. Brian hielt sich für den wichtigsten Mann der Stones, schließlich hatte er die Band gegründet. In letzter Zeit war er jedoch von Mick und Keith musikalisch immer mehr an den Rand gedrängt worden. Sie waren es, die die großen Hits der Band, wie The Last Time und Satisfaction, geschrieben hatten. Sie bestimmten in zunehmendem Maße die musikalische Richtung. In Anitas Zuneigung fand Brian die Bestätigung, dass er immer noch der glamouröseste Typ in der Band war. Beim Auftritt genoss er offensichtlich seinen Triumph. Ricky meinte sich aber zu erinnern, dass Mick bei Time is on my Side öfter zu Brian geschaut hatte. Er ahnte wohl, dass die Zeit für ihn arbeitete.

Wenige Jahre nach dem Waldbühnenauftritt war Mick Jagger der Boss der Rolling Stones. Anita Pallenberg war mit Keith Richards liiert und Brian Jones war tot.

Am Tag nach dem Konzert musste Ricky natürlich jedem von seinem Auftritt mit den Rolling Stones berichten. Er merkte dabei, wie sich die Ereignisse des vorangegangen Abends mit jeder Wiederholung mehr und mehr verklärten. Wenn alle Leute es toll fanden, dass er mit den Stones auf einer Bühne gestanden hatte, dann war es vermutlich auch so, selbst wenn er den Abend eigentlich anders erlebt hatte.

Vor der letzten Unterrichtsstunde sprach ihn dann noch Babsi Schumann an.

»Ich habe dich gestern in der Waldbühne gesehen«, sagte sie lächelnd. »Hatte eine Eintrittskarte geschenkt bekommen. Viel habe ich ja nicht von dir gehört, aber ich fand dich nicht schlecht. Was du an den Rolling Stones findest, weiß ich immer noch nicht. Ich fand sie langweilig und bin schon vor dem Ende gegangen. Sag‘ mal Ricky, was ich dich fragen wollte. Kannst du mir nicht zeigen, wie man Blowin‘ in the Wind spielt? Du kennst doch die Akkorde. Ich habe zum Geburtstag nämlich eine Gitarre geschenkt bekommen.«

»Klar, mache ich gerne«, antwortete Ricky und versuchte dabei lässig zu wirken. »Wann passt es dir denn?«

»Willst du vielleicht morgen Nachmittag zum Kaffeetrinken zu mir kommen?«

3. Jules und Jim und Sylvie und Albert

Oktober 1966

Es war Freitagabend kurz vor 6 Uhr. Albert hatte endlich sein Referat für das Hauptseminar in Makroökonomie fertiggestellt. Das Abtippen des Textes auf Matrizen war die letzte, aber auch lästigste, Aufgabe bei jeder schriftlichen Ausarbeitung. Auf einer Matrize mit Durchschlag ließen sich keine Fehler korrigieren. Einmal vertippt war für immer vertippt. Bei kleineren Patzern durfte man das fehlerhafte Wort mit ‚XXX‘ überschreiben. Das akzeptierte der Professor noch. Größere Aussetzer erforderten jedoch das Neuschreiben der ganzen Seite. Zum Glück hatte ihm seine Mutter geholfen, die als Büroangestellte im Maschineschreiben versiert war. Alberts Ausarbeitung umfasste immerhin 20 Seiten. Ohne Hilfe hätte er das ganze Wochenende an dem Text gesessen. Wohl dem Studenten, der eine Mutter oder Freundin hat, die Maschineschreiben kann , dachte Albert, als er die fertigen Matrizen in einem Aktendeckel verstaute. Er nahm sich vor, gleich morgen eine Schachtel Katzenzungen als Dankeschön für seine Mutter zu besorgen.

Was jetzt noch zu tun war, konnte er am Montag im Institut erledigen: Kopien des Referats anfertigen mit der Nudelmaschine . So nannte man den Spiritusdrucker, in den die Matrizen zur Vervielfältigung eingelegt wurden. Morgens vor der ersten Vorlesung war noch kein großer Andrang am Hektographen. Man musste die Matrize auf eine Trommel spannen und dann kurbeln. Bei jeder Umdrehung spuckte die Maschine ein blassblau bedrucktes Blatt aus, das penetrant nach Spiritus roch. Wenn man genügend Kopien für die Seminarteilnehmer gezogen hatte, spannte man die nächste Matrize auf die Walze. Albert hasste den Geruch in der fensterlosen Hektographenkammer. Ihm wurde immer übel davon.

Jetzt hatte er erst mal ein unbeschwertes, arbeitsfreies Wochenende vor sich. Er verspürte Lust, abends noch etwas zu unternehmen. Um sich mit einem Freund zu verabreden, war es jedoch bereits zu spät. Da fiel ihm ein, dass im Centre Culturel Français der Film Jules und Jim gezeigt wurde. Den hatte er zwar schon gesehen, im Kulturzentrum lief er jedoch im französischen Original mit deutschen Untertiteln. Allein die sonore Stimme von Jeanne Moreau, die die weibliche Hautrolle in der Dreiecksgeschichte spielte, war ihm den Weg von Charlottenburg zur Müllerstraße im Wedding wert. Ein Pluspunkt von Kulturveranstaltungen mit französischen Themen war, dass man immer mit einem Frauenüberschuss im Publikum rechnen konnte - mindestens zwei zu eins. Hier bot sich häufig die Gelegenheit, jemanden kennenzulernen. Bei solchen Anlässen bedauerte es Albert manchmal, Nichtraucher zu sein. Eine Zigarette lässig im Mundwinkel platziert, wie er es bei Belmondo in Außer Atem gesehen hatte, das hätte bestimmt Eindruck gemacht. Zumindest trug er immer ein Feuerzeug bei sich, um Damen bei Bedarf Feuer anzubieten.

Der Kinosaal war gut gefüllt, als Albert kurz vor Vorstellungsbeginn eintraf. Ein kurzer Rundblick bestätigte ihm, dass seine zwei-zu-eins-Regel auch heute zutraf. Obwohl Alberts Sprachkenntnisse ganz passabel waren, er hatte sein Schulfranzösisch immerhin mit einem Sommersprachkurs in Savoyen aufgepeppt, fand er die deutschen Untertitel des Films hilfreich. Andererseits kannte er die Handlung ja bereits. Die Dialoge erschienen ihm auch weniger interessant als die Atmosphäre der Leichtigkeit, die der Film trotz des tragischen Endes ausstrahlte. Bei den Filmvorführungen im Centre Culturel gefiel Albert auch, dass man danach etwas trinken und über den Film reden konnte.

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