Joachim Burdack - Abschied von der Wielandstraße

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Mitte der sechziger Jahre brach in Berlin ein bisher unbekannter Virus aus. Er verbreitete sich rasch und befiel weite Teile der Jugend. Erst später gab man der Epidemie einen Namen: Beatlemania.
Besonders schlimm erwischte es Ricky aus der Wielandstraße in Charlottenburg. Er wollte nicht nur Beatmusik hören, sondern selbst mit einer Band auf der Bühne stehen.
An den Universitäten rumorte es. Ein Hauch von Rebellion lag in der Berliner Luft. Man protestierte gegen den alten 'Muff unter den Talaren' und den neuen Vietnamkrieg. Irgendwann fiel Ricky auf, dass das Abspielen einer Rolling Stones Platte und ein Spruch wie 'Amis raus aus Vietnam' bei seinem Vater die gleichen wütenden Reaktionen auslösten. Hatte beides vielleicht etwas miteinander zu tun?

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Ohnehin fand Ricky die Texte von Beatsongs eher unbedeutend. Eigentlich war es immer das Gleiche: Liebesfreud, Liebesleid, Liebeskummer. Wichtig waren beim Beat doch vor allem ein Rhythmus der in die Beine ging und ein Refrain, den man mitsingen konnte. Die englischen Originaltexte mit vernünftiger Aussprache hörte man bei kaum einer Berliner Amateurband. Das störte auch niemanden. Ricky füllte fehlende Textpassagen mit einem lautmalerisch angepassten Fantasie-Englisch. Nur der Refrain musste stimmten, denn den kannten die Leute. Der Inhalt der einzelnen Strophen interessierte dagegen wenig. Ricky sang bei den Beat Masters zum Beispiel Roll Over Beethoven . Da gab es lange Strophen, von denen Ricky, auch nach intensivem Abhören, höchstens die Hälfte verstanden hatte. Die fehlenden Passagen improvisierte er. Lediglich die letzten Silben jeder Zeile mussten beachtet werden, damit sich alles reimte, zum Beispiel D.J. - play oder today - say . Aus der Originalzeile Gonna write a little letter, gonna send it to my local D.J. , wurde dann zum Beispiel gonne leitaliddl ledda gonne reidid mei lodl dijä . Das hatte fast etwas Dadaistisches, fand Ricky.

Erwartungsvoll präsentierten die Beat Masters Satisfaction als Höhepunkt ihres Auftritts im Seeschlösschen. Die Reaktion des Publikums enttäuschte sie jedoch. Es gab keinen Jubelsturm, sondern nur verhaltenen Beifall. Die meisten Gäste wollten eben Stücke hören, die sie bereits kannten, aber Satisfaction hatte in Berlin noch niemand gehört. Ein oberschlauer Fan hielt das Ganze sogar für einen Gag der Beat Masters.

»Das mit dem angeblichen Hit von den Stones ist doch frei erfunden, oder? Das Stück habt ihr euch doch selbst ausgedacht. Es hört sich jedenfalls so an. Meine Empfehlung wäre: Spielt lieber was Richtiges von den Stones.«

Es war nur noch eine Woche bis zum Konzert der Rolling Stones in der Waldbühne, da wurde Ricky auf dem Schulhof von Christian Kowalski, genannt Crazy Chris, aus der Parallelklasse angesprochen. Der spielte Rhythmusgitarre und sang bei The Rockets. Das war die andere Beatband an der Schule, die zu Rickys Leidwesen erfolgreicher war als die Beat Masters.

»Tag, Ricky, ich würde gerne was mit dir besprechen, aber nicht jetzt. Ich muss erst mal in den Physikraum. Hast du nach der Schule einen Augenblick Zeit?«

»Klar, Chris«, antwortete Ricky etwas verunsichert. Normalerweise gingen sich die beiden aus dem Weg. Man respektierte sich zwar, aber es gab eben auch eine Rivalität zwischen den Gruppen. »Ich habe nach der sechsten Stunde Schluss. Da können wir uns treffen.«

»Gut, ich warte vor dem Ausgang auf dich.«

Ricky fragte sich, was Crazy Chris von ihm wollte. Die Rockets und die Beat Masters - das war ein wenig wie Beatles und Rolling Stones. An der Schule war man entweder Fan der einen oder der anderen Band. Die Rockets waren jedoch eindeutig im Vorteil, denn sie hatten einen richtigen Manager. Der hatte es sogar geschafft, sie ins Vorprogramm der Rolling Stones in der Waldbühne zu bringen. Ricky würde lügen, wenn er behauptete, darauf nicht neidisch zu sein.

Als Ricky nach Schulschluss aus dem Tor kam, wartete Chris auf der anderen Straßenseite und rauchte eine Zigarette.

»Hallo, Chris, alles klar für eure große Show mit den Stones?«

»Deshalb wollte ich eigentlich mit dir reden. Der Auftritt ist eine tolle Sache und eine große Chance. Da wollen wir uns natürlich optimal präsentieren. Ingo, unser Sologitarrist, der immer die zweite Stimme singt, hat sich leider stark erkältet. Der kriegt kaum noch einen Ton raus. Gitarre spielen kann er noch. Er will auf keinen Fall den Auftritt verpassen, aber den Gesang bringt er nicht mehr. Ich wollte dich fragen, ob du uns in der Waldbühne gesanglich unterstützen könntest.«

Ricky war sofort Feuer und Flamme. Er versuchte aber, sich nichts anmerken zu lassen.

»Im Prinzip wäre das schon machbar«, sagte er betont lässig. »Was wollt ihr denn so spielen?«

»Auf jeden Fall Needles and Pins von den Searchers, das geht nur mit einer zweiten Stimme. Auch If I Fell von den Beatles haben wir im Programm. Das kannst du ohne zweiten Sänger auch vergessen. Bei den anderen Stücken müsstest du meist nur beim Refrain die Harmonien singen. Viel mehr gibt es eigentlich nicht zu tun. Ansonsten kannst du ab und zu Tamburin spielen. Der Auftritt soll sowieso nur 20 Minuten dauern, also Zeit für maximal sechs Stücke. Kohle gibt’s leider keine. Wir bekommen auch nichts. Aber du könntest die Rolling Stones aus der Nähe erleben.«

Das Geld war Ricky egal. Er hätte sogar noch draufgezahlt, um auf der gleichen Bühne wie Mick Jagger zu stehen. Noch am selben Abend kam Ricky in den Übungsraum der Rockets. Die Gesangsparts waren kein Problem für ihn und schnell einstudiert. Gegen Ende der Probe schaute noch der Manager der Band vorbei.

»Alles klar Jungs? Vergesst nicht, dass ihr am Mittwoch pünktlich um 16 Uhr zur Mikrofonprobe in der Waldbühne sein müsst. Steckt euch auch ein paar Stullen ein, denn Verpflegung gibt es nicht, und der Abend wird lang.«

In der Nacht vor dem Auftritt machte Ricky vor Aufregung kaum ein Auge zu. Am liebsten wäre er am nächsten Tag nicht zur Schule gegangen, aber vormittags schwänzen und abends vor tausenden Fans auf der Bühne stehen, das ging nicht. Um 15 Uhr traf er sich mit Crazy Chris und den Rockets. Sie fuhren gemeinsam im VW-Bus der Band zur Waldbühne. Dort war noch nichts los, keine Spur von den Rolling Stones.

»Die Stones landen erst um 17 Uhr in Tegel mit einer Maschine aus München«, sagte ein Mann vom Tourneemanagement. »Dann fahren sie noch zu einen Empfang im Springer Verlag. In die Waldbühne kommen sie bestimmt nicht vor 21 Uhr.«

Ricky war enttäuscht. Er hatte gehofft ein Autogramm zu bekommen, vielleicht sogar ein paar Worte mit Keith oder Mick zu wechseln. Die Mikrofonprobe dauerte nur zehn Minuten, den Rest der Zeit saß Ricky nur herum. Die Techniker schienen sich nicht besonders für den Sound der Vorgruppen zu interessieren. Vor allem nicht bei den beiden Berliner Amateurbands, die das Programm eröffnen sollten. Sie waren mehr damit beschäftigt, sich um die Anlage der Stones zu kümmern.

In der Abenddämmerung, ab 19 Uhr, begann sich das Halbrund der Waldbühne langsam zu füllen. Um 20 Uhr war die Arena mit mehr als 20 000 Menschen voll besetzt. Die Rockets sollten als erste Band spielen. Vom Wartebereich der Musiker führte ein Tunnel zur Bühne. Auf dem Weg dadurch bekam Ricky weiche Knie.

Einer der Polizisten, die herumstanden, rief ihm zu: »Na Jungs, dann spielt mal ‘nen schönen Walzer, so richtig zum Mitschunkeln!«

Die Bühne war hell erleuchtet. Die Zuschauerränge lagen dagegen vollkommen im Dunkeln. Ricky hatte den Eindruck einer bedrohlich brodelnden, schwarzen Wand gegenüberzustehen. Nur gelegentlich wurde der Nachthimmel durch einen Feuerwerkskörper erhellt, der irgendwo aus dem Publikum aufstieg. Der Lärm von den Tribünen machte eine Verständigung auf der Bühne fast unmöglich. Ein Conférencier eröffnete die Veranstaltung.

»Jetzt geht’s los, Leute. Bravo präsentiert die Rolling Stones. Erst haben wir aber ein paar Gruppen, die euch in Stimmung bringen. Als erste Band, für euch exklusiv, extra aus Charlottenburg angereist: The Rockets. Hoffentlich zündet die Rakete!«

Auf ein Zeichen des Drummers setzte die Band ein. Ricky hörte so gut wie nichts von seinem Gesang. Trotzdem ging der Auftritt gut über die Bühne. Es war jedoch keine gute Idee, einen Beatles-Song auf einem Stones Konzert zu präsentieren. If I fell wurde von Pfiffen und Schmährufen begleitet. Ein angebissener Apfel flog knapp an Rickys Kopf vorbei. Dann war der Auftritt jedoch schon vorbei. Kaum war der Schlussakkord des letzten Stückes verklungen, schob man die Verstärker zur Seite. Die nächste Band wartete bereits. Ricky war verschwitzt, aber erleichtert, dass er den Auftritt geschafft hatte.

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