Joachim Burdack - Abschied von der Wielandstraße

Здесь есть возможность читать онлайн «Joachim Burdack - Abschied von der Wielandstraße» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Abschied von der Wielandstraße: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Abschied von der Wielandstraße»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Mitte der sechziger Jahre brach in Berlin ein bisher unbekannter Virus aus. Er verbreitete sich rasch und befiel weite Teile der Jugend. Erst später gab man der Epidemie einen Namen: Beatlemania.
Besonders schlimm erwischte es Ricky aus der Wielandstraße in Charlottenburg. Er wollte nicht nur Beatmusik hören, sondern selbst mit einer Band auf der Bühne stehen.
An den Universitäten rumorte es. Ein Hauch von Rebellion lag in der Berliner Luft. Man protestierte gegen den alten 'Muff unter den Talaren' und den neuen Vietnamkrieg. Irgendwann fiel Ricky auf, dass das Abspielen einer Rolling Stones Platte und ein Spruch wie 'Amis raus aus Vietnam' bei seinem Vater die gleichen wütenden Reaktionen auslösten. Hatte beides vielleicht etwas miteinander zu tun?

Abschied von der Wielandstraße — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Abschied von der Wielandstraße», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Ok, ok, vielleicht muss man einfach tiefer ansetzen.«

Ricky ging in die Hocke und drückte weiter unten. Es knirschte, dann verbog sich das Schließblech und begann sich zu lockern. Endlich gab es den Schlossriegel frei. Die Tür war offen. Geräuschlos war die Aktion jedoch nicht abgelaufen. Ricky und Bommi hielten einen Augenblick ängstlich inne. Hatte sie wirklich niemand gehört? Als sich nichts rührte, fassten sie neuen Mut und betraten das Haus. Sie waren jetzt im großen Saal, wo sie noch vor wenigen Stunden auf der Bühne gestanden hatten. Vorsichtig gingen sie zur Tür, die zum Flur führte. Bommi drückte die Klinke. Nichts tat sich, die Tür war abgeschlossen.

»So ein Mist! Wir können doch jetzt nicht alle Türen im Haus aufbrechen.«

»Warte mal. Ich glaube, es geht auch anders.«

Ricky erinnerte sich an eine Tür im hinteren Bereich der Bühne, die zu einem Requisitenraum führte. Von dort gab es ein Durchgang zum Korridor. Die Bühnentür war nicht abgeschlossen. Bommi leuchtete mit der Taschenlampe ins Dunkel des fensterlosen Raumes. Auch die Tür zum Korridor ließ sich öffnen. Bommi klopfte Ricky anerkennend auf die Schulter. Der Rest war ein Kinderspiel. Der Eminent lag noch hinter dem Stapel leerer Kisten. Sie wickelten den Verstärker in die Decke und stellten ihn in die Tragetasche.

»Was machen wir, wenn die Polizei unsere Fingerabdrücke findet?«, fragte Ricky.

»Die Polente hat anderes zu tun als sich um einen verschwunden Verstärker für ein paar hundert Mark zu kümmern. Außerdem waren wir ja abends im Haus. Wir haben sogar beim Abräumen geholfen. Da sind unsere Fingerabdrücke natürlich überall. Den Schaden regelt die Versicherung, das war es dann.«

Jetzt brauchen wir nur noch ein paar anständige Boxen , dachte sich Ricky. Dann kann es richtig losgehen .

Auf dem Rückweg schlossen sie die Terrassentür so gut es ging. Dann verschwanden sie in der sternenklaren Nacht.

2. No Satisfaction in der Waldbühne

September 1965

Viele Fragen bewegten Mitte der 1960er Jahre die Menschen in Berlin: Werden die Russen als Erste auf dem Mond sein? Bleibt Hertha in der Bundesliga? Wann kommt das Farbfernsehen?

Die Frage, die Ricky jedoch mehr als alles andere interessierte, lautete: Wer ist besser, die Beatles oder die Rolling Stones?

An seiner Schule waren die Meinungen geteilt. Bei den Jungen hielten sich die Anhänger beider Bands in etwa die Waage. Die Mehrheit der Mädchen bevorzugte dagegen die Beatles. Ricky war natürlich für die Stones, obwohl er insgeheim auch die Musik der Beatles mochte. Jedoch ging es ja nicht nur um Musik, sondern auch um Haltung und Ausstrahlung. Da waren die Rolling Stones einfach kompromissloser. Die machten ihr Ding, egal was die Leute sagten, selbst wenn Presse und Öffentlichkeit sie für langhaarige Penner hielten. Diese rebellische ihr-könnt-mich-mal- Pose der Stones imponierte Ricky. Er spürte sie in Mick Jaggers Art zu singen, in seinen lässig dahingerotzten Phrasierungen.

Ihm gefiel auch, dass man das rebellische Potenzial der Stones selbst nutzen konnte. Er hatte es zu Hause bereits öfter nach einem Streit mit seinem Vater probiert. Er legte einfach eine ihrer Platten auf und drehte den Lautstärkeregler ein klein wenig höher als normal. Noch vor Ende des Stückes würde sein alter Herr mit hochrotem Kopf ins Zimmer stürmen:

»Mach sofort die Affenmusik aus! Wir sind doch nicht im Urwald! Früher hätte es so was nicht gegeben … und so weiter und so weiter

Das funktionierte wie auf Knopfdruck. Es bestätigte Ricky, dass er auf der richtigen Seite stand. Die Zukunft gehörte ihm: Time is on my side, yes it is!

Die Beatles hielt Ricky dagegen für zu harmlos und angepasst. Yesterday mit dem schauderhaften Violinenarrangement gefiel zum Beispiel sogar seiner Mutter. Gegen Paul McCartney als Schwiegersohn hätte sie vermutlich auch nichts einzuwenden. Das war ihm peinlich.

Neben Beatles- und Stones-Fans gab es an der Schule natürlich auch einige, denen Beatmusik völlig egal war. Die zuckten bei dem Thema nur mit der Schulter. Das waren meist Langweiler, die Ricky ignorierte. Die hörten entweder gar keine Musik oder nur Beethoven und Mozart. Mit Klassischer Musik konnte Ricky nichts anfangen. Sie war für ihn kalt und leblos, eben Musik von bereits begrabenen Toten für noch lebende Tote.

Problematischer lag der Fall bei Folkmusic. Eigentlich hielt Ricky auch davon nicht viel. In letzter Zeit verkniff er sich jedoch diesbezügliche hämische Bemerkungen, die ihm sonst immer leicht über die Lippen kamen. Er hatte es sich nämlich deshalb mit Babsi Schumann, seinem heimlichen Schwarm aus der Parallelklasse, verscherzt. In ihrer Gegenwart hatte er einmal abfällig von Schrammelmusik fürs Lagerfeuer gesprochen. Da hatte sie ihn angegiftet:

»Deine Rolling Stones schreien doch nur rum, haben aber nichts zu sagen. Die einzigen, die eine Botschaft haben, sind doch Sänger wie Bob Dylan, Donovan oder auch Joan Baez.«

Um sie wieder zu versöhnen, übte Ricky dann extra Blowin‘ in the Wind auf der Gitarre ein, aber es nutzte nichts mehr.

Rickys Identifikation mit den Stones hatte auch zur Folge, dass ein großer Teil des Repertoires der Beat Masters aus Coverversionen ihrer Stücke bestand. Die Beat Masters hatten sich inzwischen einen Namen in der Berliner Beatszene erspielt. Sie traten mehrmals im Monat bei Tanzveranstaltungen oder in Jugendclubs auf. Eine kleine Fanschar begleitete sie regelmäßig zu den Auftritten. Auch Bommi tauchte häufig auf und kam für ein paar Stücke mit seiner Blues Harp auf die Bühne.

Ricky wollte unbedingt den neuesten Hit der Rolling Stones ins Programm aufnehmen: I can’t get no Satisfaction . Die Platte war bisher nur in den USA erschienen. Dort hatte sie eingeschlagen wie eine Bombe. In Deutschland war der Song noch so gut wie unbekannt. Die Plattenfirma wollte ihn erst zur Tournee der Rolling Stones im September veröffentlichen.

Die geplante Deutschlandtournee war für Beatfreunde das Ereignis des Jahres. Auch nach Berlin sollten die Stones kommen. Ricky konnte sich noch genau an das Tourneeplakat erinnern, das er unvermittelt an einer Litfaßsäule prangen sah. Er hielt es zunächst für einen Scherz oder ein Missverständnis. Da stand:

heißer geht’s nicht mehr! Bravo präsentiert: einmaliges Sensationsgastspiel mit der härtesten Band der Welt: The Rolling Stones - ein Leckerbissen für alle Beatfreunde . Waldbühne - Mittwoch, 15. September 1965, 20.00 Uhr.

Sofort besorgte sich Ricky eine Eintrittskarte für acht Mark im Vorverkauf.

Ende August sollten die Beat Masters im Seeschlösschen, einem bekannten Tanzlokal in Hermsdorf, auftreten. Ricky hatte eine Idee.

»Es wäre doch toll, wenn wir dort als erste Berliner Band Satisfaction spielen würden, noch bevor der Song hier im RIAS läuft. Das wäre doch eine gute Reklame. Ich sehe schon die Überschrift in der B.Z.: Die Beat Masters sind Berlins Antwort auf die Rolling Stones

Die anderen Bandmitglieder waren schnell überzeugt. Was Ricky noch fehlte war der Text von Satisfaction . An Songtexte kam man nur schwer heran. Meist blieb nichts anderes übrig, als den Text selbst von der Platte oder einem Bandmitschnitt abzuhören. Ricky verbrachte in der kommenden Woche jedenfalls viel Zeit an seinem Tonbandgerät. Bereits mehrere Dutzend Male hatte er das Tape auf seinem Grundig TK14 zurückgespult, sich immer wieder einzelne Passagen angehört, aber er kam einfach nicht weiter. Mick Jaggers Aussprache war völlig anders als das Englisch, das Ricky in der Schule lernte. Außerdem hatte der Radiomitschnitt eine schlechte Qualität. Oft übertönte Hintergrundrauschen den Gesang. Das Einzige, was Ricky wirklich verstand, waren einzelne Wordfetzen wie car, radio oder information .

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Abschied von der Wielandstraße»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Abschied von der Wielandstraße» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Abschied von der Wielandstraße»

Обсуждение, отзывы о книге «Abschied von der Wielandstraße» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x