Wilfried Baumannn - Das letzte Schuljahr

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Der größte Teil des Buches wurde in den Jahren 1988/89 geschrieben, also dem letzten normalen DDR-Schuljahr. Der totale Zusammenbruch des Regimes war noch nicht absehbar.
Die Gedanken und Gefühle des Lehrers Horst Müller, der Hauptperson, sind daher Zeit identisch. Sein Schicksal wird ohne Nostalgie spannend dargestellt, und es wird dem Leser begreifbar, warum sich so viele Menschen gegen das System zur Wehr setzten und es zu Fall brachten.
.... und was geschah danach?
Wer früher die DDR-Schule besuchte, wird in diesem Buch an vieles erinnert, was er schon längst vergessen glaubte.

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„F-F-rreundschaaaaftttt!“

Darauf folgten dann immer das unvermeidliche Schülergelächter und die grimmigen Blicke der nach Ordnung heischenden Pädagogen.

„Ich bitte um die Meldung der Gruppenratsvorsitzenden und der FDJ-Sekretäre!“

Die gewählten Funktionäre eilten nach vorne, um die Anzahl der zum Appell erschienenen Mitschüler ihrer Klasse zu melden.

„Pioniere und FDJler! Achtung! Stillgestanden! Zur Meldung an den Genossen Direktor die Augen geradeaus! --- Genossin Direktor! Ich melde, 721 Schüler der A.-P.-Oberschule sind zum Appell anlässlich des Weltfriedenstages und des Schuljahresbeginns angetreten!“

Genossin Sanam trat ans Mikrofon:

„Danke! Damit erkläre ich den Appell für eröffnet!“

Nun kam Tammis Auftritt. Tammi war Musik- und Klassenlehrerin in der 3a. Ihren Kindern im Pionierdress sah man die Aufregung an. Unter ihrer Akkordeonbegleitung sangen sie „Wie und wann, wie und wann geht die Arbeit gut voran?“ und „Fröhlich sein und singen, stolz das blaue Halstuch tragen.“

Dafür, dass die Kinder während der Ferien keine Gelegenheit hatten, gemeinsam zu üben, singen sie recht gut, sagte sich Müller. Tammi freute sich, als er ihr das später mitteilte, denn die Direktorin würdigte diese Leistung mit keinem Wort. Der Applaus war mäßig, vielleicht auch deshalb, weil der Straßenlärm von der Kreuzung oft die Deutlichkeit des Gesanges verschluckte. Einige Rezitationen sollten die positive Einstimmung in das neue Schuljahr heben. Ein weiteres Lied beendete den kulturellen Teil.

Die Minuten der Direktorin folgten nun. Zuerst kam die „Rotlichtbestrahlung“ in Form des Lobes der friedlichen Außenpolitik der UdSSR, der DDR und der sozialistischen Bruderstaaten. Sie nannte konkrete Ereignisse, die während der Ferien in der internationalen Szene geschehen waren und Gegenstand der Politinformation in der ersten Unterrichtsstunde sein sollten. Müller war bei seinen Urlaubserlebnissen in Rumänien.

Dann sprach sie über die schulischen Aufgaben des kommenden Schuljahres 1988/89 und ermahnte die Schüler zu fleißigem Lernen, da das den Sozialismus stärken würde, zumal auch die DDR im nächsten Jahr ihren 40. Geburtstag feiern würde.

Zuletzt kam wieder die helle Stimme der Pionierleiterin:

„Pioniere und FDJler! Stillgestanden! Wir beenden unseren Appell mit dem Pioniergruß: Für Frieden und Sozialismus seid bereit!“

„Immer bereit!“

„Und dem Gruß der FDJ: Freundschaft!“

„F-F-rreundschaaaafttt!“

„Ich bitte die Klassenleiter, ihre Klassen zu übernehmen.“

Der Appell war vorüber. Endlich!!!

Müller ging mit seiner Klasse in das Schulgebäude und schloss den Klassenraum auf. Da waren sie also wieder, seine Lieben. Es fehlte niemand. Sie standen an ihren Plätzen. Regina, die FDJ-Sekretärin meldete in strammer Haltung:

„FDJler stillgestanden! Herr Müller, ich melde, die Schüler der Klasse 10b zum Unterricht bereit! Es fehlt keiner!“

„Danke, nehmt Platz!“ antwortete Müller, den das Zeremoniell nervte. Aber es war vom Pädagogischen Rat (PR) in Abstimmung mit den Pionieren und FDJlern beschlossen worden.

Nun ging es also in das letzte entscheidende Jahr. Müller fühlte sich gut erholt und glaubte, mit Elan allen Aufgaben gewachsen zu sein.

„Die Politinformation werden wir im Anschluss an unsere organisatorischen Dinge erledigen“, sabotierte er die Anordnung der Direktorin.

Er entschied sich deshalb anders, weil er der Meinung war, die gute Organisation der Lernarbeit wäre wichtiger für das Vorankommen der Schüler als der ganze andere Kram. Außerdem konnte er als Geschichtslehrer aktuelle Ereignisse besser in Konsistenz mit dem zu behandelnden Stoff bringen.

Er diktierte nach der Bucherfassung den neuen Stundenplan, sprach über die Aufgaben des neuen Schuljahres und über feststehende Termine der schriftlichen Prüfungen und Möglichkeiten einer effektiven Vorbereitung darauf.

Das Problem Regina sprach er bewusst nicht an. Er wollte nicht, dass dieses Mädchen wegen der Flucht ihres Vaters in den Westen diskriminiert wird. Er war sogar dafür, dass sie ihren beantragten EOS-Platz erhalten sollte. Bis zur Wahl der neuen FDJ-Leitung sollte sie auch noch FDJ-Sekretär bleiben.

Die Erledigung der organisatorischen Fragen ermöglichte keine Zeit mehr für die Politinformation, und darüber war nun Müller gar nicht traurig.

Das Schuljahr lief für Müller verfassungsmäßig günstiger an als das Vorjahr. Den Klassenleiterplan konnte er schon vorfristig abgeben. Er hatte ihn kürzer und konzentrierter nach der Vorgabe des Arbeitsplanes der Chefin geschrieben und bekam ihn sogar mit einer anerkennenden Bemerkung zurück.

Er kontrollierte ständig die Lernarbeit seiner Schüler, hospitierte bei in seiner Klasse unterrichtenden Kollegen, um schwache Schüler zu beobachten und gleich helfend einzuschreiten.

Im Jahr zuvor gab es häufige Klagen von Fachlehrern über unerledigte Hausaufgaben. Deshalb verglich er auch die Hausaufgabenhefte, die jeder Schüler führen musste, mit den eingetragenen Hausaufgaben der Lehrer im Klassenbuch. Schließlich sollten seine Schüler sicher die Prüfungen bestehen.

Besonders die Jungen hatten mit der Ordnung zu kämpfen. Aber allmählich gewöhnten sie sich daran.

Die Hausaufgaben wurden gewissenhafter angefertigt und die Leistungen verbesserten sich.

Selbst Dörtes schlechte Lernergebnisse des Vorjahres gerieten in Vergessenheit.

Nur Regina ließ nach. Sie hatte zusammen mit ihrem Bruder einen Ausreiseantrag gestellt. Sie wollte nun doch zu ihrem Vater übersiedeln.

Müller selbst hatte Anfang September eine Einladung aus dem Schwarzwald zum 96. Geburtstag seiner Tante bekommen.

Nach über zwanzig Jahren Mauer waren die Reisermöglichkeiten zu Verwandten ersten Grades in den Westen bei wichtigen Familienangelegenheiten etwas gelockert worden. Das betraf die leiblichen Eltern, Geschwister, Onkel, Tanten und deren Kinder.

Er glaubte, seine Nerven spielten nicht mehr mit. Er ahnte schon seit der Reise in die Tschechoslowakei 1968, was wieder auf ihn zukommen würde.

Frau Sanam sagte ihm klipp und klar:

„Ich lehne diese Fahrt in die BRD ab. Es ist ja bloß deine Tante.“

„Ich bestehe aber trotzdem auf einer Fahrt dorthin!“

„Gut, ich werde deinen Antrag mit meiner Ablehnung an die Abteilung weiterleiten.“

Müller wusste nicht, dass Schuldirektoren angewiesen wurden, grundsätzlich befristete Ausreiseanträge in den Westen abzulehnen.

Müller hatte einen Kloß im Hals und das dämliche Gefühl des Schuldigseins, das er kaum überwinden konnte, als er in der Abteilung Volksbildung vorsprach. Das Gespräch dort verlief wie ein Verhör.

„Wissen Sie überhaupt, in was für ein Land Sie da fahren wollen, Kollege Müller?“

Das hatte er schon einmal vor Jahren gehört.

„Sagen Sie mal, Ihre Tante, was ist denn das für eine? Sind Sie überhaupt mit ihr verwandt? Wann war sie denn das letzte Mal in der Deutschen Demokratischen Republik? … Waaas? 1958? Vor dreißig Jahren? Na, da können Sie doch nicht behaupten, Sie hätten noch innige Verbindungen mit ihr!“

„Mit ihren 70 Jahren damals konnte sie eben nicht mehr so viel herumreisen.“

„Warum sind Sie dann nicht selbst dorthin gefahren?“

In dem Augenblick hätte er dem Vertreter der Abteilung Volksbildung wer weiß was antun können. In seinen Gedanken wurde er ausfallend; es brüllte in ihm: ’Du altes Arschloch weißt doch selbst, dass eure verfluchte Mauer mich daran gehindert hat!!!’

Müller zwang sich zur Ruhe. Am Freitag sollte über seinen Antrag entschieden werden. Diesen Vertreter hatte er schon einmal als besonders scharfen Genossen in der Schule erlebt, nachdem eine Kollegin es gewagt hatte, einen ständigen Ausreiseantrag in die Bundesrepublik zu stellen, das heißt, sie wollte dorthin umziehen – nicht nur verreisen. Vor versammeltem Kollegium wurde die Lehrerin heruntergeputzt und anschließend vor ihrer fristlosen Entlassung noch das Gedicht von Brecht „Der Klassenfeind“ durch den Vertreter rezitiert. Ragnit, der einer Blockpartei angehörte, musste eine Stellungnahme von Seiten des Kollegiums abgeben. Müller beneidete ihn nicht, war dann aber doch erstaunt, dass sie noch einigermaßen verträglich war. Er sagte lediglich, dass er ihren Schritt nicht versteht und er selbst ihn auch nie unternehmen würde.

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