Alex quatschte mich von hinten an: »Suchst du nach jemandem?«
Ich drehte mich zu ihm um: »Ja, ich suche Kesy und Adrian, die wollten eigentlich auch kommen!«
»So eine kleine, braunhaarige Verrückte?«, sagte Alex und grinste.
Ich zögerte etwas: »Na ja, wenn du mit verrückt meinst, so wie ich, dann ja!«
Alex lachte: »Ein müh verrückter als du! Sie sitzen dahinten in der Ecke auf den weißen Sofas. Sehr nettes Pärchen!«
»Danke!«, antwortete ich und lief in die Richtung, die Alex mir angedeutet hatte. Tatsächlich fand ich dort Kesy und Adrian.
»Cara!«, rief mir Kesy entgegen und fiel mir um den Hals. »Hi!«, fügte Adrian hinzu. Noch bevor ich antworten konnte, fing Kesy an wie ein Wasserfall über ihre neue Wohnung, das Studium und so weiter zu erzählen. Ich genoss ihre Nähe und lauschte ihren Geschichten. Lana, Julia, Alex und Kathrin gesellten sich nach und nach zu uns. Sodass wir sechs, mit abwechselnd mal mehr und mal weniger Gesellschaft, die ganze Nacht zusammensaßen und erzählten.
»Da haben wir aber eine feine Runde: Zwei Kunsthistoriker, drei Archäologen …«, warf Alex in die Runde.
»Einen verrückten Geschichtswissenschaftler!«, fügte Kathrin grinsend hinzu.
Alex lachte: »Ja, ja und zwei Halbe!«
Ich schüttelte lachend den Kopf.
»Kann das noch wer toppen?«, fragte er, während er in Gedanken scheinbar überlegte, was Kesy und Adrian studierten.
»Hier, neben mir!«, rief Kesy in die Runde: »Physiker!« »Ah! Die Krach-Bumm-Fraktion!«, stellte Alex lachend fest.
»Wie? Krach? Wir machen wissenschaftliche Experimente!«, verteidigte sich Adrian.
Kesy nickte zustimmend, fing dann aber an zu lachen: »Natürlich!«
»Hey!«, fuhr Adrian Kesy an.
»Tut mir leid!«, erwiderte diese lachend.
»Wir glauben dir ja!«, fügte Alex besänftigend an: »Und was machst du?« Dabei sah er Kesy mit einem durchbohrenden, fragenden Blick an. Kesy rutschte etwas auf dem Sofa umher, um eine etwas bessere Position zu haben, dann sagte sie voller Stolz: »Ich studiere Psychologie!«
»Also uns!«, stellte Alex trocken fest.
Kathrin kniff Alex in den Arm: »Alex!«
»Was denn?«, erwiderte dieser.
Und fügte nach kurzer Pause an: »Sie kann mir bestimmt sagen, wieso ich bei dir immer zu allem ja sage, Schatz!« Dann wandte er sich Kesy zu: »Also, Frau Psychologin, hier bin ich! Analysieren sie mich!«
Kesy fing an zu lachen: »Tut mir leid! Ich kann nicht!« Alex sah sie fragend an.
»Ich kann nicht mehr vor Lachen!«, fügte Kesy daraufhin an. Alex verzog das Gesicht: »Daran müssen wir aber noch arbeiten!«
Adrian nickte zustimmend.
»Na, wenn du Alex dann analysiert hast, darfst du bei mir weitermachen!«, fügte Lana an: »Und dann hast du ja noch Cara!«
Kesy sah mich kurz etwas verwundert an, dann wandte sie sich Lana zu: »Was meinst du? Ich kenne Cara doch schon länger!«
Lana schmunzelte: »Komm schon, wer einen Butler zu Hause hat und einen Freund, der scheinbar so viel verdient, das man Dauerurlaub auf Hawaii machen könnte, der braucht doch ein paar Laster oder Beschäftigungen! Hast du nicht ein paar für sie parat?«
Kesy schüttelte den Kopf: »Ich weiß nicht, was du meinst! Nur weil ihr Freund Arzt ist, heißt das doch nicht, dass sie kein eigenes Leben hat!«
»Na ja, du musst zugeben, Cara hat sich die beste Partie von uns ausgesucht!«, fügte Alex ein. Kathrin und Kesy schüttelten fast gleichzeitig den Kopf. Ich sagte zunächst nichts, weil ich mir nicht ganz sicher war, was Lana eigentlich sagen wollte. Als ich aber bemerkte, dass die ganze Sache zu einem Streit ausartete, unterbrach ich sie: »Hey, fangt jetzt bitte nicht an zu streiten. Und ja, Marces hat viel Geld, aber das ändert nichts. Ich habe mich entschieden hierherzukommen, hier zu studieren und hier zu wohnen. Er ist es der sein Leben mir angepasst hat. Wir haben beide unsere guten und schlechten Seiten, das gehört doch dazu. Bei jedem von uns. In jeder Beziehung!«
Die anderen nickten zustimmend.
»Auf die Liebe, auf uns und das Leben!«, sagte Alex und erhob sein Glas.
Wir tranken gemeinsam auf uns und genossen den restlichen Abend ohne weitere Streitereien, indem wir uns auf andere Themen konzentrierten. Was irgendwann unweigerlich bei alten Geschichten aus der Schulzeit endete und der eigenen Feststellung, dass man eindeutig zu viel getrunken hat. Gegen fünf Uhr früh war ich wieder daheim. Der Fahrer brachte Lana noch nach Hause, während ich bereits zu Marces ins Bett krabbelte. Er regte sich kurz und legte den Arm um mich. Dann schliefen wir beide ein.
Partu weckte mich am nächsten Morgen sehr früh: »Mademoiselle!«, flüsterte er: »Sie müssen jetzt aufstehen!«
Es war kurz vor um neun Uhr. Ich rieb mir die Augen. Marces schlief noch. Nachdem ich mir schnell ein paar Sachen übergezogen hatte, schlich ich mich aus dem Zimmer nach unten ins Esszimmer. Partu hatte bereits alles vorbereitet.
Ein reich gedeckter Tisch, Blumen und eine Torte.
Es war Marces 30. Geburtstag und der sollte etwas ganz besonderes werden, schließlich war es das erste Mal, das wir ihn gemeinsam feierten.
»Wollen Sie die Kerzen anzünden, Mademoiselle?«, fragte mich Partu.
Ich nickte zustimmend, musste aber zunächst einmal gähnen, bevor ich dazukam.
»Es war wohl doch etwas spät!«, sagte Partu leise, fast so als wollte er, dass ich es nicht hörte, obwohl er es gesagt hatte. Ich reagierte nicht weiter, weil ich einfach zu müde war. Nachdem ich die Kerzen angezündet hatte, weckte ich Marces mit einem sanften Kuss.
»Guten Morgen, Geburtstagskind!«, flüsterte ich ihm ins Ohr. Marces drehte sich zu mir und zog mich zurück ins Bett.
Dann gab er mir einen Kuss: »Guten Morgen!«, und strich mir die Haare aus dem Gesicht: »Wann bist du heute Morgen wiedergekommen?«
»Um fünf!«, antwortete ich, während ich fast wieder in seinem Arm einschlief.
»Hmm!«, murmelte er vor sich hin: »Los, raus aus dem Bett!«
Mit einem Satz sprang er auf und zog mich mit. Ich konnte gar nicht anders, als ihm nach unten zu folgen.
»Alles Gute zum Geburtstag, Sir!«, sagte Partu.
»Danke!«, antwortete Marces: »Das sieht sehr gut aus!« Als er den Tisch betrachtete. Dann drehte er sich wieder zu mir und sah mich mit einem fragenden Blick an. Ich brauchte eine Weile, bis es mir dämmerte, dass er auf sein Geschenk wartete.
»Oh, ja!«, sagte ich und übergab ihm schnell mein Päckchen. Marces freute sich riesig über meine Überraschung. Ich hatte ihm ein riesiges Poster für sein Arbeitszimmer drucken lassen. Den Hintergrund bildete sein Lieblingsfoto von New York. Darüber waren in einzelnen Ausschnitten und verschiedenen Größen Fotos seiner Lieblingsorte angeordnet.
»Das ist wunderschön!«, er gab mir einen Kuss: »Danke, mein Schatz!« Marces strahlte vor Glück und steckte mich an. Meine Müdigkeit verschwand von einem Moment auf den anderen.
»Ich liebe dich!«, antwortete ich. Der restliche Tag verging wie im Flug, nachdem wir gefrühstückt hatten, machten wir einen langen Spaziergang über die umliegenden Hügel. Zum Mittag kehrten wir in den Landgrafen ein und genossen bei einem guten Essen die schöne Aussicht über die Stadt. Marces war sichtlich erfreut über den Verlauf seines Geburtstages. Er strahlte vor Glück und ich mit ihm.
Stürme kündigen sich nicht an,
sie ziehen einfach auf.
(Cara)
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