Isabel Lüdi-Roth - Am anderen Ende der Welt

Здесь есть возможность читать онлайн «Isabel Lüdi-Roth - Am anderen Ende der Welt» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Am anderen Ende der Welt: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Am anderen Ende der Welt»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Stella und Ben begegnen sich am anderen Ende der Welt und entwickeln bald große Gefühle füreinander. Ihre Herkunftsfamilien könnten unterschiedlicher
nicht sein. Ben ist vor seinen Problemen im kleinkarierten, christlichen Elternhaus nach Neuseeland geflohen. Mit seinem strengen
Vater hatte er nur noch Konflikte. Er versucht, alle diese Erfahrungen weit hinter sich zu lassen. Auch Gott hat er enttäuscht den Rücken gekehrt.
Stella vermisst ihre Großfamilie, die innige Beziehung zu Eltern und Geschwistern. Sie pflegt eine lebendige und tiefe Freundschaft zu Gott und
hat klare Vorstellungen zum Thema Sexualität. Sie möchte warten bis zur Ehe! Und nun sind die beiden verliebt! Fragen kommen auf und verlangen
Antworten. Ihre Beziehung wird auf vielfältige Weise herausgefordert – in Abenteuern, Überraschungen, aber auch Schicksalsschlägen.

Am anderen Ende der Welt — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Am anderen Ende der Welt», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Taonga begann zu predigen, es war eine einfache, gut verständliche Predigt. Er gebrauchte viele persönliche und praktische Beispiele, um die Geschichte vom verlorenen Sohn mit dem heutigen Leben in Verbindung zu bringen, ja, er brachte auch viel Humor ein. Immer wieder lachte die ganze Gemeinde über seine lustigen Sprüche.

Ben hatte noch nie eine derart lebendige Predigt gehört, aber er fragte sich, ob es passte, die Bibel zu zitieren und gleichzeitig die Leute mit Sprüchen zum Lachen zu bringen. Er hörte kritisch, aber gespannt zu.

«Hast du Probleme mit deinem Vater?»

Ben zuckte zusammen. Redete Taonga mit ihm?

«Gott ist ein liebender Vater! Er ist anders als dein menschlicher Vater, der fehlerhaft ist und dir seine Liebe nicht so gut zeigen kann. Gott wartet mit offenen Armen, bis du zu ihm zurückkehrst!»

Plötzlich kämpfte Ben mit den Tränen. Stella bemerkte es und strich ihm beruhigend über den Rücken. Doch einen Moment später stand Ben abrupt auf und stürzte zum Ausgang. Stella rannte ihm hinterher. Draußen lief Ben wie ein Gejagter zu seiner Cabin . Stella konnte ihm kaum folgen.

Als sie in sein Häuschen trat, lag er auf dem Bett. Sein ganzer Körper bebte. Sie setzte sich zu ihm und streichelte ihn eine ganze Weile einfach nur. Er schien sich etwas zu beruhigen, doch noch immer wurde sein Körper von Zeit zu Zeit von tiefen Schluchzern erschüttert.

«Oh Ben, es tut mir so leid!», flüsterte Stella verzweifelt und hörte nicht auf, ihn zu streicheln.

Irgendwann drehte sich Ben um. Stella sah sein tränennasses Gesicht und die vom Weinen geröteten Augen. Er verbarg sein Gesicht in den Händen. Er schämte sich.

«Weine nur, Ben.»

Er schüttelte den Kopf. Es war ihm peinlich, dass er vor ihr so einen Weinkrampf hatte. Was war bloß los mit ihm? Er war doch ein Mann und keine Memme! Er hatte schon als Kind nahe am Wasser gebaut und sein Vater hatte ihn immer für seine Art, schnell in Tränen auszubrechen, geschimpft.

«Auch Männer dürfen weinen, Ben, es ist okay.»

Ben vergrub sein Gesicht in ihrem Schoß. Er konnte sich nicht beherrschen, wieder begann er zu weinen, heiße Tränen sickerten auf Stellas Kleid.

«Hat dich die Predigt so aufgewühlt?» Ben nickte.

«Ist es wegen deines Vaters?», fragte sie vorsichtig. Er schniefte und nickte.

«Möchtest du darüber sprechen, Ben?»

Ben schüttelte den Kopf. «Ich kann nicht.»

Stella zog sein Gesicht zu sich und küsste ihn. Sie schaute ihn traurig an. «Ist es so schlimm?»

Ben rappelte sich auf und schaute sie an. Sein Kinn zitterte, er riss sich zusammen, um nicht erneut zu weinen. «Jetzt nicht, Stella, ich kann einfach nicht, okay?»

Sie küsste ihn sanft aufs Kinn. «Es ist okay, Ben.» Sie streichelte ihn weiter und er wurde innerlich ganz still. «Aber du erzählst es mir ein anderes Mal?»

Ben nickte und sie wollte ihn nicht länger bedrängen.

«Kannst du mich jetzt allein lassen, Stella? Bitte versteh mich nicht falsch. Ich liebe dich. Aber ich brauche etwas Zeit für mich.»

Seine Frage machte sie sehr traurig. Sie wäre gern bei ihm geblieben und hätte ihn getröstet, aber sie musste seinen Wunsch akzeptieren. «Habe ich irgendetwas falsch gemacht?», fragte sie ängstlich.

«Nein, Stella, es hat überhaupt nichts mit dir zu tun. Ich liebe dich!» Ben stand auf und ging zur Tür. Stella folgte ihm und verließ schweigend die Cabin .

Am Montag hielt Ben Stella auf Abstand. Er arbeitete von früh bis spät und ging nach dem gemeinsamen Essen im Haus der Familie Harris sofort in sein Häuschen. Er schaute Stella kaum an und suchte nie ihre Nähe, er ging ihr regelrecht aus dem Weg. Auch am Dienstag verhielt er sich so komisch.

Stella war todunglücklich. Was war mit ihm los? Hätte sie ihn bloß nicht zu diesem Gottesdienst überredet! Ob er Schluss machen würde mit ihr? Dieser Gedanke zerriss ihr fast das Herz. Am Abend weinte sie sich in den Schlaf.

Am Mittwoch hatte Julia genug. So konnte das nicht weitergehen. Sie redete mit Taonga, denn er war nicht nur ein guter Prediger, sondern verstand es auch, seelsorgerliche Gespräche zu führen.

«Taonga, bitte sprich mit Ben. Irgendetwas ist letzten Sonntag im Gottesdienst vorgefallen. Seit da benimmt er sich seltsam gegenüber Stella. Sie ist untröstlich.»

Taonga machte sich auf den Weg zu Bens Häuschen, nicht ohne vorher gebetet zu haben.

Er klopfte an die Tür. «Ben, ich bin es, Taonga, ich muss mit dir sprechen, kann ich reinkommen?»

Die Türe öffnete sich und Ben erschien im Türrahmen. Er sah nicht gut aus, so als hätte er viel geweint.

«Darf ich?» Taonga trat ins Zimmer und zeigte auf einen der zwei Stühle.

Ben nickte zaghaft.

«Komm, setz dich auch, Ben.»

Ben wirkte wie ein Häufchen Elend, als er dem großen, kräftig gebauten Maori gegenübersaß.

«Was ist mit dir los, Ben? Bitte sprich darüber. Wir alle merken, dass dich etwas sehr beschäftigt. Stella nimmt es am meisten mit. Sie denkt, dass du sie nicht mehr liebst!»

Ben zuckte zusammen. Es schmerzte ihn, dass Stella seinetwegen litt. «Das tut mir schrecklich leid, ich liebe Stella.» Ben vergrub sein Gesicht in den Händen. Es durfte nicht sein, dass er schon wieder zu heulen begann.

Taonga nahm ihn in seine Arme und drückte ihn an sich wie ein kleines Kind. «Du bist ein guter Junge, Ben. Wir sind so froh, dass du hier bist. Du bist einfach wunderbar. Klug und begabt. Ein guter Freund für Stella, einfühlsam, zärtlich, stark ... wir lieben dich alle ... Gott liebt dich, er liebt dich so sehr!»

Ben schluchzte laut. Taonga legte seine riesige Hand auf seinen Kopf und drückte ihn fest an seine Brust. So verharrten sie eine lange Weile.

«Du hast das Gefühl, dass dein Vater dich nicht liebt? Dass du nicht genügst, dass du alles falsch machst?»

Woher wusste Taonga das? Bens Vater war immer streng gewesen, er hatte seinen zwei Söhnen viel abverlangt und große Erwartungen an sie gestellt. Bildung war ihm extrem wichtig, er erwartete gute schulische Leistungen. Ben hatte diese Leistungen ohne große Anstrengungen erbracht. Anstatt stundenlang zu büffeln, hatte er sich lieber draußen herumgetrieben. Das war seinem Vater aber ein Dorn im Auge gewesen, seiner Meinung nach vergeudete Ben sein Potenzial.

Bens älterer Bruder, Simon, ordnete sich dem Vater unter und war sein ganzer Stolz. Doch Ben hatte immer alles anders gemacht. Sein Vater war der Meinung, Ben sei ein Rebell, der in seine Schranken gewiesen werden musste. Ben hatte krampfhaft versucht, seinen Vater von seinen ganz eigenen Fähigkeiten zu überzeugen, doch sein Vater hatte völlig andere Vorstellungen und hatte seinen Sohn immer zurückgewiesen.

«Das macht man nicht so» und «das machst du völlig falsch», waren Standardsätze, die Ben während seiner ganzen Kindheit zu hören bekommen hatte.

Der Vater hatte auch nicht gezögert, Schläge auszuteilen, wenn das seiner Meinung nach angebracht war, und das war bei Ben nicht selten vorgekommen. Seine Mutter hatte sich nie durchsetzen können. Sie war dem Vater hörig und konnte sich nicht für ihren Sohn einsetzen.

Die Familie ging praktisch jeden Sonntag zur Kirche. Dort gehörte der Vater zur Gruppe der Ältesten, der Gemeindeleitung. Doch in der Gemeinde verhielt sich sein Vater ganz anders als zu Hause.

Ben hatte immer mehr Probleme mit dem christlichen Glauben bekommen. Als ihn dann Naemi für seinen besten Freund verließ, war etwas in ihm zerbrochen. Er hatte eine große Wut auf Christen, auf den Glauben und auf Gott bekommen. Auf seinen Vater sowieso.

«Du bist hierher geflohen, nicht wahr? Nach Neuseeland, weil man von dort, wo du aufgewachsen bist, nicht weiter fliehen kann.» Taonga hatte eine tiefe, warme Stimme. Er klang überhaupt nicht vorwurfsvoll, sondern war voller Mitleid und Liebe.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Am anderen Ende der Welt»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Am anderen Ende der Welt» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Am anderen Ende der Welt»

Обсуждение, отзывы о книге «Am anderen Ende der Welt» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x