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© Texte und Bilder: Karin Robeller 2021
Schriftsatz und Buchgestaltung: Bernd Floßmann, ihrtraumvombuch.de
Herausgeberin: Karin Robeller
Saarlandstraße 18
70567 Stuttgart
www.nirak.de
e-mail: info@nirak.de
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Quäääk“, brummelt das Räupchenbaby Ira und gähnt mehrmals hintereinander.
Es blinzelt vorsichtig und wagt dann ganz gemächlich erst das linke, dann das rechte Auge zu öffnen. Zuerst nimmt es nur ein verschwommenes Blau über sich wahr, dann – wie von selbst – rugelt es von der Rücken- auf die Bauchlage.
Ups, wo bin ich denn? Oh, jetzt ist ja alles grün, wie schön!
Und wie wunderbar das Grün unter ihm duftet – hhmmm – herrlich!
Und ganz tief in seinem Inneren weiß das Räupchenbaby, das erst vor ein paar Stunden aus dem Ei geschlüpft ist, ganz genau, dass das grün Duftende etwas Gutes bedeutet! Es bedeutet Nahrung, Futter!
Zuerst schnüffelt es noch bedächtig an dem Untergrund, auf dem es liegt. Sofort überkommt es ein enorm starkes Hungergefühl und es kann nicht anders, es wagt den ersten Biss seines Lebens.
Oh, wie wunderbar das schmeckt – herrlich! Von da an beschäftigt sich Ira mit fast nichts anderem als mit dem Verspeisen des wunderbaren Grüns.
Schon am Ende des ersten Tages im Leben von Ira war ihr gesamter grüner Untergrund in ihren Magen gewandert. Was nun? Vorsichtig schaut sich Ira um und blickt zum ersten Mal weiter über das grüne Blatt hinaus, das inzwischen nicht mehr da ist.
Zuerst etwas unscharf, aber dann immer deutlicher ortet sie die nächste grüne Oase, nicht weit weg, der Weg dorthin müsste zu schaffen sein, vor allem, da ihr der Duft des nächsten Blattes schon wieder in die Nase strömt. Ganz vorsichtig robbt sie los – Millimeter für Millimeter – dem neuen Futter-Glück entgegen.
Sie muss ein wenig an einem braunen Gerüst entlanghangeln, von dem sie später in der Raupen-Schule lernt, dass es sich um Äste handelt. Ja, geschafft! Nach wenigen Minuten hat sie den neuen fantastischen, unheimlich gut duftenden grünen Untergrund erreicht.
Aber was ist das? Da sitzt schon wer! Na so was – wer ist das denn? Ganz langsam rückt Ira dem Wesen immer näher. „Huch, bin ich erschrocken, wer bist du denn?“, raunt es von dem Wesen rüber zu Ira. „Äh, ich weiß nicht so genau, wer ich bin, aber ich habe solchen Hunger und bin auf der Suche nach etwas Essbarem.“ „Genau wie ich“, entgegnete das Wesen auf dem Grün. „Na gut, wir sind auf geeignetem Untergrund, dann lass uns einfach zusammen loslegen und futtern“, war die Antwort.
Gesagt – getan. Die zwei begannen im Takt mit der Nahrungsaufnahme, der eine vom rechten, der andere vom linken Rand des Blattes. Sie waren derart ins Fressen vertieft, dass sie heftig erschraken, als ihre Nasen plötzlich zusammenstießen, weil von dem herrlichen grünen Untergrund fast nichts mehr da war.
Ups, wow, haben wir dieses Grün tatsächlich zusammen in der kurzen Zeit verspeist?“ „Sieht so aus“, entgegnete Ira.
Nach ein paar Minuten schweigendem gegenseitigem Anschauen hatte Ira plötzlich eine Idee: „Hey, wir könnten ja ab sofort zusammen neue grüne Oasen suchen. Dann hab ich nicht solche Angst, nur so ganz alleine. Ich heiße übrigens Ira, und wie heißt du?“
„Ich bin Dre, auch noch nicht so lange auf der Welt. Klasse Idee, wir gehen ab sofort zu zweit auf Beutejagd. Vier Augen sehen mehr als zwei und zusammen können wir die nächste Fress-Oase auch schneller riechen.“ Hand in Hand gingen die beiden Babyräupchen jetzt von Blatt zu Blatt und waren überglücklich, sich gefunden zu haben. Und ganz nebenbei wurden beide dabei größer und größer.
Das Leben war herrlich – nichts als Vergnügen – täglich nichts anderes als von einem Blatt zum nächsten zu wandern und sich dabei den Bauch vollschlagen, was will man mehr?
Bei ihrem 345sten Blatt erblickten sie eines Tages auf dem Nachbar-Blatt eine Erwachsenen-Raupe, die ihnen freundlich zuzwinkerte.
Da sie ein derart freundliches, sympathisches Gesicht und auch irgendwie eine mütterliche Ausstrahlung hatte, hatten Ira und Dre überhaupt keine Bedenken, im Gänsemarsch hinter ihr herzurobben.
Außerdem waren die Zwei total neugierig. Gab es tatsächlich noch mehr auf dieser Welt, als grüne leckere Oasen zu finden?
Anstrengend war es schon, es ging braune Gerüste, ähmm – Äste, hoch und runter und wieder runter und hoch, bis sie schließlich in einem besonders dichten Blattwerk-Busch ankamen und schon im Anmarsch ein Geschnattere vernahmen, wie sie es noch nie gehört hatten. Das war so aufregend – da haben sie beide doch tatsächlich das Fressen vergessen!
Noch eine kleine Kurve im Busch und es offenbarte sich etwas Sensationelles: Da saßen tatsächlich mindestens zehn weitere Artgenossen auf den Blättern verteilt, alle warteten ungeduldig auf Sue und umringten das größte sichtbare Blatt, auf dem ein Tisch, Stühle und eine Tafel standen.
Genau dorthin robbte Sue mit den beiden hinter sich. Ihnen blieb vor Staunen der Mund offen.
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