Michael J. Awe - Der Neiding

Здесь есть возможность читать онлайн «Michael J. Awe - Der Neiding» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der Neiding: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Neiding»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Sachsen im Jahre 772: Seit vielen Jahren sind die altgläubigen Sachsen dem mächtigen Frankenkönig Karl ein Dorn im Auge und er plant, die unberechenbaren und widerspenstigen Heiden zum Christentum zu bekehren, um sie endgültig in sein Reich einzugliedern.
Die Sippe von Theodard, freie Sachsen, nimmt einen fremden Jungen auf, den sie in den Wäldern vor einem gewaltsamen Tod bewahrte. Doch nicht alle Sippenmitglieder sind damit einverstanden. Sind seine Augen nicht schwarz wie Kohlen? Kann er nicht in der Dunkelheit sehen? Und warum spricht er nicht?
Als sich die junge Sarhild für den Fremden zu interessieren beginnt, kommt es zur Katastrophe, die die ganze Sippe in ihren Grundfesten erschüttern wird. Währenddessen bahnt sich ein Krieg gegen die Franken an.
"Michael J. Awe führt seine Leser mit viel sprachlichem Geschick ins Mittelalter, wo sich die Sachsen gegen ihre Christianisierung sträuben." – bestbookfinder.de

Der Neiding — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Neiding», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Rolant trieb sie zur Eile an und sie rannten auf das Dickicht des Waldes zu. Der Kopf des Mädchens in Rolants Armen schlackerte hin und her. Arbogast wusste, dass sein Vater bald ihre Ahnen in Walhalla treffen würde, vor denen er sich nicht zu schämen bräuchte. Nur auf Farolds dunklem Gesicht konnte er Tränen ausmachen. Er warf noch einen Blick zurück und sah Theodard, der mit gespannten Bogen vor dem Halbkreis der Franken stand, die sich ihm langsam näherten, dann rannte er hinter Rolant und seinen Brüdern her.

Narben Was jammerst Du herrschte Rolant ihn an Farold presste die Lippen - фото 6

Narben

Was jammerst Du?«, herrschte Rolant ihn an.

Farold presste die Lippen aufeinander, doch konnte er nicht verhindern, dass Tränen seine Wangen hinunter liefen. In der Halle wurde es still.

Rolants Finger umschlossen das Trinkhorn, sein Blick fixierte ihn über den Rand hinweg. »Wer kämpft, stirbt!«, sagte der junge Krieger. »Nur Feiglinge werden alt, sterben einen Strohtod.«

Farold wagte nicht, den Blick zu senken. Die Trauer um Theodard verschloss seine Kehle und so stand er schweigend da, presste trotzig die Kiefer aufeinander und rührte sich nicht.

Rolant setzte das Horn in den Halter zurück und beugte sich über den Tisch. »Dein Vater fand den Tod mit dem Schwert in der Hand. Du solltest stolz sein Andenken wahren, statt zu jammern.«

Farold wandte sich ab, so dass Rolant sein Gesicht nicht sehen konnte. »Aber … es … tut … weh!«, brachte er hervor.

»Der Schmerz macht dich stärker!«

Farold starrte gegen die Wand und wünschte sich, allein zu sein mit seiner Trauer. War er der Einzige, der Theodard vermisste? Keiner hatte es bislang ausgesprochen, aber er wusste, was sie alle denken mussten: Wäre er nicht auf die Lichtung gelaufen, hätten die Franken sie nicht entdeckt. Und Theodard wäre noch am Leben.

»Komm her!«, erklang die Stimme Rolants in seinem Rücken. Zögernd drehte Farold sich um, Rolant saß noch immer am Tisch und sah ihn ausdruckslos an. »Komm!«

Zögerlich trat Farold auf den Krieger zu. Rolant zog ein breites Messer, für einen Moment brannte das Licht des Herdfeuers rötlich auf der Schneide. Farold spürte, wie sich sein Atem beschleunigte.

»Gib mir deine Hand!«

Keiner der Anwesenden sagte ein Wort. Das flackernde Licht warf Schatten auf Rolants Gesicht, der fordernd seine linke Hand ausstreckte. Farolds Herz hämmerte gegen seine Brust, es gelang ihm nur mühsam, den Blick von der Waffe zu reißen. Die Schneide war so scharf, dass Rolant damit das Fell eines Wildschweins abziehen konnte.

Zögerlich streckte Farold den Arm aus, bis Rolant seine Hand zu fassen bekam. Der Griff des Kriegers war hart, egal, was jetzt passierte, er würde seine Hand nicht befreien können. Er spürte die Blicke von Manfred und Eckart, glühende Augen in den bärtigen Gesichtern. Langsam hob Rolant das Messer und legte die Schneide quer über Farolds Handinnenfläche. Farold erschauderte. Ruhig bewegte sich die Hand Rolants. Farold spürte, wie sich seine Haut unter der Schneide teilte. Mit zitternden Lippen, doch ohne aufzuschreien, sah er Rolant an.

»Das«, sagte Rolant, »ist der einzige Schmerz, der zählt.«

Der Krieger ließ seine Hand los. Farold betrachtete die blutige Schnittwunde, die heftig zu pochen begann. Das Gerede in der Halle setzte wieder ein, Trinkhörner wurden gefüllt und machten die Runde. Benommen taumelte Farold nach draußen. Kühle Nachtluft brannte auf seinem heißen Gesicht und er lehnte sich mit dem Rücken an die Außenwand des Langhauses. Warmes Blut lief an seinen Fingern hinunter. Farold ließ den Kopf an das raue Holz sinken. Er wünschte sich, es würde Schnee liegen und er könnte seine heiße Hand hinein pressen. Der Schmerz war so stark, dass er an nichts anderes denken konnte, und seine Knie wurden so weich, dass er nahe dran war, einzuknicken. Zitternd holte er tief Luft und stieß sie wieder aus. Leise Schritte traten aus dem Langhaus.

»Farold«, sagte Sarhild und nahm seine Hand. Ihr schmales Gesicht beugte sich über seine Wunde und er roch den Duft ihrer Haare. »Lass mich deine Hand verbinden.«

Er entzog ihr seine Hand, schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. Schmerz blitzte in ihren Augen auf, und Mitleid. Farold spürte Wut in sich lodern. Er wollte ihr Mitleid nicht. »Lass mich!«, stieß er hervor.

»Aber du blutest! Es ist besser, wenn ich sie verbinde.«

Farold schüttelte den Kopf. Der Schmerz war kein unangenehmes Gefühl mehr, er übertönte die Trauer, die wie ein Stachel in seinem Fleisch saß. Er hatte ihn verdient. »Die Wunde wird von alleine heilen!«

»Und was ist, wenn sie sich entzündet? Wenn sie schwarz wird und deinen Körper vergiftet? Lass mich dir helfen, oder meine Mutter!«

Nochmals schüttelte Farold den Kopf. Er zwängte sich an Sarhild vorbei und ging wieder in die Langhalle zurück. Stimmengewirr umfing ihn. Die Männer und Frauen saßen ernst auf den Bänken und redeten eindringlich miteinander, aber er schenkte ihren Worten keine Beachtung. Er kniete sich neben seine Truhe, die ihm Theodard geschenkt hatte, zog etwas Stoff hervor, der von seiner alten Kleidung übrig geblieben war, und riss einen schmalen Streifen ab. Er wickelte ihn sich fest um seine Hand, danach legte er sich auf seine Bank in der Ecke. Immer wieder tauchten die Toten auf dem Platz bei der Irminsul vor seinen Augen auf. Und Theodards große Gestalt, wie er mit dem Griff des Saxes auf seinen hölzernen Rundschild schlug und sich den näher kommenden Franken zuwendete.

Den ganzen Rückweg über hatten sie nur das Notwendigste gesprochen. Rolant führte sie durch die dichten Wälder an den Gruppen von fränkischen Reitern vorbei, die über die Wege galoppierten. Der kalte Geruch von Rauch hing in der Luft, mehrmals kamen sie an niedergebrannten Gehöften vorbei, vor denen leblose Gestalten lagen. Rolant trug das Mädchen den ganzen Weg über, obwohl sie die Augen nicht mehr öffnete. Ihr Gesicht war blass, wie das einer Toten und ihr ganzer Körper glühte, so dass Rolant sie in das kalte Wasser eines Baches legte. Farold staunte über die Kraft des schmalen Mannes, der zwei Tage lang den Mädchenkörper trug, bis sie an ein Gehöft kamen, deren Sippe Rolant bekannt war. Sie liehen sich Pferde aus und legten den Rest des Weges bis Anbruch des Tages zurück. Seitdem sie heute Morgen Theodards Halle erreicht hatten, war Aleke damit beschäftigt gewesen, die Bauchwunde des Mädchens zu versorgen. Sie sprach verwundert, dass viel Kraft in diesem kleinen Körper stecken musste, der solche Entbehrungen zu überstehen in der Lage war. Fredegard war bei ihrer Ankunft vor das Langhaus getreten und hatte sofort gesehen, dass sie ohne Theodard vorgeritten kamen. Während sich alle Anwohner versammelten und Rolant von der Zerstörung der Irminsul und dem Tode Theodards berichtete, kam kein Laut der Klage von ihren Lippen. Sie nickte und setzte sich dann an das Herdfeuer neben die alte Sassia, die diesmal kein Wort des Spottes sagte.

In der Nacht wurde er immer wieder wach, weil die Hand schmerzte, doch schlug er schon beim Zwitschern der ersten Vögel die Augen auf. In der Halle war es noch still. Das ungleichmäßige Schnarchen von Manfred erklang von der anderen Seite des Raumes, wo auch seine Frau und die Kinder schliefen. Farolds Blick blieb auf der Schlafstelle Theodards hängen, die leer war. Vorsichtig wickelte er den Stoffstreifen auf und besah die verschorfte Schnittwunde. Die Hand würde er einige Zeit nicht mehr benutzen können. Als er aufsah, bemerkte er Fredegard, die am Herdfeuer saß und ihn regungslos beobachtete. Er erschauderte und wickelte den Verband wieder fest um seine Hand. Sie saß da wie am Vortag, Farold war sich nicht sicher, ob sie überhaupt geschlafen hatte. Langsam ging er zur Tür und trat in die kühle Morgenluft. Die Dunkelheit war noch nicht dem Grau des frühen Morgens gewichen. Tau nässte sein Schuhzeug, während er zum Palisadenzaun ging und sein Geschäft in der kleinen Hütte verrichtete. Auf dem Rückweg sah er zu Eckarts Langhaus hinüber und überlegte, ob er nachschauen sollte, wie es dem verletzten Mädchen ging. Wilburga überquerte den Platz, in jeder ihrer großen Hände einen Eimer, und nickte ihm kurz zu, bevor sie am Brunnen die Eimer an dem langen Seil hinunterließ. Farold entschloss sich, später nach dem Mädchen zu schauen, und ging zum verschlossenen Palisadentor. Er kletterte den Wall hinauf und blickte über die Pfähle hinweg. Am Fuß der Bäume und in den Senken hing Nebel, einige Krähen hüpften über die Felder und pickten in den Ackerfurchen. Er betrachtete das Land, das nun auch sein Land war, das Land seiner Sippe, doch fühlte er sich immer noch als Fremder. Irgendwo hinter den endlosen Baumwipfeln lag nun Theodard, auf fernem Boden und unbestattet. Viele Männer waren in den letzten Tagen dort erschlagen worden, wo der qualmende Rest der Irminsul lag. Er hatte das Gesicht von Isbert gesehen, und wusste nicht, was seinem Bruder mehr zugesetzt hatte. Es war ein guter Tod, erzählten ihm alle, doch was war gut daran, erschlagen auf einer Lichtung zu liegen, anstelle im Kreis seiner Gesippten zu leben, das Horn kreisen zu lassen und den Acker zu bestellen? War es nicht besser zu leben als tot zu sein?

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der Neiding»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Neiding» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der Neiding»

Обсуждение, отзывы о книге «Der Neiding» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x