„Gestern?“ fragte David. „Entschuldigung, David Abraham. Ich bin sein Sohn“.
Als Antwort bekam er nur ein Aahhaa und wieder einer dieser lüsternen Blicke, wie sein Vater sagen würde.
„Ja! Emma rief gestern Abend sehr spät an und sagte, dass es ihr nicht gut ging und sie zum Arzt wolle. Warum interessiert Sie das denn?“
„Nicht so wichtig. Es ist nur, dass ich …“
Gerade als er noch was sagen wollte, ging die Tür auf und Emma stand da.
„Emma?“
„Entschuldige, aber ich habe versprochen, dass ich mit Will die Übungen heute mache. Daher bin ich hier“, gab sie von sich ohne David auch nur eines Blickes zu würdigen.
„Aber Kind, du bist krank“, sagte Klara zu ihr.
„Es geht schon. Ich habe genug Kraft, um mit Will zu trainieren. Na dann los. Hilf mir mal Klara. Da rüber an den Balken.“
Gemeinsam hievten sie Will zwischen den Balken, während David auf einer Bank saß und Emma beobachtete. Sie war wirklich blass und sie schwitzte wie ein Schwein. Bestimmt hatte sie mindestens 40° Grad Fieber.
„So Will, nun mach einen Schritt auf mich zu“, sagte Emma und stellte sich vor ihn.
„Bist du sicher, dass du das heute kannst? Ich meine nur, weil du siehst nicht gerade blendend aus“
„Jaja, geht schon“, sagte sie und obwohl es ihr ziemlich schummrig war, machte sie weiter. - „Wir wollen doch in sechs Monaten wieder laufen, nicht wahr? Und ich halte was ich verspreche“.
Auch Will kostete es die ganze Kraft die er hatte, aber er machte einen, zwei, drei sogar vier Schritte auf Emma zu.
„Ich laufe. David hast du das gesehen. Ich laufe“.
„Ja Paps. Ich sehe es und es freut mich“, antwortete er und stand auf. „Emma, könnten wir später … Ich sollte …“ - doch Emma ignorierte ihn vollkommen. So als wäre er nicht im Raum. Oh Mann, - dachte sich David. Die muss ja mächtig sauer auf mich sein.
„Das reicht dann mal für den Anfang. Wir werden das nun jeden zweiten Tag wiederholen“, gab Emma Will zur Kenntnis als sie und Klara ihn wieder in den Rollstuhl beförderten.
„Oh Emma, das war super“.
Sie lachte Will an, der sich freute wie ein Kleinkind dem man gerade einen Lutscher geschenkt hatte.
„Wir machen dann übermorgen die nächste Übung, aber nun muss ich … ich muss wieder nach Hause … mir geht … es …“ - doch in nächsten Moment brach sie vor den Augen Davids zusammen. So schnell er konnte war er bei ihr und fing sie auf, damit sie nicht vollends auf den Boden knallte.
„Emma“ flüsterte er und blickte besorgt in ihr Gesicht, während er ihre Haare aus dem Gesicht strich.
„David bring bitte Emma nach Hause“.
„Aber ich weiß doch gar nicht …“
„Dann bring sie zu dir. Ich komm später mit Horst um nach ihr zu sehen. Aber nun geh und bring sie ins Bett. Das arme Mädel“.
David fuhr mit der ohnmächtigen Emma auf seinem Rücksitz in seine Wohnung. Da er mit seinem Vater unterwegs war, hatte er dessen Wagen genommen und den Porsche stehe lassen. Will besaß ja genügend Autos. Horst würde später die Autos schon austauschen. Behutsam trug er sie nach oben. Die Schmetterlinge in seinem Bauch flatternden wieder. Wie gut sie doch roch, fiel ihm auf als er ihr Haar an seiner Nase spürte. Geschickt balancierte er Emma auf seinen Armen, während er den Schlüssel ins Schloss steckte, um die Tür zu öffnen. Als er drinnen war, gab er ihr mit dem Fuß einen Tritt und sie fiel mit einem Knall zu. David trug Emma in sein Schlafzimmer und legte sie ganz vorsichtig in seinem Bett ab, zog ihr Schuhe und Hose aus, deckte sie zu und schloss die Gardinen. Danach ging er die drei Stufen auf der einen Seite des Zimmers nach unten in das Badezimmer um einen nassen Waschlappen zu holen. Da lag sie nun! Da wo er sie seit Wochen haben wollte,- in seinem Bett, in seinen Armen, - ging es ihm durch den Kopf, als er in den Spiegel sah und den Waschlappen ausdrückte.
Emma war glühend heiß. Irgendwo musste er auch noch ein Thermometer haben. Im Schrank wurde er dann fündig. David nahm alles wieder mit ins Schlafzimmer und legte es auf den Nachttisch, wo auch seine Uhr und sein Handy lagen. Das Thermometer steckte er ihr unter ihren Arm und strich ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht, sodass er den nassen Waschlappen auf ihre Stirn legen konnte.
„Oh Emma“, flüsterte er ihr zu, streichelt ihre Wange noch mal und ging dann nach unten.
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