Andreas
Bulgaropulos
PENNYFLAX
und das
Uhrwerk der Sterne
Ein Science-Fiction Abenteuerroman
für Jung und Alt
Texte:
© Copyright 2019/2020 by Andreas Bulgaropulos
Umschlag:
© Copyright 2019/2020 by Andreas Bulgaropulos
Background photo of Astrolab by Jacopo Koushan
( Wikipedia: Licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license)
A. Bulgaropulos
Kreuzbergstr. 32,10965 Berlin
Kontakt: pennyflax@web.de
www.pennyflax.de
eBook-Version:
veröffentlicht via neobooks
EAN: 9783750215856
Druckversion, Taschenbuch, 492 Seiten:
erhältlich im Buchhandel oder über
epubli (neopubli GmbH, Berlin)
ISBN: 9783752975529
Inhalt
Impressum Impressum Texte: © Copyright 2019/2020 by Andreas Bulgaropulos Umschlag: © Copyright 2019/2020 by Andreas Bulgaropulos Background photo of Astrolab by Jacopo Koushan ( Wikipedia : Licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license) A. Bulgaropulos Kreuzbergstr. 32,10965 Berlin Kontakt: pennyflax@web.de www.pennyflax.de eBook-Version: veröffentlicht via neobooks EAN: 9783750215856 Druckversion, Taschenbuch, 492 Seiten: erhältlich im Buchhandel oder über epubli (neopubli GmbH, Berlin) ISBN: 9783752975529
Zu viel Stoff
Countdown
Alarm im Weltraum
Mare Nubium
Ein Erfinder in Nöten
Silberfracht in Zwielicht-Nacht
Knallsaft
Willkommen in Kosmopolis
So löst man keine Probleme
Unheimliche Begegnungen der schattigen Art
Alle Macht dem Widerstand!
Stella Antenna im UFO
Träumen Roboter von elektrischen Zahnbürsten?
Deuter im Dickicht des Dschungels
Cape Karneval
Am Puls des Arkanos
Schloss Dunkelziffer
Service-Wüste
Ein Albtraum namens Umbra
Höhle der Löwin
Schlacht im Chronos-Krater
Das Uhrwerk der Sterne
Ein göttliches Urteil
Zeit und Welten genug
Über den Autor
*** 1 ***
Als pfiffiger Kobold, der tausend Gefahren getrotzt hatte, liebte Pennyflax Kleinigkeiten wie Stoff. Er liebte den Stoff seiner löchrigen Jacke, den Schaumstoff seines alten Sofas, den Wasserstoff, der im Rauschebach vor sich hin plätscherte, und den Gesprächsstoff, den er mit seiner Freundin Shirah seit ihrem letzten Abenteuer hatte. Manchmal auch den Ballaststoff in fauligen Äpfeln oder den Stoff, aus dem die Träume sind.
Ganz besonders allerdings mochte Pennyflax Sauerstoff. Doch ausgerechnet davon gab es auf dem Mond nur wenig, wie ihm Luno erklärt hatte. Luno war ein Mondbewohner, gestern mit seinem Raumschiff am Dorfrand gelandet und hatte die Kobolde, die in Garstingen lebten, um Hilfe gebeten. Ohne zu zögern hatten Pennyflax und Shirah eingewilligt, ihrem guten Bekannten zur Seite zu stehen und mit ihm zu fliegen. Trotz des Risikos. Denn gemäß Lunos Bericht raubten die Finsterlinge von der dunklen Mondseite das Silber der Vorderseite, und wenn sie niemand aufhielt, würde das Mondlicht für immer erlöschen.
Erst nach ihrer Zusage war den beiden Kobolden jedoch bewusst geworden, welch hartes Training die Reise zu einem anderen Planeten voraussetzte. Und genau deshalb japste Pennyflax gerade wie ein Karpfen auf dem Trockenen.
»Jetzt gib doch mal Stoff!«, feuerte Shirah ihn an. Sie hockte am Fuß des Hügels auf einem Baumstumpf und schaute zu, wie ihr Freund zum fünften Mal in Folge den Hang hinauf hechelte. Nur mit Mühe verkniff sie sich ein Grinsen. Denn seine Anstrengungen erinnerten an eine Schnecke, die in der Kühle des sonnigen Herbstmorgens jeden Tautropfen im Gras begutachtete.
Als er oben ankam und keuchend auf die Knie sank, drückte sie den Knopf ihrer Stoppuhr und schüttelte angesichts der miserablen Zeit den Kopf. Ihre zwei Zöpfe, die beidseitig abstanden und die sie aus Gründen der Haarpflege mit Harz einrieb, federten dabei vor und zurück. »So wird das nix … da ist ja ’ne Troll-Oma auf Krücken schneller! Wenn auf dem Mond tatsächlich ein Mangel an Sauerstoff herrscht, müssen wir unsere Lungen richtig gut vorbereiten. Gleich nochmal!«
»Ach, komm schon!«, schnaufte Pennyflax empört. »Bin doch … keine … Gämse, die mit Hansi Hinterhechler über die Berge hoppelt! Mein Blutzucker … ist außerdem völlig im Keller, weil du drauf bestanden hast, ohne Frühstück zu trainieren. Soll ich vielleicht verhungern?« Er nahm seinen Schlapphut ab, fächelte sich damit Luft zu und spürte, wie ihm der Pulsschlag in den Spitzohren pochte. »Auch Kobolde können an Herzanfällen sterben! Und was glaubst du, was das für’n Zündstoff für die Zeitungen wäre. Die Schlagzeilen würden lauten: ›Held von Eraluvia erstickt bei Astronauten-Training wegen Stickstoff-Schock!‹. Oder: ›Bezwinger von Hexenmeister Sulferion platzt Lunge wegen starkem Stoffwechsel‹. Oder: ›Starb Pennyflax, Retter des Elfenreichs Viancáru, an zu viel Lernstoff oder zu wenig Futterstoff?‹. Manche Zeitungen würden sogar schreiben: ›Trauernde Fans legen Pennyflax Stofftiere aufs Grab und stoßen auf sein Wohl mit einem Schlückchen Süßstoff an‹.«
Shirah schürzte die Lippen und tadelte ihren Freund: »Erstens bist du ein Angeber, der genau weiß, dass Sulferion von uns allen besiegt wurde … nicht nur von dir allein! Erinnerst du dich? WIR BEIDE haben dafür die Regenbogen-Orden vom Elfenkönig verliehen gekriegt. Und zweitens versuchst du durch deine Sprücheklopferei nur von deiner Faulheit abzulenken. Ich hab das Hügeltraining schließlich auch in zwei Minuten geschafft.« Die Koboldin holte ein Glas mit eingelegten Maden aus ihrem Beutel und flötete verführerisch: »Wenn du meine Bestzeit schlägst, kriegst du so viele Nährstoffe zur Belohnung, wie du verdrücken kannst!«
Pennyflax lief beim Anblick der Maden das Wasser im Mund zusammen, und für eine Sekunde geriet er in Versuchung, den Hügel erneut in Angriff zu nehmen. Doch aus Gründen der Selbstachtung entschied er sich dagegen – niemals würde er sich für ein Frühstück erpressen lassen. »Nee danke«, lehnte er tapfer ab, stülpte seinen Schlapphut über die Wuselhaare und schlenderte den Hang hinunter. »Für die ganze Mühe mit der Rennerei komme ich nicht mal ins Dünnesbuch der Rekorde. Lass uns lieber zum Dorf zurückgehen und Luno fragen, ob wir den Quatsch nicht überspringen können.«
Bevor sich Shirah über seinen fehlenden Ehrgeiz beschweren konnte, entdeckten sie in einiger Entfernung Schlonzo, der die Rauschebachbrücke überquerte und ihnen entgegen hetzte. Schlonzo war Garstingens Tüftler, dessen Erfindungen den zweiundfünfzig Kobolden, die im Dorf lebten, schon so manche Erleichterung im Alltag beschert hatte. Der vor allem durch seine selbst geschmiedeten Rüstungen und gebastelten Fallen dazu beigetragen hatte, die Goblintruppen Sulferions an der Eroberung von Garstingen zu hindern.
Schlonzo winkte aufgeregt und rief den beiden zu: »Miesepetrigen Morgen. Ihr solltet schleunigst antanzen, denn unser Mondmann hat was Interessantes in Snagglemints Haus entdeckt!«
Pennyflax’ Miene verdüsterte sich. Schlagartig fiel ihm wieder der zweite, tragische Grund ein, warum er sofort zum Mond musste: Meister Snagglemint wurde vermisst, der Magiker Garstingens. Hatte der Alte noch vorgestern Abend an der Siegesfeier auf dem Dorfplatz teilgenommen, war er gestern früh bei der Landung von Lunos Raumschiff nicht aufgetaucht. Daraufhin hatte man seine Behausung durchsucht, doch offensichtlich war Snagglemint entführt worden. Und alle Spuren deuteten darauf hin, dass auch in diesem Fall die Finsterlinge des Mondes hinter der Tat steckten.
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