Franz Josef Hinkelammert - Der Schrei des Subjekts
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Die kommentierte Szene erweckt Aufmerksamkeit. Johannes ist derjenige Evangelist, der am wenigsten als Chronist schreibt. Er schreibt wirklich ein Welttheater. Was aber kann dafür diese Szene bedeuten?
Ich nehme an, daß Johannes in dieser Szene etwas sagt, ohne es zu sagen und man könnte sich fragen, was das wohl sein könnte. Ich nehme an, daß Johannes, wenn er diesem Konflikt zwischen Jesus und seinen Gläubigen einen so herausragenden Ort gibt, sich nicht einfach auf etwas bezieht, was in der Vergangenheit tatsächlich geschehen ist. Man kann daher annehmen, daß er durch diese Szene hindurch etwas beleuchten will, was in seiner Zeit, in der erschreibt, geschieht. Johannes spricht zu Christen seiner Zeit und will ihnen etwas vermitteln. Man kann daher annehmen, daß diese Kirche, zu der Johannes spricht, gerade diesen Konflikt erlebt, von dem er als Konflikt der Vergangenheit spricht. Es ist sehr wahrscheinlich, daß in der Kirche, in der Johannes tätig ist, dieser Konflikt um den Glauben ausgetragen wird, den Johannes an Hand eines Konfliktes zwischen Jesus und seinen Gläubigen darstellt. Es ist ebenfalls möglich, daß dieser Konflikt in der Kircher, zu der Johannes spricht, sogar gewaltsame Formen angenommen hat. 12Dies würde dann bedeuten, daß Johannes, wenn auch in verschlüsselter Form, von diesem Konflikt spricht. Die Christen sind nicht nur von den Römern oder den Juden der Synagoge verfolgt, sondern auch von Christen. Der Glaube an Jesus ist in einem Konflikt mit dem Glauben des Jesus.
Das Evangelium des Johannes läßt eine solche Vermutung aufkommen. An einem andern Ort läßt Johannes Jesus sagen:
“Sie werden euch aus den Synagogen ausstoßen. Ja, es kommt die Stunde, wo jeder, der euch tötet, Gott damit einen heiligen Dienst zu erweisen glaubt.” (Joh 16,2)
Die Juden hatten zu dem Zeitpunkt, als Johannes das schrieb, die Christen aus den Synagogen ausgeschlossen. Aber der zweite Teil des Satzes bezieht sich nicht auf die Juden. “Jeder, der euch tötet” bezieht sich auf alle. Es schließt vor allem die Christen selbst ein. Auch Christen können diejenigen verfolgen und töten, die den Glauben des Jesus zum ihren machen, der darin besteht, nicht zu töten. Dieser Art Christenverfolgungen durch Christen ziehen sich durch unsere gesamte Geschichte hindurch und geschahen möglicherweise bereits in der Zeit der Niederschrift des Johannesevangeliums. Im ersten Johannesbrief kommen solche Konflikte zum Ausdruck:
“Liebe Kinder, es ist die letzte Stunde, und wie ihr gehört habt, daß der Antichrist kommt, so sind auch jetzt schon viele Antichristen aufgetreten. Daran erkennen wir, daß es die letzte Stunde ist. Aus unserer Mitte sind sie hervorgegangen; aber sie gehörten nicht zu uns.” (1 Joh 2, 18-19)
Auch hier ist klar, daß die Antichristen Christen sind, die sich dem Glauben des Jesus widersetzen. Sie sind “aus unserer Mitte” hervorgegangen. Für Johannes ist nicht etwa jeder ein Antichrist, der gegen Christus ist. Der Antichrist ist ein Christ, der im Namen des Christentums gegen Christus ist. Unter dem Schein, ein Christ zu sein, verfolgt er Christus. Der Antichristus wird hier als Spiegelbild des Christus gesehen. Er scheint Christus zu sein, aber er ist es nicht. Ob er aber der Christus ist oder der Antichristus, kann man aus dem Spiegelbild nicht ableiten. Es folgt aus seiner Haltung zum Mord.13 Das Nein zum Töten gibt das Wahrheitskriterium, um wissen zu können, wer der Christus und wer der Antichristus ist.
Es überrascht dann nicht, daß der erste Johannesbrief eine Art Zusammenfassung der kommentierten Szene gibt:
“Daran werden die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels offenbar. Jeder, der nicht Gerechtigkeit übt, ist nicht aus Gott, und der seinen Bruder nicht liebt. Denn das ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt, daß wir einander lieben sollen. Nicht wie Kain, der aus dem Bösen war und seinen Bruder ermordet hat. Und warum hat er ihn ermordet? Weil seine Werke böse waren, die seines Bruders aber gerecht. Wundert euch nicht, Brüder, wenn die Welt euch haßt. Wir wissen, daß wir aus dem Tod ins Leben hinübergeschritten sind, weil wir die Brüder lieben. Wer nicht liebt, bleibt im Tode. Jeder, der seinen Bruder haßt, ist ein Menschenmörder und ihr wißt, daß kein Menschenmörder ewiges Leben als dauernden Besitz hat.” (1 Joh 3,10-15)
Ich bin überzeugt, daß all dies einen tiefen Konflikt in der christlichen Kirche zur Zeit des Johannes anzeigt, in dem Johannes seinen Standpunkt bezieht. Aber es schließt eine Kritik an aller späteren Geschichte des Christentums ein. Dies bedeutet keineswegs, daß Jahannes ein Wahrsager war. Indem er seine eigene Zeit versteht, versteht er vieles davon, was später geschehen wird. Ein Maler sagte: Willst du ein universales Gemälde malen, male dein Dorf. Johannes malt sein Dorf und schafft ein universales Welttheater.
Die griechische Freiheit
Der Schlußsatz des kommentierten 8. Kapitels des Johannesevangeliums ist: Jesus aber verbarg sich und ging aus dem Tempel (Joh 8,59). Dieses Herausgehen aus dem Tempel ist sicher nicht nur geographisch gemeint. Mit dieser ganzen Szene des 8. Kapitel verläßt Jesus tatsächlich den Tempel. Johannes hat dies vorbereitet. Im Gespräch mit der Samaritanerin hatte er bereits gesagt:
“Glaube mir Frau, es kommt die Stunde, wo ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr betet an was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen, denn das Heil kommt aus den Juden. Aber es kommt die Stunde, und sie ist jetzt da, wo die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden. Denn der Vater sucht solche Anbeter. Gott ist Geist, und die anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten.” (Joh 4 ,21-24)
Hier ist immer die Wahrheit ein Weg, der dann im 8. Kapitel durch das Nein zum Töten erläutert wird. Indem dieses aber jetzt den Gläubigen als Sohn Abrahams ausweist, tritt Jesus tatsächlich aus dem Tempel heraus, zu dem man als Nachkomme Abrahams dem Gesetze nach gehört. Die ganze Szene ist ein Heraustreten aus dem Tempel, wodurch jetzt eine neue Sohnschaft des Abraham behauptet wird, die sich von den Werken Abrahams herleitet und nicht aus der Nachkommenschaft.
Tritt allerdings Jesus aus dem Tempel heraus, so hört der Konflikt um die Freiheit durch Gesetz nicht auf.
Tatsächlich sprechen die Gläubigen, mit denen Jesus in Konflikt tritt, eine merkwürdige Sprache. Sie sagen: Wir sind Nachkommen Abrahams und nie jemandes Sklaven gewesen (Joh, 8,33). Das ist sicher keine besonders jüdische Art zu sprechen. Für die jüdische Tradition ist vielmehr typisch, davon zu sprechen, daß man Sklave gewesen ist in Egypten und von Gott durch den Exodus befreit wurde. Zu sagen, man sei nie Sklave gewesen, ist griechisch und römisch. Dies behaupten die Söhne der polis und der römischen Republik.
Tatsächlich spielt hier bereits dieser griechisch-römische Freiheitsbegriff eine Rolle, für den das Zeichen der Freiheit ist, Sklaven zu haben und nicht Sklave zu sein. In der Iphigenie von Euripides finden wir diesen Begriff der Freiheit. Gemäß Euripides drückt ihn Iphigenie selbst aus. Sie tut dies, nachdem ihr Vater, Agamemnon, sie dazu bestimmt hatte, der Göttin geopfert zu werden, um damit den Sieg des griechischen Heeres im Krieg gegen Troja zu sichern. Die Mutter Iphigenies widersetzt sich der Opferung ihrer Tochter, aber gegen sie nimmt Iphigenie das Opfer auf sich und stellt sich auf die Seite ihres Vater in seinem Willen, sie zu opfern:
“Höret meine Worte an, Mutter; ohne Grund ja grollst du, wie ich sehe, deinem Mann. ... Aber du mußt auch verhüten, daß das Griechenheer ihn haßt... Sterben muß ich unabwendbar und vollenden will ich es auch mit Ruhm, unedle Regung tilgend aus der edlen Brust.... Mir hat Hellas’ ganzes großes Volk die Blicke zugewandt, und auf mir ruht seiner Schiffe Fahrt und Trojas Untergang; ...
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