Franz Josef Hinkelammert - Der Schrei des Subjekts
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Daher sagt Jesus zu diesen Gläubigen, die seine Heilsbotschaft nicht annehmen wollen, daß sie nicht Söhne Abrahams sind, sondern einen andern Vater haben:
“Sie sagten zu ihm: Wir sind nicht aus der Hurerei geboren, wir haben nur einen Vater, Gott. Jesus sagte zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben. Denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen. Denn ich bin nicht von mir aus gekommen, sondern jener hat mich gesandt. Warum versteht ihr meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt.” (Joh 8, 41-43)
Neben Abraham als Vater erscheint jetzt Gott als Vater. Jesus aber antwortet: Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben. Der Gott, der ihr Vater ist, ist derjenige Gott, der Abraham befahl, seinen eigenen Sohn zu töten und zu opfern. Dieser Gott aber ist nicht Gott, sondern Jesus nennt ihn jetzt ganz anders:
“Ihr habt den Teufel zum Vater und wollt die Gelüste eueres Vaters tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang an und hatte in der Wahrheit keinen Stand, weil Wahrheit in ihm nicht ist. Wenn er die Lüge redet, dann redet er aus seinem Eigenen, weil er ein Lügner ist und der Vater der Lüge.” (Joh 8,44)
Ob man Abraham oder Gott zum Vater hat, das erweist sich. Ebenso erweist es sich, ob man den Teufel zum Vater hat. Es gibt kein Gesetz, das das festlegen könnte und es ist immer in Frage gestellt. Man hat den Teufel zum Vater, wenn man auf den Mord setzt, und wenn man auf den Mord setzt, wird man zum Lügner, der nicht die Wahrheit sagt. Man wird zum Lügner, weil man jetzt den Mord als die Wahrheit, als den Weg zum Leben und als Weg zur Freiheit darstellen muß. Schon die Behauptung, durch Gesetz frei zu sein, ist eine Lüge, die einen Mord versteckt. Hinter diesem Denken Jesu steht die Vorstellung von der Sünde, die in Erfüllung des Gesetzes begangen wird. Indem diese Sünde begangen wird, erscheint die Lüge, die den Mord im namen der Erfüllung des Gesetzes als Dienst an der Gerechtigkeit und an der Freiheit ausgibt. Im Rücken des Gesetzes erscheint nicht nur die Sünde, der Mord und die Lüge, sondern auch ihr Vater, nämlich Satan, der Teufel. Indem sie in eine Logik eintreten, die zum Mord führt, erweist sich, daß dieser Teufel ihr Vater ist und daher Gott nicht ihr Vater sein kann. Aber wenn Gott nicht ihr Vater ist, so ist es Abraham auch nicht.
Jesus kennt letztlich nur eine Sünde: den Mord. Mord schließt in der jüdischen Tradition die Ungerechtigkeit und die Ausbeutung ein. Der Ungerecchte mordet durch seine Ungerechtigkeit. Die Lüge ist der Schleier, der den Mord verdeckt, sodaß der Mord als etwas ganz anderes auftritt. Daher heißt bei Jesus das in-der-Wahrheit-sein die Bejahung des Lebens mittels des Nein zum Töten. Man ist nicht in der Wahrheit etwa, weil man nur mit guten Günden tötet, aber auch nicht dadurch, daß man von Abraham abstammt oder sich taufen läßt. In der Wahrheit sein, geht durch ein Nein zum Töten hindurch, auch gegenüber dem Mord, der in Erfüllung des Gesetzes geschieht. Es gibt keine guten Gründe zum Töten. Alle Gründe sind schlechte Gründe, wenn sie das Töten legitimieren. Gute Gründe zum Töten sind immer Lüge und sie kommen vom Vater der Lüge.
Diese Interpretation der Lüge finden wir auch bei Paulus:
“Gottes Zorn enthült sich vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit niederhalten.” (Röm 1,18) 11
Dieses Niederhalten hat die Bedeutung von Gefangenhalten. Die Ungerechtigkeit hält die Wahrheit in einem Gefängnis. Die Ungerechtigkeit behauptet, die wahre Gerechtigkeit zu sein. In moderner Sprache ist dies Ideologienkritik.
Auf die Rede Jesu hin, der gemäß es sich aus der Haltung gegenüber dem Mord erweist, ob man Gott oder den Teufel zum Vater hat, kommt eine ebenso radikale Antwort von seiten seiner Zuhörer, die doch am Anfang Jesu Gläubige waren: “Sagen wir nicht mit Recht, daß... du von einem Dämon besessen bist?” (Joh 8,47) und: “”Jetzt wissen wir, daß du von einem Dämon besessen bist.” (Joh 8,52) Und Jesus antwortet: “Ich bin von keinem Dämon besessen, sondern ich ehre meinen Vater, aber ihr entehrt mich.” (Joh 8,49)
Hatte Jesus gesagt, daß die Haltung zum Mord erweist, ob man Gott oder den Teufel zum Vater hat, so nehmen seine Zuhörer dies jetzt auf, aber drehen es um. Jetzt hat derjenige, der dies sagt, nämlich Jesus, den Teufel im Leibe. Es ist jetzt aus der Sicht seiner Zuhörer, die zu Gegnern geworden sind, teuflisch, das Leben durch das Nein zum Töten zu vermitteln. Hier ist klar: Jesus ist Luzifer und Luzifer ist der Teufel.
Es tritt ein Spiel von sich korrespondierenden Gegensätzen ein. Jesus sagt zu ihnen, sie hätten den Teufel zum Vater. Sie aber antworten, Jesus habe einen Dämon, wobei Dämon hier bereits die Bedeutung von Teufel hat. Vom Standpunkt Jesu aus, der die Bereitschaft zum Töten ins Auge fast, haben sie den Teufel zum Vater. Aber von ihrem Standpunkt aus, der vom Gesetz und der Freiheit durch Gesetz aus urteilt, hat Jesus einen Teufel. Ein ähnliches Spiel der Gegensätze hatten wir vorher bereits gesehen im Fall der Tempelreinigung, als Jesus seine Gegner der Blasphemie anklagt. Sie antworten dadurch, daß sie ihn der Blasphemie anklagen. Der neuralgische Punkt, von dem aus diese gegensätzlichen Anklagen verständlich werden, ist der Standpunkt des Gesetzes und Gerechtigkeit durch die Erfüllung des Gesetzes. Jesus urteilt jeweils von einer Befreiung aus, die das lebende Subjekt dem Gesetz gegenüber vertritt, während die andere Seite von der formalen Erfüllung des Gesetzes her urteilt, der gegenüber die Subjektivität dem Gesetz gegenüber Blasphemie und Teufelswerk ist. Und Johannes macht sehr eindeutig klar, daß für ihn der Glaube darin besteht, sich als lebendiges Subjekt dem Gesetz gegenüber zu befreien und daß gerade dies der Glaube des Jesus ist, den man im Glauben teilt. Dieser Glaube aber ist ein Weg, nicht ein für-wahr-halten.
Die ganze Auseinandersetzung endet:
“Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Er aber verbarg sich und ging aus dem Tempel.” (Joh 8,59)
In der Sicht von Johannes handelt es sich um einen Prozeß der Verhärtung der Herzen, die in einer Spirale vor sich geht. Diejenigen, mit denen Jesus zusammenstößt, sind Leute, “die zum Glauben an ihn gekommen waren.” (Joh 8,31) Sie haben keine Absicht, Jesus zu töten. Jesus konfrontiert sie damit, was es heißt, Söhne Abrahams zu sein. Jesus tut dies auf provozierende Weise, worauf sie sich zunehmend verschließen. Sie verhärten ihre Herzen. Am Schluß wollen sie Jesus tatsächlich töten.
Jesus hat in diesem Prozeß einen durchaus aktiven Teil. Er enthüllt den andern vor sich selbst und vor allen andern. Bekehrt der andere sich nicht, so wendet er sich gegen ihn. Man kann dann versten, warum Johannes in einem etwas späteren durchaus ähnlichen Zusammenhang Isaias zitiert:
“Er hat ihre Augen blind und ihr Herz hart gemacht, dami sie nicht mit ihren Augen sehen und mit ihren Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile.” (Joh 10,40)
Die Bedeutung dieser Szene
Diese gesamte Szene ist äußerst überraschend. Hier wird der extremste und radikalste Zusammenstoß des ganzen Johannesevangeliums berichtet. Jesus stößt kein einziges mal mit seinen Gegnern aus der jüdischen Orthodoxie in solch extremer Weise zusammen. Und gerade diese Szene bezieht sich auf einen Zusammenstoß mit Gläubigen. Eine ähliche Radikalität des Zusammenstosses gibt es nur noch im Falle des Judas. Aber auch in diesem Falle handelt es sich um den Zusammenstoß mit einem Gläubigen und nicht mit einem Vertreter der jüdischen Orthodoxie. Auch im Falle des Judas handelt es sich nicht um den Zusammenstoß mit einem “Juden”, - wie dies die spätere antijudaische und antisemitische Lektüre dieser Texte behauptet - sondern, wenn man dieses Wort hier benutzen will, um den Zusammenstoß mit einem Christen. Es handelt sich um das Problem der Apostasie.
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