Alfred Tetens - Weltweit unter Segeln um 1850-70 – Die Seefahrt unserer Urgroßväter

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Afred Tetens, Pionier der Südsee, befuhr 1850-70 ohne Wetterprognosen und Satelitennavigation auf Segelschiffen alle Ozeane und schildert detailgenau seine Erlebnisse auf See und an fremden Gestaden, auch unter den Eingebornen der Karolineninseln

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Liegt es schon in der Natur jedes anständigen Menschen, in solchem Falle für die erdrückte Minderheit einzutreten, so wird die Parteinahme außerdem zur gebieterischen Notwendigkeit, wenn, wie hier, die eigene Nationalität aus Übermut angegriffen und verhöhnt wird. Engländer, Dänen, Franzosen, Italiener und Spanier, neun an der Zahl, unterhielten einen lebhaften Angriff gegen zwei Deutsche. Ein getreues Abbild derzeitiger Verhältnisse! Der unbehagliche Anblick trieb mein Blut rascher durch die Adern, es prickelte gewaltsam in meinen Fingern, und als nun gar der Italiener sein Messer zog, um den Faustschlag des Deutschen zu erwidern, da war meine Besonnenheit zu Ende. Mit lauter, jedes Geräusch übertönender Stimme ersuchte ich den Italiener, das Messer zu entfernen. Statt jeder Antwort spie er mir ins Gesicht. In demselben Augenblicke hatte ich den frechen Menschen ergriffen und hob ihn mit einem Rucke hoch empor. Wohl hätte es genügt, die schwächliche Gestalt einfach zu Boden zu werfen, aber meine Wut war einmal entfacht, und so musste denn der blutdürstige Italiener als Waffe gegen seine eigenen Bundesgenossen dienen. Zweimal hatte ich meinen wehrlosen Gegner erfolgreich gegen die bestürzten Verbündeten geschleudert, dann ließ ich den Ohnmächtigen niedersinken. Das Gefecht war entschieden – meine Schützlinge befreit. Einige der fremdländischen Matrosen suchten eilig das Weite, während sich der Rest vollständig untätig verhielt. Glaube ja nicht, geehrter Leser, dass ich mit dieser Darstellung eine Übertreibung begehe. Das Emporhalten eines wohl 130 bis 140 Pfund wiegenden Menschen war für mich wirklich nicht bedeutend. Ich erfreute mich in meiner Jugend einer Körperkraft, die in vielen Fällen bessere Proben ablegte.

Mit meinen erfreuten Landsleuten war sehr rasch eine lebhafte Unterhaltung angebahnt. Sie erzählten mir, dass sie an Bord ihres englischen Schiffes sehr schlecht behandelt würden und beabsichtigten, dasselbe so bald wie möglich zu verlassen. Eine bessere Gelegenheit zur Erfüllung meines Auftrages ließ sich nicht denken. Ich teilte also meinen jungen Freunden mit, dass sie bei meinem Kapitän sofort Anstellung finden würden, wenn sie sogleich an Bord der WINTERTHUR erschienen. Meine Landsleute erklärten sich hoch erfreut bereit. Nur eine Schwierigkeit musste überwunden werden. Die Flüchtigen wollten nicht gerne ihre Habseligkeiten einbüßen. Es wurde also beschlossen, während des Abends das Schiff, welches im benachbarten, von einer Mauer umschlossenen Dock lag, zu verlassen und sich auf dem bezeichneten Platze einzufinden.

Als ich zur bestimmten Zeit eintraf, waren meine Freunde schon zur Stelle. Allein auf den ersten Blick musste ich erkennen, dass ihre Entführung schwieriger werden musste, als ich erwartet. Die guten Landsleute versuchten so viel wie möglich von ihrer Habe zu bergen und hatten dem gemäß drei Anzüge übereinander gezogen, wodurch ihre Gestalt einen bedenklichen Umfang angenommen. Trotzdem musste der Versuch gewagt werden. Wir kamen auch ungehindert bis zum Ausgange des Docks, hier aber noch innerhalb des Tores ereilte uns das Verhängnis in der Gestalt eines misstrauischen Polizisten, der mit uns ein Examen anstrengte, dem wir durch angebliche Unkenntnis der englischen Sprache zu entgehen hofften. War der Verdacht der heiligen Hermandad bei dem Anblicke der dickleibigen Matrosen schon rege, so musste unser vermeintlich schlauer Schachzug ihr Misstrauen nur vergrößern, und das Ende vom Liede war die Abführung in Nummer Sicher.

Gegen die polizeiliche Verfügung ließ sich nichts einwenden. Dass man uns aber in ein entsetzliches Loch sperrte, in welchem der Abschaum der Gesellschaft, allerlei unheimliches Gesindel hauste, habe ich der englischen Polizei, obgleich ich dadurch einen Einblick in das soziale Elend erhielt, niemals verziehen.

Am nächsten Morgen wurden wir in ein Zimmer der Royal Exchange zum Verhör geführt. Hier gab sich der mit mächtiger Allonge-Perücke geschmückte Richter alle erdenkliche Mühe, uns zur Beantwortung seiner Fragen zu veranlasse. Wir beharrten unbeugsam bei der pantomimischen Erklärung, kein Wort zu verstehen. Auf jede Frage gab ich den Namen meines Schiffes an. Da ja eine eigentliche Anklage nicht vorlag und dem Scharfblick des gequälten Richters kein Anhaltspunkt beschieden war, so geriet die englische Justiz augenscheinlich in Verlegenheit, und um sich davon zu befreien, ließ man uns laufen. Die gescheiteste Handlung, welche ich von einer großbritannischen Polizeibehörde berichten kann.

An Bord der WINTERTHUR erweckte unser geglücktes Manöver viel Heiterkeit. Wir wurden für die ertragene Unbill reichlich entschädigt und unser Kapitän konnte mit einer vollständigen Mannschaft die Reise nach Melbourne antreten.

Nach neunzigtägiger Reise war unser Ziel ohne großes Ungemach erreicht.

Eine hochinteressante, von amüsanten Szenen begleitete Abwechslung bietet ein Regenguss unter den Tropen. Wer seine Wirkung nicht unmittelbar empfunden, wird sich wohl kaum eine klare Vorstellung davon machen, mit welcher Wucht die Wassermassen niederstürzen. Während einer Nacht öffnete der Himmel plötzlich seine Schleusen. Wer Hände hatte, griff jubelnd nach dem Eimer, um das kostbare frische Wasser in Tonnen zu bergen. Natürlich nahm auch ich regen Anteil an der gemeinsamen Einsammlung, nur mit dem Unterschiede, dass ich meinen vollgefüllten Wassereimer mit einem Male auf den Kopf des nächststehenden Matrosen leerte – erwartend, dieses Sturzbad würde die Veranlassung zu einem allgemeinen Begießen werden. Aber die erhoffte Wirkung blieb aus. Der Matrose arbeitete so gemütlich weiter, als ob ihm gar nichts Besonderes widerfahren sei, er hatte eben keinen Unterschied zwischen Entleeren der Wolken und dem meines Eimers bemerken können. Noch komischer war die Wirkung, welche der Tropenregen bei unserem Koch – einem großen, stämmigen Neger hervorrief. Statt sich dem gemeinsamen Einsammeln des Wassers anzuschließen, wälzte er sich jauchzend und jubelnd auf dem Verdeck umher, als habe er nie ein größeres Wohlbehagen empfunden. –

Auch das Auftreten der Wasserhosen in den Tropen, die übrigens dem Schiffe recht gefährlich werden können, ist bemerkenswert. Eines dieser mächtigen Naturgebilde, bei welchen die Wolken so tief hingen, dass die Wasserhose mächtigen Eichen glich, drohte den Kurs unseres Schiffes zu kreuzen. Wir bedienten uns eines oft bewährten Mittels, indem wir die Wasserhose mit einem Kanonenschuss begrüßten, von dessen Luftdruck die gewaltige Wassersäule zusammenbrach.

Unser Kapitän geriet jetzt, nachdem sein Schiff sicher vor Anker lag, in eine wenig beneidenswerte Lage. Wir waren gerade zu jener denkwürdigen Zeit gelandet, wo das Goldfieber in dem australischen Gebirge seinen Höhepunkt erreicht hatte, wo alle gesetzlichen Bestimmungen, Ordnung und Zucht durchbrochen, jede sittliche Schranke gewaltsam niedergerissen war und wo natürlich auch der Boden der seemännischen Ordnung ein ungeahntes Leck erhalten hatte. An Bord der WINTERTHUR wiederholte sich das allgemein übliche Verfahren. Die gesamte Schiffsmannschaft war bei Nacht und Nebel verschwunden, um ihr Heil in den nahen Goldminen zu suchen. So saßen wir, so unglaublich das klingen mag, tatsächlich auf dem Trockenen, und es gab nur den einen zweifelhaften Trost, dass kein Schiff im Hafen günstiger situiert war und in Folge dessen auch keine materiellen Vorteile auf Kosten des anderen erlangen konnte.

Im Hafen von Melbourne lag zu jener Zeit manches verlassene Schiff, dessen Kapitän und Mannschaft der Goldbegierde nicht hatten widerstehen können. Diese Betörten kamen in den meisten Fällen nach wochenlanger, bitterer Qual nur um die Erfahrung bereichert zurück, dass das Goldsuchen wohl verlockend, das Goldfinden aber zu den größten Seltenheiten im Leben des Seefahrers gehöre. Auch mancher deutsche Seemann sollte die Wahrheit des heimatlichen Spruchs erkennen lernen: „Schuster bleib bei deinen Leisten“; denn selbst jene, denen ein glücklicher Zufall das unselige Metall massenweise in den Schoß geworfen, waren meist auf abschüssige Bahn geraten, vergeudeten und verprassten das große Vermögen in kurzer Zeit und waren dann, da die ehrliche Arbeit keinen Reiz mehr für sie hatte, körperlich und geistig verkommen.

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