Alfred Tetens - Weltweit unter Segeln um 1850-70 – Die Seefahrt unserer Urgroßväter

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Afred Tetens, Pionier der Südsee, befuhr 1850-70 ohne Wetterprognosen und Satelitennavigation auf Segelschiffen alle Ozeane und schildert detailgenau seine Erlebnisse auf See und an fremden Gestaden, auch unter den Eingebornen der Karolineninseln

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Neptuns Sekretär erschien in voller Amtstracht; mit großem Register unterm Arm und übernatürlicher Brille auf der Nase, wollte er an der Seite seines Vorgesetzten Aufstellung nehmen, aber die drei Fuß lange Schreibfeder, welche mit vieler Geschicklichkeit hinter seiner linken Ohrmuschel balancierte, widersetzte sich hartnäckig diesem berechtigten Verlangen.

Der dritte Träger eines ferneren Machtzeichens erschien im Frack, dessen flatternde Rückenflossen bis zum Boden reichten und sehr wohltätig die entblößten Füße seines Trägers zu bedecken suchten. In der Rechten dieses sonderbaren Beamten blinkte das meterlange aus Tonnenbandeisen verfertigte gefahrdrohende Rasiermesser. Die Beschreibung des am fragwürdigsten geschmückten Gefolges will ich lieber aus Rücksicht für den Beherrscher des Meeres unterlassen.

Endlich war der große Augenblick gekommen. Das Meerfest konnte beginnen. Beim Passieren der Linie erscholl am Bug des Schiffes der scheinbar vom Meere kommende Ruf: „Schipp ahoi!“

„Hallo, hallo,“ antwortete vom Achterdeck aus der Kapitän. – „Wie heet dat Schipp?“ begann mit kräftiger Stimme der Frager. – „ODIN.“ – „Wo koomt Ji her?“ – „Von Hamborg.“ – „Wo wüll Ji hen?“ – „Na Bahia.“ – „Wie lang sind Ji op de Reis?“ – „Tweeunveertig Dag.“ – „Kann ick an Bord koomen?“ – „Versteiht sick, Herr Neptun!“

Für mich war es besonders interessant zu hören, dass sich Herr Neptun ausschließlich der plattdeutschen Sprache bediente und einen recht gemütlichen Umgangston anschlug. Neptun, an der Spitze seines Hofstaates, kam zur Inspektion an Bord. Auf dem Hinterteile des Schiffes stand der Kapitän mit dem duftenden Willkommentrunk bereit. Unter fortwährenden zeremoniellen Verbeugungen nahm Neptun das Glas Grog huldvoll entgegen und goss es zum Zeichen seiner besonderen Gunst in einem Zug durch die anscheinend gepichte Kehle.

Der ob dieser Gunstbezeugung betroffene Sekretär blickte betrübt auf den Boden des Glases, harpunierte aber mit seinem buntbemalten Zeigefinger die Überreste des nicht geschmolzenen Zuckers glücklich empor. Die nachfolgenden Würdenträger begnügten sich damit, das leere Glas zu beriechen, während ein Angehöriger des gewöhnlichen Gefolges seine Zunge sekundenlang auf dem Grunde des leeren Glases ruhen ließ, als könne er nur auf diese Weise seine Verehrung für den herrlichen Grog ausdrücken.

Als die Aussicht auf ein zweites Glas dieses Göttertranks verschwunden war, ergriff Neptun das Wort und gab seinem etwas gekränkt scheinenden Sekretär die Weisung, nunmehr seines Amtes zu walten. Gehorsam wurde das ungeheure Protokoll aufgeschlagen; der Sekretär griff zur Brille, putzte mit einer Handvoll Werg die Stellen, wo die Gläser hätten sitzen können, und begann in den Registern aufmerksam zu suchen.

Endlich hatte er amtlich festgestellt, dass sich an Bord des ODIN noch jemand befände, der noch nicht die Linie passiert hätte und getauft sei, demnach dem Gott des Meeres den herkömmlichen Tribut schulde. Dieser unglückliche Jemand war ich natürlich. Auf einen Wink des kühl dreinschauenden Meergottes lag ich willenlos in den Händen seines Gefolges. Zunächst wurde mein Gesicht mit Fett überzogen, dann mit Teer eingerieben; so vorbereitet ging es unter Anstimmung eines ernst klingenden Gesanges nach der großen mit Wasser gefüllten Balje. Nachdem ich auf dem Sitzbrett Platz genommen, welches quer über den Kübel gebreitet war, begann Neptun seine feierliche Ansprache, die in der Ermahnung gipfelte, alles daran zu setzen, um ein tüchtiger Seemann zu werden, niemals die Pflicht zu verletzen und in jeder Lebenslage den schönen Beruf hoch zu halten. „Wenn du dat nich deihst“, schloss der eifrige Meeresgott drohend, „dann geiht et di en Stünn slecht.“

Sobald dieser Warnungsruf verklungen, ergriff der Sekretär das einem Schlachtschwert ähnliche Rasiermesser, schabte damit die Fett- und Teerkruste so emsig aus meinem Gesichte, dass sofort einige Dutzend heißer Tränen von mir vergossen wurden. Endlich war die Gerberei beendet. Sechs kräftige Matrosenhände drückten plötzlich auf meine Schulter. Diesem Drucke konnte das vorher bis über die Hälfte eingesägte Brett nicht widerstehen. Es bracht mitten durch und ich lag mit einem Male bis über die Ohren in dem spritzenden und zischenden Wasser des Kübels.

Bis hierher hatte ich alles geduldig über mich ergehen lassen. Nun aber sprang ich eiligst aus meinem Bassin, umarmte meine Paten mit solchem Ungestüm, dass auch ein Teil meiner teerfettigen Feuchtigkeit an ihren Kleidern haften blieb. Damit war der regelrechte Taufakt beendet. Zum Nachspiel des seemännischen Faschings ließ der Kapitän einige Flaschen Wein, Rum und Bier verteilen, es wurde nach Herzenslust gejubelt, gesungen und getanzt.

Schließlich ward die Hälfte einer Teertonne in Brand gesetzt und lodernd dem Meere übergeben. In diesen Flammen nimmt Neptun nach eingebürgerter Meinung der Seeleute Abschied vom Schiffe. Lange noch konnten wir den hell schimmernden Feuerball auf dem leicht bewegten Meere beobachten. Ein frischer, fröhlicher Zug durchzieht die Herzen der Leute. Sie vergessen bei dieser harmlosen Fröhlichkeit die schwere, gefahrvolle Arbeit, welche der Beruf jeden Augenblick von ihnen beansprucht.

Wenn mir auch für die ausführliche Beschreibung meiner Fahrten nur ein bescheidener Raum bleibt, so muss ich doch an dieser Stelle des Augenblicks gedenken, an welchem mein tränenfeuchtes Auge zum ersten Male auf der empor tauchenden brasilianischen Küste ruhte. Welch ein herrliches, unbeschreibliches Bild! Welch’ mannigfache, lebhafte Eindrücke für den Schiffsjungen, der sich im Wunderlande wähnt, die üppige Vegetation der Tropen, das bunte Treiben einer dunkelfarbenen Menschenmasse, alles, alles weit schöner als die Phantasie des Knaben es je ausgemalt.

Kapitän Brekwoldt war natürlich über diesen Zauber erhaben. So schnell wie möglich wurde Bahia verlassen und der Kurs auf die Kapverdischen Inseln gerichtet. „Eben mol röber föhrn“, so wurde die wochenlange Fahrt nach der afrikanischen Küste vom Kapitän bezeichnet.

In den viereckigen Salzgruben der Kapverdischen Inseln begrub ich den Rest meiner poetischen Stimmung. Allein die jetzt beginnende Arbeit verlieh mir den schönsten Trost. Die Gewinnung des Salzes wurde sehr einfach bewerkstelligt. Unweit des Meeresstrandes befinden sich in den Ebenen sehr viele, ziemlich große viereckige Gruben, die sich mit Grundwasser füllen. Auf der Oberfläche dieses Wassers bilden sich dicke Salzkrusten, die von der Mannschaft täglich abgeschöpft und an Bord geschafft wurden. Nach wochenlangem Abrahmen dieser viereckigen „Salzwasserfetten“ war die Ausbeute beendet. Der ODIN nahm seine ursprüngliche Fahrt wieder auf und erreichte nach rascher Fahrt den schönsten Hafen der Welt: Rio de Janeiro. Dann ging es weiter nach Buenos Aires, dem Bestimmungsorte unserer Salzladung.

Vor der La-Plata-Mündung hatten wir einen sehr schweren Pampero zu bestehen. Noch annähernd 50 Meilen vom Lande entfernt drang uns ein wunderbarer Blumen- und Honigduft entgegen. Allein dieser verführerische Geruch erweckte nur bei dem Uneingeweihten die Sehnsucht nach dem Lande. Der erfahrene Schiffer traut den duftenden Grüßen in dieser Region nicht allzu sehr. Diese Wohlgerüche werden auch keineswegs gratis verabreicht, nur die Einziehung des Kostenpreises geschieht etwas später; das ist aber auch das einzig freundliche Entgegenkommen des aufbrausenden Pampero. –

Es war eine tiefdunkle Nacht; unter Donner und Blitzen zog das Unwetter herauf, schwüle dicke Luft erschwerte das Atmen, immer rascher folgten die elektrischen Entladungen. Ergriffen von der Macht dieses grausig schönen Anblicks stand ich auf meinem Posten am Steuerruder. Plötzlich fiel der Wind von der anderen Seite ein; mit Blitzesschnelle brach der Sturm los.

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