Rainer V. Schulz - Alltagsgeschichten aus der DDR

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Im vorliegenden Band werden Erzählungen der Autoren vorgestellt, die in «WER SCHREIBT DER BLEIBT?, DDR-Autoren nach ihrem Leben befragt» zu Wort kommen. Es handelt sich um Erzählungen, die teilweise bereits in der DDR veröffentlicht wurden, zum anderen Teil aber erst nach der Wende entstanden.
Die Auswahl ist in Bezug auf die DDR-Literatur ganz und gar zufällig. Die Mehrzahl der Autoren gehörte in der Literatur der DDR weder zur ersten Reihe, noch fiel jemand von ihnen durch ausdrückliche Dissidenz auf, daher werden Namen und Werke der hier vorgestellten Autoren im Westen nur wenigen Lesern bekannt geworden sein.

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Professor Ziegler verabschiedet sich in den Kaukasus. Er beauftragt Mugele, die DDR-Anden-Feuerland-Expedition, wenn erforderlich, zu unterstützen, eine Berliner Bergsteigergruppe, demnächst mit einem nagelneuen S 4000 und anderem Testgerät unterwegs. Für den Brockhaus Verlag solle ein Chileporträt entstehen – dafür fahre der Schriftsteller Fritz Rudolph mit; der Laster und die übrigen DDR-Geräte sollen sich im tropischen und im Hochgebirgsklima der Anden bewähren. Man werde in Südamerika, Ziegler schmunzelt, auch etwas über unser Land erfahren. Die Schiffsreise beginne vom Hafen Gdynia. Leiter der Seilschaft sei Percy Stulz, Historiker, nebenbei der künftige Schwiegersohn des Außenministers. Das Patronat habe der Kulturbund. „Aber man weiß ja nicht, wie es kommt …“, sagt Ziegler.

Ach, der Percy, ein großer, blonder, hochbegabter Bursche. Dem ist Mugele im September 48 vor einer riesigen Tafel in der Alma mater erstmals begegnet, auf der die Professoren der wieder eröffneten Berliner Universität und ihre Vorlesungen verzeichnet waren, nach Fakultäten geordnet. Und was machen die zwei Neulinge? Sie stehen und rätseln und suchen aus dem riesigen Angebot traditionell-bürgerlicher Gelehrsamkeit die zwei Handvoll marxistischer Lehrer herauszufischen, die sich an Marxens alter Uni mit der neuen Denkmethode auskennen. Die wollen sie von den alten Hasen abkupfern und dann dreist auf die Wissenschaften losgehen. Ja, unter Hunderten braver Leute lass es ein Dutzend marxistischer Gelehrter sein – das war damals die kommunistische Humboldt-Universität in Ostberlin .

Nun aber, seit den frühen Morgenstunden, läuft ein kommunistisches Bubenstück. Und keiner will’s gewusst haben. Macmillan, der britische Premier, unterbricht nicht einmal die sonntägliche Jagd. Kennedy sieht den status quo nicht gefährdet. Er kalkuliert kühl: Better a wall than a war . In Jeeps werden die Späher an die Grenze der Westsektoren geschickt. US-Soldaten fotografieren von West nach Ost, wie bewaffnete Arbeiter, Kampfgruppen genannt, presumebly Germans , Drahtbündel ausrollen und, von Soldaten unterstützt, ihre Grenze befestigen. Die Jeeps fahren unkontrolliert durch die ihnen zugewiesenen Übergänge in den Soviet sector und knipsen Gleiches von Ost nach West. Sie finden keinen Gesprächspartner. Sowjetische Truppen – nicht zu erblicken. Das macht die Niederlage noch bitterer. Die Vereinigten Staaten schicken eine Protestnote an N.S. Chruschtschow, aber die Aufhebung der getroffenen Entscheidung des Warschauer Pakts wird gar nicht erst gefordert. Maurer, auch Soldaten mit Ziegeln und Mörteleimern, errichten eine Mauer.

Von der Schließung der Grenze erfährt Mugele am Sonntagmorgen aus dem Radio. Es wird ein warmer, sonniger Tag werden. „Mit dir, mein grüner Papagei, hat das alles nichts zu tun. Hier, nimm Nüsse und Kerne, solange wir sie haben.“ Mugele macht eine Katzenwäsche, greift sich eine Schrippe und fährt ins Hohe Haus . Unterwegs: nachdenkliche Leute, Menschen, die ein Na endlich! bekunden, andere wütend und gereizt. Lebensplanungen zerstieben.

Ein Sonntag also im Hohen Haus , und alle sind da. Nur ein paar Angler fehlen. Eine kurze Absprache. Planungsstäbe entstehen, Verantwortliche der Ministerien treffen ein. Was wird heute gebraucht, was morgen und danach? – Viel und von allem! Mehl und Brot, Fleisch, auch Zucker. (Die Bruderländer springen ein.) Und Opernsänger. (Der Minister für Kultur ordnet an, das vorzüglich ausgebildete Nationale Dorfensemble zweckgebunden aufzulösen.) Überhaupt, über Nacht wird alles verlangt sein, auch Arbeitsplätze für Hunderttausende Grenzgänger . (Was macht man mit Kommerzialräten?) Konstantin fällt der Papagei ein, wiewohl man sich in seinem Fall durchaus ein paar Wochen behelfen kann. Aber wie steht es um die Wellensittiche? Berliner sind ein tierliebendes Volk. Was knapp war oder fehlte, holte der gemeine Mann aus Quelle West. Konstantin eilt zu den Wirtschaftsleuten, spricht von den Wellensittichen. „Bist du wahnwitzig, Genosse Mugele, siehst du nicht, was hier los ist?“ – „Ich sehe es genau“, sagt der, „ihr wollt uns vierhunderttausend Berliner zum Feind machen …“ (Der Kaufauftrag nach Syrien – Hirse, wird aufgestockt und vorverlegt.) Mit dem Wellensittich, Konstantin, da hast du deine Königsebene.

Mugele jubelt nicht, Mugele trauert nicht. Er liest die eingehenden Nachrichten: schroff ablehnende, wägende, skurrile. Er wird sie alle vergessen, vielleicht die eine nicht, weil sie so fern aller Wirklichkeit erscheint:

Der Chef einer Kleiderfabrik in Westberlin wandte sich an die eine, ihm bekannte kommunistische Arbeiterin im Werk: Was machen wir, wenn die Russen kommen?Sie dachte einen Moment nach und schlug vor: Dann nennen wir uns VEB Rote Nadel.

(Auszug aus „Konstantin Mugele erzählt“, Erstmals veröffentlicht 2013, HeRaS Verlag, Göttingen)

Redefin Kutschfahrt für Rentner 1986 Berlin 1 Mai 1960 - фото 4

Redefin, Kutschfahrt für Rentner, 1986

Berlin 1 Mai 1960 KarlMarxStadt Dienstleistungskombinat 1975 HANS - фото 5

Berlin, 1. Mai 1960

KarlMarxStadt Dienstleistungskombinat 1975 HANS MÜNCHEBERG Die Macht des - фото 6

Karl-Marx-Stadt, Dienstleistungskombinat 1975

HANS MÜNCHEBERG: Die Macht des Gesanges

Rekonstruktion eines realen Geschehens

Mehr als drei Jahrzehnte war der Autor neben seiner beruflichen Arbeit im Deutschen Fernsehfunk als gewählter Schöffe am Berliner Stadtbezirksgericht Treptow tätig.

An dem geschilderten Fall hat er als Beisitzender Richter mitgewirkt.

„Typisch Weiber! Für uns kein Feiertag - aber für sie 'n Tag zum Feiern.“

Diese Einheit des Widersprüchlichen und ein ihm eigenes Pflichtgefühl wurden Egon S. im ersten Frühjahr nach dem Mauerbau beinahe zum Verhängnis. Ihm fehlten zudem gewisse Erfahrungsbereiche. Kurz gesagt: Er war ein Spätentwickler.

Noch als Halbwüchsiger war er in das Kabelwerk Berlin-Adlershof gekommen. Dort hatte er nur einmal - und zwar bei seiner Einstellung - mehr als zwei Sätze mit Frauen gewechselt: in der Personalabteilung. Sein Weg zum Facharbeiter und danach in den Meisterbereich II war konsequent von Männern begleitet worden - sein privater Lebenslauf jedoch von einer willensstarken Frau, seiner Mutter.

„Du darfst nie uffhören zu lernen, Junge!“, schärfte sie ihm immer wieder ein. „Oder willste ewig Schichtarbeiter blei'm?“ Und wenn er sie dann mit gequältem Gesichtsausdruck anblinzelte, versicherte sie eifernd: „In dir steckt mehr, ville mehr! Ne Mutter fühlt das! Und et wär ne Sünde, würdeste unjenutzt lassen, wat dir Gottes Gnade an Talent mit auf'n Weg jejeben hat.“

Das mit der Sünde meinte sie ernst. Mit GOTT DEM HERRN wollte sie stets im Einklang leben. Sie ging regelmäßig in die Kirche. Solange Egon klein war, musste er sie zum Gottesdienst begleiten. Massiver Druck durch seine Schulfreunde half ihm Jahre später, sich zum ersten Mal gegen den Willen der Mutter zu behaupten und neben der Konfirmation auch zur Jugendweihe zu gehen. Danach musste er sich wieder und wieder Klagen über seinen Verrat anhören. Ihre Gebete wurden immer flehender. Die Macht des Diesseitigen drohte ihren Egon auszuhöhlen. Da war es besser, er verbrachte die Abende auf der Schulbank statt in verräucherten Versammlungsräumen.

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