Leo Gold - Ein Umweg über Honolulu

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Ein Umweg über Honolulu: краткое содержание, описание и аннотация

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Melissa ist US-Amerikanerin. Julius ist Deutscher. Beide mögen, verlieben und prüfen einander. Nachdem sie geheiratet haben, offenbaren sich im gemeinsamen Alltag ungeahnte Geheimnisse. Der innere Zustand der jungen Ehe wird zum Widerspruch des äußeren Paradieses Hawaii. Erst ein plötzlich auftretendes Ereignis führt den Umweg über Honolulu zu einem versöhnlichen Ende.

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An diesem Donnerstag in der ersten Maiwoche konnte ich aber, gegen Ende von Melissas Deutschlandbesuch, wieder einmal allein in einem Café sitzen. Wenn ich gewollt hätte, sogar die nächsten sieben Stunden, bis ich mich am Bahnhof mit Melissa und Amanda verabredet hatte. Um die Freiheit vollkommen zu genießen, schaltete ich mein Handy aus.

In einem Antiquariat war ich einmal auf eine Publikation gestoßen, in der das biblische Buch Kohelet ins Schwäbische übersetzt worden war. Für den Begriff „Windhauch“, dem Leitmotiv der Schrift,

„Windhauch, Windhauch, sagte Kohelet, Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch“ (Kohelet, 1,2),

verwendete der Übersetzer den Begriff „Seifenblase“, also auf schwäbisch „Soifeblas’“. Dieses Wort fiel mir ein, als ich den letzten Schluck meines Kaffees im Bahnhofscafé von Erlangen trank und auf meinem Tassenboden eine einzige Kaffeeblase übrigblieb. Ich setzte die Tasse vorsichtig ab, um wenigstens die Kaffeeblase zurückzulassen, da von dem Kaffee sonst nichts mehr zu sehen war. Ich strengte mich an, dachte ich, um sämtliche Ansprüche zu erfüllen und am Schluss blieb, da musste ich Kohelet Recht geben, nichts übrig als eine „Soifeblas’“. In ihnen spiegelte sich das Leben noch ein wenig, auch wenn es vergangen war, bis sich am Ende auch dieser Spiegel in Luft auflöste. Gott sei Dank hatte ich, nachdem ich von dem Antiquariat wieder nach Hause gekommen war, den Text der Einheitsübersetzung gelesen und hatte dabei den optimistischen Rat Kohelets gefunden, den er der ernüchternden Feststellung, alles sei Windhauch, gegenüberstellte:

„Iß freudig dein Brot, und trink vergnügt deinen Wein; denn das, was du tust, hat Gott längst so festgelegt, wie es ihm gefiel. Trag jederzeit frische Kleider, und nie fehle duftendes Öl auf deinem Haupt. Mit einer Frau, die du liebst, genieß das Leben alle Tage deines Lebens voll Windhauch, die er dir unter der Sonne geschenkt hat, alle deine Tage voll Windhauch. Denn das ist dein Anteil am Leben und an dem Besitz, für den du dich unter der Sonne anstrengst“ (Kohelet, 9,7-9).

Diese Aufmunterung mochte ich. Und die im Zitat erwähnte Frau, meinte ich, mit Melissa gefunden zu haben.

Ich verließ das Café in Richtung Botanischem Garten und fand am Marktplatz ein uriges Lokal. Da mein Hunger vorerst größer war als meine Lust, den Botanischen Garten zu besuchen, bestellte ich mir eine Schweinshaxe und ein Maß Bier. Ich saß an einem der Tische vor dem Restaurant unter einem Kastanienbaum und fragte den Kellner, wo es hier Zigarren zu kaufen gebe. Er zeigte mir etwa hundert Meter entfernt ein Tabakwarengeschäft und sagte, ich könne ruhig gleich hingehen und eine kaufen. Die Schweinshaxe dauere immer etwas länger. Ich kaufte eine Zigarre und setzte mich wieder an meinen Platz unter dem Kastanienbaum, wo bereits mein Bier auf mich wartete. Die Schweinshaxe, die mir der Kellner servierte, schmeckte. Satt bestellte ich mir anschließend einen Espresso und zündete meine Zigarre an. Es blieben noch vier Stunden, bis ich wieder am Bahnhof sein musste. Ich setzte meinen Weg zum Botanischen Garten fort und setzte mich dort auf eine Parkbank in den Schatten eines Baumes, schaute dem Wasserspiel eines Brunnen zu, rauchte meine Zigarre zu Ende und dachte an den Rat von Kohelet.

Als es unangenehm kühl wurde, machte ich mich langsam auf und ging zum Bahnhof. Ich lief am Bahngleis auf und ab und überlegte verschiedenste Szenarien, die eintreten könnten, wenn Melissa und Amanda nicht, wie verabredet, pünktlich zum Zug kommen würden. Nur noch drei Minuten bis zur Abfahrt. Es hatte sich nicht gelohnt, Melissa für die paar Tage ein Handy zu kaufen, und Amandas Nummer hatte ich mir leider auch nicht notiert. Auf meinem Handy, das ich auf dem Weg zum Bahnhof wieder eingeschaltet hatte, fand ich auch keine Nachricht von ihnen. Der Minutenzeiger der Bahnhofsuhr bewegte sich, der Sekundenzeiger eilte unhaltbar weiter. Der Bahnsteig war beinahe leer. Die meisten Fahrgäste waren bereits in den Zug eingestiegen. Wenn die beiden nicht bald kamen, müssten wir einen späteren Zug nehmen. Meine Nervosität stieg. Der Minutenzeiger bewegte sich erneut, jetzt hatten die beiden noch 60 Sekunden Zeit. Der Schaffner schaute ungeduldig auf die Uhr, wann er das Zeichen zur Abfahrt geben konnte. Schwere, schnelle Schritte hörte ich die Treppen zum Bahnsteig hinaufeilen:

„Gott sei Dank! Ihr habt es noch geschafft.“

Amanda umarmte rasch Melissa, dann mich, und forderte uns auf:

„Schnell, schnell, geht in den Zug!“

Aus dem Fenster winkten wir Amanda, die zum Abschied nochmals ihre Nashville-Flagge zückte und sie energisch schwenkte. Der Minutenzeiger der Bahnhofsuhr wies auf 18.05 Uhr. Jetzt konnte der Schaffner seinen Pfiff abgeben, seine grüne Kelle heben und der Zug setzte sich in Bewegung.

Während der Rückfahrt und zu Hause beim Kofferpacken weihte mich Melissa in die Neuigkeiten ein, die ihr Amanda erzählt hatte. Ich hörte ihr dabei nicht genau zu, weil ich bei dem Gedanken sentimental wurde, dass die knappe Woche, die mich Melissa in München besuchte, in wenigen Stunden zu Ende ging. Die körperliche Nähe, die ich genoss, sollte so abrupt aufhören, wie sie am Anfang der Woche begonnen hatte. Und wenn nichts Unvorhergesehenes in den nächsten Monaten bis zu meinem Hawaii-Urlaub im Oktober geschehen würde, konnten wir erst dann wieder wirklich zusammen sein. Auch die schlechte Aussicht, dass in den nächsten Wochen, in denen sich Melissa am Diamond Krankenhaus in Honolulu eingewöhnen musste und ein straffes Programm abzuleisten hatte, unsere täglichen Telefonate nicht selbstverständlich stattfinden konnten, machten mich traurig. Melissa bemerkte meine gedrückte Stimmung. Sie schmiedete schon Pläne über meinen Honolulu-Aufenthalt hinaus und schlug vor, dass ich nach Weihnachten zu ihr und ihrer Familie nach Nashville kommen sollte.

Meine Laune änderte sich. Statt weiterhin über die räumliche Distanz unserer Fernbeziehung zu hadern, zweifelte ich, ob es gut sei, mich so früh ihrer Familie vorzustellen. Schließlich bedeutete das eine weitere Vertiefung unserer festen Beziehung und hätte als ein Schritt auf eine mögliche Hochzeit hin missverstanden werden können.

„Glaubst du“,

fragte ich Melissa,

„dass es gut ist, mich schon so früh zu deinen Eltern mitzunehmen. Wir sind ja eben erst zusammengekommen.“

„Ihr Europäer! In den USA ist es ganz normal, seinen Freund den Eltern vorzustellen, auch wenn man noch nicht lange zusammen ist. Die Eltern drängen sogar darauf, dass man so schnell wie möglich den Freund der Tochter kennenlernt.“

Und Melissa fügte süffisant lachend die Provokation hinzu:

„Besonders, wenn es ein Ausländer ist“,

worauf ich ihr entgegnete:

„Weißt du, ich denke, wenn man ein Jahr lang in einer festen Beziehung gelebt hat, sollte man wissen, ob man zueinander passt oder nicht. Und wenn man zu dem Ergebnis kommt, ja, es passt, dann steht aus meiner Sicht einer Hochzeit nichts mehr im Weg. Das ist in den USA gang und gäbe, dass man nicht lange fackelt, bevor man heiratet. Und auch aus religiösen Gründen wird es gern gesehen, wenn zügig geheiratet wird. Du weißt ja, auch wenn wir die letzten Tage gegen meine Überzeugung gehandelt haben, würde ich mich wesentlich besser fühlen, wir wären verheiratet. Das ist ja nur ein gestempeltes Papier und dann gibt es keine Probleme mehr, dann können wir solange Sex haben, wie wir wollen.“

Melissa musste mir angesehen haben, dass meine Gesichtsfarbe bei ihren Ausführungen verblasste. Wir waren kaum einen Monat ein Paar und schon dachte Melissa nicht nur über das Heiraten nach, sondern sprach auch mit mir darüber. Ich wollte meine Position klarstellen:

„Über das frühe Heiraten haben wir doch schon während einer unserer Diskussion gesprochen. Die Gefahr, dass solche Ehen nicht gut gehen, ist unberechenbar. Das ist sicher auch der Grund dafür, warum die meisten Europäer erst mehrere Jahre ihre feste Beziehung prüfen, bevor sie sich auf die Ehe einlassen. Wir sind in diesem Punkt nüchterner. Und ich kenne viele aus meinem Freundeskreis, bei denen es ein Segen war, dass sie nicht geheiratet haben. Ihre Beziehung ist nach wenigen Jahren in die Brüche gegangen.“

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