Leo Gold - Ein Umweg über Honolulu

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Melissa ist US-Amerikanerin. Julius ist Deutscher. Beide mögen, verlieben und prüfen einander. Nachdem sie geheiratet haben, offenbaren sich im gemeinsamen Alltag ungeahnte Geheimnisse. Der innere Zustand der jungen Ehe wird zum Widerspruch des äußeren Paradieses Hawaii. Erst ein plötzlich auftretendes Ereignis führt den Umweg über Honolulu zu einem versöhnlichen Ende.

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„Mach’ schnell, ich hab’ dir ein paar Geschenke mitgebracht“,

sagte Melissa, die mit einer Geschenktüte in den Händen in die Küche gelaufen kam.

„Lass’ uns im Wohnzimmer auf die Couch setzen und dort die Geschenke auspacken.“

„Einen Augenblick.“

Ich ging hinter Melissa ins Wohnzimmer.

„Setz’ dich!“,

bat sie mich.

Nachdem ich ihrem Wunsch gefolgt war, stellte Melissa die Geschenktüte auf die Couch, nahm auf meinem Schoß Platz und drückte unversehens ihre Lippen auf meine. Ich erwiderte ihren Kuss und so ging es eine Weile hin und her, bis mich Melissa fragte:

„Willst du die Geschenke auspacken?“

Ich glaubte, Melissa hatte bereits im Flugzeug geplant, wie die Szene der Geschenkübergabe aussehen sollte. Ich kam mir vor wie ein Statist, dem gesagt wurde, was als Nächstes zu tun sei. Und weil ich den Ansprüchen Melissas, zumal ich mit ihr liiert war, gern entsprach, packte ich die kleinen Geschenke aus. Es handelte sich größtenteils um Souvenirartikel von San Francisco: einen „I love San Francisco“-Schlüsselanhänger, eine San Francisco-Tasse, ein T-Shirt mit der Golden-Gate-Bridge als Motiv darauf, Manschettenknöpfe mit dem Logo ihrer Universität sowie in Voraussicht auf meinen ersten Hawaii-Besuch einen Reiseführer über die Hawaii-Insel O’ahu. Als Dankeschön küsste ich Melissa und schaute ihr zu, wie sie die Geschenke auf den Boden und sich rücklings auf die Couch legte und darauf wartete, dass ich ihr mehr Zuwendung schenkte. Meine Ahnung bewahrheitete sich. Ihr leidenschaftlicher Einsatz für die Enthaltsamkeit vor der Ehe, über den wir Monate lang diskutiert hatten, stand kurz davor, Makulatur zu werden.

Als ich an Melissas Bauch angekommen war, unterbrach sie mich:

„Was haben wir gemacht?“

Ich wusste nicht, worauf Melissa hinaus wollte. Mir fiel ein Satz ihres Heimatpfarrers ein, den sie wenige Tage vor ihrer Ankunft in München zitiert hatte. Vielleicht gab er die Antwort auf ihre Frage preis:

„Du sollst nicht berühren, was ein Bikini verdeckt!“

Obgleich ich dieses pastorale Gebot nur halbwegs erfüllt hatte, hatte ich kein schlechtes Gewissen, etwas Verbotenes getan zu haben. Dass wir aber eine Grenze überschritten haben sollten, hörte ich aus Melissas Frage heraus. Ich wollte sie nicht in ihrer Überzeugung und ihren feinen Definitionsgrenzen, was Sexualität vor der Ehe bedeutete und was nicht, irritieren.

Ich begann, Melissas Bauch zu streicheln. Da Melissa mit dieser Reaktion nichts anfangen konnte, langweilte sie sich bald und sagte:

„Wollen wir uns deine Stadt anschauen?“

Ein guter Vorschlag. Wir zogen uns an. Melissa frisierte sich noch im Bad, dessen Ablagen sie mit wenigen Handgriffen mit Cremes, Shampoos, Kämmen und anderen Utensilien besetzt hatte. Als sie den für Deutschland typischen beweglichen Duschkopf sah, der sie an ihren letzten Deutschland-Aufenthalt erinnerte, musste sie lachen. Sie erzählte, dass sie das erste Mal in einem Frankfurter Hotel einen derartigen Duschkopf benutzt und dabei das ganze Badezimmer unter Wasser gesetzt habe.

Führte ich bisher Verwandte oder Freunde durch meine Heimatstadt, erklärte ich ihnen die Sehenswürdigkeiten auf Deutsch. Dass ich Melissa nun auf Englisch meine Stadt vorstellte, war eine Premiere, zu der ich sicherheitshalber, sollte mein englischer Wortschatz nicht ausreichen, mein Deutsch-Englisches Wörterbuch mitnahm. Die Gebäude, Plätze und Straßen sowie deren Geschichte, die mich mit ihnen verband, stießen bei Melissa auf wenig Interesse. Sie stellte kaum Fragen und wiederholte auf meine Erzählungen die immer gleiche Floskel:

„Großartig. Ich liebe es.“

Dass Geschichte Melissa nicht begeistern konnte, hatte sie mir ein anderes Mal bereits erzählt. Deshalb hatte ich schon darauf verzichtet, sie zu den geschichtsträchtigen Bauten meiner Heimatstadt zu führen, wegen denen Touristenbusse von weit her angereist kamen. Dass aber auch die Stationen meiner eigenen Geschichte keinen Reiz auf Melissas Aufmerksamkeit ausübten, machte mich, zugegebener Weise, ratlos. Aber, warum sollte ich Melissa langweilen? Ich kürzte die Besichtigung ab. Ich wusste, dass sich Melissa über einen feuchtfröhlichen Restaurantbesuch mehr freute als über die staubige Geschichte von mir und meiner Heimatstadt.

Zum zweiten Mal besuchten wir gemeinsam ein Restaurant. Offensichtlich war es Melissas Gewohnheit, ihren Teller nicht leer zu essen. Wenn ich als Kind aus Widerwillen ablehnte, meinen Teller leer zu essen, plagte mich meine Mutter mit der Weisheit:

„Kinder aus armen Ländern würden sich freuen, wenn sie genügend zu essen hätten.“

Ärgerte es mich als Kind, wenn ich gezwungen wurde, meinen Teller leer zu essen, so ärgerte es mich als Erwachsener, wenn ich Leute sah, die achtlos Essen auf dem Teller liegen ließen. Obwohl ich an meine Toleranz appellierte und mir sagte, die US-amerikanische Kultur sei eben vom Überfluss geprägt und deren Umgang mit Essen müsse deshalb anders bewertet werden, fühlte ich mich unwohl, als ich in Washington D.C. und jetzt in Deutschland sah, wie unachtsam Melissa mit Lebensmitteln umging. Dass bei unserem zweiten Restaurantbesuch Melissa eine halbe Seezunge zurückgehen ließ, schmerzte mich darüber hinaus, weil es das teuerste Gericht auf der Speisekarte war.

Dass sich Melissa für die Tagesthemen interessierte, die wir abends gemeinsam schauten, versöhnte mich mit ihrer geschichtlichen Gleichgültigkeit. Die Vielfalt der deutschen Wörter wie die Schnelligkeit, in der sie vorgetragen wurden, überforderten Melissas Deutschkenntnisse jedoch bald. Aber dank der Bilder konnte sie sich die Inhalte vieler Berichte zusammenreimen. Klappte auch das nicht, fragte sie mich, um was es sich drehe. Hierbei strengte sie sich richtig an. Es war für sie wie ein Wettbewerb. Und Melissa liebte ja Wettbewerbe.

Glücklicherweise konnte Melissa ein wenig Deutsch sprechen. Eine Großtante väterlicherseits hatte für drei Jahre in Berlin gelebt. In dieser Zeit hatte Melissa einmal ihre Sommerferien bei ihrer Großtante verbracht und hatte Deutsch gelernt. Melissa war intelligent, ohne Frage. Und ihre Intelligenz bezog sich maßgeblich auf ihre naturwissenschaftlichen Fähigkeiten, hingegen ihre Auffassungsgabe auf anderen Gebieten nur durchschnittlich war. Am Ende ihres dreimonatigen Berlin-Aufenthalts hatte sie ein leidliches Deutsch gesprochen. Leider hatte sie ihre erworbenen Kenntnisse nach dem Urlaub in Berlin nur noch praktiziert, wenn sie mit ihrer Großtante telefoniert hatte. Als diese plötzlich verstorben war, hatte es keinen Grund mehr gegeben, Deutsch zu reden. Zwar hatte Melissa während ihres Medizinstudiums überlegt, für ein oder zwei Semester in Deutschland zu studieren, aber weil es immer zu Problemen an ihrer Universität geführt hatte, Studienleistungen, die im Ausland erbracht wurden, anerkannt zu bekommen, hatte sie den Gedanken wieder fallen gelassen. Jetzt gab es wieder einen Grund, Deutsch zu sprechen. Es war schön, zu beobachten, wie Melissa seit ihrer Ankunft in Deutschland die Chance nutzte, ihre Deutschkenntnisse auf Vordermann zu bringen.

Gegen Ende der Tagesthemen wurde ich unruhig. Wie würden wir den Tag beenden? Machten wir an dem Punkt weiter, an dem wir am Nachmittag aufgehört hatten? Oder gingen wir beide auf unsere Zimmer?

Nach der Schlussmoderation des Tagesthemensprechers rekelte sich Melissa und gähnte. Da ich nicht wusste, was ich sagen sollte, gähnte ich auch. Melissa schmunzelte und sagte:

„Heute Nacht muss leider jeder in seinem eigenen Bett schlafen./?“

Am Satzende hob sich Melissas Stimme. Der undefinierbare Zustand zwischen Aussage- und Fragesatz glich meiner Ungewissheit, ob Melissa wirklich überzeugt war, vor der Ehe enthaltsam zu bleiben oder ob sie den traditionellen Grundsatz aus einem anderen Antrieb aufrechterhielt. Wir legten uns zu Bett, jeder in seinem Zimmer, und ich war nicht unglücklich darüber. Zum einen wollte ich über den Tag mit den vielen Ereignissen allein nachdenken. Zum anderen wollte ich nicht wieder die Frage gestellt bekommen:

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