Leo Gold - Ein Umweg über Honolulu
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„Weißt du, ich find’s gut, dass du zwei Freundinnen in den USA gefunden hast. Aber es wird doch langsam Zeit, wieder eine feste Beziehung einzugehen. Findest du nicht?“,
entgegnete Katharina, worauf ich sagte:
„Du willst immer alles gleich festzurren. Ich denke, sowohl die Beziehung zu Mon wie zu Melissa braucht noch Zeit, bevor ich mit einer von beiden an eine feste Beziehung denken kann.“
„Bist du dir denn klar geworden, ob du dir eher mit Mon oder mit Melissa eine feste Beziehung vorstellen kannst?“
„Schwierige Frage. Eigentlich fühle ich mich mehr zu Mon hingezogen. Wir sind uns ähnlicher. Auf der anderen Seite weiß ich, dass meine Chancen größer sind, in Zukunft mit Melissa eine feste Beziehung einzugehen, weil wir aus einer ähnlichen Kultur kommen. So etwas wie eine feste Beziehung gibt es, glaube ich, bei den Indern nicht. Die sind noch ganz traditionell. Da wird gleich geheiratet.“
Wie ich Katharina antwortete, wurde mir bewusst, dass Melissa mittlerweile die Rolle der Favoritin eingenommen hatte. Den gesellschaftlichen Anspruch, dass ab einem gewissen Alter eine feste Beziehung oder besser noch eine Ehe opportun war, spürte ich. Seit meiner Kindheit versuchte ich, die Ansprüche, die an mich gestellt wurden, zu erfüllen. Ich hatte schlicht die Erfahrung gemacht, dass, sobald ich einem Anspruch entsprach, es keine Konflikte gab und ich in Ruhe weiterleben konnte. Allen Ansprüchen bin ich nicht gefolgt. Ich ging brav zum Klavierunterricht, obwohl ich es nicht wollte; ich machte mein Abitur, brachte einen guten Studienabschluss nach Hause, zusätzlich einen Doktorgrad, erhielt eine Anstellung bei Schulz & Adler und jetzt fühlte ich die Erwartung, dass ich eine feste Beziehung, die in eine Ehe mündete, beginnen sollte. Es bedurfte nicht einmal großer Überwindung, mich mit diesem Anspruch anzufreunden, da ich mir selbst wünschte, mich fest zu binden. Ich war mir allerdings nicht schlüssig, was zuerst da war: der Anspruch oder mein Wunsch oder in welchem Verhältnis beide zueinander standen. Auf Dauer, hatte ich den Eindruck, sei es unaufwändiger, eine Ehefrau zu haben.
Wir diskutierten den ganzen Abend über Beziehungsfragen. Später gelang es mir, Katharinas Direktheit auf sie selbst umzuleiten. Ihr vehementes Eintreten für verbindliche Beziehungen stand in Zusammenhang mit ihrer eigenen Geschichte. Eigentlich richtete sich ihr Plädoyer für verbindliche Beziehungen an ihren Vater und Martin. Ihr Vater dachte, er kann nur mit mehr als einer Frau glücklich sein, und Martin, dessen Eltern nach vielen Versöhnungen doch die Scheidung eingereicht hatten, hatte als Kind erlebt, was eine Ehe bedeutete, wenn die Partner nicht zusammen passten. Während sich Katharina wünschte, dass Martin um ihre Hand anhielt, hoffte Martin, dass Katharina diesen Wunsch eines Tages vergessen würde.
Dieses Gespräch und weitere Ereignisse formulierten die Frage deutlicher:
„Bist du bereit, eine feste Beziehung einzugehen?“
Die Freiheit, mir mehr Zeit zu nehmen, bevor ich mich festlegte, stand meiner Sorge gegenüber, mich schnell entscheiden zu müssen, um die günstige Gelegenheit dafür nicht ungenutzt verstreichen zu lassen. Meine Überzeugung, dass ich meinem Leben eine Form geben sollte, verstärkte sich. Ich wollte eine Frau fürs Leben wählen und dafür rechtzeitig die Weichen stellen. Alle Generationen vor mir hatten es genauso getan. Auch meine Schwester hatte mit dreißig Jahren geheiratet.
Während ich arbeitete, Sport trieb, aß, Fernsehen schaute, ins Kino ging, Familienfeste besuchte, in der Sauna schwitzte, an jungen Familien vorbeilief, in der Zeitung las, den Gottesdienst besuchte, eine neue Nachricht von Melissa erhielt, überallhin begleitete mich die Frage:
„Bist du bereit, eine feste Beziehung einzugehen?“
Es blieb mir rätselhaft, wieso ich glaubte, dass viele E-Mails und ein Date als Basis für eine feste Beziehung ausreichten. Ich dachte, ich überzeugte mich davon, weil ich die ersten Zeichen von Vergänglichkeit an mir wahrnahm. Und da ich eben Melissa und Mon zu diesem Zeitpunkt kannte, überlegte ich sachbezogen, wer von beiden besser zu mir passte, um das Leben zu bestehen. Dieses Kriterium schien Melissa besser als Mon erfüllen zu können. In beide war ich verliebt. Aber jetzt ging es um ernste Überlegungen. Und diese positionierten Melissa als Favoritin.
Das Leben in einem fremden Land, ein zweiter Neuanfang kam für Mon nicht in Frage. Auf dem Dating-Portal, über das wir uns kennengelernt hatten, wählte Mon zwar die vorgegebene Option: „wohin mich Gott führt“, als Antwort auf ihre Bereitschaft, für einen Partner ihren Wohnort zu wechseln. Doch als sie nach unserem Treffen in New York City genauer über eine mögliche Zukunft unserer Bekanntschaft nachgedacht hatte, kam sie zu dem Ergebnis, dass sie in den USA bleiben wollte. Dass ich, wie sie, dieselbe Option angeklickt hatte: „wohin mich Gott führt“, beruhigte sie. Obgleich es ihr nicht sonderlich schwer gefallen war, sich an ihr neues Leben in den USA zu gewöhnen, mochte sie auf ihre gewonnene Sicherheit nicht verzichten. Ihr attraktiver Job in New York City mit dem umfangreichen Sozialpaket, die guten Aussichten, dort Karriere zu machen, sowie das enge Verhältnis zu ihren Eltern wogen schwerer als das Wagnis, sich auf eine ungewisse Zukunft in Deutschland einzulassen, der Liebe wegen.
Wiederum. Warum hegte ich wegen zahlreichen E-Mails und einem persönlichen Treffen so weitreichende Gedanken wie an das Zusammenleben? Die große räumliche Distanz mag ein Grund dafür gewesen sein. Hätten wir in derselben Stadt gewohnt, hätten wir uns mehr Zeit geben können. Aber die Distanz schien Verbindlichkeit zu fordern. Gewissermaßen als Ausgleich für die mangelnde räumliche Nähe. Außerdem kam bei Mon hinzu, dass es in Indien gewöhnlich und auch für die Inder, die in den USA lebten, nicht ungewöhnlich war, dass ein junges Paar nach nur einigen gemeinsamen Verabredungen heiratete. Von daher waren Mons Vorstellungen, ob sie in Deutschland mit mir wohnen und dafür ihr Leben in den USA aufgeben wolle, nicht verwunderlich.
Auch mir wurde bewusst, dass ich in meinem Heimatland bleiben mochte. Zwar liebte ich die USA, konnte mir aber nicht vorstellen, dort die Verantwortung für eine Familie zu übernehmen. Diese Einsicht war hilfreich, bedeutete jedoch, dass sich die Beziehung zwischen Mon und mir zu einer Liebesbeziehung nicht vertiefen konnte. In diese Richtung wiesen auch Mons Nachrichten, die ich von ihr nach meiner USA-Reise erhalten hatte. Ich hing immer noch an Mon und probierte, mehr von ihr zu bekommen, als sie zu geben bereit war. Aber Mon entwich den Bemühungen. Ich musste respektieren, dass ein Weiterkommen nicht möglich war.
Anders verhielt es sich mit Melissa. Ich sagte zu Martin, ich würde mich nicht wundern, wenn sich Melissa spontan entschied, zu mir nach München zu reisen. Außerdem hielt ich es für denkbar, dass Melissa gegebenenfalls nach Deutschland auswanderte und dort als Ärztin arbeitete. Und ebenso realistisch erschien mir eine Fernbeziehung mit gegenseitigen Besuchen, bei denen wir uns besser kennen lernen würden.
Melissas Verhalten in Washington D.C., ihre anschließenden Nachrichten und unsere Unterhaltungen über das Internet deutete ich als Hinweise, dass Melissa nicht nur an eine Festigung unserer Beziehung glaubte, sondern diese zu beschleunigen suchte. Melissas Tempo war unheimlich. Und immer unheimlicher wurde es mir, wie ich merkte, dass ein Gebräu entstand, dessen Auswirkungen ich nicht absehen konnte. Es bestand aus der Enttäuschung über den Stillstand meiner Beziehung mit Mon, meiner Zuneigung zu Melissa und meiner Befürchtung, den Kairos zu verpassen, mich zu binden.
Melissa schrieb mir in ihrer aufgeweckten Art:
„Da wir das Problem mit dem Konfessionsunterschied gelöst haben, bleibt eigentlich nur noch eine Schwierigkeit übrig.“
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