Leo Gold - Ein Umweg über Honolulu
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Statt die Situation zu entschärfen und wieder normal weiter reden zu können, legte das Zitat Melissas Problem mit der Stille endgültig bloß. Sie schaute kurz auf, dann gingen wir wieder wortlos einige Meter, worauf ich sagte:
„Manchmal wird mir die Stille auch zu viel. Abends, wenn die Leute von der Arbeit wieder nach Hause fahren, nehme ich die Bahn nach München, um unter Menschen zu kommen und Freunde zu treffen. Ohne diese Ausflüge würde ich die Stille wahrscheinlich auch schwer ertragen können.“
Als sich Melissa wieder gefangen hatte, redete sie fröhlich von ihrem bevorstehenden Umzug von San Francisco nach Honolulu. Wir liefen am Weißen Haus vorbei, die New York Avenue bis zum Mount Vernon Square und bogen anschließend in die Massachusetts Avenue nach rechts ein, um bald darauf zum Bahnhof zu gelangen. Melissa schmeichelte mir mit Komplimenten. Eines, was sie im Verlauf unserer Beziehung oft erwähnte, war, dass mein Englisch gut sei. Ich genoss das Kompliment, weil, obwohl die Unterhaltung mit Mon gut funktioniert hatte, ich unsicher war, wie weit mich mein Englisch im Gespräch mit Melissa tragen würde. Und die Aussicht, dass unser erstes Treffen nun ebenfalls zu Ende ging, löste größtenteils meine Anspannung auf. Meine Freude, dass auch mein zweites Date erfolgreich verlaufen war, wuchs mit jedem Schritt, den wir das Bahnhofsgebäude besser sahen.
In der Bahnhofshalle schauten wir, an welchem Gleis der Zug zurück nach New York City abfuhr. Ich hatte Sorge, die Verspätung meines Zuges könne den Fahrplan durcheinander gebracht haben und sich damit auf meine Rückfahrt auswirken. Doch von einer Verspätung des Zuges war auf den Monitoren nichts zu lesen und das Gleis in Sichtweite konnten wir sogar schon den Zug sehen, in den andere Reisende bereits einstiegen.
Ich versuchte, in der verbleibenden Zeit bis zur Abfahrt über allgemeine Themen zu sprechen, um den Abschied nicht unnötig zu dramatisieren und keine romantische Nähe aufkommen zu lassen. Dass Melissa das Gegenteil beabsichtigte, wurde mir klar, als ich die meiste Zeit sprach und ich sie beobachtete, wie sie nicht unterdrücken konnte, als Reaktion auf meine geschichtlichen Ausführungen zur Union Station mit ihren Augen zu rollen. Irgendwann merkte sie, dass ich bis zur Verabschiedung über die Geschichte des Washingtoner Bahnhofs erzählen würde, wenn sie nicht aktiv das Gespräch auf eine andere Bahn bugsierte. Deshalb fragte sie mich:
„Wann sehen wir uns wieder?“
Genau diese Frage, von der ich vermutete, dass sie mir Melissa stellen würde, hätte ich am liebsten erst kurz bevor ich in den Zug eingestiegen wäre, ausweichend beantwortet. Bis dahin blieben aber noch etwa fünf Minuten Zeit. So antwortete ich:
„Gute Frage. Leider zahlen meine Chefs nur selten Geschäftsreisen. Nur in dringenden Fällen. Aber vielleicht ergibt sich wieder die Möglichkeit, geschäftlich in die USA zu reisen. Vielleicht muss ich mal zum Getty Museum in Los Angeles. Dann können wir uns an der Westküste auf einen Kaffee treffen.“
Meine vage Antwort gefiel Melissa nicht:
„Komm’ doch einfach mal für längere Zeit, wenn du Urlaub hast. Ich hab’ gehört, dass ihr in Deutschland sechs Wochen Urlaub pro Jahr habt. Dass ist eine ideale Zeitspanne, um auf Hawaii Urlaub zu machen. Und weil ich dort in drei Monaten eine eigene Wohnung haben werde, musst du nur den Flug bezahlen. Ist das nichts?“
Melissas Pragmatismus hatte ich wenig entgegenzusetzen:
„Warum nicht. Es stimmt. Wir haben ungefähr sechs Wochen Urlaub, aber wir dürfen sie nicht am Stück nehmen. Aber für zwei bis drei Wochen könnte ich sicher nach Hawaii fliegen.“
Nun war ich dort angelangt, wo ich nicht hinwollte. Ich war mit der Überzeugung nach Washington D.C. gefahren, dass ich Mon favorisierte. Melissa wollte ich treffen, weil es schade gewesen wäre, nach unserer bloßen E-Mail-Bekanntschaft nicht auch einmal ein realistisches Bild von ihr zu erhalten. Ich versuchte aber keineswegs, unser Verhältnis voranzutreiben. Im Verlauf unserer kurzen Begegnung vermied ich, Signale zu senden, die Melissa als Versuche hätte verstehen können, ich sei an einer Vertiefung unserer Beziehung interessiert. Deshalb ließ ich Melissas Überleitung zu einem möglichen Urlaub auf Hawaii im Ungefähren. Doch allein ihre Einladung dazu vergrößerte für mich den Verbindlichkeitsgrad zwischen ihr und mir im Vergleich zu dem, der zu Mon entstanden war. Denn obwohl ich auch mit Mon ein nächstes Treffen in New York City angesprochen hatte, blieb diese Vorausschau unverbindlicher, was mir mehr zusagte als die konkrete Vorstellung, mit Melissa meinen nächsten Urlaub auf Hawaii zu verbringen. Meine Vorliebe, Verabredungen einfach zu Ende gehen zu lassen und danach abzuwarten, was die Zukunft brachte, war mir mit Mon besser als mit Melissa geglückt.
Melissa wirkte fröhlicher, nachdem sie den nächsten Wegpfeiler für unsere Beziehung gesetzt hatte. Jetzt musste sie nicht mehr mit den Augen rollen, sondern bereitete sich zielstrebig auf das Finale unserer ersten Verabredung vor. Wir stellten uns an den Anfang des Zuges, wo noch viele andere Paare standen, und Melissa ging einen halben Schritt auf mich zu. Damit stand sie mir so nah, dass mein Sichtfeld beinahe komplett mit ihrem Gesicht ausgefüllt war. Diese körperliche Unausweichlichkeit und ihr erwartungsfroher Blick ließen den Schluss zu, sie wolle unser Date mit einem ersten Kuss besiegeln. Dies wollte ich nicht. Mein Herz hing an Mon und deshalb wählte ich den Kompromiss und umarmte Melissa, was sich allerdings verzögerte. Denn als ich zur Umarmung ansetzte, begann Melissa auf einmal ihren Mantel zuzuknöpfen. Meine Arme ausgebreitet stand ich also ein paar Augenblicke vor ihr und wartete, bis sie ihren Mantel geschlossen hatte, bevor ich meine Arme um ihre Schultern legen konnte. Anstatt sich mit der Umarmung zufrieden zu geben, schauten mich ihre großen Augen weiterhin erwartungsvoll an. Ich begann, ihr alles Gute bei den Examina ihres Medizinstudiums zu wünschen, sagte, ich freue mich auf ihre nächste E-Mail, und weil sie mich immer noch anblickte, als würde sie mehr wollen, umarmte ich Melissa erneut, flüchtiger als beim ersten Mal, und sagte dann nur noch:
„Mach’s gut!“
Als ich mich umdrehte, sah ich in meinem Augenwinkel, wie sich Melissa von meiner abrupten Verabschiedung überrascht zum Ausgang wendete. Ohne mich umzublicken, lief ich den Zug etwa bis zur Mitte entlang und stieg dann in eine seiner offenen Türen ein.
Geschafft. Ich ließ mich in einen Sitz fallen und war zufrieden, dass meine Dates mit Mon und Melissa erfolgreich verlaufen waren. Als mein Zug den Bahnhof verließ, war es hell genug, aus dem Fenster auf die Landschaft mit seinen Städten und Dörfern zu schauen. Ich dachte an Melissas Vater, der Angst hatte, seiner Tochter könnte während des Treffens etwas zustoßen. Ich hoffte, Melissa würde gut in ihr Hotel zurückkommen, dann, wie geplant, von Montag bis Freitag den Ärztekongress besuchen und unbeschadet Ende der Woche wieder in San Francisco landen. Wäre ihr in dieser Woche etwas zugestoßen, der Verdacht wäre auf mich gefallen. Also glaubte ich, ich könnte eigentlich erst in einer Woche entspannt sein, wenn ich wusste, Melissa war wieder gesund in San Francisco heimgekehrt. Außerdem musste ich mir eingestehen, dass mir Melissas lebendige Art und das damit einhergehende fordernde Verhalten zusagten.
Der halbe Schritt auf mich zu, den sie bei unserer Verabschiedung am Bahnhof gegangen war, erinnerte mich während meiner Zugfahrt nach New York City an eine unfreiwillige Begegnung mit einem Hund. Vor einigen Jahren hatte ich für einige Tage ein Kloster am Bodensee besucht. Morgens hatte ich zwischen dem Ende der Frühmesse und dem Beginn des Frühstücks einen Spaziergang auf den Feldern unternommen, die sich um die Klosteranlage erstreckten. Bei meinem letzten Spaziergang geschah es. Wie aus dem Nichts kam ein Hund auf dem Feldweg auf mich zugeeilt. Normalerweise war ich Hunden immer aus dem Weg gegangen. Ich hatte nie schlechte Erfahrungen mit Hunden gemacht, wurde nicht gebissen, nahm aber meistens einen Umweg, wenn ich von weitem einen Hund kommen sah. In der Stadt war das gut möglich. Ich musste nur die Straßenseite wechseln und es war der Hundehalter dabei, der den Hund meistens an der Leine hielt. Hier in der freien Natur war ich dem Hund ausgeliefert. Ich überlegte, ob ich wegrennen sollte, verwarf den Gedanken aber wieder, da der Hund sowieso schneller war als ich und ich seine Lust, mich zu erreichen, wahrscheinlich nur gesteigert hätte. Ich blieb also wie versteinert stehen und wartete, was passierte. Der Hund rannte und verlangsamte sein Tempo erst wenige Schritte vor mir. Anstatt mich anzuspringen und zu bellen, was ich befürchtet hatte, rieb er sich grob mit seinem Körper an meinem rechten Bein. Dieses kindliche, unmittelbare und stürmische Zeichengeben, er wollte gestreichelt werden, verstand ich und begann beruhigend auf seine Seite zu klopfen und ihm den Rücken zu kraulen. Bevor ich mich während des Streichelns von meiner Aufregung erholen und begreifen konnte, dass der Hund außer gestreichelt werden zu wollen, nichts Böses vorhatte, rannte er, so schnell er angelaufen kam, wieder davon. Mein Herz schlug immer noch heftig, ähnlich stark wie nach den zwei Umarmungen von Melissa als ich den Bahnsteig entlang lief und ohne zurück zu schauen, den Zug betrat.
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