Leo Gold - Ein Umweg über Honolulu
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Ich dachte darüber nach, ob sich aus der Beziehung mit Melissa mehr entwickeln könne. Ihre Eigenschaft, dass sie bereits Erfahrungen mit der Männerwelt gesammelt hatte und den Eindruck erweckte, weitere sammeln zu wollen, war eine verlockende Perspektive. Bereits im Zug von Washington D.C. zurück nach New York City vermutete ich, dass ich mit Melissa wegen unserer von westlichen Kulturen geprägten Weltanschauungen, Beziehungsmustern und -rhythmen einfacher eine feste Beziehung eingehen könnte als mit Mon, deren Denken und Handeln von der indischen Kultur bestimmt waren. So sehr ich Mon mochte und obgleich ich ihr vom Wesen ähnlicher war und mich in ihrer Gesellschaft wohler gefühlt hatte als in Melissas-, wurde mir bewusst, dass ich für die weitere Pflege der Beziehung zu Mon viel Zeit und Geduld investieren müsste, ohne zu wissen, ob sie eines Tages Früchte tragen würden. Nichtsdestotrotz. Mon blieb meine Favoritin, auch als ich nach vielen weiteren Gedankengängen die nächtliche Skyline von New York City sah und wenig später mein Zug in der Pennsylvania Station anhielt. Mein Bedürfnis, über meine Dreiecksbeziehung zu sinnieren, war noch nicht gestillt. Darum entschied ich mich kurzerhand, zu Fuß von der Pennsylvania Station durch die nächtlichen Straßen von New York City bis zu meinem Hotel zu laufen.
Den Montagvormittag verbrachte ich im Jüdischen Holocaust-Museum, womit ich einen weiteren Gutschein von Mons New York-Pass einlöste. Bedrückt von den Bildern und Informationen freute ich mich über den abschließenden Blick aus dem Museum auf die Freiheitsstatue. Am Ende siegte die Freiheit. Dieser Gewissheit konnte ich leider nicht lange anhängen, weil ich meiner Schwester versprochen hatte, ihr neue Jeans aus den USA mitzubringen. Auch wollte ich nochmals zur St. Patrick’s Cathedreal gehen. An der gegenüberliegenden Straßenseite der Kathedrale angelangt bekam ich Bedenken, ihr näher zu kommen, geschweige denn ihren Innenraum zu betreten. Ich wollte die Erinnerungen an Mon und die Kathedrale nicht durch neue Eindrücke stören. Ich lief also direkt zur nächsten Haltestelle der Untergrundbahn und machte mich auf den Weg zu meinem Hotel. Dort wartete schon ein Sammeltaxi, das, wie bei der Anreise, an mehreren Hotels Halt machte, weitere Gäste mit deren Gepäck aufnahm und uns voll beladen über die Williamsburg Bridge durch den Stadtteil Queens zum John-F.-Kennedy-Flughafen brachte.
Bevor ich wieder über Detroit nach München zurückflog, hatte ich von einem öffentlichen Computer, der im Sicherheitsbereich des Flughafens für die Passagiere aufgestellt war, nach neuen E-Mails geschaut. Außer Werbung fand ich zwei Nachrichten. Eine kam von Mon, die andere von Melissa. Mon schrieb:
„Hallo, ich glaube, heute verlässt du wieder NYC. Ich möchte mich noch einmal bedanken, dass du dir Zeit genommen hast, um dich mit mir zu treffen. Schon auf der Busfahrt am Freitagabend von NYC nach Newark habe ich deine ganze Schokolade aus München aufgegessen. Zu Hause habe ich dann die schöne, hölzerne Schachtel sauber gemacht und in mein Regal gestellt. Jetzt beginnt für mich wieder eine ganz normale Arbeitswoche. Ich hoffe, du hast einen guten Flug zurück nach Deutschland.“
Und anschließend las ich Melissas Nachricht:
„Ehrlich gesagt, ich vermisse dich.“
3
Ich war froh, als nach diesem Wochenende wieder mein Alltag begann. Ich wollte die Beziehungen zu Mon und Melissa in demselben Stil wie vor meiner USA-Reise weiterführen. Auch Mon schien dies zu bevorzugen. Sie begann, mir wieder im Wochenrhythmus zu schreiben. Melissa hingegen beschleunigte das Tempo.
Auf ihre Nachricht, die ich am John-F.-Kennedy-Flughafen gelesen hatte, war ich nicht eingegangen. Jede Antwort hätte enthüllt, ob ich mir eine Festigung unserer Beziehung vorstellen konnte oder nicht. Melissas Satz stellte einen Lackmustest für den Stand unserer Beziehung dar. Doch über den Lackmusstreifen, den sie mir hinhielt, wollte ich noch keine Flüssigkeit gießen.
Ich versuchte, unverfängliche Themen einzuführen, um Melissa von ihrem Wunsch abzulenken, schnell Sicherheit bezüglich unserer Beziehung zu erhalten. Davon ließ sich Melissa wenig beeindrucken. Sie schrieb, ihr sei während unseres Treffens und in den Tagen danach deutlich geworden, dass die Diskussion, die wir über den Konfessionsunterschied geführt hätten, dumm gewesen wäre. Melissa entschuldigte sich für ihre Renitenz und schrieb, es mache für sie keinen Unterschied mehr, ob ich katholisch oder evangelisch sei.
Ihr Sinneswandel erfolgte plötzlich. Was hatte Melissa im Verlauf unseres Gespräches davon überzeugt, dass der Konfessionsunterschied keine unüberwindbare Barriere mehr war? Zumindest hatten wir uns über ihn in Washington D.C. gar nicht unterhalten. Reichte ein einziges Treffen aus, ihre Prinzipien unwirksam zu machen? Ich war es aber leid, die alte Diskussion fortzuführen oder durch eine neue- über die Solidität von Melissas Prinzipien zu ersetzen. Deshalb antwortete ich:
„Dann haben wir ja eine der beiden unüberwindbaren Blockaden aus dem Weg geräumt.“
Ich konnte diese ironische Bemerkung nicht ungeschrieben lassen. Außerdem hielt ich sie für gefahrlos, dadurch die Verbindlichkeit unserer Beziehung zu erhöhen. Denn Melissa hatte nach dem Wochenende in den USA von der zweiten Blockade, unsere gegensätzlichen Auffassungen zum Thema voreheliche Sexualität, nichts geschrieben. Und so ging ich davon aus, dass diese eine feste Beziehung weiterhin sicher blockierte.
In der zweiten Woche nach meiner Ankunft verabredete ich mich mit Katharina und Martin in unserem Stammlokal. Ich kannte Martin seit meiner Grundschulzeit. Unsere Klassenlehrerin hieß Frau Goethe. Sie war weder verwandt noch verschwägert mit dem deutschen Dichter. Doch sie verehrte ihn. An Wochenenden und Schulferien studierte sie Goethes Werke und reiste zu den Orten, die er in seinen Werken beschrieben hatte. Frau Goethes Versuche, uns ihren Lieblingsautor nahezubringen, stieß bei Martin auf Widerstand. Literatur gehörte nicht zu Martins Interessen. Dagegen erreichten Frau Goethes Bemühungen, weitere Anhänger des Dichterfürsten zu finden, bei mir ihr Ziel. Trotz unserer Unterschiedlichkeit, Martin war extrovertiert, ich introvertiert, blieb unsere Freundschaft durch die Schulzeit hinweg bestehen, und – was bemerkenswert war – auch später noch.
Martin besaß mehrere Bars in München und Umgebung, blieb aber in unserer Geburtsstadt wohnen. Mittlerweile liefen seine Geschäfte gut und er konnte seinen Mitarbeitern so weit vertrauen, dass er sich bis auf wenige Ausnahmen nur noch zu den normalen Bürozeiten um sein Unternehmen kümmern musste. Standesgemäß fuhr er eine schwere, schwarze Limousine. Martin fiel es leicht, in seiner offenen Art mit Frauen zu flirten und sie kennen zu lernen. War er fest liiert, blieb er ihnen treu.
Seit einem Jahr war er mit Katharina zusammen, die er während eines Urlaubs auf Teneriffa getroffen hatte. Katharina arbeitete und wohnte in München. Immer wenn wir uns zu dritt verabredeten, konnte ich nicht so frei sprechen, als wenn ich mich mit Martin allein traf. Durch mein neues Interesse an Frauen, das bei unseren gemeinsamen Abenden häufig Gesprächsthema war, schätzte ich mittlerweile Katharinas Gesellschaft. Sie wusste besser als wir, wie Frauen funktionieren. Leider hatte sie die schlechte Angewohnheit zu unken. Als ich von meinem Wochenende mit Mon und Melissa erzählte und sich Martin mit mir darüber freute, schaute Katharina kritisch und fragte:
„Schön und gut, dass du das Wochenende genossen hast. Aber wie geht es jetzt weiter?“
Natürlich hatte ich darüber nachgedacht. Aber ich wollte die Direktheit von Katharinas Frage erst Mal entkräften:
„Zunächst bin ich froh, dass alles gut gelaufen ist. Und jetzt schau’n wir mal, was passiert. Mon ist ganz anders als Melissa. Sie hat so ein typisch indisches Wesen und ist ganz zaghaft. Melissa merkt man hingegen an, dass sie erfahrener ist. Sie ist ziemlich aufreizend.“
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