Leo Gold - Ein Umweg über Honolulu

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Melissa ist US-Amerikanerin. Julius ist Deutscher. Beide mögen, verlieben und prüfen einander. Nachdem sie geheiratet haben, offenbaren sich im gemeinsamen Alltag ungeahnte Geheimnisse. Der innere Zustand der jungen Ehe wird zum Widerspruch des äußeren Paradieses Hawaii. Erst ein plötzlich auftretendes Ereignis führt den Umweg über Honolulu zu einem versöhnlichen Ende.

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Melissa sprach ununterbrochen. Zuerst ging es darum, wie unentschieden sie sei. Das wäre auch der Grund, warum sie noch nicht wisse, was sie essen wolle. Sie fragte, ob es mir schon während unseres E-Mail-Austauschs aufgefallen wäre, dass sie Schwierigkeiten habe, sich zu entscheiden. Die Höflichkeit der Wahrheit vorziehend verneinte ich ihre Frage. Nachdem sie weiter Vertrauen zu mir gefasst hatte, erzählte sie frank und frei, dass sie ihr Vater bestimmt fünf Mal angerufen habe, um nachzufragen, wie es ihr gehe. Er habe Angst, dass ich ihr etwas Böses antun könne. Aber jetzt habe sie ihr Handy ausgeschaltet. Ich dachte mir, Melissa sei ein nervöses Huhn, und wünschte mir Mon herbei. Aber die drei Stunden würde ich schon rumkriegen, einfach höflich sein, zuhören und dann wieder weg, zurück nach New York City.

Das Kapitol vor Augen sahen wir an einer Straßenecke ein Schnellrestaurant, in dem Melissa ein belegtes Brötchen essen mochte. Da ich mich beim Essen immer schlecht parallel auf ein Gespräch konzentrieren konnte und schon die Lasagne im Zug gegessen hatte, bestellte ich nur einen Softdrink und lud Melissa zu dem belegten Brötchen ein. Wir gingen zu einem der Tische auf der Galerie und Melissa knöpfte die drei Knöpfe ihres neuen, grauen Mantels auf. Von ihrer Figur konnte ich nicht viel erkennen, weil sie sich gleich setzte und ihr Pullover, dessen Blautöne in einem chaotischen Muster angeordnet waren, ihren Oberkörper zu einem flauschigen Rechteck formte. Während ich kaum zu Wort kam, redete Melissa von ihrem Medizinstudium und ihrem bevorstehenden Abschluss. Das Meiste, was sie mir berichtete, kannte ich bereits aus den E-Mails und so verglich ich einfach, ob die Informationen übereinstimmten. Sie taten es.

Mir fiel auf, und meine Mundwinkel mussten sich bei dem Gedanken bewegt haben, wie sich Mon und Melissa äußerlich voneinander unterschieden. Während Mon bei unserem Treffen ihren eleganten Business-Hosenanzug trug, kam Melissa in Turnschuhen, Jeans und dem blauen Pullover zu unserer Verabredung. Melissa konnte ihre Herkunft aus einem ländlich geprägten Bundesstaat mit dem Motto „Agriculture and Commerce“ nicht verbergen. Die Großstadt San Francisco, in der sie seit einigen Jahren studierte, hatte offensichtlich wenig Einfluss auf Melissas Kleidungsstil. Zwar war Melissas neuer Mantel adrett. Doch in Kombination mit der restlichen Kleidung wirkte er ulkig. Deshalb bewegten sich meine Mundwinkel und weil mein Schmunzeln nicht zu dem passte, worüber Melissa gerade sprach, fragte sie nach dessen Grund. Hilflos antwortete ich, ich freute mich einfach, dass wir uns zum ersten Mal begegneten.

Von dem belegten Brötchen hatte Melissa nur die Füllung, Salat und Hühnchen, gegessen und ließ das Brot auf dem Tablett liegen. Ihr Getränkebecher blieb halb voll zurück. Genauso wie am Freitag mit Mon im Café unweit des Rockefeller Centers tauschten wir am Ende des Besuchs in dem Schnellrestaurant unsere Geschenke aus. Melissa war so kreativ wie ich. Sie schenkte mir Trüffelschokolade von San Francisco. Ich schenkte ihr Trüffelschokolade aus New York City. Wir lachten über dieses unfreiwillige Tauschgeschäft, packten unsere Geschenke ein und stiegen die Treppe, die das Erdgeschoss mit der Galerie verband, wieder hinunter. Beim Verlassen des Schnellrestaurants hielt ich Melissa die Eingangstür auf, was sie wortlos, aber mit einer charmanten Geste beantwortete.

Melissa war in Liebesangelegenheiten merkbar routinierter als Mon. Die Häufigkeit, in der Melissa auf ihr werbendes Verhalten zurückgriff, und die Art, wie sie es tat, betonten aber ihr kindliches Wesen. Sie plapperte drauf los, ohne darüber nachzudenken, welche Wirkung ihre Worte entfalteten. Sie lachte laut heraus, wenn sie etwas komisch fand. Und nur, weil es unsere erste Verabredung war, biss sie sich auf die Zunge, wenn ihr das, was sie sagen wollte, zu deutlich erschien.

Auf dem Weg den Jefferson Drive entlang fragte ich Melissa nach ihren Zukunftsplänen. Melissa holte weit aus, als sie ihre Beweggründe schilderte, weshalb sie ihre Residency statt am University-of-California-San-Francisco-Medical-Center, an dem sie bislang ihre Praktika absolviert hatte, am Diamond Krankenhaus in Honolulu machen wolle. Sie mochte ihren Beitrag dazu leisten, dass die hawaiianischen Kinder die gleiche medizinische Versorgung erhielten wie die Kinder auf dem US-amerikanischen Festland. Melissa hatte sich beworben, sich während ihrer Residency auf dem Gebiet der plastischen Gesichtschirurgie zu spezialisieren. Ihre Schwärmerei über ihre soziale Ader und die Notwendigkeit, sich für das Wohl hawaiianischer Kinder einzusetzen, war mit einem guten Schuss baptistischem Missionseifer vermengt und damit ein explosives Gemisch, das durch kritische Nachfragen leicht hätte entzündet werden können. Darum bändigte ich meinen Widerspruchsgeist.

Nachdem Melissa aus ihrer Tasche die Sonnenbrille herausgeholt hatte, die ich schon von den Hawaii-Bildern kannte, traten wir vom Lincoln Memorial, vor dem wir uns auf eine Bank gesetzt hatten, den Rückweg an. Wir hatten nur noch eine Stunde Zeit, um zum Bahnhof zurück zu laufen.

Diese Wende läutete bereits das Ende unseres ersten Dates ein. Melissa beeilte sich, nach meiner Promotion und meinem Arbeitsplatz zu fragen. Bereits beim Lesen ihrer E-Mails fiel mir auf, dass für sie meine Promotion wichtig war. Für Melissa bedeutete die Promotion ein Herausgehobensein aus der breiten Masse, eine Auszeichnung für gesunden Ehrgeiz, ein Ausdruck für Ehre und Reichtum. All dies hatte Melissa mit ihrem Medical Doctor in ein paar Wochen selbst erreicht. Aber dennoch schien es vordringlich für sie zu sein, dass ich ebenfalls auf dieser Stufe stand. Vieles, das sie mit der Promotion assoziierte, war aus meiner Sicht falsch. Gerade ihre Überzeugung, wer promoviert wäre, verdiente viel Geld, traf für den deutschen Arbeitsmarkt nicht zu. Auch dass ich in einem deutschlandweit bekannten Architekturbüro angestellt war, beflügelte ihre Phantasie. Sie fragte mich, wie viel ein Architekt mit einem eigenen Architekturbüro in Deutschland verdiene, was ich ausweichend beantwortete. Bis jetzt reichte ihr die Vorstellung aus, ich könnte eines Tages ein hohes Gehalt bekommen. Zurzeit war dieses Gehalt noch bescheiden, aber meine Arbeitsumstände waren angenehm. Ich konnte ja größtenteils von zu Hause aus arbeiten, was mir wie auf den Leib geschneidert war. Genau wie zu meiner Promotionszeit konnte ich mir einteilen, wann ich meine Aufgaben erledigte. Neu war, dass ich auch ein Gehalt dafür erhielt und mich finanziell selbst versorgen konnte. Ich erzählte Melissa von den Vorzügen, von zu Hause aus zu arbeiten, und fragte sie, ob sie sich das nicht auch wünsche.

„Nein, nein“,

antwortete Melissa. Sie sei froh, mit Kollegen im Krankenhaus und Kommilitonen an der Universität zusammenzuarbeiten. Manchmal gäbe es zwar die üblichen Streitereien, vor allem mit ihren Kommilitoninnen, aber allein von zu Hause aus zu arbeiten, das wolle sie nicht. Während ihres Medizinstudiums und auch jetzt in den letzten Wochen bis zum Abschluss bereite sie sich am liebsten in Lerngruppen auf die Prüfungen vor, anstatt allein in der Bibliothek oder auf dem Zimmer zu sitzen. Sei sie zu lange mit sich allein, würde sie ins Grübeln kommen und sich einsam fühlen.

„Du fühlst dich einsam?“,

fragte ich.

„Ja, weil ich mich nicht fühle, wenn ich einsam bin. Klingt komisch. Ich weiß“,

antwortete sie.

Plötzlich und ungeplant geriet unser Gespräch auf eine Ebene, die für ein erstes Treffen unüblich war. Melissa blickte zu Boden und wir gingen mehrere Schritte, ohne ein Wort miteinander zu reden. Dann zitierte ich einen Satz, den ich in einem Buch gelesen hatte, weil mir nichts Besseres einfiel:

„Die Stille ist eine Gefahr. Sie ist so gefahrlos, dass in ihr das Gefährliche ins Bewusstsein tritt.“

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