Leo Gold - Ein Umweg über Honolulu
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Am Ticketschalter in der Pennsylvania Station verlangte der Angestellte Zusatzinformationen, von denen ich nicht wusste, warum er sie benötigte, so dass ich erst nach einigem Hin und Her meine Fahrkarte von ihm erhielt. Klüger geworden, wie schwierig es war, ein Internetcafé in New York City zu finden, fragte ich kurz entschlossen einen Obdachlosen, der in der Nähe des Fahrkartenschalters an einer Säule lehnte, wo ein Internetcafé sei. Er schaute verdutzt, dass er angesprochen wurde, konnte mir aber gleich darauf eine Wegbeschreibung geben und streckte mir reflexartig eine offene Hand entgegen, in die ich ihm eine Ein-Dollar-Note legte. Seine Wegbeschreibung erwies sich als zuverlässig. Aus dem Internetcafé schrieb ich Melissa, mit welchem Zug ich morgen ankommen und mit welchem ich abfahren würde und dass ich mich über unser Treffen sehr freute. Jetzt musste ich bloß noch ein kleines Geschenk für Melissa finden und alle notwendigen Besorgungen, die ich an diesem Tag erledigen musste, gehörten der Vergangenheit an. Auf die Schnelle fiel mir leider für Melissa kein kreativeres Geschenk ein als für Mon. Es ärgerte mich, weil ich selbst Geschenke bevorzugte, die eine persönliche Idee erkennen ließen. Unzufrieden über mich selbst kaufte ich dennoch in einem Schokoladengeschäft eine Packung Trüffelpralinen und versuchte, meine Zweifel darüber zu vergessen, dass ich mir mehr Zeit für das Umherziehen durch die Straßen von New York City als für die Auswahl eines persönlichen Geschenks für Melissa nahm.
Die Tradition, immer wenn ich mich in New York City aufhielt, eine Bootsfahrt auf dem Hudson River zu unternehmen, wollte ich auch dieses Mal, so kurz meine Anwesenheit auch dauerte, fortsetzen. Die Touristenschiffe legten an der unteren Westseite Manhattans ab. Gemächlich setzte ich mich in Richtung Pier in Bewegung und sah nur einige Straßenblöcke von der Pennsylvania Station entfernt einen Teil New York Citys, der nicht so glitzerte wie der um die Fifth Avenue. Er erinnerte mich an die Bilder aus der Bronx, die in einem meiner englischen Schulbücher abgebildet waren. Trostlos war es hier. Ich sah Autowerkstätten, in denen tätowierte Männer in ölverschmierten Blaumännern arbeiteten, heruntergekommene Friseursalons, in denen Rentner über Sport und Politik stritten und Häuserfassaden, die vielleicht in den 1930er Jahren für Glanz gesorgt hatten, nun aber einen desolaten Eindruck machten, der darauf hoffen ließ, dass sie bald eingerissen oder renoviert werden würden. Ich begegnete nur Männern in diesem Viertel. Die Frauen schienen sich hier schon lange nicht mehr wohl zu fühlen.
Am Anlegesteg reihte ich mich in die Schlange der Passagiere ein. Pünktlich um 14:30 Uhr wurden wir aufs Schiff gelassen, nachdem unsere Rucksäcke und Taschen stichprobenweise gescannt wurden. Mit dem flauen Gefühl, meine Sicherheit sei gefährdeter als sonst, das mich auch bei den anderen Touristenattraktionen in New York City begleitete, suchte ich mir einen Platz auf der Backbordseite in der Nähe eines Lautsprechers, so dass ich dem Vortrag des Reiseführers Harry gut folgen konnte. Wir legten ab und Harry erzählte in US-amerikanischer Manier locker und humorvoll von der Geschichte der Gebäude, an denen wir vorbeischipperten, von Zahlen und Fakten über New York City, den Ereignissen rund um den 11. September, der Bedeutung der Freiheitsstatue und vielem mehr.
Wie ich Harry zuhörte und auf New York City schaute, zogen Bilder meiner damaligen Bootstouren auf dem Hudson River vor meinem inneren Auge vorbei. Wovon ich damals noch tagträumte, war ein stückweit Wirklichkeit geworden. Ich wünschte mir, US-Amerikaner besser kennen zu lernen, am liebsten weibliche-, und vielleicht einmal für längere Zeit in den USA zu wohnen. Von dem Gedanken, dauerhaft in den Vereinigten Staaten zu leben, war ich weit entfernt. Aber dass ich mittlerweile zwei US-Amerikanerinnen schon gut kannte, ließ mich weiter tagträumen, während Harry die Schönheit seiner Stadt beschwor, dass ich eines Tages auch in den USA wohnen würde.
Als das Schiff auf der Höhe der Williamsburg Bridge wendete und Harry in seiner Pause heimlich eine Zigarette rauchte, überlegte ich, wie der kommende Tag ablaufen würde. Ich fühlte mich gelassener als bei meiner Ankunft in New York City, weil das Treffen mit Mon erfolgreich gewesen war. Obwohl die Verabredung mit Melissa keine große Bedeutung mehr für mich besaß, wollte ich an ihr festhalten. Wie unkompliziert sich Melissa verhalten hatte, als wir unsere Verabredung in Washington D.C. vorbereitet hatten, verblüffte mich. Dass dies möglich war, hatte ich nach den monatelangen, unerquicklichen Diskussionen über die Unterschiede von Katholiken und Protestanten und über die Vor- und Nachteile, Sex vor der Ehe zu haben, nicht mehr geglaubt. Diese Auseinandersetzungen sprachen dafür, dass die Zeit gekommen war, das virtuelle Feld zu verlassen.
Unser Schiff legte wieder am Pier an. Es verging eine Weile, bis alle Passagiere von Bord gegangen waren und ich westlich am Central Park zurück zu meinem Hotel spazierte. Ich lag auf meinem Bett und versuchte einzuschlafen, war aber zu aufgeregt dafür. Darum zog ich mich wieder an, setzte mich in einem Restaurant an die Bar, schäkerte mit der Barkeeperin und trank auf ihr Wohl eine Margarita.
Am nächsten Morgen fuhr ich von der Pennsylvania Station in aller Frühe los. Nach ein paar Minuten war von den Hochhäusern Manhattans nicht mehr viel zu sehen. Der Zug durchquerte größere Städte wie Baltimore und Philadelphia, Kleinstädte und Dörfer, mal malerisch, mal unansehnlich, wie verschiedenfarbige und verschiedengroße Perlen die Eisenbahnstrecke die Ostküste in Richtung Süden säumten.
Fahrplanmäßig sollte mein Zug gegen 11 Uhr in Washington D.C. eintreffen. Nach etwa einer Stunde Fahrt blieb der Zug wegen eines Motorschadens stehen und wir mussten zwei Stunden warten, bis die Reise fortgesetzt werden konnte. Ich überlegte, ob ich Melissa anrufen sollte, war mir aber sicher, dass sie in Washington D.C. an den Zuganzeigen von der Verspätung erfahren würde. Damit mir das Warten nicht zu schwer fiel, nutzte ich die Zeit und bestellte mir eine Lasagne, die in einer Folie in die Mikrowelle gesteckt wurde und dann so heiß war, dass ich sehr vorsichtig die Folie entfernen musste, um mir die Finger nicht zu verbrennen. In Deutschland hätte mich eine ähnlich lange Fahrtunterbrechung geärgert und nervös gemacht. Hier in den USA fand ich es aufregend, aber wahrscheinlich auch nur deshalb, weil ich im Urlaub war und nichts dagegen hatte, dass die Verabredung mit Melissa damit auf drei Stunden verkürzt wurde. Denn um 16 Uhr musste ich von Washington D.C. wieder losfahren. Außerdem, dachte ich, sei es gerecht, dass beide Verabredungen ungefähr gleich lang dauerten.
Kurz bevor mein Zug in den Bahnhof einfuhr, erging es mir nicht anders als vor dem Treffen mit Mon. Meine Aufregung stieg an. Mein Herz schlug spürbar. Bis zur Kehle drangen die Herzschläge. Ich stieg aus dem Zug und sah aus der Ferne Melissa, die am Kopf des Bahngleises wartete. Wie ein kleines Mädchen hielt sie mit herunterhängenden, die Hände gekreuzten Armen eine Tasche fest und wippte mit ihrem Körper leicht hin und her. Anders als bei Mon umarmte ich Melissa zur Begrüßung. Sie hatte sich irgendeinen deutschen Satz zu Recht gelegt, den sie mir sagte, den ich aber wegen meiner Nervosität, der Umarmung und dem Trubel am Bahnsteig nicht verstanden hatte. Wir liefen vom Bahngleis in die Bahnhofshalle und sprachen über die Verspätung des Zuges. Bereits im Zug hatte ich überlegt, dass wir vielleicht einfach spazieren gehen sollten. Da ich aber nicht wusste, ob Melissa schon etwas gegessen hatte, fragte ich sie danach. Sie hatte während der Wartezeit einen Mantel gekauft und war deshalb noch hungrig. Es war ein grauer Frühlingsmantel, dessen Stoff leicht knitterte und dessen drei große, kreisrunde Knöpfe zugeknöpft waren. Dazu trug sie Jeans und Turnschuhe. Melissas Haar war in der Mitte gescheitelt. Sie holte aus ihrer Tasche einen Stadtplan von Washington D.C., auf dem wir schauten, wie weit das Lincoln Memorial vom Bahnhof entfernt lag. Dabei zeigte mir Melissa mit einem Schmunzeln, dass sie auch an ein Deutsch-Englisches Wörterbuch gedacht hatte. Also, organisiert war Melissa. Da gab es keine Einwände. Wir entschieden uns, zunächst zum Kapitol und anschließend zum Lincoln Memorial zu laufen, und wenn wir auf dem Weg ein Restaurant fänden, in dem Melissa etwas essen wollte, würden wir dort Halt machen. Dass ich in drei Stunden wieder zurück nach New York City fahren musste, wusste Melissa schon, seitdem sie meine E-Mail vom Vortag erhalten hatte. Befreit, die Begrüßung ohne größere Aussetzer hinter uns gebracht zu haben, verließen wir die Bahnhofsvorhalle.
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