Vertrag
zwischen
Henry Winkler
wohnhaft in 20095 Hamburg-Altstadt
und
Greta Weiß
wohnhaft in 34131 Kassel
nachfolgend die Probandin genannt
§ 1
Inhalt und Ablauf der Studie
Der nachfolgende Vertrag ist Teil der Ausgestaltung einer wissenschaftlichen Studie. Er dient dem Schutz beider Vertragsparteien und ist unabdingbar für die Durchführung der Studie.
Der offizielle Arbeitstitel der Studie lautet "Prostitution in der Nachbarschaft" und befasst sich mit dem Verhalten von Männern, die die Dienste einer Prostituierten in Anspruch nehmen.
Die Studie wird über den Zeitraum von einem Jahr durchgeführt. Sie beginnt am 1. Januar 2017.
§ 2
Aufgaben der Probandin
Die Probandin stellt sich als Prostituierte zur Verfügung und nimmt Aufträge von Herrn Winkler entgegen.
Außerdem ist die Probandin verpflichtet, sich eigenständig Aufträge von Freiern zu verschaffen. Sie hat diesbezüglich eine monatliche Quote von zehn Prozent zu erfüllen. Die Erfahrungswerte der Probandin finden hierbei Berücksichtigung und ihr ist es gestattet, ihre Quote erst nach Ablauf von drei Monaten zu erfüllen.
§ 3
Schweigepflicht
Beide Vertragsparteien verpflichten sich in erster Linie zur Verschwiegenheit über den Inhalt der Studie und ihre Existenz als solches.
Herr Winkler verpflichtet sich, dafür Sorge zu tragen, dass die Freier die Identität der Probandin nicht erfahren.
Die Probandin hingegen trägt dafür Sorge, dass kein Freier, keine Familienmitglieder oder andere Personen, die mit ihr in Kontakt stehen, über die Studie und ihre Beteiligung daran, Kenntnis erlangen.
§ 4
Verpflichtungen der Probandin
Die Probandin verpflichtet sich, während der Laufzeit dieses Vertrages keine Beziehung einzugehen. Gleichermaßen verpflichtet sie sich, ihre Aktivitäten im Bereich Geschlechtsverkehr auf die Studie zu beschränken. Gleichzeitig gibt Herr Winkler die Garantie, dass die Probandin jegliche sexuelle Bedürfnisse erfüllt bekommt.
Weiterhin verpflichtet sich die Probandin, ihre Körperpflege nicht zu vernachlässigen. Sie hat für eine gründliche Rasur im Intimbereich sowie anderer üblicher Körperteile Sorge zu tragen. Sie macht stets einen gepflegten Eindruck, wenn sie ihren Aufträgen als Prostituierte nachkommt.
Darüber hinaus führt die Probandin Protokoll über ihre Aufträge. Sie ist verpflichtet, für jeden Freier beiliegenden Fragebogen auszufüllen und diese Herrn Winkler zukommen zu lassen. Herr Winkler sorgt für ausreichend vorhandene Fragebögen.
§ 5
Entlohnung der Probandin
Die Probandin erhält einen Anteil von einem Drittel des Betrages, den die Freier an Herrn Winkler für die Inanspruchnahme bezahlen. Dieser Betrag steht ihr zur freien Verfügung.
Darüber hinaus steht der immaterielle Aspekt im Vordergrund. Der Lerneffekt für die Probandin und die gesammelten Erfahrungen.
Weiterhin erhält die Probandin Entlohnung in Sachleistungen. Sie erhält Schönheitsbehandlungen und eine kostenlose Mitgliedschaft im Fitnessstudio ihrer Wahl. Darüber hinaus hat sie einen Anspruch auf ausreichend Kleidung, die sie für ihre Tätigkeit als Prostituierte benötigt. Es ist ihr gestattet, die Kleidung auch in ihrer Freizeit zu tragen, insofern dies angemessen erscheint.
§ 6
Abschlussbestimmungen
Nach Unterzeichnung und Zusendung des Vertrages an Herrn Winkler ist es der Probandin nicht mehr gestattet, aus dem Vertrag auszusteigen. Herrn Winkler ist es im Nachhinein nicht mehr möglich, eine Probandin zu ersetzen und die Studie im geplanten Maße fortzuführen.
Vertragsbrüche seitens der Probandin werden nicht geduldet und sie hat mit finanziellen Einbußen zu rechnen. Darüber hinaus besitzt Herr Winkler die Mittel, Freier zu wählen, die die Probandin ein angemessenes Strafmaß erfahren lassen oder er übernimmt dies ggf. persönlich.
Ich lasse das Papier sinken und muss erst einmal tief durchatmen. Wow! Einfach nur wow! Und zwar kein "Wow ich habe das größte Glück auf der Welt" sondern "In was für eine Scheiße bin ich da hinein geraten". Ich habe zwar den Vertrag noch nicht unterzeichnet, doch ich habe Henry bereits gesagt, dass ich es tun würde. Wie fair wäre es also, jetzt noch abzusagen?
Ich schließe die Augen, fahre mir mit den Händen über das Gesicht, raufe mir das Haar und schüttle den Kopf. Verdammt Greta! Du – bist – so – blöd!
Ich knülle den Vertrag zusammen, inklusive Umschlag und schmeiße ihn in den Papierkorb. Was zum Henker habe ich mir dabei gedacht? Prostituierte? Im Ernst? Nein! Das geht gar nicht.
Wütend auf mich selbst nehme ich mein Handy und tippe eine Nachricht an die erste Person, an die ich jetzt denken muss.
René, wir müssen reden!
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