Auf Henrys Geheiß hin habe ich das Kleid noch nicht ausgezogen. Ich war nur im Bad, habe die Zähne geputzt und das Gesicht abgeschminkt. Und jetzt warte ich mit schmerzenden Füßen, stehe am Fenster, mit den Ellbogen auf der Fensterbank abgestützt und blicke hinaus auf die Straße. Würde man nur diese sehen, könnte man glauben, ich wohne im Dorf.
Renés Kuss brennt noch immer auf meinen Lippen und wenn ich die Augen schließe, ist er da. Aber das will ich nicht. Ich hatte so sehr gehofft, ihn nach diesem Abend endgültig los zu sein. Mein Plan ist jedoch nicht aufgegangen. René war... Ja, eifersüchtig. Vielleicht hat er mich deshalb geküsst.
Die Tür geht auf, doch ich drehe mich nicht um. Soll er doch meinen Hintern beinahe freigelegt vorfinden, denn das Kleid ist wirklich nicht dazu gemacht, sich vorzubeugen. Oder vielleicht doch, denn er kommt näher, umfasst meine Hüfte und presst sein Becken an meinen Po. Ich schließe die Augen und gebe einen leisen, erregten Laut von mir.
"Gefällt dir das?", fragt er. Ich antworte nicht. Er jedoch schiebt mein Kleid weiter hoch, fährt mit den Händen über mein Becken und zieht meine Strumpfhose inklusive String herunter. Es ist Ewigkeiten her, dass ein Mann mich so entblößt gesehen hat. Seltsamerweise bin ich kein bisschen mehr nervös. Liegt es am Alkohol? Aber ich will das hier auch, denn vielleicht hilft es mir dabei, René loszuwerden.
Henrys Finger streifen mich zwischen den Beinen, über meine feuchte Mitte, während ich höre, dass er mit der anderen Hand seinen Gürtel öffnet, seinen Schwanz auspackt.
"Komm, zieh das Kondom drauf. Das musst du üben."
Üben... Für seine Studie... So wie er es sagt, könnte man meinen, ich hätte schon zugestimmt. Aber ich stelle es nicht richtig. Ich nehme die Kondomverpackung, die er mir reicht und betrachte seinen Schwanz. Verdammt ist der riesig.
"Keine Angst, ich werde nicht ganz in dich passen. Aber ich kann damit umgehen."
Wahrscheinlich hat er meinen gequälten Gesichtsausdruck bemerkt. Also tue ich es. Ich packe das Kondom aus und streife es über.
"Gut, das kannst du also schon", sagt Henry.
"Das habe ich immer gemacht. Früher."
"Denk jetzt nicht an früher! Dreh dich um!"
Ich gehorche, stütze mich wieder auf der Fensterbank ab und spreize leicht die Beine. Ohne dass er noch irgendwelche Vorarbeit leistet, dringt er in mich ein. Tief! Sehr tief und mir entfährt ein Laut, halb stöhnend, halb schreiend.
"Tut das weh?", fragt er, klingt aber nicht besonders danach, als würde ihm das leidtun.
"Vielleicht hätte ich dich erst dehnen sollen. Aber so ist es viel schöner, findest du nicht?" Er stößt abermals zu, während er das sagt.
"Ich bin noch nicht mal halb drin", sagt er, weil ich wieder schreie. Ich klammere mich an die Fensterbank, lege das Gesicht auf das kühle Holz und spüre seine Stöße, die mich schreien lassen. Halb vor Erregung, halb vor Schmerz. Er dehnt mich mit seinem Schwanz, dringt immer tiefer in mich ein. Ich habe das Gefühl, ganz ausgefüllt zu sein, doch er macht weiter, bis ich vor Schmerz zu wimmern beginne. Da hält er inne, streichelt mein Becken, bis ich mich daran gewöhnt habe.
"Ist das geil oder ist das geil?", fragt er.
"Geil", stimme ich leise zu und stöhne, weil er sich leicht bewegt.
"Ich bin fast ganz in dir, Baby. Du bist so schön tief und eng..."
Er bewegt sich wieder, zieht seinen Schwanz ein Stück aus mir heraus und stößt wieder zu. Immer wieder und ich stöhne laut, genieße dieses unglaubliche Gefühl, bis er schließlich kommt. Auch das fühlt sich gut an. Angenehm, wohlig.
"Du bist nicht gekommen", sagt Henry, während er nur leicht schwerer atmet. Er zieht sich aus mir zurück, entfernt das Kondom und wickelt es in ein Taschentuch.
"Nein... Ich glaube nicht."
"Du glaubst?" Henry legt die Stirn in Falten. Ich zucke nur mit den Schultern, ziehe das Kleid wieder über meinen Hintern.
"Na das kriegen wir schon hin", sagt er. "Zieh dich aus!"
Ich zögere nur einen Augenblick, dann tue ich, was er sagt. Während er mich beobachtet, ziehe ich das Kleid aus, streife die Strumpfhose ab und stehe schließlich splitternackt vor ihm. Er betrachtet mich nachdenklich, bis ich anfange zu zittern.
"Aber du bist schon mal gekommen, oder?"
Ich presse die Lippen aufeinander.
"Nicht, dass ich wüsste."
"Komm her!", sagt er und hält mir die Hand hin. Ich nehme sie und lasse mich zum Bett führen. Er nimmt einen meiner Schals und verbindet mir die Augen.
"Leg dich hin, ich bin gleich zurück."
Ich gehorche, liege da und lausche. Er ist im Bad, braucht da aber nicht lange und kommt bald zurück.
"Und jetzt entspann dich!"
Er fängt an, mich zu streicheln, meine Brüste, die von Gänsehaut überzogen sind, meinen Bauch, meine Beckenknochen.
Dann spüre ich plötzlich etwas an meiner Klitoris. Ich kann nicht sagen was es ist, doch es ist mir auch egal. Es ist geil! Und Henry setzt noch einen drauf. Als er sie einschaltet, weiß ich, dass es sich bei dem Ding um eine elektrische Zahnbürste handelt. Ich stöhne auf, kralle die Finger in das Bettlaken und winde mich unter dem quälenden Vibrieren der Borsten.
"Das scheint dir zu gefallen", sagt Henry, doch ich antworte nicht. Ich stöhne, verlange nach mehr und spüre kurz darauf seine Finger, die in mich eindringen.
Genau in dem Moment komme ich. Ich weiß sofort, dass es das ist, obwohl ich noch nie zuvor so empfunden habe. In Wellen fährt es durch meinen Körper, wird verstärkt durch das anhaltende Vibrieren der Zahnbürste. Alles in mir krampft auf angenehme Weise und ich stöhne ein letztes Mal laut auf.
Dann herrscht Stille. Nur einen Augenblick, bis ich Henrys Körper neben mir spüre. Er zieht die Decke über uns und nimmt mich in den Arm.
"Wie war das?", fragt er. Ich lache auf, schmiege mich, noch immer heftig atmend, an ihn.
"Unglaublich."
Eine Weile schweigen wir, doch dann brennt mir doch eine Frage auf der Zunge.
"Du, sag mal. Benutzt du die elektrische Zahnbürste auch zum Zähneputzen?"
Sein Körper vibriert vor Lachen.
"Ich denke, ich tausche den Kopf vorher aus, wenn du es wissen willst."
Ich muss ebenfalls lachen, bevor ich einen tiefen, wohligen Atemzug tue und den Kopf wieder an seine Schulter schmiege.
"Jede Menge Sex...", murmelt er. "Einer der vielen Vorteile, wenn man an meiner Studie teilnimmt."
Ich schnaube nur. Henry sieht mich an, streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Du siehst die Vorteile noch nicht", stellt er fest.
"Es war noch keiner dabei, der mich auch nur ansatzweise überzeugt hätte."
"Und deshalb werden wir uns morgen den ganzen Tag Zeit nehmen, uns darüber zu unterhalten. Danach wirst du überzeugt sein."
Ich verdrehe die Augen, frage mich, wie er so fest daran glauben kann und denke, dass er lange darauf warten kann, dass ich zustimme.
Von Juwelen und Rotkäppchens Großmutter
Mein Wecker klingelt und anstatt ihn auszuschalten, vergrabe ich das Gesicht an Henrys Brust. Er gibt einen Laut von sich. Halb lachend, halb genervt. Dann schaltet er meinen Wecker aus.
"Wir müssen aufstehen", raunt er dann leise an meinem Ohr. Ich schüttle nur den Kopf, bin noch vollkommen benebelt.
"Eigentlich haben wir keine Zeit, noch liegen zu bleiben."
"Ich weiß", brumme ich, doch anstatt mich weiter dazu zu drängen, aufzustehen, streicht er mit den Fingerspitzen über meinen Rücken, streift meinen Hüftknochen und bereitet mir eine Gänsehaut.
"Ich kann aber nicht mehr", murmle ich aufgrund seiner eindeutigen Intention, obwohl ich spüre, dass ich schon wieder feucht werde. Das ganze Wochenende haben wir praktisch nichts anderes getan, als zu vögeln. Noch nie zuvor habe ich so große Lust empfunden, wie Henry sie mir in den vergangenen zwei Tagen bereitet hat.
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