Willy Rink - Die Erfindung des ewigen Juden

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Der Autor, unter jüdischen Angehörigen aufgewachsen, beschreibt und erläutert in diesem Buch die antijüdischen Vorurteile, denen er in den Hitlerjahren als Knabe und Jugendlicher begegnet ist. Er will wissen, was es mit den antijüdischen Stereotypen auf sich hatte, die damals in der Schule wie im Alltag verbreitet wurden. Der erfundene Jude: Das Zerrbild vom jüdischen Gesicht, von der jüdischen Mimik und Gestik, dem jüdischen Jargon, dem Mauscheln und Schachern, den deutschen Namen als Verkleidung fremder Herkunft und den Berufen, in die die Juden drängten, weil ihnen schwere, körperliche Arbeit angeblich nicht lag. Die abfälligen Reden von der jüdischen Intelligenz, die von den Judenfeinden als Geschäftstüchtigkeit, Durchtriebenheit und Gerissenheit oder, wenn es um Schriftsteller, Wissenschaftler und Journalisten ging, als destruktive Intellektualität verleumdet wurde.
Dieses Buch berichtet nicht vom Schicksal einzelner jüdischer Menschen, die der Verfasser in seiner Jugendzeit kannte. Es geht allein um die antijüdischen Vorurteile, denen diese Menschen ausgesetzt und die das Signal zu unfasslichen Verbrechen waren. Antijüdische Klischees, die einen Juden erfunden haben, den es nirgendwo und niemals gab.

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Inhalt

Über dieses Buch

Das Haus vor der Deportation

Die Deportation

Das Haus nach der Deportation

Die Stolpersteine

Exkurs: Über antijüdische Klischees

Dieses Buch ist Menschen meiner Kinder- und Jugendwelt gewidmet, die deportiert und ermordet wurden.

Über dieses Buch

Nun sind also vor dem Haus, in dem ich meine Jugendjahre verbracht habe, die kleinen messingnen Stolpersteine verlegt, die der Erfinder dieser Form des Gedenkens an die jüdischen Opfer der Hitler-Barbarei, ein Kölner Künstler, in seiner Werkstatt herstellen ließ. Kleine Pflastersteine, die von Arbeitern der Stadt verlegt worden sind. Tausende solcher Steine sind mittlerweile vielerorts in Deutschland und in anderen Ländern verlegt worden. Ich habe lange gezögert, solche winzigen Mahnmale in Auftrag zu geben, weil es durchaus verstehbare Gründe gibt, diese Art des Gedenkens abzulehnen. Am Ende hat sich bei mir der Gedanke behauptet, dass diese Steine zwar den Bewohnern des Hauses und der Nachbarhäuser, die täglich vorübergehen, im Fortgang der Zeit nichts mehr bedeuten werden, dass aber die Nachwachsenden und andere Hinzugekommene ebenso wie zufällig Vorübergehende der neugierigen Frage vielleicht nicht ausweichen werden, was es mit diesen, zuweilen in der Sonne glänzenden Messingplättchen und ihren Inschriften auf sich hat. Dass diese Passanten die Namen, die Geburts- und Sterbedaten der von Hitlers Schergen deportierten und ermordeten jüdischen Bewohner dieses Hauses zur Kenntnis nehmen, weil sie neugierig und nachdenklich sind. Mag sein, dass ich mich in diesen Erwartungen täusche. Es gab und gibt ja von alters her an einzelnen Hauswänden Hinweise darauf, dass dieser oder jener berühmte Mann dort gelebt und gewirkt hat, und solche Tafeln werden allenfalls von Fremden beachtet und meist alsbald wieder vergessen. Ich habe mich, wie gesagt, über solche Bedenken hinweggesetzt. Auch darüber, dass gleichgültige Passanten diese Mahnsteine gedankenlos betreten und beschmutzen werden. Und ich nehme den Unwillen in Kauf, den der eine oder andere Bewohner des Hauses vielleicht empfindet, der nichts von solchen Mahnmalen wissen will. Aus allerlei fragwürdigen Gründen.

Mit der von mir veranlassten Verlegung der Stolpersteine vor dem Haus, in dem ich meine Jugend verbracht habe, dem Haus, in dem ich Zeuge des Leids der einen und der Gleichgültigkeit ebenso wie der Hilfsbereitschaft der anderen Bewohner war, hat sich mir die Frage gestellt, ob es nicht Zeit sei, den Text meines vor Jahren erschienenen Buches über dieses Judenhaus für eine neue Auflage zu überarbeiten, ihn von Ballast zu befreien, vor allem aber, ihn um eine nachdenkliche Auseinandersetzung mit den in den vergangenen Jahrzehnten verfestigten Ritualen und den künftigen Weisen des öffentlichen Gedenkens an die Verbrechen des Hitlerregimes zu ergänzen. Und über Gespräche zu berichten, die ich bei der Verlegung von Stolpersteinen mit einzelnen Bewohnern der betreffenden Häuser darüber geführt habe, wie sie diese kleinen Mahnmale sehen. Diese Neuauflage hat überdies Teile eines anderen Buches über die Quellen antijüdischer Vorurteile aufgenommen, die Hitler und seine Kumpane bis ins Extrem getrieben und zum schrecklichsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte veranlasst haben. Diese Gedanken über die historischen Quellen des neuzeitlichen Antisemitismus sind in einem Exkurs am Ende des Buches enthalten. Mit dem Inhalt haben sich auch der Titel und der Umfang des Buches verändert.

Auch diese Ausgabe des Buches versucht nicht, allgemeine Erklärungen, Begründungen oder Beschreibungen zur Verfolgung und Ermordung der Juden in Deutschland während der Hitlerjahre vorzutragen. Das haben andere getan, und viele werden immer wieder auf das Neue versuchen, das Unbegreifliche begreifbar, das Unfassliche fassbar zu machen. Mir geht es indessen darum, jenen jüdischen Menschen ein kleines Denkmal in Wörtern zu setzen, die ich, ein Nichtjude mit vielen jüdischen Verwandten und Bekannten, als Kind kennengelernt und auf ihrem Weg durch die Zeit des Hitlerregimes begleitet habe. Ihrer zu gedenken, von denen allenfalls noch der Name in den amtlichen Listen der Opfer erscheint, ist die Aufgabe, die ich mir gestellt habe. Ich will den Namen, so weit es geht, ein Bild der Menschen zugesellen, die diese Namen trugen. Auch von den anderen Menschen in meiner Umgebung, den Nichtjuden, die damals Arier oder Deutschblütige genannt wurden, werde ich erzählen. Von den vielen, die weggeschaut haben. Von den wenigen, die sich, weil sie halfen, in Gefahr begeben haben. Denn bereits ein längeres, freundliches Gespräch mit dem jüdischen Nachbarn in der Öffentlichkeit: Das brauchte in den späten Hitlerjahren Mut, den nicht viele aufgebracht haben. Dieses Buch versucht auch, am Beispiel des Umfelds meiner Jugendjahre Antwort auf die Frage zu geben, was Nichtjuden und Juden in unserem Haus, in unserer Stadt über das Schicksal der deportierten Juden gewusst haben oder jedenfalls hätten wissen können. Juden, um es vorweg zu sagen, wussten nach meiner Erinnerung viel mehr, Nichtjuden viel weniger als im Alltag zu erfahren, in Zeitungen zu lesen, in der Wochenschau zu sehen oder im Radio zu hören war. Viele Nichtjuden wussten Vieles nicht, weil sie es nicht wissen wollten.

Wer waren die Juden, von denen dieses Buch berichtet? Vor allem die jüdischen Bewohner des Hauses, in dem ich die Hitlerjahre, meine Jugendzeit, verbracht habe. Des Judenhauses, wie es später genannt wurde. Alsdann meine jüdischen Verwandten, die oft Besucher des Hauses waren. Onkel, Tanten, Cousins und Cousinen, Menschen allesamt, die im Jargon jener Zeit in Mischehen lebten oder in Mischehen geboren waren. Voll- und Halbjuden, wie es damals hieß. Meine Juden, sozusagen. Sie sind das ernstlich erst geworden, als sie nicht mehr da waren. Nachdem sie verschwunden waren und nie wiederkamen. Als ich erfahren hatte, was ihnen widerfahren ist. Da sind sie also meine Juden geworden. Ich meine damit: Sie haben von mir Besitz genommen, haben im Haus meiner Gefühle und Gedanken Wohnung bezogen, und wenn wir uns dort zuweilen begegnen, dann spreche ich sie an, ohne freilich je eine Antwort zu finden. Starre, blasse Gesichter, die um das Leben weinen, das sie nicht haben fortführen dürfen, das ihnen genommen wurde, bloß weil sie Juden waren. Gesichter, die keinen Trost, nur Traurigkeit vermitteln. Aber, im gleichen, inneren Haus, in anderen Räumen, in der Erinnerung an meine Jugend, da leben sie noch, meine jüdischen Verwandten, die jüdischen Nachbarn und ihre Kinder, von denen vor der Hitlerzeit kaum jemand wusste, dass sie Juden waren. Das bedeutete in meiner damaligen Welt ohnehin nicht viel mehr, als dass sie, wenn überhaupt, in die Synagoge und nicht in die katholische oder evangelische Kirche gingen. In die prächtige Synagoge, die mit ihrer blauen Kuppel mitten in der Stadt stand und deren Bild einen Tupfer von ferner, fremder Kultur beifügten, weil sie anders, ganz anders aussah als die katholischen und evangelischen Kirchen. Meine jüdischen Onkel und Tanten, Cousins und Cousinen freilich gingen selten oder nie in die Synagoge. Sie waren Juden im Grunde nur, weil ihre Eltern und Großeltern Juden waren und weil in ihren Papieren unter Religionszugehörigkeit stand, dass sie Juden seien. Ihre Familie lebte nachweislich seit Generationen in Hessen. Sie sprachen und verstanden außer einigen Worten, Versen und Gebeten, die sie als Kinder gelernt hatten, nicht Hebräisch und erst recht nicht Jiddisch, das Judendeutsch, das in den Gemeinden Osteuropas gesprochen wurde, als es dort noch jüdische Gemeinden gab. Meine Verwandten kannten allein die deutsche Sprache, und sie redeten in dem Dialekt, der von den einfachen Leuten in Wiesbaden gesprochen wurde. Ihr Leben unterschied sich überhaupt nicht von dem ihrer nichtjüdischen Umgebung. Darum waren sie für mich, einen Evangelischen, so viel und so wenig fremd wie die katholischen Kinder und Erwachsenen, die Teil meiner Jugendwelt waren. Ein leichter Hauch von Anderssein allenfalls, hier wie dort.

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