„Wir müssen ein Heer aufstellen! Dazu müssen alle von Euch so viele Krieger stellen wie ihr habt.“
„Wo ist dein Bruder?“, fragte ein Fürst den König.
„Mein Bruder konnte nicht erscheinen. Er kämpft gegen diese Zauberin Teen. Sie will sein Fürstentum einnehmen. Er braucht selber Hilfe.“
„Ich werde mit ein paar Rittern und Kriegern zu ihm reiten. Ihr stellt in zwischen das neue Heer zusammen.“ Alle Fürsten klopften mit ihren Schwertern auf die Tafel.
„Was ist wenn euch diese Zauberin Susda nur von hier weg locken will?“, sagte auf einmal Gugs. „Vielleicht arbeitet sie mit dieser Zauberin Teen zusammen.“
Pelus sah Gugs eine Weile schweigend an.
„Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Wir werden dich begleiten König.“
„Du bleibst hier!“, sagte er zu Gugs.
„Wenn du meine Hilfe brauchst rufe dreimal meinen Namen und ich bin sofort zurück.“ Gugs war das gar nicht recht aber er nickte zustimmend.
„Das wäre dann auch geklärt.“, sagte König Watt.
„Wan wollt ihr aufbrechen? Lange wird König Char nicht mehr warten.“, sagte Kelas.
„Gleich jetzt!“, lachte Pelus. „Und Ritter Reno wird uns begleiten.“ Er stand gleich neben König Watt und sah Pelus nur teilnahmslos an. In seinen Kopf schmiedete er schon einen Plan wie er Kelas loswerden wollte.
„Du Kelas bleibst beim König und wirst für seine Sicherheit sorgen. Ich lasse euch ein kleines Heer von meinen Schattenkriegern hier. Das müsste euch fürs erste genügen jedenfalls bis wir wieder zurück sind. Wir treffen uns gleich im Hof.“, sagte Pelus zu den Anderen. Er verließ mit Gugs und Kelas den Raum.
„Kannst du ihn trauen?“, fragte Reno den König.
„Warum nicht? Wir können froh sein das uns dieser junge Zauberer hilft.“
„Ihm schon! Aber seinem Freund traue ich nicht.“
„Hör zu Ritter Reno, wenn sich meine Tochter für diesen jungen Ritter entschieden wird, wird sie ihn auch bekommen. Haben wir uns verstanden?“ Reno kochte vor Wut doch er beugte sich den Anweisungen seines Königs.
„Meine Stunde kommt schon noch.“, sagte er leise zu sich. Kurze Zeit später ritten gut hundert Ritter aus dem Schloss um Fürst Rab beizustehen.
Das Reich von König Watt war sehr groß und das Fürstentum von Fürst Rab sehr weit weg. Sie waren schon fast einen ganzen Tag geritten als sie plötzlich beobachtet wurden. Ein Späher hatte die Fremden bemerkt.
„Wir werden beobachtet!“, sagte er leise zu Pelus.
„Wie kommst du auf so etwas?“
„Weil ich die Radax gesehen habe.“
„Was zum Teufel sind Radax?“, rief Pelus lachend.
„Sie sehen aus wie Pferde aber sie haben einen menschlichen Kopf und Hände.“
„Was wollen sie von uns?“, sagte Pelus nachdenklich.
„Weiß ich nicht! Sie sind ein Kriegervolk das schon immer Schwierigkeiten machte. Ihr Anführer heißt Fürst Gura und soll sehr böse sein.“
„Du kannst zu den Anderen gehen.“, sagte Pelus zu dem Späher.
„Ganz da hinten schlagen wir ein Lager auf.“, rief Ritter Reno.
„Das ist gut die Sonne geht bald schlafen.“, rief Pelus. Eine halbe Stunde später stand das Lager. Dann zauberte Pelus seine berühmte Speisetafel auf den Platz. Er konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen denn auf einmal waren alle Plätze belegt. Nun zog er eine unsichtbare Mauer um das Lager so dass Niemand sie überraschen konnte. Eines hatte er gelernt. Wenn man jemandem überraschen will, Dann wenn er beim Essen ist. Genau so kam es auch. Pelus hatte sich gerade gesessen als die Radax den Angriff begannen. Wie eine Herde wilder Pferde stürmten sie auf das Lager zu. Alle Ritter zogen ihre Schwerter doch Pelus winkte nur ab.
„Bleibt ganz ruhig! Sie kommen nicht zu uns durch.“, grinste er die Ritter an. Da knallte einer nach den Anderen gegen die Unsichtbare Mauer. Ritter Reno traute seinen Augen nicht.
„Was zur Hölle ist das? Sie kommen nicht an uns heran.“, rief Reno verwundert.
„Ich sagte doch, bleibe ganz ruhig.“, grinste Pelus. Die Radax schlugen mit ihren Hinterbeinen gegen eine unsichtbare Mauer aber es half ihnen nichts. Was sie auch versuchten sie kamen nicht in das Lager. Nach einer Weile begriff Fürst Gura das es kein Durchkommen gab und rief seine Leute zurück.
„Habt ihr schon mal gegen diese Krieger gekämpft?“, fragte Pelus Ritter Reno.
„Ja, ab und zu greifen sie unser Königreich an.“
„Ihr konntet sie aber immer zurück schlagen.“
„Das ist wahr! Aber sie geben nicht so schnell auf.“
„Du willst damit sagen dass sie uns verfolgen bis sie eine passende Gelegenheit finden um uns zu erledigen.“
„Ja! Genau das will ich damit sagen.“
„Ich habe auf den Weg hierher eine Anhöhe gesehen von der aus man auf einen großen See sehen kann.“, sagte Pelus.
„Das ist der Radaxsee und gehört dem Kriegervolk.“, sagte Reno nachdenklich.
„Ich weiß nun was ich wissen wollte. Also bis morgen Früh.“, lacht Pelus leise.
„Was willst du damit sagen?“
„Das wirst du sehen wenn der neue Tag beginnt.“ Pelus legte sich schlafen doch ein paar Ritter trauten der unsichtbaren Mauer nicht. Sie hielten lieber Wache.
Die Sonne stand schon hoch am Himmel als Pelus zu den Anderen trat. Erst jetzt sah er die riesigen Massen von Kriegern die das Lager umstellt hatten.
„Nun werden wir erst mal so richtig Frühstücken.“, sagte er grinsend. Reno und seine Ritter sahen ihn fassungslos an.
„Wie kannst du jetzt an Essen denken? Wir sind umstellt! Aber das interessiert dich offenbar nicht.“, schrie Reno wütend.
„Warum auch? Ein altes Sprichwort sagt ,, Lobe den Abend nicht vor den Morgen,, oder so ähnlich.“
„Was soll das bedeuten?“, fragte einer der Ritter.
„Ganz einfach, sie glauben wir sind gefangen, genau wie ihr. Aber nach dem Frühstück wird die Lage ganz anderes aussehen.“
„Dieser Kerl redet in Rätzeln. Er bringt mich um den Verstand.“, fluchte Reno genervt. Pelus aber schloss seine Augen und wieder stand die reich gedeckte Tafel vor ihnen. In aller Ruhe nahm er sein Frühstück ein. Auch die Anderen setzten sich zu ihm doch ihr Appetit wollte nicht so richtig aufkommen. Immer und immer wieder sahen sie zu der unsichtbaren Mauer.
„Habt ein wenig Geduld! Ihr werdet Augen machen wenn ich fertig bin mit meinen Essen.“ Es dauerte eine Ewigkeit aber dann wischte er sich den Mund ab.
„So Freunde! Nun zu den Radax!“ Mit einem Mal war er verschwunden und es gab ein heilloses durch einander bei den Kriegern von Reno. Reno jedoch brachte schnell Ordnung in den Sauhaufen.
„Wartet ab was er vorhat. Ich glaube die Radax machen bald große Augen.“ Alle sahen auf die unsichtbare Mauer. Wie aus dem Nichts stand Pelus auf einmal neben Fürst Gura.
„Was soll das?“, schrie er erschrocken. „Haltet ein!“, schrie er seine Leute an. Sie hatten ihre Bogen auf Pelus gerichtet. „Mal sehen was der Jüngling uns anbietet.
“ Was wollt ihr von uns?“, fragte Pelus ruhig.
„Du hast keine Angst vor meinen Leuten?“
„Ich muss dich nicht fürchten. Es ist eher umgedreht.“, lachte Pelus leise. „Du hast mir noch immer nicht gesagt was du von uns willst.“
„Meine Kriegsbeute!“, sagte Gura lässig.
„Was meinst du mit Kriegsbeute?“
„Wer durch mein Land zieht zahlt eine Wagenladung Gold. Oder?“
„Oder was?“, unterbrach ihn Pelus lachend.
„Oder ihr sterbt alle!“
„Du verlässt dich auf deine Leute? Ich zeige dir wie schnell sie dich in Stich lassen. Gold wolltest du? Oder liege ich da falsch?“ Pelus warf mit einen mal hunderte von goldenen Talern zu den Kriegern. Es hörte gar nicht auf und mit einen mal stürzten sie sich hemmungslos auf das Gold. Fürst Gura hatte keine Gewalt mehr über seine Krieger. Jeder von ihnen wollte so viel Gold raffen wie er tragen konnte.
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