„Ich glaube es sind Ritter die jemanden umzingelt haben.“
„Meinst du solche Ritter die du immer in deinen Geschichten erwähnt hast?“, fragte Gugs neugierig.
„Ja, genau solche Ritter! Aber ich weiß nicht ob sie gut oder böse sind.“
„Lasst uns weiter gehen, dass bedeutet nur Ärger.“, sagte der Alte.
„Du wolltest doch Abenteuer erleben. Nun hast du dein erstes Abenteuer vor dir.“, lachte Kelas leise.
Pelus musste etwas lächeln. Er sah die Furcht in Gugs Augen.
„Nun macht keinen Wind! Lasst uns erst mal nachsehen!“, sagte er neugierig.
„Legt Eure Waffen nieder Prinz Hasatt!“, rief ein sehr großer und kräftiger Ritter.
Prinz Hasatt hatte nur eine Hand voll Ritter bei sich. Er war den Anderen zahlenmäßig unterlegen.
„Ihr müsst mich schon töten!“, sagte er zu Ritter Ted. Der diente bei König Char. König Char führte in letzter Zeit einen erbitterten Krieg gegen Prinz Hasatts Vater.
„Jetzt wirst du meine Schattenkrieger kennen lernen.“, sagte Pelus zu Gugs. Er schloss seine Augen! Im selben Moment standen Tausend Schattenkrieger hinter ihnen. Auch Pelus und Kelas trugen auf einmal Waffen, was Gugs sehr erstaunte.
„Deine Zauberkraft ist größer als ich geglaubt habe.“, stammelte er leise.
„Hebt ihn auf ein Pferd!“, sagte Pelus zu seinen Kriegern.
„Das ist eine ihrer leichtesten Übungen.“, sagte Kelas lachend.
Pelus ritt noch mal zu Gugs. „Übrigens alter Mann, ich habe schon lange vorher gewusst das du mich fragen wirst ob ich dich mit auf diese Reise nehme.“
Gugs konnte es kaum glauben und sah Pelus mit großen Augen an. Nun preschte Pelus zu seinen Kriegern.
„Er macht mir ein wenig Angst.“, sagte Gugs zu Kelas.
„Das brauchst du nicht! Er hat sehr große Zauberkraft aber wir sind die Guten.“ Dann ritt auch Kelas nach vorn.
Ritter Ted wollte gerade den Angriff befehlen, als er plötzlich erkannte, dass er von gut Tausend Kriegern umstellt war.
„Was zur Hölle soll das? Wo kommen auf einmal diese fremden Krieger her?“, schrie er wütend. „Hast du uns in eine Falle geführt?“
Prinz Hasatt war genauso erstaunt wie sein Gegner.
„Hast du Schwierigkeiten?“, fragte Pelus freundlich.
„Ja habe ich! Dieser Ritter ist auf unserem Land und will mich gefangen nehmen um meinen Vater zu erpressen.“
„Halt dich hier raus!“, schrie Ritter Ted. „Unsere Königin…“ Weiter kam er aber nicht.
„Königin!“, schrie Hasatt lachend los. „Es ist eher eine Hexe. Doch wir werden uns nie unterwerfen.“
„Halt deine Zunge im Zaum sonst schneide ich sie dir heraus.“ Ritter Ted sah den alten Gugs plötzlich merkwürdig an. „Bist du ein Zauberer?“, fragte er ruhig.
„Entweder du reitest weg oder ich lasse meine Krieger auf dich los.“, sagte Pelus streng. Ritter Ted sah sich kurz um. Er wusste dass er gegen diese Übermacht keine Chance hatte. „Gut! Für diesmal rücken wir ab. Aber wie sagt man immer, Aufgehoben ist nicht Aufgeschoben.“, und er gab das Zeichen zum Abrücken. Als er an Pelus vorüber ritt sagte er ruhig.
„Wir sehen uns wieder! Dann wirst du den Tag verfluchen an den du diesem Kerl geholfen hast.“ Es dauerte nicht lange und sie waren weg.
„Wer seid ihr?“, fragte Prinz Hasatt.
„Wir sind deine Freunde!“, lachte Pelus und schloss kurz seine Augen. Hasatt traute seinen Augen nicht. Mit einmal waren die Schattenkrieger weg. Er ritt auf Gugs zu.
„Du bist ein Zauberer!“, sagte er freundlich.
„So? An was erkennst du einen Zauberer?“, fragte er den jungen Mann.
„An was schon! Natürlich an deinen langen, weisen Haaren und diesen Gehstock.“
„Nur weil ich so aussehe bin ich für dich gleich ein Zauberer?“ Pelus zwinkerte ihm zu so das Gugs den Prinzen in seine Glauben ließ.
„Ihr könnt uns begleiten.“, sagte Hasatt. Dann zogen sie los und Kelas konnte sich das Grinsen nicht verkneifen.
Sie waren schon eine Weile geritten als Pelus zu Hasatt aufritt.
„Was ist passiert das euch König Char so hasst?“
„König Char war der beste Freund meines Vaters. Als seine Gemahlin gestorben war nahm er sich eine neue Königin. Seit dem wurde ihre Freundschaft immer schlechter. Immer und immer wieder gab es neue Vorwürfe. Königin Susda ist eine richtige Hexe und Zauberin. Nur sie ist für alles verantwortlich. Wir werden an Dörfer vorüber kommen, die völlig zu Stein verwandelt wurden. Nur weil sie sich ihr nicht gebeugt hatten.“
„Dann lasst uns reiten und lass kein Dorf aus, was sie verhext hat.“, lachte der alte Gugs. Pelus schüttelte den Kopf aber er folgte ihnen.
Es dauerte nicht lang da kamen sie an das erste Dorf. Menschen, Tiere sogar die Bäume waren aus Stein. Gugs ahnte was auf sie zukommen würde aber er hatte keine Chance mehr zurück zu reisen.
Pelus schloss seine Augen und sagte den Spruch.
„Alles was aus Stein, soll wie früher sein.“
Plötzlich liefen alle wieder herum als wäre nichts geschehen. Der Dorfälteste trat auf den Prinzen zu.
„Herr, was können wir für sie tun?“
„Bringt meinen Leuten etwas Wein! Wir reiten sofort weiter!“
Prinz Hasatt merkte nicht dass er beobachtet wurde. Ritter Ted war nicht weit von dem Dorf in Stellung gegangen. Er ließ sie nicht aus den Augen. Er wollte sehen was der Zauber alles drauf hatte.
„Das wird der Königin gar nicht gefallen.“, murmelte er nachdenklich. „Alles was sie geschaffen hat vernichtet dieser alte weise Mann.“ Ritter Ted ritt zurück. Er wollte alles der Königin melden.
Als sich Pelus und die Anderen gestärkt hatten rieten auch sie weiter. Noch fünf Dörfer erlöste er von ihrem Fluch.
Es war schon tiefe Nacht als sie in den Schlosshof einritten. König Watt war sofort zur Stelle. Neben ihm stand Prinzessin Kess die über alle Backen strahlte als sie Hasatt sah. „Hallo Vater! Hallo Schwester!“, rief er glücklich.
„Ich dachte schon sie haben dich gefangen.“, knurrte der König.
„Hätten sie auch bald! Aber diese Fremden haben mir geholfen. Sie haben Ritter Ted in die Flucht geschlagen.“
„Also in die Flucht geschlagen ist vielleicht etwas übertrieben.“, sagte Gugs. „Pelus hat ihn seine Krieger gezeigt da ist er besser abgezogen.“
„Wo sind Eure Krieger jetzt?“, fragte der König. Er schaute sich vergebens um denn wo er auch hinsah er konnte keine sehen.
„Das erzähle ich dir wenn wir rein gegangen sind.“, sagte Hasatt zu seinen Vater. Alle stiegen ab und begaben sich in den Thronsaal. Sie hatten sich gerade gesetzt da kam auch schon der Wein für die Ritter.
„Für uns bitte kühle Limonade!“, sagte Gugs mit tiefer Stimme. Es dauerte nicht lange und die Ritter die mit Prinz Hasatt geritten waren erzählten alle durcheinander wie die Fremden Ritter Ted in die Flucht gejagt hatten. Jeder von ihnen erzählte es anders so dass es sehr laut im Saal zuging. Viele im Saal sahen plötzlich auf den alten Gugs.
„Ist er ein Zauberer?“, fragte König Watt erstaunt.
Kelas sah den König an und nickte nur. Sein Mund war voll mit kalten Hase.
„Ich hoffe er befreit uns von der bösen Königin Susda.“
„Ich?“, sagte Gugs aufgeregt.
„Wer sonst? Oder siehst du hier noch einen Zauberer?“, schrie Hasatt vor Lachen.
„Tut mir leid aber ich kann nicht zaubern.“ Mit einen mal war es Totenstill im Saal.
„Das ist eine Lüge!“, sagte Prinz Hasatt. „Ich habe doch deine tausend Krieger mit eigenen Augen gesehen.“
„Hört auf!“, sagte Pelus etwas laut. „Er ist nicht der Zauberer sondern ich.“ Er schloss seine Augen und mit einen mal hatten einige Ritter riesige Hasenohren. König Watt schreckte vor Angst zurück.
„Gib ihnen sofort ihre normalen Ohren wieder!“, rief er empört. Pelus schloss kurz seine Augen und alle Ritter waren wieder normal.
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