Iris Bleeck - GESCHICHTE EINER LIEBE

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Stiene Mattis ist eine alt gewordene Frau. Sie sagt von sich, dass ihr Leben hiner dem Deich ranzig geworden ist. Was gibt es noch zu tun? Sie hat sich wund gewartet, während sie auf ein Lebenszeichen ihrer Liebe, Josef Kacperek, hoffte. Josef war Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg auf dem Gut im Dorf. Stiene erwartet ein Kind und Josef wird verraten, dass er eine Beziehung zu einer arischen Frau hat. Um dem Tod zu entgehen, verhilft Stiene ihm in einem geklauten Beiboot zur Flucht nach Dänemark, und hört nie wieder etwas von ihm. Als die junge Fotografin, Ulrike Mertens, in ihr Leben tritt, sucht diese ihn in Polen und wird fündig. Josef Kacperek ist ein bekannter polinscher Bildhauer. Es treffen zwei alt gewordene Menschen mit unterschiedlichesten Biografien aufeinander. Stiene durchlebt Prozesse der Wut und des Verstehenwollens. Zum Schluss kommt es anders, als sie es sich gedacht und gewünscht hatte.

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Es war Februar und eine sternklare kalte Nacht. Selbst der Mond hatte ihm freundlich nach Hause geleuchtet. Der alte Mattis setzte sich ans Ufer und begann, mit seinem Jungen zu reden: „Du Dösbaddel, warum bist du nicht unter Deck geblieben, so wie ich es dir befohlen hatte? Hast nicht auf deinen alten Vadding gehört.“ Malte wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus seinem zerfurchten Gesicht, als aus dem Meer sein

Junge auf ihn zukam. „Donnerluttchen,“ entfuhr es Malte, „das ist ja wie bei Jesus!“ Der lütte Malte schien ganz lebendig und sah aus wie damals, bevor ihn das Meer holte. Das Herz des Mannes wurde ganz warm und die Tränen liefen nur so aus ihm heraus, und mit ihnen all dieser entsetzliche Schmerz der letzten Jahre. Ordentlich gesund fühlte er sich, als der kleine Malte ihn umarmte und tröstete: „Nicht weinen Vadding, mir geht es gut und dir geht es nun auch gut. Ich nehme dich mit, dann sind wir wieder zusammen.“ Der alte Malte sah, wie die Sonne hinter ihm aufging, obwohl das nicht möglich war, so mitten in der Nacht. Es erklang eine Melodie, wie die der Spieluhr seiner Kindertage. Er roch intensiv an seinem Jungen, staunte über die Frische dessen Haut und sein Herz füllte sich mit Liebe. Wie ein ausgetrockneter Brunnen, der endlich wieder genug Wasser hatte.

Am Morgen des nächsten Tages tobte Stienes Mutter: „Nun säuft der Alte schon die ganze Nacht durch! Der soll mir mal nach Hause kommen, den schmeiß ich nun endgültig vor die Tür.“ Ein zaghaftes Klopfen an der Haustür beruhigte sie für diesen Moment. Herein kam Karl Kliesow, der hatte nach seinem neuen Beiboot geschaut. Das tat er nun täglich, nachdem ihm das alte vor einiger Zeit gestohlen worden war. Und dabei hatte er den Malte Mattis erfroren am Strand gefunden. Stienes Mutter stieß einen spitzen Schrei aus. Warum auch immer. Vielleicht, weil ihr das Opfer abhandengekommen war? Weil sie nun Witwe war, oder weil das Schicksal es nicht gut mit ihr meinte? Karl reichte ihr seine schwielige Hand und murmelte: „Mein Beileid Frau Mattis, Malte war ein feiner Kerl, den werden wir vermissen.“

Legte sich mit diesem Bewusstsein, dass ihr Malte ein feiner Kerl war, von allen geschätzt, nur nicht von ihr, plötzlich ein Schalter in ihr um? Sie würde sich zusammenreißen und ihm eine gute Beerdigung zukommen lassen. Das war sie dem Dorf schuldig. Sie war zu beschäftigt mit all diesen Gedanken, um zu bemerken, dass Stiene längst zum Strand gelaufen war. Einige Fischer standen um den Toten und einer sagte: „Wenn ick auch so glücklich aussehe, wenn ick dod bin, dann braucht man keine Angst vorm Sterben nich zu haben. Vielleicht hat ihn sogar ein Engel geküsst.“ Stiene kniete neben ihrem Vater und spürte den Frieden, der von ihm ausging. Sie schaute auf das Meer und ahnte, ihr Bruder hatte ihn befreit von allem Schmerz und der Schuld, die der Vater schweigend ertragen hatte. Von nun an musste sie mit ihrer Mutter leben, die ihre Tochter in den Jahren seit Maltes Tod, nur noch als Hilfskraft im Haus wahrgenommen hatte. In diesem Moment bedauerte Stiene, dass sie nicht die Wahrheit über das Kind in ihrem Bauch dem Vater mitgeteilt, weil sie zu lange gewartet hatte. Vielleicht wäre es die Freude seiner alten Tage geworden? Länger konnte sie es nun nicht mehr aufschieben. Der Dorfdoktor hatte ihr gesagt, dass es noch drei Monate bis zur Geburt sind. Nach der Beerdigung würde sie mit ihrer Mutter reden. Stiene nahm sich vor, sich nicht vor diesem Gespräch zu fürchten. Die Holzlade hatte wieder zugeschlagen und das erboste Stiene mächtig: „Ist ja gut, ich werde dich festhaken. Sonst gibst du keine Ruhe.“ Langsam setzte sie sich auf und ließ ihre Beine aus dem Bett baumeln. Seit geraumer Zeit sprach sie mit sich oder so, als ob jemand anwesend wäre: „ Geht eben nicht mehr so fix, musst schon

warten, bis ich fertig bin.“ Die einzige Uhr im Haus, eine weiß lackierte Standuhr mit rund geformtem Kopf und nach unten ausladendem Körper, setzte zum Schlag an. Stiene zählte: “Eins, zwei, drei, bis acht.“ Dann verstummte der tiefe Klang, der sich bis in Stienes Herz fortsetzte. Sie war der Meinung, dass dieser Ton ihr Herzschrittmacher sei, besser als all der neumodische Kram und Tabletten. Manchmal grübelte sie, wer von ihren Vorfahren die Uhr wohl angeschafft hatte, aber sie wusste es nicht. Die stand schon immer in der guten Stube, die nur an Sonn- und Feiertagen geöffnet wurde, um schweigend darin die Mahlzeit einzunehmen. Halbstündlich schlug sie einmal und dann zur vollen Stunde. Stiene hörte bereits die Mechanik, wenn die sich für ihre Aufgabe sortierte. Das klang wie leises Rascheln im Stroh. Die Uhr holte zum Schlag aus, der Ton schwoll an, erfasste das ganze Haus. Erst gemächlich, dann donnernd, bis alle Zellen in Stienes Körper mitschwangen. Der Ton hallte nach, verschwand nicht so schnell, fing und versteckte sich in den Ecken der kleinen Stuben und verweilte in Stienes Körper bis zur nächsten Stunde. Sie fand es bequem, nachts die Uhrzeit im Bett zu zählen. Und sie mochte es, die schweren Messing-Gewichte aufzuziehen.

Manchmal fragte Stiene sich, wer diese schon vor ihrem Dasein hochgehievt hatte. Gute, harte, zärtliche, fordernde Hände, die ganze Palette der Mattis Sippe. Für diese Uhr musste sie auch noch ein gutes Zuhause finden. Seit einiger Zeit beschäftigte sie sich damit, Erben für Gegenstände zu suchen, die materialisierten Erinnerungen glichen. Für sie waren diese Erinnerungen wertvoll, da sie fest überzeugt war, in ihnen befinden sich gesprochenen Worte vergangener Generationen.

Diese Energie hing in den Erbstücken, wie der Ton des Gongs der schlagenden Uhr in Stienes Körperzellen.

Ihr Bett war so alt wie die Hütte, es war solange sie denken konnte, hellblau gestrichen. Auch die Fensterläden, die Haustür, die Stühle und der Bauernschrank, in dem Stiene ihre Kleidung und die ihrer Mutter aufbewahrte. Sie konnte sich nicht von den Kleiderstücken ihrer Mutter trennen. Denn Else Mattis besaß das außergewöhnliche Talent aus einfachen Stoffen Kunstwerke zu schaffen. Else stickte mit Leidenschaft und Fantasie Blumen, ganze Landschaften und häkelte kunstvolle Krägen für Blusen. Nun, wo Stiene so alt geworden war, griff sie immer öfter nach einem Rock oder Bluse ihrer Mutter.

Stiene Mattis war die fünfte Generation, die in diesem Haus am Meer geboren worden war. Und voraussichtlich würde sie, wie viele Vorfahren vor ihr, darin sterben. Etwas wehmütig stellte sie fest: „Ich werde die Letzte sein, die hier sterben wird. Oder ich gehe, wie mein Vadding, zum Meer. Die nach mir kommen, gehen lieber ins Krankenhaus, vielleicht in der Hoffnung, dass der Tod sie dort zwischen all den Fluren und Stationen nicht so schnell findet.“ Sie lachte und schaute auf ihre schmalen Beine, deren Haut so dünn wie Pergamentpapier geworden war und die blau schimmernden Gefäße ließen diese krank aussehen. „Da kann man sich ja gruseln, wenn man euch so ansieht. Was ward ihr früher hübsch, so braun im Sommer und fest anzufassen, das fand Josef damals auch.“ Die Alte rutschte vorsichtig von der hohen Bettkante und strich dabei ihr weißes Leinennachthemd glatt: „Damit mir ja keiner unter den Rock guckt, da sieht es noch schlimmer aus, als die dürren Beine.“ Wieder lachte sie. Von einem Holz-Stuhl, auf dem sie ihre Anziehsachen ausgezogen

hatte, nahm sie ein warmes Schultertuch, warf es um sich, schlüpfte in die Hausschuhe, die ihr die Enkelkinder bei ihrem letzten Besuch geschenkt hatten und ging in Richtung Haustür. Es war Ende August und die Nächte wurden empfindlich kühl. „Zu früh“, schimpfte sie, „das gibt frühen Schnee, den brauche ich nicht mehr.“ Sie fröstelte in der letzten Zeit.

Eine zugelaufene Katze, die miauend etwas zum Fressen erbetteln hoffte, strich um ihre nackten Beine, was Stiene sehr angenehm empfand. Das Fell der Katze schimmerte bei Tageslicht orange, ab und zu unterbrochen von weißen Flecken. Wenn es dunkel wurde, funkelten ihre grünen Augen wie kleine Leuchtbojen. „Bist in einen hübschen Farbtopf gefallen“, meinte Stiene und fischte mit einer Gabel aus einem Topf gekochten Dorsch. Dann bückte sie sich mühsam, um den Fisch in einen Napf zu legen: „Du wirst nicht mehr lange Freude an mir haben, solltest dich schon mal nach einem anderen Zuhause umschauen.“ Die Katze schien Stienes Warnungen nicht zu interessieren. Nicht gierig, eher genussvoll fraß sie. „So ist es richtig“, lobte Stiene, und strich dem Tier über den Rücken, „das Essen muss man schmecken, das braucht Zeit. Aber wer hat die heute noch, sie ist einfach auf und davon!“ Dabei fuchtelten ihre Arme durch die Luft. Als sie an einem Holzregal vorbeiging, auf dem ihre größten Schätze, uralte Porzellantassen ihrer Vorfahren standen, entdeckte sie eine Nachricht ihrer beiden Enkelkinder, die sie bis zu diesem Moment übersehen hatte. Erst vor wenigen Tagen waren Wiebke und Olaf wieder nach Hamburg zu ihren Eltern gereist. Stiene griff nach ihrer Brille. „Hallo Oma, frag doch mal bei der Gemeinde nach, wann die endlich einen Internetanschluss legen, WLAN heißt das. Es wäre schön, wenn

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