Emmy Ball-Hennings - Blume und Flamme. Geschichte einer Jugend

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Der erste Teil der dreiteiligen Autobiographie einer zu Unrecht lange vergessenen Schriftstellerin, die nichts im Leben ausgelassen hat: Ball-Hennings beschreibt ihre Kindheit in Flensburg als Tochter eines Seemannes. Zunächst als Dienst-, Zimmer- und Küchenmädchen tätig, entdeckte sie früh die Schauspielerei für sich und zog bald mit einer Wanderbühne durch Norddeutschland.-

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Emmy Ball-Hennings

Blume und Flamme. Geschichte einer Jugend

Geschichte einer Jugend

Vierte Auflage

Saga

Blume und Flamme. Geschichte einer Jugend Coverbild/Illustration: Shutterstock Copyright © 1938, 2020 Emmy Ball-Hennings und SAGA Egmont All rights reserved ISBN: 9788726614862

1. Ebook-Auflage, 2020

Format: EPUB 3.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von SAGA Egmont gestattet.

SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk

– a part of Egmont www.egmont.com

Erster Teil

STRASSE, GARTEN UND ELTERN

Da ich das Verlangen trage und im Begriff stehe, ein Stück Lebensgeschichte einzufangen, tauchen tausendundein Bedenken in mir auf, so daß ich genötigt bin, mir meine Umständlichkeit ein wenig vom Herzen zu schreiben. Ich hege starke Zweifel, ob mir mein Unternehmen gelingen wird, denn ich gehöre nicht zu jenen Menschen, die sicher und sorglos von ihrem Können überzeugt sind. Die kühne Behauptung: «So war es und nicht anders» ist etwas, was mir nicht liegt. Eine Lebensgeschichte schreibt sich nicht an einem Tag. Was mir in einer Stunde hell und schön erscheint, erblicke ich ein andermal dunkel und tief, und schon oftmals hatte ich Grund, meinen eigenen Augen zu mißtrauen. Es gibt Erlebnisse, die ich immer wieder von verschiedenen Seiten aus betrachte, und ich weiß, daß es nicht aufrichtig wäre, wenn ich mich für eine klare Eindeutigkeit entscheiden wollte.

Unübersehbar erscheint mir mein Leben, und ich weiß nicht, ob ich es verstanden habe. Wenn ich die Vergangenheit betrachte, geschieht es mit den Augen der Gegenwart. Da sich der Mensch nur bis zu einem gewissen Grade zurückverwandeln kann, stehe ich meiner Erkenntnis skeptisch gegenüber. Werde ich noch einmal die Augen wiederfinden, mit denen ich zum erstenmal voller Vertrauen in die Welt blickte? Wie wäre dies möglich! Wie könnte ich die Summe der Jahre und die Last der Erfahrungen vergessen? Mein Gedächtnis, die Erinnerung, ist eine Dichterin. Ich weiß, es kann manches, es kann alles anders gewesen sein.

Wie ein Traum erscheint mir alles, was ich sah, und diesen Traum möchte ich so getreu als möglich mir noch einmal erzählen, bevor ich ihn vergesse und bevor ich selbst vergessen bin.

Vielleicht ist es nur heute, daß ich den Anfang nicht finden kann. Einen großen Teil des Lebens, die früheste Kindheit, habe ich wohl in einem Märchen verbracht, das versunken ist. Vielleicht ist dies das Schönste gewesen, was mir nie ins Bewußtsein kam. Woran mag es liegen, daß mir ist, als habe ich gerade in jener Zeit das Kostbarste empfangen, das ich doch nicht bewußt aufzunehmen fähig war? Manchmal ist es, als umwehe mich noch der Duft aus einem fernen Traumgarten; aber ich kenne die Blumen nicht mehr, die mich blühend grüßten und mich stumm ansahen, mein frühes Leben, ein Leben ohne Worte. Wann war das? Es muß eine Zeit hegen wie hinter weißen Schleiern. Wo mögen sie geblieben sein, die ersten, hellen Lichtjahre der Liebe? Mein Gott, tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache. Und aus vieltausendjährigem Schlaf bin ich vielleicht erwacht, um in einen anderen Schlaf zu fallen. Und eine Welt ist es, die mit mir zu träumen scheint.

Langsam tauchen die ersten frühen Bilder aus meiner Kindeszeit auf, und ich sehe zunächst eine kleine, ungepflasterte Straße, weit draußen im Vorort der kleinen Hafenstadt. Eigentümlich verschollen wirkt diese Gegend, einsam, als wäre hier die Welt zu Ende, oder als wäre sie am Anfang, denn irgendwo muß sie doch beginnen. . . Kinder spielen im Kreis und sagen einander, daß der Himmel heut so niedrig hängt, und daß man vielleicht bald auf Gewölk gehen könne. Auf Gewölk? Es gibt Wolken, die weiße Schwäne sind und sich dann in ein Boot verwandeln, das eine Weile im Blauen schwimmt, und dann ist plötzlich alles fort. Sieht man nach oben, ist alles weich und weiß, fließend und blau. Sieht man nach unten, verändert sich rein gar nichts. Da bleibt die Erde dunkel und still. «Dort oben soll heute unten sein, und unten soll oben sein. Und hier, hier fängt die Welt an.» So bestimmt ein kleines Mädel mit glattem Blondhaar und blauen Augen. Sie ist fünf Jahre alt und hat schon vergessen, wo rechts und links ist. Vor einigen Wochen hat sie es noch genau gewußt, weil sie an der rechten Hand einen kleinen, braunen Fleck hatte.

Also, wo der Fleck sitzt, ist rechts, hat der Vater gesagt, und die andere Seite, wo kein Fleck sitzt, ist links. Danach konnte man sich sehr gut richten; aber leider geht das nicht mehr, weil der Fleck spurlos verschwunden ist und man nicht mehr weiß, an welcher Hand er einmal gesessen hat. Man weiß auch nicht, wo der Fleck hingekommen ist. Das ist beinahe, als wäre er nie gewesen. Jetzt kann es vorläufig nicht mehr rechts und links geben. Damit ist es aus. Schade; aber es gibt manche Dinge, die man mehr als einmal in der Welt lernen muß, bis man sie vielleicht endgültig vergißt. Daß aber hier in der kleinen Straße einmal die Welt anfing, das vergißt sich nicht leicht.

Es hat viel für sich, in einer kleinen Straße geboren worden zu sein. Zwei Häuser rechts und zwei Häuser links, das ist leicht zu überblicken. In jedem Hause wohnen vier Familien, deren Geschichte man kennt, und was man nicht kennt, errät man. Jedes zweistöckige Haus hat an der Vorderfront acht Fenster, während es auf der Rückseite, nach dem Hof und Garten zu, vier Fenster hat, und überall hängen Tüllgardinen mit mehr oder weniger interessanten Mustern. Es waren Wege, die in Wälder führten, in eine Gegend, in der noch kein Mensch gewesen war, nur ich, nur ich. Die Gardinen, hinter denen ich geboren bin und die ich als Kind Tausende von Malen bewundert habe, muß ich erwähnen. Es waren Wintergardinen und daher aus dunkelbraunem Kattun. Das Muster war entzückend. Grüne Zweige, kleine Bäume, in denen viele bunte Vögel singend saßen. Daß sie sangen, war leicht zu sehen, denn sie hatten die Köpfchen ein wenig nach oben gestreckt und die Schnäbel geöffnet. Es war der reine Frühling im Winter. Ein Blütenwald mitten im Januar, und oft habe ich die Gardinenvögel angesungen, wenn die Fenster noch halb mit Eisblumen bedeckt waren: Alle Vögel sind schon da, alle Vögel, alle. . .

An den Fenstern nach der Straße zu sieht man rote Geranien und grüne Blattpflanzen, und wo junge Mädchen im Hause sind, auch die Myrte, die für den Brautkranz großgezogen wird. Ja, die Fenster machen schon viel aus, machen viel Staat in der Straße. Manchmal am Abend werden brennende Lichter auf die Fensterbänke gestellt, wenn Hochzeit ist, oder wenn ein Kind geboren wird, was ziemlich oft vorkommt. Dann also werden die Kerzen abends angezündet. Das soll ein Gruß für das Neugeborene sein und vielleicht auch sagen: Licht vom Licht, aus Gott geboren.

Ich weiß, daß dieses Licht auch einmal für mich geflammt hat. Schade, daß ich die freundliche Illumination nicht persönlich ansehen konnte. Ich hätte den Nachbarn auf ihren lieben Gruß antworten mögen: Ja, ich bin gern hier geboren worden, und es wird mir niemals leid tun, daß ich hierhergekommen bin, und hoffentlich wird’s auch euch immer recht bleiben.

Es ist keineswegs gleichgültig, ob ein Kind unter reichen oder dürftigen Verhältnissen aufwächst. Nun habe ich das große Glück gehabt, das Kind sehr reicher Eltern zu sein, denn sie waren anspruchslos. Und die Genügsamkeit meiner Eltern, in der ich erzogen wurde, ist ein Erbgut, das mir zugefallen ist und das ich vorzüglich habe brauchen können. Es ist sehr wichtig, wenn beide Eheleute gleichzeitig von diesem Kapitel mit in die Ehe bringen; denn es trägt die schönsten Zinsen, die man sich nur denken kann, nämlich die Zufriedenheit, das Glück selbst.

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