Emmy Ball-Hennings - Blume und Flamme. Geschichte einer Jugend

Здесь есть возможность читать онлайн «Emmy Ball-Hennings - Blume und Flamme. Geschichte einer Jugend» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Blume und Flamme. Geschichte einer Jugend: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Blume und Flamme. Geschichte einer Jugend»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der erste Teil der dreiteiligen Autobiographie einer zu Unrecht lange vergessenen Schriftstellerin, die nichts im Leben ausgelassen hat: Ball-Hennings beschreibt ihre Kindheit in Flensburg als Tochter eines Seemannes. Zunächst als Dienst-, Zimmer- und Küchenmädchen tätig, entdeckte sie früh die Schauspielerei für sich und zog bald mit einer Wanderbühne durch Norddeutschland.-

Blume und Flamme. Geschichte einer Jugend — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Blume und Flamme. Geschichte einer Jugend», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Frau Marquardsen kam zu mir zu Besuch und nahm an dem traurigen Geschick, das ich mit meiner Tochter hatte, den innigsten Anteil.

«Haben Sie Nachricht von Ihrer Tochter Toni erhalten?»

«Ja, aber es ist schon ziemlich lange her. Sie unterschreibt sich jetzt Ditha, und es kann sein, daß es gar nicht mehr meine Toni ist.»

«O Frau Minde, was machen Sie sich für Gedanken! Natürlich ist sie es. Es gibt Leute, die ihren Namen wechseln.»

«Wirklich?»

«Bestimmt. Aber wie geht es ihr denn?»

«Sie ist Seiltänzerin in Hamburg, auf der Reeperbahn.»

«Was?! Seiltänzerin? Was ist denn das?»

«Nun, sie geht zwischen Himmel und Erde. Damit verdient sie ihr Geld, aber leider nicht genug. Sehen Sie, dieses Kontobuch hat sie mir geschickt. Betrachten Sie sich das mal in Ruhe, Frau Marquardsen, und sagen Sie mir dann, wie Sie denken. Es sind die Schulden meiner Tochter, die ich zu zahlen habe. Dabei habe ich selbst kein Geld. Es ist ein Kreuz mit meiner Toni. Sie kommt nämlich immer weiter herunter.»

Während Frau Marquardsen sich mit dem Kontobuch befaßte, eilte ich rasch zu meiner Puppe, um sie mit der Sicherheitsnadel etwas mehr in der Mitte des Sofas zu befestigen, weil ich mir so das «Herunterkommen» vorstellte.

Dann wandte ich mich Frau Marquardsen zu, die sehr gerne die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hätte, wenn sie Hände gehabt hätte.

«Tz, tz, tz», machte Frau Marquardsen vor Schreck.

Dann aber wurde sie zu einer spitzen Bemerkung veranlaßt, über die Frau Minde sich sehr ärgerte.

«Sagen Sie, Frau Minde, ist Seiltanzen nicht ein ziemlich ruppiges Brot?»

Frau Minde suchte sich zu beherrschen, war aber doch sehr verschnupft.

«Frau Marquardsen, Brot ist Brot. Und meine Tochter verdient es ehrlich genug. Ich lasse nichts auf sie kommen.»

«Nun, ich meinte ja auch nur. Seine Meinung wird man doch wohl sagen dürfen.»

«Nicht immer.»

«Gut, dann kann ich ja vor meiner eigenen Türe kehren.»

«Ich rate es Ihnen. Hier ist Ihr Besen.»

«Dann will ich also gehen, Frau Minde.»

«Nach Belieben. Ich halte Sie nicht, Frau Marquardsen.»

Dann wurde das Sofakissen unter das Bett geschleudert, wo Frau Marquardsen wahrscheinlich zu kehren hatte. Am nächsten Tag wurde das Spiel fortgesetzt, bis das Thema erschöpft war; aber die Puppe mußte angesteckt an der Sofalehne hangenbleiben, weil sie noch nicht weit genug «heruntergekommen» war, und niemand wußte, weshalb.

Ein kleiner Holzschemel war mir beinahe noch lieber als meine Toni-Liese. Er stellte mein Brüderchen vor, das ich am liebsten auf dem Arm mit mir herumtrug. Wußte ich mich unbeobachtet, küßte ich den Schemel: «Du kleiner Liebling, gib acht, wie fein das wird, wenn du erst laufen kannst.» Meine große Schwester hörte einmal zufällig diese Worte, und da sie nichts von diesem Spiel verstehen konnte, begann sie hellauf zu lachen, was mich sehr verletzte; doch war das Lachen meiner Schwester nicht fähig, mich von einem Augenblick zum andern aus der Illusion zu reißen. Ich war verwirrt und bestürzt, und da es für mich eben mein Brüderchen war, über das man sich lustig gemacht hatte, flüsterte ich ihm rasch zu: «Mach dir nur ja nichts draus, mein Siurlai, Kleines.» Der Schemel aus Holz weinte nicht, nur ich begann zu weinen.

Am schönsten aber war das Spiel im Garten, das mehr einem Traume glich. Auf dem Wall unter den dunklen Fliederbäumen blühten ein paar blasse Blumen, deren Verlassensein mich rührte. Es waren keine Blumen, die von Vaters Hand gesät waren. Sie waren von selbst gekommen und so bescheiden, daß sie nicht etwa bei den dicken Pfingstrosen blühten, sondern halb im Schatten, wo sie nicht einmal vorherwissen konnten, daß ich sie entdecken würde. Es waren ungewöhnlich feine und zarte Blumen. Sie waren zwar vollkommen still, aber sie hätten weinen können, die süßen Blumen. Ich sah es ihnen an, daß sie ein Weinen in sich zurückhielten. Oh, diese schluchzende Blässe der kleinen Blumen! Ich sah sie lange an in meinem ohnmächtigen Mitleid, und dann glitt ein kleines Lächeln aus jeder Blüte, ein weißschimmerndes Lächeln. So, also so lächelten Blumen.

Es duftete dunkel nach Erde. Wie gut das tat, diesen seltsam dunklen Duft tief einzuatmen und daneben die Blumen schimmern zu sehen, die in dieser duftenden Erde wurzelten! Die Blumen wünschten, daß ich am nächsten Tag wiederkomme. Sie sagten mir dies zwar nicht direkt, aber es war ihnen leicht anzusehen. . . Bevor ich aus dem Garten ging, trug ich noch ein paar Steine von der Grotte auf den Wall. Die «Grotte» war ein kleines Arrangement von bunten Steinen, das ich aber sehr groß sah, — was mir schon mit sieben Jahren begegnete, daß ich die Dinge manchmal klein, ein andermal dieselben Dinge ungeheuer groß sah. Ich nahm von der Grotte einen bläulichen Stein und einen Bergkristall, wie es deren mehrere dort gab. Gerade als ich mich mit meinen Steinen zum Wall begeben wollte, traf das Licht den hellen Stein. Das machte mich träumen. Ich sah wie unter Wasserschleiern einen Mann, den ich nicht kannte, aber ich hielt ihn für Johannes, für den ersten Mann meiner Mutter. Er lächelte und sah mich an, und da ich zurücklächeln wollte, zerrann das Bild, und ich stand mitten im Garten. Der bläuliche Stein war mir entfallen, und ich hob ihn auf und trug dann beide Steine hinauf auf den Wall zu den Blumen.

Am übernächsten Tag war es oben auf dem Wall bei den weißen Blumen ein Beet, ein kleiner Garten für sich geworden, das war das Reich des Johannes. Einige Muscheln hatte ich noch hierhergetragen, und obwohl ich sie doch selbst auf den Boden legte, wußte nur Johannes, was dies bedeuten sollte. Das heißt, ich wußte es wohl, ich konnte es nur nicht lesen. Johannes aber verstand die Inschrift. Es war der Name meiner Mutter: Anna Dorothea.

Er war der Versunkene, der in der Tiefe träumend schlief, und zugleich schien es hier zu spielen. Spielte er denn mit mir? Ich sah ihn, als wäre ich selbst gar nicht dabei. Er war auf einer Insel, die mit einigen Rauschbäumen bewachsen war, die mit ihren wogenden Kronen, mit ihren großen, weich wehenden Blättern sich vom weiten blauen Himmel abhoben. Wie herrlich es hier war! Das Meer duftete. Ich wähnte den Salzgeschmack auf den Lippen zu spüren. Das Meer war nahe. Es war wirklich sehr nahe. Johannes besaß eine Muschel, eine schöne, sehr große Muschel, und legte man diese Muschel ans Ohr, rauschte und sang es. Vielleicht rief es aus den Wellen: «Anna Dorothea». Es war Johannes, der meine Mutter liebhatte, ganz für sich allein. Der einsame Strand gehörte ihm, und an diesem einsamen Strand wußte niemand von meiner Mutter. Eine hohe Felswand schimmernd im Licht. Als hätte diese Wand den Namen vernommen: «Anna Dorothea». Ich war es selbst, die träumend auf dem Wall saß, die Muschel am Ohr und das Meer belauschend, während die weißen Blumen mich umblühten.

DER KINDERGARTEN

Vielleicht hat die Vergangenheit oder ein Traum den Tag verwandelt, an dem ich zum erstenmal den Kindergarten besuchte. Noch sehe ich das schöne Fräulein, die Tante Petersen, vor mir, der meine Mutter mich anvertraute. Tante Petersen trug ein rosenrotes Kleid und eine weiße, ärmellose Schürze. Ein Kleid von der Farbe der Heckenrosen. Das ganze Fräulein duftete leise nach Blumen, nach Heckenrosen, wie sie bei uns am Waldrand blühten. Wie beglückend, daß dieses fremde Fräulein meine Tante war, die Tante von vierzig Kindern, mit denen ich nur durch die Kindergärtnerin verwandt war. Von einem Tag zum andern hatte ich viele kleine Schwestern und viele kleine Brüder, mit denen ich spielen lernte.

Es gab einen großen Hof, der von hohen Bäumen eingefriedet war, und wo Tante Petersen uns singen lehrte:

So gemeinsam wir spielen,

So gemeinsam im Kreis.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Blume und Flamme. Geschichte einer Jugend»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Blume und Flamme. Geschichte einer Jugend» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Blume und Flamme. Geschichte einer Jugend»

Обсуждение, отзывы о книге «Blume und Flamme. Geschichte einer Jugend» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x