Björn Täufling - Am Anfang war die Dunkelheit

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Am Anfang war die Dunkelheit: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Strom ist ausgefallen. Nichts funktioniert mehr. Nirgendwo. Und niemand weiß etwas. Schon gar nicht darüber, was den Anfang der Dunkelheit ausgelöst hat. Auch Jakob Jedermann nicht. Aber er weiß, dass er sich einiges einfallen lassen muss, damit er zusammen mit seiner Frau Anna und ihrer gemeinsamen Tochter Lucy in dieser neuen Welt überlebt.
"Die Welt hatte sich von heute auf morgen und von einem Augenblick zum anderen geändert und wir bemerkten nicht, was da passiert war. Niemand bemerkte es. Dafür hofften und hofften und hofften und hofften und hofften wir. Und als wir im Begriff waren, damit aufzuhören, gaben wir uns gegenseitig einen Ruck und hofften weiter, aber das änderte nichts. Wir mussten uns ändern."

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Ich saß derweil unter dem Sonnenschirm auf der Terrasse. Wie langweilte ich mich ohne Internet. Ich war es nicht gewohnt, dieses Nichtstun. Das heißt, natürlich konnte ich eine ganze Menge tun – nur eben nicht das, was ich gewohnt war zu tun in meiner freien Zeit. Dieses nichts tun können und seit dem Stromausfall gleichzeitig die aufwendige Beschäftigung mit Dingen, die zuvor überhaupt keine Zeit kosteten. Wasser holen zum Beispiel: Zum Waschen und Kochen und für die Toilette holten wir mit zwei Eimern Wasser aus dem nahegelegenen Fluss. Morgens ging ich, mittags Anna, abends wieder ich. Am Abend zuvor, am ersten Abend ohne Strom, hatte ich es vergessen und die Quittung dafür auf dem Klo kassiert.

Hilfe von außen war auch noch keine gekommen. Kein Technischer Hilfsdienst, kein Katastrophenschutz, keine Polizei, kein Militär. Nichts. Die Freiwillige Feuerwehr war hoffnungslos überfordert und das umso mehr, da sich einige ihrer Mitglieder noch immer im Urlaub befanden und einfach nicht zurückkamen. Kein Wunder: Es waren ja auch keine Flugzeuge mehr am Himmel zu sehen.

Ich entschied mich dazu, einen Spaziergang zu machen. Viel zu selten tat ich das und hatte daher auch noch nicht sonderlich viel gesehen von unserem Dorf. Denn ich fuhr jeden Morgen früh zur Arbeit in die fünfzehn Kilometer entfernte Stadt und kehrte meist erst spät abends wieder von Kundenterminen heim. Versicherungsmakler war ich gewesen. Ein Finanzoptimierer, wie man sagte. Die Geschäfte meines Büros liefen gut, ich hatte viel zu tun. Oft zu viel. Die Einkäufe und alles andere, was rund ums Haus anfiel, erledigte meist Anna, die halbtags in einer Buchhandlung im Dorf arbeitete. Ich brauchte mich also um nichts zu kümmern. Nun aber schlenderte ich gedankenverloren die Straße entlang und merkte, dass ich zwar in jenem Dorf wohnte, leben jedoch, das tat ich dort nicht.

Während ich durch die Straßen schlenderte, wurde mir bewusst, dass ich für den Moment des Stromausfalls nur die Menschen hatte, die um mich herum lebten. Nur die, die hier im Dorf wohnten. Miteinander und doch weit voneinander entfernt. Die große, kleine Welt hatte uns getrennt – bisher jedenfalls. Sie war innerhalb eines Jahrhunderts dank Telegramm, Telefon, Radio, Fax, Fernsehen, Internet und Hotspots immer kleiner geworden – zu einem Dorf, in dem man mit einem Klick jedes Haus betrachten konnte. Nun jedoch war dieses Weltdorf weg. Es hatte ganz groß »Klick« gemacht, irgendwer hatte den Stecker des Hauptanschlusses gezogen und das war’s dann gewesen. Alle Menschen, die außerhalb eines bestimmten Radius noch mit mir zusammen diesen Planeten bevölkerten (also genaugenommen die Weltbevölkerung minus die neunhundertzwölf, die in meinem Dorf lebten), waren für mich fast oder völlig unerreichbar geworden. Den Kontakt, die Kommunikation mit anderen Menschen gab es seit dem Stromausfall nur noch direkt und persönlich.

vier.

vier.

Nirgendwo gab es Strom, so jedenfalls erzählten es die Bewohner meines Dorfes in den nächsten Tagen. Jene vor allem, die sich Sonntag aufgemacht hatten und mit ihren Autos weggefahren waren in der Hoffnung, im nächsten, im übernächsten oder im überübernächsten Ort Strom vorzufinden. Viele von ihnen waren weit gefahren, manche hundert oder sogar zweihundert Kilometer, aber in keinem Ort hatte es mehr Strom gegeben. Auch Erwin Lotsch hatte sich Sonntagmorgen genervt in seinen alten Opel Omega gesetzt und war einfach drauflos gefahren.

Ich traf ihn am frühen Abend vor unserem Haus, als ich von meinem Spaziergang zurückkehrte. Lotsch, der Freund unserer Nachbarin Frau Lohnsdorf – oder der Lebensabendgefährte, wie sie sagte – war ein kleines, dürres Männchen mit einem dichten Haarkranz von einem Ohr zum anderen und wachen, freundlichen Augen, denen nie etwas zu entgehen schien. Wenn er erzählte, gestikulierte er dabei stets hektisch mit dem ganzen Körper, um seiner Rede noch mehr Ausdruck zu verleihen. Und er hatte viel zu erzählen. Wenn er redete, sprang sein Kehlkopf bei jedem Wort heftig auf und ab. Und wenn er nervös war, nahm er seine randlose Brille ab, deren Gläser so dick waren, dass er sie einige Tage nach dem Stromausfall zum Feuer machen verwendete, und putzte sie mit einem orangefarbenen Stofftaschentuch.

Das Taschentuch war fast einen halben Quadratmeter groß, und ich wunderte mich, wie es in seine Hosentasche passte.

Lotsch hatte sein ganzes Berufsleben für die Deutsche Post gearbeitet und den Bewohnern des Dorfes die Briefe und kleineren Päckchen gebracht. Und nebenbei hatte er sie mit allen Neuigkeiten aus dem Dorf versorgt, nun aber lebte er im Ruhestand. Er wohnte ein paar Straßen weiter, und wenn man ihn sehen wollte, brauchte man nur morgens in aller Frühe aus dem Fenster zu schauen und auf ihn zu warten, denn er war zwar vom Postdienst verabschiedet worden, er ließ es sich aber nicht nehmen, der Dorfbevölkerung sämtliche Reklamezettel und Zeitungen, die man nur kriegen konnte, zuzustellen. Auf die »Bitte keine Werbung«-Aufkleber nahm er dabei keine Rücksicht. Sprachen ihn die Leute, die keine Werbung wollten, darauf an, schob er es auf seine Kurzsichtigkeit. Wenn er mit dem Verteilen fertig war, trank er bei Frau Lohnsdorf erstmal einen Kaffee und goss anschließend unter ihrer Aufsicht die Blumen. Dann ging er heim, schlief noch mal eine Stunde bis elf Uhr und kam dann, nachdem er sich ein frisches Hemd angezogen und sich rasiert hatte, wieder zur Lohnsdorf zum Mittagessen. Lotsch war für seine sechsundsiebzig ungewöhnlich fit – kein Wunder, der Mann war ja auch ständig in Bewegung. Am Wochenende konnte man in aller Frühe sehen, wie er bereits um fünf Uhr morgens ein Wägelchen mit der Sonntagszeitung oder dem Wochenendmagazin eilig hinter sich herzog und es stets mit einem kräftigen Schwung auf den Bürgersteig bugsierte. Diesen Sonntag gab es für ihn jedoch nichts auszuteilen. Der Fahrer, der ihm seit Jahren jede Sonntagnacht gegen drei Uhr die Zeitungen in großen Paketen vor die Tür warf, war nicht erschienen.

Lotsch erzählte mir nun Folgendes: Verärgert über den freien Sonntagvormittag war er in sein Auto gestiegen, um bei der Zeitung nach dem Rechten zu schauen, wie er sich ausdrückte. Er sei zur Geschäftsstelle der Zeitung in die Stadt gefahren, doch dort sei niemand gewesen.

»Niemand! Können Sie sich das vorstellen?«, fragte er mich und nahm seine Brille ab, um sie zu putzen.

»Und wissen Sie, was ich dann gemacht habe?«

Ich schüttelte den Kopf.

»Ich bin wieder in mein Auto eingestiegen und einfach munter drauf losgefahren, um der Sache mal auf den Grund zu gehen. Das Kraftwerk, also das Stromwerk, das wissen Sie ja, ist ja nicht weit von hier, na so fünfundzwanzig Kilometer dürften es schon sein. Also bin ich da hin. Die Tore waren verriegelt und verrammelt und alles sah so aus, wie es bei so einem Kraftwerk eben mitten in der Nacht aussieht. Nichts Ungewöhnliches, viele Masten, wo man hinsieht, Kabel und das ganze andere Zeug. Aber dann … Aber dann: Wissen Sie, was ich dann gesehen habe?«

Er blickte sich nervös um. Dann sah er zum Haus seiner Lebensgefährtin und kam etwas näher. So nahe, dass ich wusste, dass es bei Lohnsdorf-Lotschs etwas mit Zwiebeln zum Mittagessen gegeben hatte.

»Raten Sie!«, sagte er.

»Tut mir leid, ich hab keine Ahnung.«

»Na los, irgendwas wird Ihnen schon einfallen.«

»Ich weiß nicht …«

»Sie sind ein Spielverderber. Aber Sie haben recht: Damit ist nicht zu spaßen! Militärfahrzeuge! Militärfahrzeuge habe ich gesehen. Das hat mich dann doch etwas verwundert. Ich bin also hin und habe versucht, am Zaun auf mich aufmerksam zu machen. Ich habe an ihm gerüttelt und laut »Hallo« geschrien, aber es folgte keinerlei Reaktion. Null. Nichts. Dann bin ich zum Auto zurück und wollte gerade einsteigen, als jemand nach mir rief. Ein Soldat stand mit Maschinengewehr am Tor. Da lief mir aber der Schweiß, kann ich Ihnen sagen, und ich hab’s auch gleich bereut, dass ich vorher am Zaun gerüttelt habe. Ruhig, Erwin, bleib ruhig, hab ich zu mir gesagt! Dann bin ich langsam ausgestiegen und zu ihm gegangen. Und wissen Sie, was der Soldat zu mir gesagt hat?«

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