Björn Täufling - Am Anfang war die Dunkelheit

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Am Anfang war die Dunkelheit: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Strom ist ausgefallen. Nichts funktioniert mehr. Nirgendwo. Und niemand weiß etwas. Schon gar nicht darüber, was den Anfang der Dunkelheit ausgelöst hat. Auch Jakob Jedermann nicht. Aber er weiß, dass er sich einiges einfallen lassen muss, damit er zusammen mit seiner Frau Anna und ihrer gemeinsamen Tochter Lucy in dieser neuen Welt überlebt.
"Die Welt hatte sich von heute auf morgen und von einem Augenblick zum anderen geändert und wir bemerkten nicht, was da passiert war. Niemand bemerkte es. Dafür hofften und hofften und hofften und hofften und hofften wir. Und als wir im Begriff waren, damit aufzuhören, gaben wir uns gegenseitig einen Ruck und hofften weiter, aber das änderte nichts. Wir mussten uns ändern."

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»Seltsam, oder?«, sagte sie und strich sich ihre langen blonden Haare hinters linke Ohr.

»Ja, das ist sehr seltsam.«

»Was, wenn Lucy uns erreichen will, Jakob? Was, wenn ihr was passiert ist?«

»Was soll ihr denn passiert sein? Sie ist bei deinen Eltern und die passen schon auf sie auf.«

Anna sah mich zweifelnd, fast verzweifelt an, und ich wusste nicht, wie ich ihr helfen sollte – wenn mich Menschen verzweifelt ansehen, weiß ich nie, wie ich ihnen helfen soll. In ihrem Gesicht zeichnete sich etwas ab, das man vielleicht nur in Gesichtern von Müttern finden kann. Ich stand auf und kniete mich vor sie hin. Dann nahm ich ihren gesenkten Kopf in beide Hände und sagte ihr, dass sie sich beruhigen solle, unserer Tochter und ihren Eltern gehe es bestimmt gut, sie brauche sich keine Gedanken zu machen, man werde den Fehler schon finden und reparieren und vieles weitere sagte ich ihr noch. Ich hab’s vergessen, aber ihr Lächeln dann, das habe ich nicht vergessen. Morgen früh, sagte ich ihr, werde alles wieder normal ablaufen und wahrscheinlich schon bald, gewiss noch heute, sagte ich ihr, werde uns Lucy mit einem Kontrollanruf auf die Nerven gehen.

Den Rest des Tages blieben wir auf der Terrasse. Und als die Dämmerung einsetzte, machte ich mich mit einer Kerze bewaffnet in den Keller und holte uns eine Flasche Wein, während das Fleisch aus der Gefriertruhe auf dem Grill briet und Anna uns einen Salat zubereitete. Auf der Terrasse war es angenehm. Eine sanfte Brise hatte die Hitze des Tages mit sich genommen und die Blätter der Büsche in unserem Garten zum Flüstern gebracht. Die Vögel saßen vom Tag auf den Giebeln der Dächer und zwitscherten. Anna und ich lauschten ihnen und dem Flüstern in den Büschen, mit unseren Blicken verfolgten wir die Sonne auf ihrem Weg in den Westen. Dann, etwas später, sahen wir dem Licht der Kerze beim Tanzen zu und genossen die durch den Stromausfall hervorgerufene Stille. Ja, es schien, als habe sie dem Leben um uns herum Raum gegeben, den es nun mit seiner eigenen, natürlichen Stimme erfüllen konnte. Wir wunderten uns, wie viel Ruhe diese Stimme uns gab. Gleichzeitig aber dachten wir, ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren, immer an Lucy – und daran, dass wir weder sie, noch sie uns erreichen konnte. Wir gaben es nicht zu, aber diese Hilflosigkeit fesselte uns, vor allem Anna. Sie nietete sie fest. Wir mussten warten und Warten ist ein unendliches Ziehen der Zeit. Wir mussten uns auf die Kompetenz anderer verlassen, mehr konnten wir nicht tun – wie wenig das war.

Im Laufe des Abends ging immer mal wieder einer von uns hinein und prüfte, ob der Strom wieder funktionierte. In der Küche: der Kühlschrank, die Gefriertruhe, der Ofen, die Mikrowelle, das Ceranfeld, der Mixer, der Toaster, der Wasserkocher, die Kaffeemaschine, der Brotbackautomat, das Radio und die elektrische Käsereibe. Im Wohnzimmer: der Fernseher, der Blu-ray-Player, die Stereoanlage, mein Plattenspieler, der Springbrunnen, der digitale Bilderrahmen, das Licht in der Vitrine und der Raumtemperatur- und Feuchtigkeitsmesser. In meinem Büro: der Computer, der Aktenvernichter, der Drucker, das Telefon. Sowie in allen Räumen das Licht: in der Küche, im Wohnzimmer, im Bad, im Gäste-WC, im Zimmer von Lucy, im Gästezimmer, im Flur, im Treppenhaus, im Keller, in der Waschküche, im Hobbyraum, im Abstellraum, auf dem Dachboden und im Schuppen. Doch der Strom war weg und er blieb weg, da konnten wir die Schalter so oft drücken, wie wir wollten.

Ganze sechsmal ließ ich mich von Anna an diesem Abend in den Keller schicken, um die Sicherungen zu kontrollieren. Es brachte keinerlei Veränderung mit sich, hatte aber den Vorteil, dass ich bei jedem dritten Mal eine weitere Flasche Wein mit nach oben bringen konnte. Die Situation war ungewohnt für uns, denn wir hatten das schon lange nicht mehr getan: Gemeinsam abends auf der Terrasse sitzen und nur den Geräuschen um uns herum zuhören und uns auf uns konzentrieren. Meist saß ich abends, nachdem wir Lucy ins Bett gebracht hatten, noch in meinem Büro und arbeitete, während Anna mit einer ihrer Freundinnen telefonierte, fernsah oder sich schon früh ins Bett legte und las. Ganz selten sahen wir mal gemeinsam fern, meist am Wochenende, sonst lebte aber jeder von uns sein eigenes Leben.

Um uns herum war es absolut still. So still, dass wir sie hören konnten, die Stille. Der Stromausfall sorgte dafür, dass uns an diesem Samstagabend niemand mit seinem Lärm ins Haus treiben konnte. Unsere Nachbarin Frau Lohnsdorf konnte an diesem Samstag nicht ihre Schlagerparade im Fernsehen gucken, der alte Mann von schräg gegenüber musste auf seine Fußball-Liveübertragung im Radio verzichten und die nervigen, lärmenden, pubertierenden Jugendlichen drei Häuser weiter, von denen hörten wir auch nichts. Bis auf ein paar Vögel, die sich gute Nacht sagten, und einem vorbeifahrenden Auto ab und zu, war es ganz leise. Später, kurz vor Mitternacht, bestaunten Anna und ich einen Sternenhimmel, wie wir ihn schon lange nicht mehr gesehen hatten. Das Firmament war so seltsam, so wunderbar klar, keine Wolke war am Himmel zu erkennen. Aber es waren nicht die fehlenden Wolken, die den Himmel klarer machten. Es war das fehlende Licht, das dem ewigen und unendlichen Himmelsgewölbe in unseren Augen seine majestätische Größe wiedergab. Wir – wir haben mit unserem künstlichen Licht dem Licht des Himmels seine Wichtigkeit genommen. Wir haben uns dieses Licht genommen und kaum einer hat noch nach oben geguckt, so dachte ich, als ich zum ersten Mal diesen neuen Himmel über mir bewunderte, den ich seit dieser Nacht, in der die Dunkelheit begann, in jeder klaren Nacht bewundern kann. Keine Lichter hinter den Fenstern, keine Straßenlaterne, kein Discostrahler, keine Leuchtreklame, nichts verunreinigte uns die Sicht in die Endlosigkeit und auf die kleinen, hellen Punkte, die dort oben leuchten und von denen es viele schon lange nicht mehr gab.

In jener Nacht tranken wir vier Flaschen Wein und als die Vögel schon anfingen zu zwitschern und der Horizont wieder an Helligkeit zunahm, trug ich Anna hoch ins Schlafzimmer. Sie trank fast nie Alkohol und war zu betrunken, um selbst noch gehen zu können. Ich half ihr beim Ausziehen, und wie sie so hilflos vor mir lag, erinnerte sie mich stärker als jemals zuvor an Lucy. Lucy. Sie hat die Zähigkeit, die anliegenden Ohren und die Form der Nägel von mir geerbt. Das Aussehen, die Intelligenz, die Anmut und den Witz und die Sturheit hat sie von Anna. Sie fehlte mir und ich machte mir Sorgen um sie, auch wenn ich nicht wusste, weshalb.

drei.

drei.

Der Strom war weg. Blieb weg. Auch am Sonntag. Am späten Vormittag waren kurz meine Schwiegereltern vorbeigekommen, um Lucy nach Hause zu bringen.

Auf Kinderfotos sah Anna genauso aus wie sie. Die gleichen goldblonden Haare, die gleichen blauen Augen. So blau wie der Himmel morgens an milden, wolkenlosen Sommertagen. Der gleiche, freche und fordernde Blick. Der gleiche trotzige Wille. Lucy war immer kleiner und schmaler als die anderen Kinder in ihrem Alter – und die Vorlauteste. Zur Begrüßung nach der Zeit bei ihren Großeltern war sie mir um den Bauch gefallen, und ehe ich etwas hatte sagen können, war sie auch schon wieder verschwunden gewesen, um ihren Kater zu suchen, den sie fast eine ganze Woche nicht gesehen hatte. Wegen des Stromausfalls waren Annas Eltern nicht zum Kaffee geblieben. Sie hatten Lucy nur abgesetzt und es vorgezogen, sich dann schnell wieder auf den Heimweg zu machen – denn auch bei ihnen, etwa hundertzwanzig Kilometer von uns entfernt, war der Strom ausgefallen. Anna und Lucy waren drüben bei Caro, unserer Nachbarin. Sie lebte mit ihrem Mann Stefan im Haus nebenan. Seit unserem Einzug in das Haus vor acht Jahren waren Anna und sie die allerdicksten, besten Freundinnen, wie sie immer sagten – dabei hatten beide Kleidergröße 36.

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