Karin E. Bell - Evelyn zwischen 55 und 60

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Evelyn zwischen 55 und 60: краткое содержание, описание и аннотация

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Evelyn schildert in kurzen Episoden ihren Alltag rund um Familie, Beruf, Freundschaften, Reisen und Hobbies sowie ihre Erfahrungen und Gedanken rund ums Älterwerden. Zeiten der Trauer werden beschrieben, aber auch Erlebnisse, die Mut machen und oft ihre komischen Seiten haben.
In Rückblenden lässt sie längst Vergangenes wieder aufleben: Was war gut? Und was nicht? Welche Ereignisse müssen, so schwer es auch fällt, als Teil des Lebens akzeptiert werden?
Evelyn möchte mit ihren Aufzeichnungen vermitteln, dass auch ein einfaches und unauffälliges Leben spannend genug sein kann.

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„Ich hab die ganze Situation angenommen und akzeptiert. Was bleibt mir auch anderes übrig? Jedenfalls will ich mich nicht gegen die Krankheit und all das sträuben. Die Ärzte haben mir gesagt, das wäre der ganz falsche Weg. Und ich will ja so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommen.“

Die bei Patienten unmittelbar nach dem Auftreten solcher Krankheiten häufig entstehenden Aggressionen oder gar Wutausbrüche seien bei ihr bisher nicht aufgetreten.

„Vielleicht kommt das ja noch.“ meint sie lapidar und mit einem leichten Grinsen. Erstaunlich, ihre Haltung. Rosemarie, Studienrätin, verheiratet, kinderlos, die stets gesund lebt mit sehr bewusster Ernährung, überwiegend basierend auf Bio-Nahrungsmitteln, die fast immer ein drittes Glas Wein oder ein viertes Bier ablehnt. Die niemals geraucht hat, dafür aber das Joggen und Radfahren so oft es geht in ihren Tagesablauf einarbeitet. Auch genügend Schlaf und regelmäßige Erholungsurlaube sind für sie selbstverständlich. Und ausgerechnet eine solche Person erwischt es. Sie hält sich aber nicht mit negativen Gedanken auf und zermürbt sich nicht mit der Überlegung, wieso ausgerechnet ihr so etwas passieren konnte, sondern plant weiter:

„Ich will alles etwas ruhiger angehen lassen und mich nicht mehr so viel ärgern.“

Später sagt sie, sie habe in Gedanken schon ein regelrechtes Gespräch entworfen, und zwar mit einer sehr verhassten Frau aus dem Lehrerkollegium.

„Das muss weg. Das Problem muss aus der Welt sein.“

Auch auf eine Nachbarin, die in ihrem Wohnort zwei Häuser weiter wohnt, und mit der sie schon länger im Clinch liege, wolle sie gezielt zugehen.

„Beim nächsten Mal auf dem Markt will ich mich nicht in einen anderen Gang verdrücken, nur um der aus dem Weg zu gehen.“ Sie macht ein zugleich unwilliges wie ratloses Gesicht und ergänzt: „Ich weiß gar nicht mehr so richtig, warum wir dermaßen verkracht sind. Aber das ist irgendwie fest zementiert. Jedenfalls möchte ich mich von solchen Konflikten freimachen.“ Während Rosemarie das sagt, sieht sie energisch und gleichzeitig so überaus verletzt und auch trostlos aus, dass ich sie nur in den Arm nehmen kann, ganz vorsichtig.

Später sitzen wir auf dem Krankenhausflur, während sie ihr Abendbrot zu sich nimmt. Und sie ist schon wieder so voller Zuversicht und Tatendrang. Aus der für die Sommerferien geplanten Urlaubsreise wird zwar nun nichts werden, aber als Lehrerin kann sie ja konkrete Pläne für die Herbstferien machen. Unglaublich, diese Frau. Knapp drei Wochen sind vergangen seit der Diagnose, dann die schwere Operation, und jetzt sitzt sie hier, an der Seite eine bunte Stofftasche, die den Plastikbeutel verbirgt, in den immer noch Wundsekret abläuft. Und sie packt in Gedanken schon wieder die Koffer.

Abends telefoniere ich mit ihrem Mann Carl, der auch voller Bewunderung dafür ist, wie seine Frau das alles meistert.

„Die will ihre Stärke zeigen, will damit sagen: Ich lass mich nicht unterkriegen. Aber im Inneren, da sieht das ganz anders aus.“ glaubt er.

Am späten Abend sitze ich immer noch da, weil ich weiß, dass ich sowieso nicht so schnell werde einschlafen können. Und ich denke, dass man viel bewusster leben sollte. Achtsam sein – das ist damit wohl gemeint, mit viel mehr Rücksicht auf sich selbst. Doch im Grunde ist das ein eher abstrakter Gedanke. Wie sollte man das denn angehen? Alle Leute vor den Kopf stoßen, die man nicht besonders mag, um sie auf alle Zeiten vom Hals zu haben? Das kann ich mir zwar tatsächlich in Gedanken vorstellen, würde es aber letztlich doch nicht schaffen. Und nur noch das tun, was man will? Das hieße für mich, meinen Job dranzugeben und mich nur noch mit Schreiben, Fotografieren und Malen zu beschäftigen. Jedenfalls sollte es etwas Kreatives sein. Auch ziemlich abwegig, denn ich muss doch Geld verdienen.

Oder Hannes‘ Idee, die er seit Jahren hat: Unsere Zelte hier abbrechen, einen Bauernhof übernehmen, alles selbst beackern, ein paar Tiere dazu. Und ansonsten mehr oder weniger in den Tag hinein leben. Klingt gut, aber wir werden schließlich älter, wie sollten wir unsere Aufgaben dann erfüllen können? Auch das ist keine Lösung. Ja, aber was denn? Alles in etwa so lassen, wie es ist, und weiterleben wie bisher? Vermutlich ja. Es bleibt uns sowieso nichts anderes übrig, so wie den meisten Menschen.

Ein Genießerstündchen im Garten. Jetzt, Anfang Juni, herrscht strahlend schönes Wetter; ich sitze auf der Gartenbank und freue mich über das ganze frühsommerliche Erscheinungsbild, über Bäume und Sträucher in unterschiedlichen Grüntönen, sogar das sogenannte Unkraut sieht hübsch aus. Zahlreiche Rosen sind auf dem Weg zur gelben oder rosafarbenen Blüte. Und links bei den Nachbarn hängen die Zweige voller Kirschen.

Mir kommt die Idee, mich in den nächsten Tagen mal rauszusetzen mit Staffelei, Pinsel und Farben. Vielleicht versuche ich mich mal wieder in Aquarellmalerei. Wie lange habe ich so etwas nicht mehr gemacht und wann in den letzten Jahren hatte ich überhaupt Lust aufs Malen? Im Grunde fehlt ja meist die Zeit dafür; mein Alltag ist schon ziemlich ausgefüllt mit Job, Familie, Haushalt und der Betreuung meiner Mutter. Doch seit mir immer wieder Rosemaries Krankengeschichte mit all ihren möglichen Konsequenzen durch den Kopf geht, versuche ich, so oft wie möglich etwas für mich zu tun. Nur für mich. Etwas Schönes, auch wenn es Zeit kostet, die ich für vermeintlich Sinnvolleres verwenden könnte.

Aber ist nicht gerade das sinnvoll, was einen Menschen zufriedener oder ausgeglichener macht, auch wenn dafür „richtige Arbeiten“ auf der Strecke bleiben? Ist ein solcher Mensch, der sich Zeit für etwas Schönes nimmt, anschließend nicht viel eher bereit, dann auch wieder seine Pflichten auf sich zu nehmen? Ich nehme mir zumindest vor, in nächster Zeit so oft wie möglich hier draußen zu sitzen. Während ich das jetzt notiere, umgeben vom Klang der vielen Vogelstimmen rund um mich herum, bemerke ich, dass ich lächele. Ich freue mich auf etwas! Das kommt in letzter Zeit leider nicht allzu oft vor.

Sowohl Hannes als auch ich sind an diesem Sonntag früh wach. Und da wir schon länger vorhaben, mal zu früher Stunde die Gegend rund um den Dom zu besuchen, um zu fotografieren, überlegen wir nicht lange, machen eine Katzenwäsche, frühstücken schnell und setzen uns in die Straßenbahn. Die Domplatte, die durch das herabfallende Tageslicht hell schimmert, ist fast leer. Nur höchstens zwanzig Touristen, die es bestimmt auch genießen, dass jetzt alles so schön frei ist, verteilen sich über den gesamten Platz. Den Kölner Dom ohne Publikum zu fotografieren, das macht wirklich Spaß.

Wir betreten den Dom in Erwartung dessen, dass wir auch dort ziemlich allein sein werden. Irrtum. Ein Gottesdienst findet statt, an dem überraschend viele, überwiegend ältere Leute teilnehmen. Vorne jedoch stehen zehn junge Männer, in langen weißen Gewändern, und singen nach den Vorgaben des Dirigenten Kirchenlieder. Nicht dass ich die Lieder erkennen würde, aber es ist eben eine ganz bestimmte Art von Gesang.

Nach einer Weile verlassen wir den Dom und gehen in die fast leere Hohe Straße, welche normalerweise von Menschen nur so wimmelt. Außer einigen Italienern, die laut sprechend und mit großen Gesten durch die Straße schlendern, tippeln nur Tauben auf der Straße herum. Und wir. Immer wieder bleiben wir stehen und machen Fotos der schmalen Straße mit ihren Geschäften, was all die vielen Tauben mit Gurren kommentieren.

Auch das Einbiegen in die Schildergasse überrascht mit noch immer großer Leere, obwohl jetzt, kurz nach halb zehn, doch schon ein paar mehr Menschen unterwegs sind. Einige Jogger und Radfahrer bewegen sich eilig durch die Straße. Und so mancher Mensch sieht aus, als wäre er (oder sie) gerade aus einer Kneipe gekommen. Immer weiter führt uns der Weg, bis hin zum Neumarkt, den momentan bloß wenige Autos umrunden.

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