Karin E. Bell - Evelyn zwischen 55 und 60

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Evelyn zwischen 55 und 60: краткое содержание, описание и аннотация

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Evelyn schildert in kurzen Episoden ihren Alltag rund um Familie, Beruf, Freundschaften, Reisen und Hobbies sowie ihre Erfahrungen und Gedanken rund ums Älterwerden. Zeiten der Trauer werden beschrieben, aber auch Erlebnisse, die Mut machen und oft ihre komischen Seiten haben.
In Rückblenden lässt sie längst Vergangenes wieder aufleben: Was war gut? Und was nicht? Welche Ereignisse müssen, so schwer es auch fällt, als Teil des Lebens akzeptiert werden?
Evelyn möchte mit ihren Aufzeichnungen vermitteln, dass auch ein einfaches und unauffälliges Leben spannend genug sein kann.

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Am Sonntag zeigt der Blick aus dem Fenster, dass der Himmel von eisigem Grau ist, nur schemenhaft lässt sich eine bleiche Sonne erahnen. Die Außentemperatur wirkt nicht einladend, dennoch müssen Hannes und ich mal an die Luft; zu viel gegessen und getrunken in den letzten Tagen, dafür zu wenig Bewegung gehabt. Also auf zum Rheinufer. Dort, in der Nähe der Haltestation der Langeler Fähre, werden wir von lautem Entengequake begrüßt. Und uns erwartet ein leicht verschneiter und matschiger Weg mit angefrorenen Pfützen. Die wenigen Fußgänger, die uns entgegen kommen, grüßen freundlich und mit rot gefrorenen Nasen und Wangen unter ihren Mützen hervor. Diese Leute sind wohl genau wie wir der Meinung, dass so unerschrockene Menschen, die sich bei der Kälte nach draußen wagen, einen aufmunternden Gruß verdient haben. Diverse Hunde, die uns entgegen laufen, produzieren mit ihrem Atem, den sie hechelnd in die kalte Luft befördern, tanzende Wölkchen. An manchen Stellen des schneebedeckten Weges sind kleine Kunstwerke entstanden; da herrscht eine Mischung aus Abdrücken unterschiedlichster Profilsohlen sowie jenen von Hundepfoten und Vogelkrallen. Krähen, deren Lebensinhalt das laute Kreischen zu sein scheint, sitzen in den Bäumen, und so manche Möwe schreit ihren Kommentar dazu. Trotz der Kälte gehen wir ein beträchtliches Stück des Weges. Erst als Rhein und Himmel den gleichen Grauton erreichen und die Abenddämmerung beginnt, entschließen wir uns zum Rückweg. Zuhause bereiten wir uns einen Glühwein, essen dazu Spekulatius, und ich überlege: „Was kann uns schon passieren, solange wir die Möglichkeit haben, am Rhein spazieren zu gehen, unseren Gedanken nachzuhängen und dabei die Seele baumeln zu lassen, findest Du nicht?“

„Aufbauend ist so ein Spaziergang auf jeden Fall.“ glaubt auch Hannes.

Am Abend setzen wir uns vor den Fernseher, um den Film „Tatis Schützenfest“ zu sehen. Seit langem hat es sich bewährt, dass wir zu Beginn eines Jahres einen ausgesucht lustigen Film anschauen; so können wir lachend das Jahr beginnen.

Wenige Tage später herrscht zwischen Hannes und unserem Sohn Marvin Krisenstimmung; sie gehen nicht gut miteinander um. Noch gestern hatte Marvin mit mir am Tisch gesessen, wir haben Kaffee getrunken und über alles Mögliche geredet, wobei ich das Gefühl hatte, dass es ihm gut tat, wieder mit einem seiner Eltern ins Gespräch zu kommen, was in letzter Zeit oft schwierig war. Abschotten, Tür zu, Musik laut – so könnte ich Marvins Nachmittage und manche Wochenenden der letzten Zeit umschreiben. Am Abend wurde es nach einem zunächst friedlich begonnenen Gespräch zwischen Vater und Sohn unvermittelt laut, sie schrien sich an und warfen sich dermaßen unfreundliche Worte um die Ohren, dass ich zeitweilig das Gefühl hatte, sie würden gleich aufeinander losgehen. Und ich stand hilflos dabei und fragte, ob sie alle beide verrückt geworden sind. Eine Antwort erhielt ich nicht. Sie merkten vielleicht nicht mal, dass ich auch im Zimmer war. Erst zu später Stunde gelang es ihnen, noch einmal miteinander zu reden. Ich lag längst im Bett, vernahm aber, dass sie wieder in normalem Tonfall miteinander sprachen. Das tat gut zu hören, und ich konnte beruhigt einschlafen. Heute ist alles wieder im Lot. Am Abend geht Marvin auf Tour, er ist mit Schulfreunden verabredet und zieht gut gelaunt von dannen.

In der Nacht werde ich wach und erkenne beim Blick auf den Wecker, der im Lichtkegel der Treppenhauslampe steht, dass es kurz vor drei ist, doch Marvin ist noch nicht zurück. Aber habe ich nicht soeben eine Autotür gehört, die zugeschlagen wurde? So einen satten Ton, wie ihn die Taxen haben, die schweren Limousinen. Offenbar nicht. Denn jetzt müsste ja der Türschlüssel ins Schloss gesteckt werden, doch nichts ist zu hören. Also weiter warten. Ich ziehe die Bettdecke über den Kopf und möchte damit eine gewisse Dunkelheit herbeizaubern. Ich selbst bin es ja, die immer das Treppenhauslicht anlassen will, bis Marvin es nach seiner Rückkehr ausschaltet. So weiß ich Bescheid, falls ich nachts aufwache und ihn nicht habe kommen hören: Ist das Licht aus, liegt er wohlbehalten in seinem Bett. Mit dem Kopf unter der Decke ist es mir schnell zu warm, also weg damit, eine andere Schlafposition einnehmen und Augen zu. Doch einschlafen kann ich weiterhin nicht. Wenigstens kuschelt sich Fussy in meinen Arm; die Katze scheint meine Unruhe zu bemerken.

Bei Britta war alles anders; in Marvins jetzigem Alter wohnte sie nicht mehr hier. Damals wusste ich gar nicht, was sie unternahm, wann sie heimkam und ob alles gut gegangen war. Seit mehreren Jahren wohnt sie mittlerweile allein, ohne elterlichen Beistand, und ich staune, wie sie ihr Leben meistert und in der Lage ist, Beruf und Weiterbildung, Partner und Freundschaften sowie ihren Haushalt zu organisieren und dabei auch die Finanzen nicht aus den Augen zu verlieren. Wir hatten es stets für wichtig gehalten, unsere Kinder zur Selbstständigkeit zu erziehen. Bei ihr ist es offensichtlich schon mal gut gelungen.

Nun geht die Grübelei über Marvin wieder weiter. Was ich mir aber auch immer vorstelle, warum er noch nicht daheim ist. Ich denke an Unfälle, Überfälle und sonstige Katastrophen, die mir in beängstigender Deutlichkeit durch den Kopf geistern. Nur allmählich lasse ich den Gedanken zu, dass er sich vermutlich einfach nur wohl fühlt in seinem Freundeskreis. Das Heimgehen kann warten, wenn man in guter Stimmung ist, das kenne ich ja selbst von früher. Auch die Müdigkeit setzt später ein als bei älteren Menschen, das Durchhaltevermögen ist größer. Bisweilen vergesse ich das.

Plötzlich Schritte auf der Treppe, ganz vorsichtig und leise. Weder eine zufallende Autotür noch das Aufschließen der Haustür habe ich wahrgenommen. Dass Marvin da ist, macht mich so froh, dass ich ihm, aus dem dunklen Schlafzimmer heraus, „guten Morgen“ entgegen rufe. Etwas unüberlegt, denn er soll doch nicht merken, dass ich mir wieder Sorgen gemacht habe. Immerhin ist er ein erwachsener Mensch von 18 Jahren. Wieso fällt mir das erst jetzt ein? Also, beim nächsten Mal stelle ich mich hoffentlich nicht mehr so an.

Auf dem Weg zum Büro nehme ich morgens die Straßenbahn um kurz nach acht und steige im hinteren Wagenbereich ein, genau wie viele andere Leute auch. Vom Sehen her kennt man sich daher zwangsläufig, doch inzwischen bin ich mit einigen Leuten auch schon ins Gespräch gekommen. Für drei Frauen gehöre ich, bloß durch ein paar wenige, gesprochene Worte, wohl schon zum weiteren Bekanntenkreis, denn mir werden zuweilen privateste Dinge anvertraut. Ich erfahre schlimme Dinge über Zahnprothesen, Blasenschwäche oder eine bevorstehende Darmspiegelung. Einmal werden mir sogar recht stattliche Krampfadern gezeigt. Unvermittelt wird ein Hosenbein hochgezogen, damit ich die blauen Verästelungen genau betrachten kann. Das ganze mitfahrende Bahnpublikum scheint diese Berichte über marode Gesundheitszustände zu ignorieren, sonderlich aufmerksam wirkt jedenfalls niemand. Zwei der Damen sind geschieden und möchten gerne einen neuen Partner finden, daher fallen manchmal auch Begriffe wie Heiratsvermittlung oder Kontaktbörsen. Da hören plötzlich die benachbarten Mitfahrer genau hin, was mir richtig auffällt. Sie sitzen dann etwas angespannt da und wirken, als hätten sie die Ohren gespitzt. Ab und zu könnte ich auch etwas beisteuern, denn so manche Erfahrungen, nicht mit Kontaktbörsen, aber mit gesundheitlichen Störungen, habe ich ja auch schon gemacht. Aber ich geniere mich, vor allen möglichen Zuhörern beispielsweise meine Erfahrungen mit einer Darmspiegelung zu erläutern. Das geht doch all die fremden Leute nichts an. Möglicherweise denkt mancher der Mitfahrenden über mich: Scheint noch fit für ihr Alter zu sein. Keine Krankheiten.

Auch viele junge Leute sind um die Zeit mit der Bahn unterwegs, um zur Schule oder zur Uni zu kommen. Und heute ein nettes Erlebnis: Ein junger Mann steht ganz in meiner Nähe, mit dem Rücken zu mir. Tolle Figur, enge Jeans, lange Beine. Mit einem gewissen Wohlwollen betrachte ich sein attraktives Erscheinungsbild. Als ich überlege, ob man das in meinem Alter noch darf, muss ich plötzlich lachen. Nur kurz, es bleibt aber trotzdem nicht unbemerkt, einige Mitreisende merken auf. Vielleicht denkt jetzt so manch einer über mich: Scheint noch fit für ihr Alter zu sein, keine Krankheiten, aber mächtig einen an der Waffel.

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