Lara Marend - HaarLos
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„Ja, aber warum sind Sie denn nicht einfach dem Unterricht ferngeblieben?“
„Das habe ich versucht, aber der Geigenlehrer war mit meinen Eltern eng befreundet und hat sie noch während der Unterrichtsstunde angerufen, wenn ich nicht kam. Ich hatte keine andere Wahl als den Juwelier. Er war meine einzige Rettung.“
„Buh! Schon irgendwie ... mutig.“ Obwohl sie noch keine zehn Minuten zuvor über seine Feigheit gestolpert ist, muss sie das eingestehen. Sie beginnt, seine Haare im Nacken zu kürzen. Diesmal reagiert er auf den kleinsten Druck ihrer Hand, senkt bereitwillig den Kopf. Sie stellt sich einen Dreizehnjährigen vor, der den Juwelier ansteuert und zwei kleine goldene Herzchen bestellt, um sie anschließend durch die Ohren zu stecken .... „Und Ihre Mitschüler, haben die Sie recht ausgelacht?“
„Die meisten haben es nicht gemerkt, weil ich in der Schule natürlich keinen Schmuck trug.“ Ach so. „Und anfangs habe ich ein Ohrläppchen mit Pflaster überklebt – nur das andere durchstochen gezeigt, denn das war cool. Aber meinen besten Freund weihte ich ein und er hat erstaunlich lange dichtgehalten. Danach wurde es eine Zeit lang etwas ungemütlich. Die Mädchen waren okay, aber meine Mitschüler deuteten, wenn nur ich hersah, auf ihre Ohren und grinsten dreckig. Tja.“
„Man musste Sie anschließend ein Jahr lang wegen erlittener Traumata psychiatrisch behandeln, nehme ich an.“
„Nein.“ Er lacht. Das linke Auge schließt sich dabei mehr als das rechte, „So schlimm war es nicht.“
Sie hätte gerne gewusst, in welche Schule er ging, vielleicht kennt sie ja einen seiner ehemaligen Mitschüler, den sie zu der Ohrringaffäre eingehend interviewen hätte können. Andererseits widerstrebt es ihr, direkt nach der Schule zu fragen. Vielleicht kommt das Gespräch ein andermal darauf. Sie konzentriert sich auf die Haare im Nacken und arbeitet sich zu denen auf dem Scheitel hoch. „In meiner Familie“, plaudert sie, „kommen seit vier Generationen nur Mädchen auf die Welt. Meine Oma hatte eine Schwester, meine Mutter drei, ich habe eine und meine Uroma war ein Einzelkind.“ Sie erwartet sein Lachen und seine Ungläubigkeit, denn dass zwei Familien mit jeweils nur einem Geschlecht aufwarten können, klingt nach einem schlechten Scherz, aber er überrascht sie, indem er das große Ganze akzeptiert, allenfalls mit Kleinigkeiten ringt: „Einzelkind? Damals sicher eine Ausnahme.“
„Ja und nein. Weltkriege beenden viele Ehen vorzeitig, mehr als ein Kind ging sich oft nicht aus, ehe der Mann fiel. Aber, wie gesagt, nur Mädchen. Mein Vater hat angeblich schon vor unserer Geburt gewitzelt, dass er mit Töchtern rechnet. Nur die Zahl könne er noch nicht vorhersagen. Er hat selber eine Schwester und ist die einzige männliche Ausnahme weit und breit. Bei uns könnte man den Eindruck gewinnen, das männliche Chromosom sei verlorengegangen, im Laufe der Generationen evolutionär verschwunden.“
„Und Ihr Satz bezüglich des Sohnes reine Farce“.
Diese Selbstzufriedenheit! Als hätte er sie auf Glatteis geführt. Irgendwie trifft das sogar zu. Und es ist noch nicht zu Ende: „Da Sie nie einen Sohn haben werden, können Sie natürlich behaupten, dass er nie Geige lernen muss. Aber Ihre sieben Töchter, die müssten alle Geige lernen. Und Klarinette. Und Trompete.“
„Und Pikkolo.“ Ein sprudelndes Lachen entkommt ihr. Sofort fällt ein ob des Lärms hochgradig missbilligender Chefinnenblick auf sie. Als der Kunde daher noch „Bratsche“ hinwirft, muss sie ihrem Mund Knebel anlegen, um das Kichern zu unterdrücken. Es gelingt ihr nicht ganz. Mit einem Gegenstand (Kamm und Schere) in je einer Hand ein Ding der Unmöglichkeit. In der Eile bewerkstelligt sie die Lautstärkeregelung mit dem Unterarm, den sie gegen die Lippen presst. Sie prustet in die Wolle ihres Pullovers. Auch später noch bebt ihr Bauch aus den Fugen geraten vor belustigter Wonne, ein unkontrollierbares Flattern, das bis in den Mund steigt und droht, die Lippen auseinander zu sprengen und dröhnende Lachsalven zu entlassen. Sie darf den Verursacher nicht im Spiegel ansehen, denn allein sein Anblick hätte bei ihr einen erneuten Heiterkeitsausbruch ausgelöst, obwohl so ein Gesicht ja nicht zum Lachen einlädt. Da die Chefin immer noch irritierte Seitenblicke in ihre Richtung wirft, bemüht sie sich schließlich um Konzentration. Der Getränkemixer unterstützt sie mit seinem Schweigen. Die Schuppen, die zwischen seinen dunklen Haaren glänzen, bringen sie endlich vollends auf den nüchternen Bodensatz des Lebens zurück. Seit seinem letzten Besuch sind es nicht weniger geworden. Wenn er sich nicht selbst ein Mittel dagegen brauen kann, - danach sieht es aus – muss der Salon ihm helfen: „Haben Sie ein Shampoo gegen Schuppen zuhause? Wenn nicht, hätten wir welche hier. Ich könnte Ihnen eines empfehlen.“
„Nein, danke.“ Ist er beleidigt? Es ist sicher nicht ihre Schuld, dass er sich nur auf das Mischen von Cocktails versteht. Sein plötzlicher Grant bringt sie endgültig zum Schweigen, das Startzeichen für ihre Gedanken, sich auf Wanderschaft zu begeben. Sie kommen nicht weit, kreisen um den Alchemisten, wie die Fliegen um den Mist. Sie fragt sich, aus welchem Elternhaus er stammt, wenn die (Nur-)Buben von den Eltern gezwungen wurden, Geige zu lernen. Im Frack womöglich, weil man nicht nur toll musizieren, sondern auch toll aussehen muss, mehr noch als musizieren. „Haben Sie“, fragt sie endlich, „das ernst gemeint, mit dem Anzug für den Fünfjährigen?“
„Natürlich“.
„Aber, entschuldigen Sie, welche Eltern…“
„Meine.“
„Immer, oder nur zu besonderen Anlässen?“
„Den Anzug zu besonderen Anlässen. Immer: die saubere Hose in Beige, das Hemd dazu, eine helle Jacke –.“
Sie schüttelt den Kopf, kapiert nicht, wieso Erwachsene Kinder dazu zwingen, sich von Dreck fernzuhalten. Sie selbst verzichtete als Kind manchmal bewusst auf das Spielen, um gut auszusehen, aber ihre Eltern erlaubten das Kauen von Sand, das Einfärben der Hosen mit Grassaft und das Kochen von Schlammkaffee, den sie anschließend ihrem Stoffelefanten anbot.
Ein „sauberes“ Milieu, wie er es andeutet, entzieht sich ihrem Verständnis. Sie nimmt ihn genauer in Augenschein und findet ihren Verdacht bestätigt, er müsse zur gehobenen Gesellschaft gehören. Mit ein bisschen Einbildung wirkt er wie ein feiner Herr (auch wenn er sich nicht so verhält). Auf diese Ein bildung verlässt sie sich ausnahmsweise nicht allein, versucht vielmehr wie Watson, es Holmes nachzumachen und ihre Meinung auf Beobachtungen zu stützen: seine Schuhe, blankgeputzt und mindestens 200 Euro wert. Das weiße Hemd zwar nicht schön, aber bestimmt sauteuer, wie alle zu Tode designten Hemden. (Um das zu erkennen, reicht es, den Kragen zu sehen). Das Trinkgeld, auch nicht von schlechten Eltern. Die Hochnäsigkeit, ihr Interesse an Geld zu unterstellen. Warum sitzt er überhaupt noch hier, er muss doch fürchten, sie werde ihn ausnehmen wie eine Weihnachtsgans! Hannah sieht sie deutlich, die gesellschaftlich geprägte Demarkationslinie, die sie voneinander trennt: dort der Sohn aus gutbürgerlichem Haus, hier die Tochter vom Land, aus einer sehr gewöhnlichen Familie. Sie zieht die schlichte Familie entschieden vor.
Er als erstklassiger Gedankenleser merkt, dass sie ihn mit ungnädigen Attributen überschüttet, und zupft ungeduldig am Plastikumhang, bis sie zum Rasierapparat greift, um den Haaransatz von Haaren zu befreien. Dann noch der Spiegel, in dem sie ihm das Ergebnis ihrer Arbeit präsentiert. Der neue Schnitt sitzt genauso perfekt, wie der letzte. Obwohl der Herbst voranschreitet, verwendet sie auch diesmal keinen Föhn. Der heiße Wind draußen ersetzt jedes Gerät. Abschließend entschuldigt sie sich: Sie sei mitunter sehr schweigsam. Eigentlich entschuldigt sie sich für die Notwendigkeit, auf ihn, den reichen Snob, herabsehen zu müssen, und bedauert die Geringschätzung, die sie ihm seines Geldes wegen angedeihen lässt, obwohl sie gerne seine wissenschaftliche Begabung gepriesen hätte.
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