Lara Marend - HaarLos

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Hannah (25) schneidet Haare und träumt dabei ein wenig vor sich hin. Benjamin (34) kommt einmal im Monat zu ihr in den Friseursalon, um sich eine ordentliche Frisur verpassen zu lassen. In den dabei stattfindenden Gesprächen kommen sich Friseurin und Kunde allmählich näher.

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haarlos

Impressum neobooks

1

Das Jahr hat vierzehn Monate. Und es beginnt im September.

Sie kommt sich vor wie ein Goldfisch im Glas, der seine Nase ans Glas drückt und schaut.

Fest steht: Das Gewitter ist vorbei. Es knallte Sturm, Schauer und spitze Hagelkörner gegen die Scheibe, riss die brütende Hitze weg, die wochenlang den Asphalt zum Kochen und die Menschen zum Schwitzen gebracht hatte. Die Temperatur fiel schlagartig auf 15 Grad. Der abrupt beendete Sommer erscheint im Nachhinein wie brüllender Lärm.

Das Fenster des Friseursalons nimmt die ganze Schmalseite ein. Der begrenzte Ausschnitt der Welt, der vorhin noch in Wasserschlieren verschwamm, ist wieder klar. Der Regen hört allmählich auf, in der Luft hängen die Wolken satt und schwer und viel zu tief. Das Leben kehrt auf die Straße zurück, ohne sie, den Goldfisch im Glas, zu bemerken. Die Passanten haben sich nicht an die kühlere Witterung angepasst: Drei Jugendliche scheinen trotz kurzer Hosen und T-Shirts, deren Anblick ihr eine Gänsehaut über die Arme jagt, nicht zu frieren, zwei junge Mütter in Sommerkleidern schieben Kinderwagen ohne Regenschutz vor sich her, als hätten sie den Sommer in ihren Körpern gespeichert. Das Kleinkind an der Hand einer alten Frau platscht in Sandalen durch die Pfützen, im Stolpern gepackt von blau faltigen Fingern: Oma und Enkelkind. Nur der Bankangestellte im grauen Anzug, mager und gehetzt, ist angemessen gekleidet. Keiner sieht zu ihnen herein. Der Nachmittag geht zur Neige, mit ihm einer der heißesten Sommer, den sie je erlebt hat.

Sie wendet sich ab, holt den Besen von hinten und kehrt die Haare ihrer letzten Kundin, einer jungen Frau, die einen radikalen Schnitt verlangt hat, zusammen.

„Hannah?“

Sie sieht auf. Vera, ihre Chefin, deutet mit dem Kopf auf einen Mann. „Der Herr käme dran.“ Ihr Bick duldet kein Trödeln.

Der Neuankömmling steht an der Tür, mittelgroß, schlank und unschlüssig, in der Hand einen schwarzen Knirps. Auch seine Kleidung passt zu den ungewohnten Temperaturen: ein weißes Hemd mit langen Ärmeln, eine warme Strickjacke in Dunkelgrau, eine lange, dunkle Hose.

„Ja, ich komme sofort.“ Unter dem Stuhl liegt noch eine letzte Haarsträhne. Sie schiebt sie hastig auf die Kehrschaufel und kippt sie in den Müll. Leider fehlt ihr die Zeit innezuhalten, denn der Mann versenkt umständlich seinen Knirps im Schirmständer neben der Tür. Sie wartet, bis er sich zu ihr umdreht.

„Bitte sehr.“ Der Ablauf der nächsten Minuten ist in ihrem kurzen Berufsleben schon tausend Mal kopiert: sie komplimentiert den Kunden zu ihrem freien Stuhl, wartet, bis er sitzt, stellt sich hinter ihn und hebt ihre Hände in Höhe seines Kopfes, ohne ihn zu berühren. Die Frisur verlangt tatsächlich nach einem Schnitt (theoretisch kurze, dunkle Haare, die an der Stirn und den Ohren bereits Löckchen drehen), das Alter lässt sich ebenfalls schnell diagnostizieren (jenseits der Dreißig und damit uninteressant). Sie fixiert, ganz unaufgefordert und fachmännisch, besondere Eigenheiten innert weniger Sekunden (penibel bedächtig, siehe Schirmversorgung). Er hat ein etwas unregelmäßiges Gesicht: Das linke Auge liegt tiefer als das rechte, die Augenbraue ragt steiler auf als die andere. Auch die Nase macht eine leichte Krümmung nach links, die Lippen dagegen halten sich sehr gerade, was den Eindruck der Asymmetrie noch verstärkt. Den Rest des Gesichts könnte man vergessen, sowie man ihn sieht: die mittelhohe Stirn, die unscheinbaren Wangen, das Kinn, das weder spitz vor sticht noch fliehend zurückweicht.

Das Ungleichgewicht der Gesichtsproportionen regt sofort jede Phantasie an. Im Nu erfindet Hannah Charakter und Schicksal dazu: Ganz bestimmt lebt der Mann, der vor ihr sitzt, allein, weil seine Mutter ihm von klein auf eingebläut hat, hässlich zu sein (was nicht stimmt). Seine Tage gestalten sich eintönig und vorgegeben. Das macht ihn zum Einsiedler und Menschenfeind, dessen Aggressivität unvermutet hervorbricht wie ein Vulkan. Die Sprunghaftigkeit sieht man ihm natürlich nicht an, er wirkt wie ein transparenter Langweiler, der sich auch im Zorn nicht öffnet. Ferner ist er vermutlich ein verkanntes Genie, ein herausragender Mathematiker oder Physiker, der aufgrund seines Gesichts von allen unterschätzt wird...

Kunden unter Aufbietung ihres Einfallsreichtums mit allem auszustatten, was ihnen fehlt, macht ihr unglaublichen Spaß und lässt die Zeit im Salon im Nu verfliegen. Zugleich – Multitasking beherrscht sie als eine der wenigsten Frauen - stellt sie ihre Standardfrage: „Wie hättest du es gerne?“

„Einfach kurz. Machen Sie sich nur keine Umstände.“ Beim Öffnen des Mundes bemerkt sie seine unregelmäßig durcheinander tanzenden Zähne. Die oberen Schneidezähne stehen nicht „Habt Acht“ wie Zinnsoldaten. Der rechte diesmal (oha, wo bleibt die Symmetrie in der Asymmetrie?) wächst schief, schiebt seine schmale Kante vor, als wollte er sich vordrängen. Das Licht der Neonröhre an der Decke, verdoppelt im Spiegel, blitzt darauf. Sie sieht es, denkt zugleich aber darüber nach, dass er sie gesiezt hat. Im Salon ist es üblich, alle Leute zu duzen, auch unbekannte, denn wenn die dann öfter kommen, erspart man sich peinliche Umstellungen.

„Waschen auch?“, fragt sie etwas abgelenkt.

„Bitte.“

Sie holt ein frisches, hellgrünes Handtuch vom Stapel auf dem Tisch an der rückwärtigen Wand, entfaltet es und legt es ihm um die Schultern, sorgfältig darauf bedacht, seinen Hemdkragen zu schützen. Vielleicht sitzt ein verkappter Chemiker vor ihr, ein Alchemist, wie er im Mittelalter sein Unwesen trieb. Der Mann hat Schuppen, gut sichtbar auf dem schwarzen Jackenstoff, ausgestellt wie im Schaufenster. Sie beschließt, ein geeignetes Shampoo zu verwenden, nicht ohne sich seine vergeblichen Bemühungen vorzustellen, mittels giftiger, selbstgebrauter Substanzen seinem Übel zu Leibe zu rücken. Ganz genau sieht sie es vor sich: In einem dunklen Labor, dessen Dämpfe seine Gesichtshaut ausdehnen ließen, schüttelt er mit spitzen Fingern ein kleines Röhrchen...

Sie rollt ein Waschbecken heran, nimmt seinen Kopf vorsichtig zwischen die Hände und senkt ihn über das weiß glänzende Porzellan. Er schließt, sowie das warme Wasser über seine Haare rinnt, die Augen. Er hat kurze, dunkle Wimpern und ist ahnungslos über ihre Bemühungen, ihn in eine Schublade mit Frankenstein zu stopfen. In Gedanken wandert sie durch sein Labor, bis sie es auswendig kennt, mustert jedes Glaskölbchen und jedes aufgereihte braune Fläschchen, in dem sich das fahle Deckenlicht bricht, bis hin zum Glasballon mit grünlichem Inhalt auf einem hohen Regal. Man muss das verstehen: Die Handgriffe - das Einseifen, Massieren der Kopfhaut, das Ausspülen des Shampoos, das anschließende Abtrocknen - beherrscht sie im Schlaf, eine Unterhaltung mit dem Mann ist zu diesem Zeitpunkt nicht erforderlich, da einerseits das Rauschen des Wassers jedes Gespräch überlagert, andererseits die Massage eine entspannende Wirkung auf die Leute ausübt, die sofort zu faul werden, auch nur den Mund zu öffnen. Von Plaudern ganz zu schweigen. Die nächsten Minuten gehören also ihr. Apropos Wasser. Sie schweift ab zum vergangenen Wochenende. und leider beschäftigt sie die nahe Vergangenheit plötzlich mehr als das imaginäre Leben ihres Opfers.

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