Lara Marend - HaarLos

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Hannah (25) schneidet Haare und träumt dabei ein wenig vor sich hin. Benjamin (34) kommt einmal im Monat zu ihr in den Friseursalon, um sich eine ordentliche Frisur verpassen zu lassen. In den dabei stattfindenden Gesprächen kommen sich Friseurin und Kunde allmählich näher.

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„Kchk.. .. Herrgott, der Hals! Kaufen Sie sich ein Keyboard, ein E-Piano oder etwas Ähnliches.“

„Nein. Wenn, dann müsste es ein Flügel sein.“

„Jeder fängt klein an.“

„Ich nicht, ich fange gar nicht an. Nur wenn ich ganz viel Geld hätte, würde ich mir einen Flügel kaufen und ihn mir ins Wohnzimmer stellen. Also ins neue Wohnzimmer, im alten wär kein Platz. Und dann kämen, wenn ich ihn ansehe, Erinnerungen hoch. An das staubtrockene Heu im Dachboden. An den See, der gerade einmal zehn Rennminuten vom Hof entfernt war. An die Kühe im Stall, die ich mit der Heugabel gefüttert habe. Das war immer eine Zeit ohne Schule, unbeschwert.“

„Wenn …hrmm…Sie Klavierkonzerte besuchen…“ Immer wieder klingt seine Stimme kratzig, daher versichert sie, die ihre Rolle als Alleinunterhalterin genießt, hastig: „Reden Sie nicht, Sie müssen gar nichts sagen, das erledige ich. Aber wissen Sie, ich besuche keine Klavierkonzerte.“

„..rum nicht ?“

„Schsch“, macht sie und vergleicht die Haarlänge an den Ohren. Links noch ein Spitzchen weggeschnitten, dann passt sie. „Was glauben Sie? Dass ich mich ernsthaft in ein Klavierkonzert setze? Ich soll mich zuerst fein anziehen und dann mitten unter diesen … vornehmen Leuten sitzen, die alle mit ihren Programmen rascheln und verhalten hüsteln und streng schauen, wenn man niesen muss? Als würde man absichtlich niesen! Und in dem engen Rock, den ich tragen müsste, könnte ich mich gar nicht bewegen? Die klebrigen Knie übereinander gequetscht? Und mit dem dünnen Jäckchen wäre mir außerdem kalt, weil im Saal die Türen offenstehen... in diesen Sälen stehen doch immer die Türen zum Gang offen. Wissen Sie, Klaviermusik muss man allein genießen, mit dicken Hüttenpatschen an den Füßen, einem Tee vor sich… die Luft darf dann ruhig nach Jauche stinken oder nach Vanillekipfeln duften... die hat meine Oma immer gebacken. Die meiner Oma waren besser als die von Ihrer. Ganz bestimmt. Auch wenn Sie wahrscheinlich widersprechen wollen.“

Er kann von seiner Oma überhaupt nicht behaupten, dass sie gebacken hätte. Sie kann wahrscheinlich gar nicht backen. Wenn er an Vanillekipfeln denkt, spürte er eine vage Sehnsucht nach einer Erinnerung, die er gar nicht hat, vielleicht nach den prall gefüllten Kekssäckchen, die man in der Konditorei bekommt, sofern man sie sich leisten will. „…Klavierkonzerte.“ krächzt er, der Anfang des Satzes verdorrt in seinem Hals.

„Schonen Sie um Gottes Willen Ihre Stimme!“ Sie schnippelt eifrig an seinen Nackenhaaren herum. „Sonst ist sie bald ganz weg. Dann müssen Sie Ihren 100 Untergebenen mit Fingern deuten, wie Sie die Cocktails gemischt haben möchten. In Ihrem eigenen Interesse sagen Sie nichts. Ich brauch Sie nicht zum Reden, ich kann mich sehr gut allein unterhalten...“ (Daran zweifelt er keine Sekunde) „...und Sie… nein, nicken oder den Kopf schütteln dürfen Sie keinesfalls.“ Sie überlegt kurz, was sie ihm überhaupt erlauben soll, dann kommt ihr die rettende Idee: „Sie heben eine Hand, wenn Sie „ja“ meinen und beide, wenn Sie „nein“ meinen. Also, wollten Sie sagen, dass ich wenigstens einmal in meinem Leben ein Klavierkonzert besuchen muss?“ Anstatt ihre Anordnungen zu befolgen, schüttelt er den Kopf, was sie mit einem kleinen Wutschrei quittiert. „Beide Hände“, ruft sie, „für `Nein´ beide Hände heben!“

Sie muss es in ihrer Aufregung etwas zu schrill geschrien haben, denn Analena flüstert ihr, einen Stapel sauberer Handtücher auf dem Arm, im Vorbeigehen zu: „Die Chefin schaut schon, Hannah!“

Oh, das stimmt leider. Sie bedankt sich für die Warnung und fährt leiser an ihren Kunden gewandt fort: „Sie meinten, dass Ihnen Klavierkonzerte gefallen?“ Er hebt beide Hände. Allein die richtige Anzahl von Händen zu heben scheint ihm heute ein schwieriges Unterfangen. Sogar die Unterscheidung zwischen eins und zwei bereitet Mühe.

Beneidenswert mühelos überlegt dagegen sie: „Wir haben von Ihrer Oma gesprochen. Hat sie mit Klavierkonzerten zu tun?“

Diesmal hebt er eine Hand. Ja.

„War sie irgendwann für Kulturveranstaltungen zuständig?“

Beide Hände. Nein. „Mich“, sagt er heiser, „hat sie in….“

„In Klavierkonzerte geschleppt?“ Er nickt. Mit Vehemenz bremst sie seinen aus dem Nicken hochfahrenden Kopf ab. „So eine Oma war das also? Meine hat Musik, abgesehen von Opas Stücken, höchstens im Radio gehört. Ziemlich laut, weil ihre Ohren schon reichlich … lahm – na, Sie wissen schon.“

„… alt?“

„Meine Oma? Nein, sie wurde auch nicht alt. Sie war von vornherein ein bisschen älter als mein Opa, aber dann hat sie ihn nicht lang überlebt. Und Klavier spielen konnte sie überhaupt nicht. So, jetzt noch die Haare oben. Leichter Seitenscheitel wie immer?“

„Hrm…Ja.“ Sein Kopf hält still, er scheint sich gemerkt zu haben, dass sie Nicken nicht ausstehen kann.

„Gut. Aber gegen die Schuppen… egal. Sie wollen einfach Schuppen haben, das ist in Ordnung. Wissen Sie was, ich lege Ihnen noch ein trockenes Handtuch um den Hals, vielleicht hilft es ja ein wenig gegen die Zugluft. Und möchten Sie noch einmal eine Tasse Tee?“

„Ger...“ Er räuspert sich. „Gern. Hrben Sie vielleicht auch Minze?“ Der Blick, den sie ihm zuwirft, hätte ihn beinahe abgemurkst.

Diesmal holt sie den Tee nicht selber (mit so einem scharfen und stinkenden Gebräu gibt sie sich nicht ab), sondern winkt Analena zu sich und erteilt ihr den Auftrag. Sie selbst plaudert ungestört weiter (er kann sie ja mit seiner lädierten Stimme nicht allzu oft unterbrechen): „Von Ihrer Oma erzählen Sie mir das nächste Mal, wenn es Ihnen wieder besser geht. Inzwischen schwärme ich Ihnen von meinen Großeltern und den herrlichen Ferien auf dem Land vor. Sie kennen die Gegend vielleicht, hügelig, mit viel Raum und Himmel und schönen Seen, im Herbst und Winter ein wenig nebelig, aber was Nebel anbelangt, sind wir hier ja auch nicht verwöhnt. Und dazu alles, was man als Kind zum Glücklichsein braucht: Ferien, MärchenCDs und -DVDs, Tiere, Schlamm, gutes Essen.... Meine Oma hat immer hervorragend gekocht. Wärme – im Sommer von der Sonne, im Winter von dem Holzofen, den man in der Stube neben der Küche beheizt hat, und dort bin ich meistens herumgelungert. Also im Winter jetzt. Im Sommer war ich überall, nur nicht im Haus. Da musste man mich regelmäßig draußen suchen gehen. Damals ging ich sogar schwimmen. Aber mit dem Winter, mit Minusgraden – manchmal lag auch Schnee, meistens nach Weihnachten, nie davor – verbinde ich immer das Klavier. Ja…“ Sie lacht verschmitzt, „Sie dürfen mich ruhig beneiden.“ Auf ihr Lachen folgt ein abgrundtiefer Seufzer. Der Sommerduft von geschnittenem Gras. Im düsteren Stall das Klirren der Ketten am Hals der Kühe, deren zuckende, mit Nummerntäfelchen versehene Ohren, das langsame Mahlen der weichen Lippen und der Speichel, der ihnen träge aus dem Maulwinkel troff. Der in den Sonnenstrahlen tanzende Staub, gepuderte Wege, aufgewühlt von schweren Traktoren. Die Schwäne, die wie stolze Hochseeschiffe durch den Löwenzahn wankten (Ja, sie kamen durchaus auch an Land). Daneben das silbrig wogende Schilf, der kalt kitzelnde Morgentau zwischen den Zehen. Das sanfte Plätschern der Wellen, die glitzernden Steine im zitternden Wasser, die Fischer in grünen Gummilatzhosen, das panisch-orange Blinklicht vor dem schwarz heraufziehenden Sturm. – Es passiert ihr öfter: Manchmal weilt sie bei der Arbeit gedanklich in den Ferien ihrer Kindheit. Ihr Kopf liegt in der Streuobstwiese unter den reifenden Äpfeln, die Hände zwirbeln Grashalme um die Fingerknöchel… Analena bringt den Tee. Weg, alle Erinnerungen zerstoben. Gereizt wartet sie, bis der Kunde ein paar Schlucke getrunken hat. Die Hitze im Hals scheint ihm gutzutun, denn mit nunmehr klarer Stimme sagt er: „Paradiesisch.“

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