Katharina Gato - Bittere Erdbeeren

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Die kleine charmante Katharina wächst in der Großstadt Hamburg im typischen Wandsbeker Milieu der sechziger Jahre auf. Geprägt von Misshandlungen und Vernachlässigung durchlebt sie offenen Herzens und mit Resilienz ihre Kindheit und Jugend. Warum sie ein weißes Krankenhausbett mehr liebte als ihr Zuhause und trotzdem daran festhielt, wird eindrücklich in diesem autobiografischen Roman geschildert. Ein langsamer und stiller Weg zu einer «Systemsprengerin mit Prinzipien».

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Eine Nachbarin von gegenüber war ziemlich erschrocken und lief um den Häuserblock, klingelte laut und heftig an der Haustüre unten. Das hörte Kathis Mutter im Keller in der Waschküche und eilte mit schnellen Schritten, zwei Stufen auf einmal nehmend, sofort zu Kathi hinauf. Sie versuchte Kathi vergeblich zu beruhigen. Da wurde es ihr wieder bewusst: Ihre Tochter war nicht mehr dieselbe und auch sie selbst war darüber verzweifelt und erschüttert.

Die Mutter war sehr fromm, jeden Sonntag mussten die Kinder in den Kindergottesdienst und danach in der Küche die Handlung der Predigt wiedergeben. Das war ein schweres Unterfangen. Wenn sie spürte, dass Kathi nicht aufgepasst hatte, musste Kathi nachsitzen. Sie las ihr dann das Kapitel aus der Erwachsenenbibel vor.

Wenn Kathi jedoch eine Geschichte spannend fand, dann gab sie es voller Freude mit eigenen Worten wieder. David und Goliath! Faszinierend. Kain und Abel – oh! Ja, das waren Geschichten! Spannend und etwas Angst machend. Kathi merkte sich alles, wenn sie nur wollte.

Jeden Abend kontrollierte die Mutter stets die Kinder, ob sie sich ordentlich gewaschen hatten und die Zähne geputzt waren. Eines Abends entdeckte die Mutter um Kathis Mund herum ein wenig Schmutz, den Kathi selbst nicht sehen konnte, weil der Spiegel über dem Waschbecken viel zu hoch hing. Auch auf Zehenspitzen auf dem kleinen Schemelchen war es ihr unmöglich. Die Mutter fragte, ob sie ihr Gesicht schon gewaschen habe. Das bejahte Kathi.

Wie aus heiterem Himmel schrie die Mutter sie an, dass sie lüge und dass sie ihr zeigen würde, wie „Gesicht waschen“ ginge. Mit diesen Worten füllte sie das Waschbecken bis zum Rand mit lauwarmem Wasser. Kathi musste wieder auf ihren Hocker steigen und die Mutter wusch und schrubbte mit dem Waschlappen durch ihr zartes Gesichtchen. Es tat weh, brannte und sie flehte: „Mama, hör auf, es tut so weh!“ Daraufhin wurde die Mutter erst recht wütend und drückte Kathis Kopf unter Wasser. Kathi spürte diese eiserne Hand im Nacken, diese Kraft, die sie nach unten drückte und kam nicht dagegen an. Schluckte Wasser, als sie schreien wollte, gluckste, gurgelte und konnte nicht atmen. Keine Luft, keine Luft, keine Luft. Keine Gedanken, nur Panik war in ihr. Dann ließ Kathi nach. Kämpfte nicht mehr dagegen an, obwohl sie nicht anders konnte als zu versuchen, nach Luft zu schnappen. Die Stirn stieß heftig innen an den Beckenrand. Da löste sich die eiserne Hand.

„Oh Gott, was habe ich getan?“, rief die Mutter erschrocken aus. Kathis Gesicht war rot-blau, ihre Augen starr und panisch. Schnell fügte die Mutter hinzu: „Du hast nun hoffentlich verstanden was „Waschen“ heißt und wehe es kommt noch einmal vor!“

Zitternd lag Kathi im Bett. Als sie endlich schlief, kamen die Träume wieder, vom Verhungern und nun auch noch vom Ertrinken.

Der nächste Morgen, die Mutter kam jeden Morgen mit ihrem Wachmachritual: Die Tür wurde laut aufgerissen, „Guten Morgen“ gebrüllt, das grelle Deckenlicht angeschaltet. Wenn Kathi es wagte, sich umzudrehen, um weiterzuschlafen, lief die Mutter ins Badezimmer, kam mit einem nassen, kalten Waschlappen zurück, der Kathi dann in das verschlafene Gesicht geklatscht wurde. Die Mutter hasste es, wenn die Kinder nicht das taten, was sie wollte und wie sie es sich vorstellte.

Britta schlief vorsichtshalber nur leicht, sie wollte schon wach sein, wenn die Mutter eintrat. So sagte Britta leise und brav: “Guten Morgen, Mama.“ In ihrer Stimme lag jeden Morgen spürbare Angst.

An jenem Morgen, nach diesem ersten Schockerlebnis, unter der Hand der Mutter ertrinken zu können, wollte Kathi nur noch eines: schlafen. Einfach weiterschlafen und nie mehr aufstehen müssen. Sie wusste nicht, was Totsein bedeutete. Aber so ähnlich stellte sie es sich vor. Schlafen, für immer und ohne Albträume und Schmerzen.

Jeden Samstag war Badetag. Darauf freuten sich die Kinder die ganze Woche. Da durften Kathi und Britta zusammen in die Badewanne. Sie spielten dann häufig mit den Waschlappen „Tatütata, die Feuerwehr ist da“ und fuhren damit quer durch die Oberfläche des Wassers. Oder sie bekamen ein altes, hartes Brötchen, das sie innen aushöhlten und als Boot herumfahren ließen, um dann gierig das klitschnasse Brötchen, das sich nun größer anfühlte, auszusaugen und zu verschlingen.

Doch an diesem Abend wünschte sich Kathi etwas Anderes. Sie wollte „Unter Wasser bleiben“ üben. Britta musste zählen und darauf achten, dass Kathi wieder auftauchte, während sie ihr Gesicht unter Wasser hielt, ohne zu atmen. Und das so leise wie möglich.

Es wurde ihre neue Übung. Jeden Samstag zählte Britta die Zeit, die Kathi schaffte, unter Wasser zu bleiben. Sie waren schon bei siebenundsechzig angekommen und Kathi war froh darum. Warum sie das tat, das wusste sie in ihren kindlichen Gedanken noch nicht. Sie folgte wie so oft einfach ihrer Intuition.

DER VATER

Wie so oft in Kathis jungem Leben gab es Momente, die wieder und wieder völlig konträre Gefühle in ihr auslösten. Das verwirrte sie zusehends.

Der Vater kam nach einem anstrengenden Nachtdienst auf der Wache nach Hause. Es war für Kathi ein besonderer Tag, denn ihr Papa hatte danach frei und brachte Essen mit. Wenn er mit dem Kochdienst für die Kollegen an der Reihe war, kochte er viel zu viel, weil er wusste, dass die Familie sich über die übriggebliebene, große und kostenfreie Mahlzeit sehr freuen würde. Ein Tag, an dem Kathi glücklich war.

Es gab Labskaus. Das wunderbare Labskaus, das nur der Papa so gut hinbekam.

Nun rührte er in der kleinen Küche im großen Topf und erwärmte es. Kathi stand still daneben, um ja nicht zu stören. Sie sog den Duft von Cornedbeef, roter Beete, Gurke und Kartoffeln tief ein. Es roch so gut, so vertraut, so dass eine freudige Erwartung in ihr aufstieg. Erwartung, dass der hungrige Bauch gefüllt wird und sie es spüren würde. Am besten so spüren, bis es drückt, das war dann wirklich satt. Und sie hatte Glück.

Als alle vier bei Tisch saßen, wieder kerzengerade, „nur nichts falsch machen jetzt“, dachte Kathi, damit es keinen Schlag in den Rücken gab oder schlimmer noch, nicht genug zu essen!

Sie und Britta schauten sich an und es war in ihren Blicken ein stilles Verstehen, ein kleines, unmerkbares Lächeln und beide dachten und fühlten das Gleiche. Kein Konkurrenzgefühl, das die Mutter andauernd versuchte zu forcieren. Nein – es war ein stilles Einvernehmen. Das sah die Mutter und es gefiel ihr nicht. Schnell schauten die Schwestern auf ihre Teller und die Mägen knurrten. Heute war ein Festtag.

Kathi und Britta aßen und aßen und aßen, denn es war so viel da. Wohlwollend und mit scherzhaft erschrockenem Gesicht sagte der Vater: „Ihr werdet gleich platzen!“ Die beiden prusteten vor Lachen los und Kathi fühlte sich wie nur selten: angenommen.

Die Mittagsstunde kam nach dem Abwasch. Die Mutter wusch das Geschirr und die Kinder trockneten beide ab. Das war stets ein schwieriges und angstbesetztes Unterfangen, denn etwas fallen zu lassen wurde bestraft. Nicht gezielt und geplant, wie manchmal, wenn die selbstgebastelte Peitsche vom Vater hinter der Tür hing oder die Mutter langsam zum Schrank mit den Gürteln schritt. Nein, solche Schreckmomente waren dann sehr spontan. Unkontrollierte Wut stieg in der Mutter auf und es wurde noch in der Küche bestraft, mit Ohrenziehen, auf den Hinterkopf schlagen oder in die Oberarme kneifen.

Gott sei Dank ging heute alles gut. Die Mittagsstunde durfte Kathi mit dem Vater auf der großen, grün-gelben Couch im Wohnzimmer verbringen, während die Mutter im Schlafzimmer ihren stundenlangen Mittagsschlaf schlief und Britta sich in ihr Zimmer zurückzog. Kathi erinnerte sich daran, dass auch Britta früher, als sie selbst noch sehr klein war, mit auf der Couch lag. Aber das wollte Britta irgendwann nicht mehr. So hörten sie beide leise Klaviermusik, meist Chopin, Beethoven oder Mozart. Der Vater, ihr geliebter Papa, der immer so viel wusste, erzählte kleine Geschichten über die jeweiligen Komponisten oder wie das Stück entstanden war. Sie lagen Löffelchen.

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