Luise Reinhardt - Gertrud
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Die Protagonistin – in dieser Zeit ein sechzehnjähriges Mädchen – gerät durch Zufall in das politische Getriebe; Verrat und Intrigen, politische Karrieren und militärisches Säbelrasseln bilden den Rahmen, auch der »erleuchtete Geist« Fürchtegott Gellert erhält eine Nebenrolle.
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»Was Sie sagen, bekundet eine gänzliche Verkennung Ihrer Natur und Ihrer jetzigen Verhältnisse,« erwiderte Alexander sanft. »Der Vorwurf, den Sie meiner Tante, die nach ihren Grundsätzen Ihre Erziehung angeordnet hatte, damit machen, fällt sofort in ein Nichts zusammen, wenn man Sie kennenzulernen sucht. Die Stufe der Bildung, die Sie dadurch erreicht haben, erhebt Sie weit über die meisten Frauen der Gegenwart.«
»Ohne mich aber zu befähigen, gleich der einfachsten Bäuerin, den Mann meiner Wahl zu beglücken.«
»Würden Sie das wünschen?«
»Ja! Mir fehlt aber die Natürlichkeit und Einfachheit des Sinnes dazu. Ich habe beides eingebüßt unter den Sophismen, die das Weiberherz kristallisieren.«
»Welche böse Macht hat Ihnen denn diese Ansichten beigebracht?«
»Der Hauch wahrer, natürlicher Liebe!«
Der Baron biss sich auf die Lippen. Sein feines blasses, echt aristokratisches Gesicht färbte sich, und eine schlecht verhehlte Empfindlichkeit machte, dass er stumm vor sich niedersah.
In diesem Ausspruche lag die Erklärung, dass Fräulein Margareth die Liebe des Grafen höher wert hielt, als alle die subtilen Beziehungen, die jemals zwischen ihnen gewaltet hatten. Der direkte Tadel ihrer Erziehung war ein unerhörter Angriff auf die Weisheit eines vorwärtsstrebenden Menschengeschlechtes und auf den Enthusiasmus für Seelenschönheit und Herzenskeuschheit. Sie verletzten den jungen Mann umso tiefer, als er im Begriffe gewesen war, dem Vorbilde seines jüngern, weit höher begabten und feiner organisierten Freundes Wieland zu folgen, der die Welt durch den Briefwechsel mit seiner Seelengeliebten entzückte.
Margareth von Rittberg vereinte unbestritten noch bedeutendere Elemente in sich, um sie der allgemeinen Vergötterung würdig zu machen, als die Dame, welcher Wieland mit graziösem Entzücken Huldigungen streute. In der törichten Eitelkeit: ›berühmt zu werden, ohne sich allzu bedeutend anstrengen zu müssen,‹ hatte der Baron sich der Überzeugung hingegeben, dass es nur eines Wortes bedürfe, um Margareth für seine Sache zu entflammen. So sonderbar es klingen mag, wenn man eine Herzensangelegenheit eine ›Sache‹ nennt, so war für den Moment wenigstens kein anderer Ausdruck dafür zu finden, da es sich keineswegs darum handelte, eine Gattin zu erwerben, sondern nur eine schöne und liebenswürdige Vertreterin einer Mode, mit der man damals zu kokettieren pflegte. Freundin eines bedeutenden Geistes zu sein, gehörte zu den Errungenschaften eines emporblühenden Zeitalters, und die berühmt werdenden Männer gefielen sich in dem Verfahren, an eine begabte Frau die sublimen Gedanken zu adressieren, wofür der rohere Weltbürger noch kein Interesse zeigte. Dass sich Margareth, die bis zu seiner Abreise nach der Schweiz in den Sphären der Erhabenheit geschwebt hatte, in der Rolle einer einfachen Hausfrau besser gefallen könnte, als in dem epochemachenden Verklärungsschimmer einer geistreichen Dame, gab seiner idealen Liebe zu ihr einen derben Stoß und machte ihn sehr verdrießlich.
Während er seinen Gedanken nachhing, sagte Margareth ganz mit der schwesterlichen Zärtlichkeit, die sie unrichtig für ein innigeres Gefühl zu halten am Tage zuvor von ihrer Tante fast gezwungen worden war:
»Glauben Sie mir, Alexander, Sie befinden sich in demselben Irrtume, wie ich, wenn Sie annehmen, dass unsere gegenseitige Anerkennung ausreichend und bindend für alle Lebensverhältnisse sein könnte.«
Der Baron fuhr heftig auf: »Wenn solche Bindungsmittel nicht ausreichend wären, wo gäbe es dann ein Mittel, um ein menschliches Glück festzustellen? Etwa durch den Schaum der Leidenschaft, die man durch den Namen Liebe profaniert? Und wenn dieses Gift verraucht ist, Margareth? Wenn das sinnlich getrübte Auge wieder klar wird und hellsehend genug, um die menschliche Gemeinheit zu erkennen und zu begreifen? Margareth, auf welchen Abwegen wandeln Sie? Gott hat sich Ihrer zur rechten Zeit erbarmt, um Sie für größere und edlere Lebenszwecke zu erhalten!«
»Ihre Ansicht befremdet mich nicht,« entgegnete das Fräulein mit herzlicher Freundlichkeit, »weil darin die Gedanken enthalten sind, die mich seit meiner Verlobung mit dem Grafen Levin gefoltert und verfolgt haben. Aber die stumme Beredsamkeit der Leidenschaft, die sich in Levins Zorn ausprägte, als er mir das Symbol meiner Treue zurückgab, hat meine Bedenklichkeiten und Zweifel gehoben.«
Alexander schüttelte mit der Gebärde großer Verwunderung den Kopf.
»Gerade das, was meine Meinung bestätigt, das hebt Ihre Zweifel auf?«
»Meine Behauptung wird Ihnen verständlicher sein, wenn ich Ihnen erkläre, dass sein Zorn aus dem Schmerze entsprang, meine Neigung nicht so ungeteilt zu besitzen, wie er sie mir weihete! Nur dem, der selbst liebt, ist dieser Schmerz erklärlich!«
»Sie verstehen ihn zu würdigen?« fragte Alexander mit Ironie.
»Im tiefsten Mitgefühle und in einer entsetzlichen Sorge um sein Wohlergehen!« sprach Margareth leise und gefühlvoll.
»Diese Sorge macht Sie kalt gegen meine bewährte und geduldigere Zuneigung?«
»Vielleicht! Der Mensch kennt sich selbst zu wenig, und wenn er sich erkennt, ist es zu spät,« versetzte sie ausweichend.
»Das Glück meiner Zukunft ist Ihnen weniger wichtig?«
»Es erscheint mir weniger gefährdet!« sagte sie wehmütig.
»Das fragt sich! Nachdem ich durch die Großmut des Schicksals zu neuen Hoffnungen ermutigt wurde, verschränken Sie mir mit Härte jede Aussicht auf ein Glück, das ich jetzt erst, nach dem drohenden Verluste zu schätzen weiß.«
»Haben Sie Geduld, Alexander!« bat Margareth sanft. »Sie kennen Ihre Empfindungen auch nicht genug, um sich nicht durch jede Auseinandersetzung zu übereilten Schlüssen verleiten zu lassen. Würden Sie es lieber sehen, wenn ich jetzt leichtsinnig handelte?«
»Jetzt – jetzt leichtsinnig?« erwiderte der Baron mit Überhebung. »Der Fall ist gewesen! Jetzt würden Sie nur Ihrer würdig handeln, wenn Sie ohne Beschränkung und mit vollem Vertrauen Ihre Hand in die meine legten!«
Margareth lächelte ganz wenig.
»Auch wenn ich jetzt, geschreckt durch die Verwirrung meiner Empfindungen, belehrt durch meine tiefe und schmerzhafte Betrübnis, ganz bedeutende Zweifel in die notwendige Wärme meines Gefühles für Sie zu setzen versucht wäre?« fragte sie.
Er fasste schmeichelnd ihre Hand.
»Die Wärme, welche ich beanspruche, leuchtet mir aus Ihren geistvollen Augen heute, wie damals entgegen, wo Sie von mir auf den Thron meines Herzens erhoben wurden!« rief er schwärmerisch. »Sie verkennen die Poesie der Liebe, teure Margareth, und verwechseln in der reinen Unschuld ihres Herzens eine leichte Wallung, die vergänglich ist, wie der Duft einer Blüte, mit dem erhebenden, himmelanstrebenden Ernste einer heiligen Begeisterung, die allein das Erdenglück der Menschen zu schaffen vermag. Zu der Höhe sich emporzuschwingen, wo die Glut des Herzens bis zur unvergänglichen Wärme gemildert und die Seele, als Hüterin alles irdischen Stoffes, unsere Läuterung beginnt, das ist unsere Pflicht. Sie trägt den Lohn schon hier auf Erden in sich, aber sie verheißt uns höhere Seligkeit in dem Jenseits, wozu wir uns hier nur mutvoll vorbereiten!«
»Die Macht dieser Pflicht muss aber durch die Wärme und Poesie der Liebe unterstützt werden, wenn sie nicht die Heiterkeit unsers irdischen Daseins gänzlich verdunkeln soll,« fiel Margareth lebhaft ein.
»Und ich halte es der Würde einer Jungfrau für unangemessen, mit der Weisheit des Verstandes ein Bündnis zu schließen, das nur unter der Einwirkung gegenseitiger Herzensflammen die richtige Weihe enthält.«
Ihre frommen stillen Augen richteten sich bei diesen Worten in die Ferne, als müsse sie dort den suchen, welchen sie an ihrer Seite zum Lebensgefährten wünschte. Alexander beobachtete sie scharf.
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