Gertrud Fussenegger - Der Tabakgarten - Sechs Geschichten und ein Motto
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Gertrud Fussenegger
Der Tabakgarten
Sechs Geschichten und ein Motto
SAGA Egmont
Der Tabakgarten - Sechs Geschichten und ein Motto
Copyright © 1961, 2018 Gertrud Fussenegger und Lindhardt og Ringhof Forlag A/S
All rights reserved
ISBN: 9788711677803
1. Ebook-Auflage, 2018
Format: EPUB 2.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach
Absprache mit Lindhardt og Ringhof gestattet.
SAGA Egmont www.saga-books.comund Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk– a part of Egmont www.egmont.com
Aus einem Brief
August 46
… Das war endlich mal wieder eine lustige Hochzeit, die erste nach dem Krieg, Du hättest dabei sein sollen: was es für herrliches Essen gab, viererlei Braten und, denk dir, sogar Götterspeise. Danach haben wir wie toll getanzt. Am Abend begann das Haus zu brennen, es war nichts mehr zu machen, obgleich alle löschten. Zuletzt stand nur noch der Bräutigam droben auf der Leiter, schwarz von den Flammen, und sein Frack war schon ganz zerrissen. Und während er noch aus dem Schlauch ins Feuer spritzte, schrie er herunter: Soll der ganze Krempel zum Teufel gehen, wetten, bis zum nächsten Jahr hab ich neu aufgebaut.
Der General oder Weisse fahnen
Wir kannten ihn längst schon vom Sehen, denn wir begegneten ihm oft, wenn wir abends nach Hause gingen: da kam der kleine, schlanke silberhaarige Herr die Allee unseres Vorstadtviertels herabgeschritten, und seinem knappen, festen und dabei fast zierlichen Gang schien es nur noch am Geläut der Sporen zu fehlen, so leicht war der Mann als ehemaliger Offizier zu erkennen. Mit ihm lief ein weißer Spitz, ein Ausbund an Übermut, danach zu schließen, wie er den Weg hinauf- und hinabschoß, unter Büschen stöberte und in Gärten hineinbellte. Sein Herr ließ ihn geduldig gewähren. Nur manchmal blieb er stehen und pfiff, und dann bemerkten wir nicht ohne eine gewisse Belustigung, daß sich das fröhliche Tier keineswegs gleich stören ließ und sich erst auf den zweiten oder dritten Pfiff – immer noch zögernd – entschloß, endlich zu gehorchen.
Später erfuhren wir, daß der Herr unser Nachbar geworden war. Unserem Grundstück gegenüber, aber höher gelegen, stand das Ungetüm einer älteren Villa von wahrhaft raubritterburgmäßigem Aussehen. In diese war der Herr mit seinem Spitzchen eingezogen. Er war im ersten Weltkrieg Oberst geworden, wir aber nannten ihn unter uns den „General“. Dabei blieb es, auch als wir seine wirkliche Charge kannten und selbst, nachdem wir in ein freundnachbarliches Verhältnis zu ihm und den Seinen getreten waren.
Die Villa, in der er wohnte, fiel in unserem Stadtviertel weithin auf. Während sich unser Haus – neben vielen anderen ähnlichen – bescheiden in das Gelände duckte, ragte jenes, mit Zinnen und Erkern bestückt, zu einem luftigen Türmchen auf, dessen grünspanige Kupfermütze über das ganze Tal leuchtete. Unter dieser Kupfermütze, so erzählte man uns, habe sich der alte Herr eine Art Hauptquartier eingerichtet. Da sei ein sechseckiges Stübchen, von sechs hohen, schmalen zugigen Fenstern durchlüftet, mit militärischen Erinnerungsstücken angefüllt und mit einer Sammlung alter und neuer Generalstabskarten gleichsam austapeziert. In den Karten, hieß es, steckten Fähnchen aus verschiedenfarbigem Papier, die Fähnchen stellten Armeen und Divisionen dar. Der alte Herr liebe es, mittels dieser Wimpelchen Schlachten und Feldzüge nachzuziehen. So spiele er, unausrottbaren Gewohnheiten aus seiner Dienstzeit treu geblieben, wohl täglich stundenlang – wie ein Knabe mit seinen Zinnsoldaten oder wie ein Schachspieler, der sich, allein über sein Brett gebeugt, um das Geheimnis der Meisterpartien bemüht –, spiele Züge und Gegenzüge längst vollzogener Schicksalsentscheidungen auf seinen papierenen Schlachtfeldern nach. Das kam uns rührend und damals, in freundlicher Friedenszeit, auch ein wenig lächerlich vor. Jedesmal, wenn wir spätnachts die schartenartig schmalen Fenster des Türmchens erleuchtet sahen, nickten wir einander zu und sagten, als wüßten wir wirklich Bescheid: „Aha, der General steckt heute wieder seine Fähnchen.“
Doch es kam eine Zeit – wir alle wissen, wie sie kam –, da schien es uns nicht mehr lächerlich, über Landkarten zu grübeln und kriegerische Wechselfälle zu verfolgen. Wenn wir vielleicht auch keine Fähnchen steckten, so waren uns doch ferne Städte und Ströme, Landschaften, deren Namen uns vorher kaum jemals zu Ohren gekommen, zu Punkten eigener unausweichlicher Lebensentscheidungen geworden. Überall, in allen Richtungen der Windrose, war der Krieg im Gange. Über Länder und Meere zog er sich, überallhin waren Gatten, Brüder, Söhne und Freunde eingerückt, überall war geliebtes Leben in Siege oder Niederlagen verstrickt. So begann jeder von uns in bangem Herzensdrange eine Art allerdings meist höchst dilettantischer Strategie zu treiben. Da waren die seltsamsten Theorien, die waghalsigsten Spekulationen im Schwange; an einem Tag schien alles möglich und leicht zu bewältigen; am anderen erschrak man vor der Ungeheuerlichkeit der Anforderungen und empfand, in dunklen Gefühlen erschauernd, den von Stunde zu Stunde sich türmenden Wahnwitz unserer Lage.
Jetzt lächelten wir nicht mehr, wenn wir das nächtliche Licht im Turm des Generals durch die Verdunkelung hervorschummern sahen. Wir wären vielmehr begierig gewesen, mit dem fremden Herrn in ein Gespräch zu kommen und seine, wie wir annahmen, fachmännische Meinung über unsere Aussichten zu erforschen. Doch waren wir schon in das zweite oder dritte Kriegsjahr gelangt, ehe sich die Gelegenheit ergab und wir mit ihm bekannt wurden. Es war damals, als wir zu gemeinsamen Luftschutzübungen einberufen wurden.
Wie zu anderen Zeiten lerneifrigen Leuten Literatur oder Kurzschrift in abendlichen Lektionen beigebracht werden, so sollte uns damals gelehrt werden, uns gegen die drohende Gefahr aus der Luft zu wappnen. Wir lernten – eine traurige Wissenschaft – Bomben und Minen unterscheiden, lernten aus dem Heulen der Geschosse darauf schließen, ob sie über unseren Köpfen oder über denen unserer Nachbarn niedergehen würden. Wir lernten die Gefährlichkeit der Phosphorgüsse einschätzen, lernten Brände bekämpfen, nasse Besen schwingen gegen Funkenflug und auf allen vieren durch raucherfüllte Räume kriechen. Freilich waren, man muß wohl sagen zum Glück, weder Rauch noch Feuer bei der Hand, und der Unterricht blieb in dieser Hinsicht rein theoretisch. Trotzdem wurden uns die Übungen unnachsichtlich abverlangt. Auch der General hielt dabei nicht zurück. Ich bewunderte ihn oft, mit welcher gelassenen Heiterkeit er es sich auferlegte, die Befehle des Lehrers auszuführen, Sandsäcke über imaginäre Flammen zu schütten und mit der Feuerpatsche draufloszuschlagen.
Ich lernte ihn als einen seelenguten Menschen kennen. Er legte mit Hand an, wo er konnte, er schonte sich nie und war immer bereit, von zweien die schwerere Last zu tragen. Doch nie gelang es uns, ihn zu einem Gespräch über den Krieg zu bewegen. Viel später erst ging mir auf, was den alten Mann davon abgehalten haben mochte: es war nämlich nach einem rasch aufflammenden und dann verschwelenden Siegestaumel nachgerade zur Mode geworden, den Krieg gesprächsweise unter Freunden und besonders, wenn der Wein die Zungen gelöst hatte, ohnehin verloren zu geben. Zur gleichen Zeit standen Millionen an den Fronten, opferten Hunderttausende ihr Leben. Dieser zerstörerische Widerspruch mochte dem General den Mund verschlossen haben. Nur einmal offenbarte er sich mir, das erstemal, daß ich ihn in seinem Turmzimmer oder, wie er es nannte, in der Hohen Stube besuchte.
Es war im Herbst des Jahres 1942. Ich hatte einen Brief aus dem Ausland erhalten, einen Brief, der, Gott weiß wie, durch die Zensur geschlüpft war und etliche, wie mir damals vorkam, alarmierende Bemerkungen über die allgemeine Lage enthielt. Ich konnte mich nicht enthalten, mit diesem Brief zu unserem Nachbarn zu laufen. In der Wohnung traf ich den General nicht an, so erklomm ich die Wendeltreppe und klopfte droben.
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