Gertrud Fussenegger - Nur ein Regenbogen - Erzählungen aus fünf Jahreszeiten

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Nur ein Regenbogen - Erzählungen aus fünf Jahreszeiten: краткое содержание, описание и аннотация

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"Auf der Straße bewegten sich drei Fahrzeuge. In dem ersten saß ein Bauer mit seiner Frau, seinen Kindern und seiner alten Mutter. Sie waren auf der Flucht, denn es war Krieg und Vernichtungszeit, und sie flohen vor der Vernichtung.In dem zweiten Wagen saß ein Bursche, rotbackig, munter, in Sportrock und Mütze. Er fuhr in entgegengesetzter Richtung und auf die Fronten zu. Im dritten Wagen saß ein älterer Mann mit seinem Fahrer. Beide waren in Uniform, sie gehörten einer der Armeen an, die hier Krieg führten. Der ältere Mann hatte zu Hause als Bankbeamter gelebt, jetzt befehligte er eine Truppe und war unterwegs zu ihr. Die drei Fahrzeuge bewegten sich auf ein und derselben Straße, und alle drei kamen kurz hintereinander an ein und derselben Stelle vorbei.Dort lag ein Mensch."Wie gehen die Menschen mit Krieg um? Welche Ziele verfolgen sie? Wie reagieren sie, wenn ihnen die Angst im Nacken sitzt? Wer ist sich selbst der nächste und wer kümmert sich um andere? Um diese und andere Fragen drehen sich die insgesamt sechs Erzählungen in « Nur ein Regenbogen».-

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Gertrud Fussenegger

Nur ein Regenbogen

Erzählungen aus fünf Jahreszeiten

SAGA Egmont

Nur ein Regenbogen - Erzählungen aus fünf Jahreszeiten

Copyright © 1990, 2018 Gertrud Fussenegger und Lindhardt og Ringhof Forlag A/S

All rights reserved

ISBN: 9788711677766

1. Ebook-Auflage, 2018

Format: EPUB 2.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach

Absprache mit Lindhardt og Ringhof gestattet.

SAGA Egmont www.saga-books.comund Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk– a part of Egmont www.egmont.com

Der gelbe Saal

Einige Jahre vor Beginn des großen Krieges vollzog sich in einer kleinen Stadt des deutschen Südens ein merkwürdiges Schicksal, das wohl dazu angetan gewesen wäre, die Aufmerksamkeit der Menschen zu erwecken; denn es kam dahin, daß ein altes Leben, das all seine Tage in treuester Redlichkeit und Strenge gegen sich selbst verbracht, an seinem Ende Zuflucht zum Verbrechen nahm, um sich in seiner Einsamkeit an einer armen, vom Atem des Wahnsinns angefachten Liebesflamme zu erwärmen.

Allein damals gab es wenige, die nach diesem einfältigen und glücklosen Leben fragen mochten. Erst in unseren Tagen erinnerte man sich wieder daran, und so mag auch diese verschollene Geschichte hier wieder berichtet werden.

In einem Gartenhaus am Rande der Stadt wohnte ein Mann, Jakob, mit seiner Frau; er stand in den Diensten eines reichen Kaufherrn, der sich hier an heißen Sommertagen oder in den langen milden Wochen des Herbstes mit den Seinen zu erholen pflegte. Dann wirbelte der Rauch aus dem Küchenkamin zwischen den besonnten Platanenwipfeln empor, und aus den Fenstern drang der leckere Geruch von Braten und Backwerk. Leichte Frauenkleider raschelten, mit ihren Schleppen schwänzelnd, über die Freitreppen hinauf und hinab, und im Laubengang promenierte der Hausherr mit seinen Gästen in behaglichem Gespräch. Zum Abschied wurden wohl auch bunte Lichter angesteckt, und mit dem fröhlichen Lärm der Tafelnden vermischten sich die wiegenden Klänge eines altmodischen Walzers.

Sonst war es still und einsam in Haus und Garten. Leer stand der große gelbe Saal, in dessen Fenstern Blumen und Früchtetrauben nickten, leer die schönen Schlafstuben und die von Kupfer und Nickel funkelnde Küche. Nur das dienende Walten des Besorgers und seiner Frau machte die tägliche und manchmal mühselige Runde. Nie hatten sich die beiden einfallen lassen, die Räume der Herrschaft zu ihrem eignen Vergnügen zu betreten, nie ein wenn auch noch so kleines Recht an den unbenützten Dingen sich anzumaßen. Sie lebten in ihren zwei engen Kammern unterm Dach und kannten keinen andern Wunsch, als den Glanz der Herrenwohnung ungetrübt zu bewahren. Die Sorgfalt, die sie darauf verwandten, diesen ihnen anvertrauten Schatz zu hüten, war einer Leidenschaft nicht unähnlich, die ihren eintönigen Alltag erfüllte und ihr Wesen immer tiefer durchdrang.

Nicht anders als mit der Wohnung verfuhren sie mit dem Garten. Weit und breit war kein besseres Obst, kein strotzenderes Gemüse zu finden, und die Blumen entfalteten sich unter Jakobs Pflege Jahr um Jahr prächtiger als anderswo. Hinter dem weißen Staketenzaun sah man die kantige Gestalt des Mannes von der Schneeschmelze bis tief in den Herbst hinein zwischen den Pflanzungen umherwandern, sich bückend niedertauchen und wieder erscheinen. Er stach um, säte und setzte, jätete und begoß und brachte endlich die Früchte ein. Allein er versagte es sich, von ihnen zu nehmen, er behielt nur den Abfall für den eignen Tisch. Brachte er die Ernte in das Haus seines Dienstherrn, wartete er wohl heimlich darauf, daß ihm ein Teil davon angeboten würde. Aber da dies nur allzuselten geschah und er nicht bitten wollte, vertröstete er sich selbst, daß er das nächste Mal vielleicht um so reichlicher erhalten werde; und endlich dachte er bei sich, daß er und sein Weib ja die Freude an dem Wachsenden und Reifenden genössen und mit dem stillen Glück des Gärtners schon gut genug belohnt seien.

Jakob und Anna waren nicht mehr jung und glaubten, die Mitte ihres Lebens längst überschritten zu haben, als ihnen ein Knabe geschenkt wurde. Unerwartet fanden sie eine seit vielen Jahren scheu verhehlte Sehnsucht aufs lieblichste erfüllt. Die staunende Freude der beiden alternden Menschen verwandelte sich in helles Entzücken, als sie sahen, daß das Kind wohlgeraten und schön war, daß es – wie die Kinder jüngerer Eltern – lächeln und strampeln lernte, daß es bald Vater und Mutter von Fremden unterschied und seine Nahrung mit derselben tiefsinnigen Verständigkeit nahm, wie jeder gesunde und hungrige Säugling sie zu nehmen pflegt.

Sie gaben ihm in der Taufe den Namen Wilhelm, welcher der Name von Jakobs Vater war. Dieser hatte in einem ansehnlichen Marktflecken das Amt eines Bürgermeisters bekleidet, und sein Bild, das einzige Prunkstück der bescheidenen Wohnung, hing in goldenem Rahmen unter dem Kruzifix. Sonntags, wenn die Arbeit ruhte und der kleine Wilhelm satt und zufrieden in seinem Bettchen lag, holte sein Vater eine alte Mappe hervor, die alle Erinnerungen an Wilhelm, den Bürgermeister, enthielt. Bedächtig schlug er Blatt für Blatt um und las, die Lippen flüsternd bewegend, die vergilbten Zeitungsausschnitte wieder, die seines Vaters Erwähnung taten. Da stand Anna von ihrem Platz an der Wiege auf, blickte ihrem Mann über die Schultern, nickte und lächelte schließlich mit blanken Augen. Und es geschah nicht selten, daß Jakob Annas Hand ergriff und die Frau auf seine Knie zog. So saßen sie atmend still, bis das sinkende Licht zum Abendbrot mahnte.

Der Knabe bekam Zähne und lernte laufen, und es vergingen kaum zwei oder drei Sommer, bis er sich als Herr über Haus und Garten fühlte. Von der Straße und den Zäunen der Nachbarn holte er sich Spielgefährten herbei, und bald begann zwischen Beeten und Büschen ein lustiges Treiben, über die blank gebohnerten Treppen trappelten Kinderfüße, und an den blitzenden Fensterscheiben des gelben Saales drückten sich kleine Rotznasen platt: es gab darin so vieles zu bestaunen.

Dem reichen Kaufherrn war es leid, daß die träumerische und behagliche Stille seines Sommersitzes auf solche Weise gestört worden war. Mit ärgerlichem Stirnrunzeln bemerkte er, daß hier und dort ein kleiner Fuß eine Pflanzung betreten, einen Stengel geknickt hatte; lästig schien es ihm, daß, führte er seine reichen und vornehmen Gäste umher, er dem unbekümmert schwärmenden Bubenvolk auf Schritt und Tritt begegnen sollte. Mit scharfen Worten fuhr er gegen den kleinen Wilhelm los, der solches Gelichter herbeigelockt hatte, und jagte seine Gefährten kurzerhand zum Tor hinaus.

Nun mußte der Knabe bei seiner Mutter in der Stube bleiben und schmollend, weinend vor Ungeduld, die grüngoldenen Wochen des Sommers fast als Gefangener verbringen, bis der Kaufherr mit den Seinen zur Stadt zurückfuhr.

Doch mit den Jahren wuchs seine Kraft und die unbändige Sehnsucht, diese Kraft in Spielen und Knabenstreichen frei zu regen. Es war, als habe sich der starre Rechtssinn des Vaters in ihm zu trotzigem Ungestüm verwandelt, den Jakobs Ermahnungen und selbst die flehentlichen Bitten der Mutter stets nur für kurze Zeit zu dämpfen vermochten.

Eines Tages, da er mit seinen heimlich eingelassenen Kameraden Räuber und Büttel spielte, wagte er das Unerhörte: er stieg durch das offene Fenster des gelben Saales ein, um sich dort zu verbergen. Von der Lust am Spiel berauscht hörte er, wie die Gefährten draußen vergeblich nach ihm suchten, er lockte sie durch verstellte Rufe dahin und dorthin, und um sich an den Mühen der Genasführten zu weiden, schlich er ans Fenster, spähte, fand sich entdeckt und sprang noch einmal zurück. In diesem Augenblick klirrte schon die Scheibe eines kostbaren Spiegels in tausend Scherben über den Boden hin.

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