Gertrud Fussenegger - Nur ein Regenbogen - Erzählungen aus fünf Jahreszeiten

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Nur ein Regenbogen - Erzählungen aus fünf Jahreszeiten: краткое содержание, описание и аннотация

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"Auf der Straße bewegten sich drei Fahrzeuge. In dem ersten saß ein Bauer mit seiner Frau, seinen Kindern und seiner alten Mutter. Sie waren auf der Flucht, denn es war Krieg und Vernichtungszeit, und sie flohen vor der Vernichtung.In dem zweiten Wagen saß ein Bursche, rotbackig, munter, in Sportrock und Mütze. Er fuhr in entgegengesetzter Richtung und auf die Fronten zu. Im dritten Wagen saß ein älterer Mann mit seinem Fahrer. Beide waren in Uniform, sie gehörten einer der Armeen an, die hier Krieg führten. Der ältere Mann hatte zu Hause als Bankbeamter gelebt, jetzt befehligte er eine Truppe und war unterwegs zu ihr. Die drei Fahrzeuge bewegten sich auf ein und derselben Straße, und alle drei kamen kurz hintereinander an ein und derselben Stelle vorbei.Dort lag ein Mensch."Wie gehen die Menschen mit Krieg um? Welche Ziele verfolgen sie? Wie reagieren sie, wenn ihnen die Angst im Nacken sitzt? Wer ist sich selbst der nächste und wer kümmert sich um andere? Um diese und andere Fragen drehen sich die insgesamt sechs Erzählungen in « Nur ein Regenbogen».-

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Als Kronzeugin erschien eine alte, gebückte, eisgraue Frau, die ihre halbblinden Augen nicht für eine Sekunde von der Anklagebank wandte, die aufstand und lauschte, wenn der Angeklagte zu reden anhub. Sie sagte, er sei ihr Sohn. Zehn Jahre habe sie auf ihn gewartet, um ihm abbitten zu können, was sie ihm einst angetan. Sie habe ihn, ihr einziges Kind, aus dem Elternhause vertrieben durch ihre Härte und den häßlichen Verdacht des Diebstahls, dem sie auch nur eine Stunde lang Glauben schenken konnte. Ihr Wilhelm habe zuviel Ehre gehabt, um das zu ertragen. Nun sei er heimgekehrt; wenn er sich auch einen andern Namen gegeben habe, sie habe ihn erkannt, sie wüßte, wer er sei. Und sie, die Mutter, wolle für ihn zeugen.

Die Richter hörten ihr schweigend zu, sie wagten nicht, die Frau in ihrem Elend anzublicken. Es wurde still im Saal, sehr still, niemand rückte auf seinem Stuhl, niemand flüsterte ein Wort, nur der Angeklagte krümmte sich zusammen, es schüttelte seinen Körper, und schließlich weinte er hemmungslos.

Vor der Urteilsverkündung ließ der Vorsitzende die Frau hinausführen. Sie duldete es willig; doch vor der Schranke, hinter der der Mörder saß, hielt sie inne und sandte ein blindes zitterndes Lächeln tröstend zu ihm empor.

Der Gerichtshof verurteilte den Angeklagten zu vier Jahren Zuchthaus. Dieser nahm die Strafe an, und auch die Mutter klagte nicht, als sie davon hörte. »Zehn Jahre sind es bis jetzt gewesen, nun noch vier …, sie werden mir nicht mehr so lange währen.«

So kehrte sie in ihr Gartenhaus zurück und lebte dort einsam für sich, Tag um Tag zählend, keinen andern Gedanken hegend als den an die Heimkehr des Sohnes zur Gesellschaft. Wenn es erlaubt war, die Gefangenen zu besuchen, machte sie sich auf und brachte einen Korb Eßwaren und Wäschestücke ins Zuchthaus. Bald war sie dort bekannt, man erzählte sich ihre Geschichte, und es geschah nicht selten, daß rohe Menschen ihrer zu spotten versuchten.

Als die vier Jahre vorüber waren und Albrecht Hegner die Freiheit erlangte, führte ihn Anna zu sich auf den Sommersitz ihres reichen Brotherrn. Es war ein so lauer Winter gewesen, daß die Bäume schon Knospen trugen, und das Gras war nicht ganz verblichen. Die Luft stand milde über dem Land, das in der Ferne leuchtend blau war, der Südwind trieb Wolken vor die Sonne, und ruhelos wechselte das feuchte, flackernde Licht auf den Dächern der Stadt.

Die Frau geleitete den Freigelassenen durch den Garten, ihre Wangen brannten im Fieber, und ihr Schritt war leicht, wie schon seit vielen Jahren nicht mehr. Sie öffnete das Haus: da stand die Flügeltür zum gelben Saal aufgeschlagen, hinter die Bilder waren Tannenreiser gesteckt und alles, was das Glashaus an Blüten hergab, auf den Simsen aufgestellt. Die Frau rückte den hohen Lehnstuhl an den Tisch und hieß den Mann darin niedersitzen.

Die Glocken läuteten den Mittag ein, nie schienen ihre Stimmen feierlicher gerufen zu haben; das volle Licht brach hernieder, es spiegelte sich in den blanken Dielen und den hohen golden gerahmten Scheiben, und jeder Winkel des Saales war von Glanz erfüllt. Da ging Anna und steckte noch Kerzen an, siebenmal drei Kerzen in den sieben schönen, hohen, metallenen Leuchtern. Sie öffnete den Schrank und nahm den feinsten Damast, um den Tisch zu decken, und das schwerste Silber. Aus dem Keller holte sie Wein, brachte Schinken und Backwerk und leerte die großen irdenen Töpfe voll köstlichen eingemachten Obstes in kristallene Schüsseln.

»Iß und trink, Wilhelm!« rief sie. »Wir wollen fröhlich sein!« Der Mann saß da und blickte um sich; nach den Jahren der Entbehrung gelüstete ihn zu kosten und zu genießen, ihm wässerte der Mund nach dem Überfluß. Allein ein Grausen faßte ihn an, denn er sah den Wahnsinn aus der Alten Angesicht leuchten. Mehr und mehr häufte sie vor dem Platz des Gastes auf; was zur Erde fiel, schleuderte sie ungeduldig mit dem Fuß zur Seite, sie achtete nicht darauf, daß Wein und Tunke über das kostbare Tischtuch flossen. Sie, deren Hände ein Leben lang nur gedient hatten, gierte jetzt danach, die sorgsam gehüteten Dinge an sich zu reißen, sie zu genießen, zu verderben, zu vernichten. »Laß es dir gut gehen, Wilhelm, mein Wilhelm. Hier bist du daheim. Auf diesen Tag hab’ ich mich eine Ewigkeit gefreut.«

Endlich ließ sich der Mann überreden, er trank, nahm von den Speisen, und kaum hatte er den Anfang gemacht, war er schon von seiner Gier überwältigt.

»Sieh dort den Spiegel … Weiß du’s noch? Es war der Beginn, von ihm ging alles Unheil aus.« Sie ergriff eine silberne Tasse und schleuderte sie gegen die Scheibe, die zerbrach. Von dem Klirren der Scherben entzückt, erhob sich die Greisin, trat auf das Bild des reichen Kaufherrn zu, der unterdessen längst gestorben war, sie zerrte es von der Wand und zerstampfte es unter ihren Füßen.

Nachbarn waren es, die, durch das Lärmen angelockt, in den Garten drangen und, durch die Fenster spähend, der Vernichtung ansichtig wurden; eiligst sandten sie nach der Stadt, um die Besitzer herbeizuholen.

Als die Erben des reichen Kaufherrn ankamen, war es Abend geworden. Die Lichter im gelben Saal waren ausgebrannt, nur ein einziger kleiner Stumpf beleuchtete mit seinem irren Geflacker die zerscherbten Gläser, die umgestürzten Schüsseln, den verwüsteten Tisch. Der Platz, an dem der Einbrecher gesessen hatte, war leer. Doch in dem Stuhl ihm gegenüber lehnte ein schwarzes Bündel, die Gestalt der alten Frau, das erlöste Gesicht zur Decke gewandt. Sie war tot.

Am Tage, da man Anna, die Witwe Jakobs, begrub, sah man am Hause des reichen Kaufherrn von unbekannter Hand die Worte geschrieben: »Wehe über die Hartherzigen, denn sie machen die Redlichen treulos, die Gehorsamen widerspenstig. Den Samen der Gerechten machen sie zu Spreu.«

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