Luise Reinhardt - Gertrud

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Die Protagonistin – in dieser Zeit ein sechzehnjähriges Mädchen – gerät durch Zufall in das politische Getriebe; Verrat und Intrigen, politische Karrieren und militärisches Säbelrasseln bilden den Rahmen, auch der »erleuchtete Geist« Fürchtegott Gellert erhält eine Nebenrolle.

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Nachdenklich saß sie da, den Blick in die Weite gerichtet, ohne zu sehen. Die Sonne lag prächtig hell auf der Herbstflur und dem klaren Flüsschen, dem sie silberne Funken entlockte, wenn er seine leichten Wellen kräuselnd dem grasigen Ufer zuspielte. Nachdenklich saß sie da, und Gellert störte ihr Nachdenken mit keinem Worte, ja selbst durch keinen Blick. Er wusste, dass sie hart mit sich zu kämpfen hatte, aber er vertraute ihrer Natur den Sieg an.

Einmal schlug sie in bitterer Not das Auge zum Himmel auf, als wolle sie ihn anflehen, Mitleid mit ihr zu haben und ihrer Demütigung ein Ende zu machen. Der Himmel fiel jedoch nicht ein und Gellert sprach kein Wort, um sie aus einem Seelenzustande zu befreien, der einer Buße gleich kam. Nach langem Zögern atmete sie tief auf:

»Was verlangen Sie von mir, mein Freund?« fragte sie sehr leise und mit schwer bedrückter Stimme. »Ich bin zu allem bereit, um mir Ihre Achtung und Liebe wieder zu gewinnen!«

Gellert zog tief bewegt ihre Hand an seine Lippen.

»Der schönste Sieg, den je ein Mensch feiern kann, ist der über sich selbst, meine teure gnädige Frau,« sprach er freudig. »Ich verlange nichts – nein, ich bitte nur meine Freundin, ich bitte im Namen der Menschlichkeit: beherrschen Sie Ihre Wünsche, die Sie zum Lebensglücke Ihrer Nichte entworfen haben – beherrschen Sie jedes Wort, das eine Überredung für Margareth enthalten könnte – beherrschen Sie Ihren Einfluss auf diejenigen Menschen, welche unter Ihrer Geistesmacht sich wohl fühlen!«

Frau von Wallbott sah ihn heiter an.

»Weiter nichts? Das wäre ein kleines Sühnopfer.«

»Glauben Sie das nicht, Gnädige. Wenn Sie sich nicht geneigt fühlen, mir ein Gelübde darüber abzulegen, so beschränke ich Sie auf den Willen Gottes!«

»Den fürchte ich nicht!«

»Übergebe Sie der Pein eines ruhigen Zusehens!«

»Umso besser für meine Trägheit!«

»Überlasse Margareth der Natur ihrer Gefühle!«

»Gottlob, darüber kann ich ruhig sein!«

»Überhebe Sie aber auch jeder Verantwortlichkeit!«

»Hier haben Sie meine Hand! Ich schweige zu allem, was sich ereignet, und ich lege meinem Munde so lange ein Siegel auf, bis die Entwicklung der Zeit es von selbst löset. Wie sich die Dinge auch gestalten mögen, unsern Freundschaftsbund soll nichts stören! Ich weiß, dass meine Ansichten siegen, ganz ohne mein Zutun siegen, denn es wäre eine Schmach für uns Frauen, sollte das Edle der Weiblichkeit dem Sinnenreize unterliegen. Mein Neffe Alexander ist angekommen –«

»Schon angekommen?« fiel Gellert verwundert ein. »Wann?«

»In dem Momente, als Sie zu mir eintraten. Er hat mit seinem Sinne erkannt, dass er, bevor er mit irgendjemand im Schlosse zusammentreffe, Margareth sprechen müsse, und er sitzt jetzt in ihrem Boudoir,« schloss sie triumphierend.

Der Professor zog ein sehr bedenkliches Gesicht. So nahe hatte er die Prüfung Margareths nicht geglaubt, und ein fürchtendes Bangen schlich durch sein wackeres Herz. Würde sie starksinnig genug sein, um die Verwirrung ihrer Gefühle richtig zu sondieren? Wenn sie der Bestürzung des Augenblickes unterlag, so war die bitterste Reue ihr Lohn, und ein Wort der Warnung hätte sie vielleicht retten können.

»Margareth wusste, dass Alexander kommen würde?« forschte er weiter.

»Sie erfuhr es vor der fürchterlichen Katastrophe, die ihr die Freiheit wiedergab.«

Der Professor atmete froh auf. Das junge Mädchen hatte also eine ganze Nacht Zeit gehabt, darüber nachzudenken. Er verabschiedete sich mit Herzlichkeit von Frau von Wallbott und eilte seiner kleinen Freundin Gertrud zuzuflüstern, »dass er sein Versprechen gehalten habe und als Ritter Margareths aufgetreten sei! «

Frau von Wallbott sah aber der nächsten Stunde mit voller Sicherheit und Zuversicht entgegen.

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Note 5

Wörtlich nach einem spätern Briefe Gellerts an jene früher schon notifizierte Edeldame, die sich mit harter Konsequenz Eingriffe in das Glück ihrer Familie erlaubt hatte.

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Note 6

Wie vorhin gesagt: Nach einem Briefe.

Back

Siebentes Kapitel.

Rittberg zögerte nicht einen Augenblick, sich zu einem Gaste zu begeben, den er keineswegs erwartet hatte. Er war begierig, den Mann wiederzusehen und unter das Brennglas seiner Prüfung zu stellen, der ihm jetzt von doppelter Bedeutung war. Alexander von Lottum, oder wie er im Allgemeinen, ob mit Recht oder Unrecht, bleibt zweifelhaft, immer genannt wurde, der Baron Lottum, war ihm früherhin stets als ein Mann von schmiegsamen Grundsätzen erschienen. Seine entschlossene Ruhe, womit er jetzt den letzten Zeitpunkt wahrnahm, der ihm ein Gut zurückgeben konnte, das er in übertriebener Sorglosigkeit als sein Eigentum angesehen und für sich reserviert gedacht hatte, missfiel ihm nicht. Sie fand in Widerspruch mit der weichlichen Nachgiebigkeit, die er den Weltanforderungen gegenüber bis dahin gezeigt und namentlich in unbedingter Hingebung für die Frauen bewiesen hatte. Beinahe ein Jahr konnte dieser Mann mit Seelenruhe fern von der, die er doch jetzt als teures Kleinod in Anspruch nehmen wollte, leben, ohne sie in dem Bereich seiner nächsten Verbindungen zu wissen. War das fester Glaube an eine unerschütterliche Liebe ohne Traugelübde, so zeigte es seine ehrenhaft ritterliche Gesinnung, der Rittberg seine Achtung und Teilnahme nicht versagen wollte. War es aber eine Behaglichkeit der Selbstzufriedenheit, die mit Kühnheit der vermessenen Hoffnung gelebt hatte, dass nichts in der Welt sein Bild aus dem Herzen Margareths zu verdrängen im Stande sein würde, so fühlte er den Beruf in sich, dem Baron Lottum die Vorzüge seiner Schwester dergestalt klar zu machen, dass er zur Erkenntnis seiner Selbstüberschätzung kommen musste.

Alexander von Lottum gehörte nicht zu den gewöhnlichen Männern, das hatte Rittberg immer anerkannt. Seine Klugheit berechtigte ihn zu Plänen auf eine glänzende Stellung in dem Kreise der Bürokratie, und es war zu bedauern, dass er seine Fähigkeiten nicht dazu verwendete, die Erwartungen zu erfüllen, die man von ihm hegte. Man schob die Abneigung des jungen Mannes, sich in das Joch eines Amtes spannen zu lassen, auf die Flatterhaftigkeit der Genialität, allein wer ihn näher kannte, der wusste, dass ihn die Furcht abhielt, dort mit seiner Arbeitstüchtigkeit nicht so glänzen zu können, als man nach seinen theoretischen Kenntnissen zu erwarten Ursache hatte. Er trieb sich am liebsten im Lande umher, suchte den Umgang mit den ausgezeichneten Männern der damaligen Gegenwart und bildete sich nach ihren Mustern männlicher Vollkommenheit.

Dass bei solchen Bestrebungen die menschliche Eitelkeit ganz aus dem Spiele bleiben sollte, war gar nicht anzunehmen. Rittberg suchte ihn aber nicht unter dergleichen vorgefassten Meinungen auf. Seine Gedanken klammerten sich mehr an eine Entzifferung der Gründe, warum er so lange von seiner Liebe, die Frau von Wallbott in ein großartiges Licht zu setzen bemühet gewesen war, geschwiegen hatte, da sie ihn doch jetzt zu so verzweifelt gewagten Geständnissen gebracht. Ohne Vorurteile, obgleich er in ihm die Veranlassung der jetzt waltenden peinlichen Situation erkennen musste, beeilte er sich ihn zu begrüßen.

Herr Alexander lag im Sofa, als er eintrat, und die Ruhe, womit er sich erhob, um die dargebotene Hand des Mannes anzunehmen, der einigermaßen Rechenschaft über manches, was tief eingreifend in Seele und Gemüt war, fordern konnte, frappierte Rittberg und machte seinen Begrüßungston so abgemessen kühl, dass nicht die mindeste Freude darin zu erkennen war. Baron Alexander schien dies nicht zu vermissen. Mit der Gebärde großen Selbstbewusstseins, wie es nur überwiegend berühmten Leuten nachgesehen wird, nahm er mit Rittberg Platz und sprach sogleich seine Freude über die glückverheißenden Veränderungen aus, die eine entsetzliche Ehe zur rechten Zeit vernichtet hätten.

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