Luise Reinhardt - Gertrud

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Die Protagonistin – in dieser Zeit ein sechzehnjähriges Mädchen – gerät durch Zufall in das politische Getriebe; Verrat und Intrigen, politische Karrieren und militärisches Säbelrasseln bilden den Rahmen, auch der »erleuchtete Geist« Fürchtegott Gellert erhält eine Nebenrolle.

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Gellert schwieg mit jenem leichten geduldigen Lächeln, womit er immer die Anmaßungen dieser Dame ertrug.

»Margareth ist gerettet aus den Händen niedriger Leidenschaft. Sie wird glücklich werden, sobald sie sich in den Sphären erst wieder zurechtfindet, aus denen sie sich momentan, durch Irrtümer verleitet, entfernt hatte. Sie wird glücklich werden,« wiederholte die Dame im erhobenen Tone der Selbstgefälligkeit, »und sie wird es in späterer und ruhigerer Zeit lernen, mich zu preisen!«

»Sie dauern mich, Gnädige,« replizierte Gellert mit sanftem Spotte ihre eigenen Worte.

Frau von Wallbott sah ihn mit gereizter, gallicht bitterer Miene an. Dies war so ein Moment, den Gellert ›ihr innerliches Stampfen mit dem Fuße‹ nannte. Sie ertrug auf die Länge von niemandem Widerspruch, und eine Entgegnung, wie sie sich Gellert jetzt erlaubte, gestattete sie nur ihm. Gellert nickte ihr ganz gemütlich zu und wiederholte:

»Ja, ja! Sie dauern mich, dass Ihre langgepflegte Weisheit Sie schließlich so irreführt, um die kühle Zärtlichkeit der Freundschaft für ebenso beglückend zu halten, wie die Liebe.«

»Und wenn ich wirklich in diesen Irrtum verfallen wäre, wenn ich Alexanders edle und enthaltsame Liebe als eine laue Empfindung der Freundschaft gelten lassen wollte, so würde ich dennoch behaupten: Margareth wird glücklicher mit ihm, als mit dem Grafen Levin, dessen rau natürliche und begierdenvolle Leidenschaft abschreckend hässlich erscheint.«

»Erschien sie wirklich dem jungen Fräulein Margareth auch abschreckend hässlich?« fiel Gellert gutmütig und ironisch zugleich ein.

»Margareth war sich selbst nicht klar! Sie ist nun erwacht und wird zum Bewusstsein ihrer innern Entwürdigung kommen.«

»Wird sie das wirklich? Gnädige – Sie dauern mich!«

Frau von Wallbott warf ihm einen zornigen Blick zu und sprach ungewöhnlich eifrig:

»Weichen wir denn plötzlich so sehr weit von unsern Meinungen ab? Ich denke nicht! Ich will und beanspruche nur eine unbegrenzte Selbstbeherrschung in der Leidenschaft, die man gewöhnlich Liebe nennt, und ich verlange eine Veredlung der menschlichen Naturgefühle, um das Band der Ehe auf eine geistige Höhe zu verpflanzen, wie sie mir als Standpunkt eines wahrhaften Glückes vorschwebt.«

»Ja, Ihnen! Die Liebe ist das subjektivste aller Gefühle, meine Freundin. Ihnen – aber nicht Ihrer Nichte Margareth!«

Er betonte die letzten fünf Worte merklich bedeutungsvoll.

»Wie?« fuhr die Dame betroffen auf. »Professor, sind Sie rasend! Margareth im Dunste niederer Herzenssphären – bezwungen von der Glut des Blutes – geneigt in toller Hingebung dem Manne, der es wagte, dies zu fordern, ihr edleres Selbst zu opfern? – Nein! Ich sage es tausendmal in einem Atem: Nein! Nein! Margareth, mein sanftes, süßes Mädchenherz voll heißer Scham beim dreisten Männerblick? Es wäre Verleumdung, wolltet Ihr es behaupten, und es wäre Beleidigung, wollte ich es von ihr glauben!«

Sie stand, bezwungen von ihren zornigen Empfindungen, auf und schritt einige Male im Zimmer auf und ab. Dann stellte sie sich dicht vor Gellert, schaute ihm fest in das sein blasses Gesicht und in die treuherzig gefühlvollen Augen, und begann gemäßigter:

»Was quälen Sie mich mit Ihren grundlosen Voraussetzungen, mein würdiger Freund? Margareth, das wohlgelungene Abbild eines idealen Weibes, kann nie so weit der Natur zum Opfer fallen, um ohne Rücksicht auf ebenbürtige Bildung des Geistes und der Seele ihrem Herzen eine Glut zu gestatten, die sie willenlos der Liebe eines Mannes unterwirft!«

»Wir Sterbliche können irren!« behauptete Gellert ebenso bedeutungsvoll, wie vorhin.

»Es soll nicht sein!« rief nun Frau von Wallbott entflammt. »Es darf nicht sein! Ich irre nicht! Ich darf nicht irren! Wer wagt es zu sagen, dass ich irre!«

»Sie stampft heute ganz besonders stark und trotzig mit ihren innern Füßen,« dachte Gellert etwas ängstlich werdend, und betrachtete ihr stark gerötetes Gesicht von der Seite mit scheuen Blicken. »Es wird ihr wohl nicht schaden, wenn ich es versuche, sie zur Erkenntnis zu bringen.«

»Die Zeit ist immer unsere beste Lehrmeisterin, teure Gnädige,« begann er laut und sehr bedächtig. »Überlassen wir deshalb unsere divergierenden Ansichten der historischen Entwicklung und fassen dafür das schon Geschehene als Faktum kritisch ins Auge. Haben Sie erwartet, dass sich noch jetzt, so dicht vor der Vermählung unsers jungen Paares das Verhältnis dergestalt lösen werde, um – Sie erlauben – Ihre frühern Pläne realisieren zu können?«

Die Dame stutzte und zögerte mit der Antwort, die etwas schwer zu formen war. So gern sie sich nach dieser eingetretenen Lösung auch das Ansehen gegeben, als wäre ihre Geistesmacht der Hebel gewesen, der das Verlöbnis, das ihr zuwider gewesen war, ganz unmittelbar aus den Fugen gerissen hätte, so fehlte ihr doch der Mut, das zu behaupten, da sie nicht wusste, wie viel von der ganzen traurigen Szene bekannt geworden sein möchte. Außerdem lag in Gellerts Frage eine indirekte Anklage, die sie dem Vorwurfe einer Indiskretion unterwarf. Sie war nahe daran, ihren hochmütigen Eingebungen zu folgen und eine abweisende Antwort zu er teilen, aber ihr guter Geist siegte.

Sie hob frei und offen den Blick zu dem Professor auf und antwortete:

»Meinem Gewissensrate bin ich eine ehrliche Beichte schuldig, und sie sei hiermit abgelegt, mein verehrter Freund. Ja, ich bekenne mich schuldig und erkläre, dass ich den bösen Willen hegte, Margareth auf jede nur mögliche Weise zu bestürmen, um sie dazu zu bewegen, sich wieder aus den Banden zu befreien, die sie törichter Weise und höchst unüberlegt um sich geschlungen hatte. Ich war auf einen kleinen Kampf vorbereitet, weniger aus Gründen, die das Herz diktierte, als vielmehr des allgemeinen Aufsehens wegen. Dass mein Plan den Zufälligkeiten eine schnellere und eklatantere Erledigung zu danken haben sollte, kann mir eigentlich lieb sein, obgleich es meinem stolzen Sinne nicht ganz recht ist, dass Graf Levin in seinem Rechte zu handeln schien, als er Margareth freigab. Es mag aber hingehen, wie es gekommen ist. Hatte ich früher den Mut, mit Kühnheit einen freien Entschluss meiner Nichte zu vertreten und dem Urteile unserer Standesgenossen zu trotzen, so wird mir auch nicht die Entschlossenheit fehlen, jetzt mit kräftiger Hand das Geschick Margareths zu vollenden.«

»So – so! Ganz, wie ich es dachte,« murmelte der Professor. »Also nun, da der Graf Levin Ihnen das Prävenire gespielt hat?« fragte er lauter.

»Ja, nun bin ich sehr zufrieden, dass ich mich als passiv in dieser Schicksalsentwickelung meiner Nichte aufstellen kann, um mit dem reinen Glanze meines Namen ihr späteres Glück zu sichern!«

Ein leises Spottlächeln umflog die Lippen Gellerts, während er einige Minuten sinnend vor sich niedersah. Dann richtete er seine hellen sprechenden Augen auf die Dame, der satirische Zug verschwand und er rezitierte mit einer ergreifenden Wärme:

»O Stolz – was eiferst Du und nennst den Eifer ›Pflicht‹!

Und ist Dein Eifer selbst nicht ›Stolz‹, der aus Dir spricht?

Dein Wirken ist oft nur geheimer Trotz der Seelen,

Der übermütig spricht: ›es wird und darf nicht fehlen!‹

Oft ist auch unser Mut nur Stolz im Glanz der Seide

Und reinster Übermut in einem andern Kleide!

O, Mensch! Vertreibe ja den Glanz des falschen Lichts!

Warum verbirgst Du Dir mit so viel Kunst Dein Nichts?

Was ist des Menschen Ruhm, des Klugen wahre Größe?

Die Kenntnis seiner selbst – die Kenntnis seiner Blöße!«Note 6)

Frau von Wallbott hatte ruhig, ja man möchte sagen ›andächtig‹ den Worten gelauscht, die ihre Verurteilung in aller Form Rechtens enthielten. Ihr Blut wallte und siedete noch immer von den Gemütsaffektionen, denen sie in diesem Gespräche mit ihrem Freunde unterworfen gewesen war, allein sie trug jetzt schon das Bewusstsein ihrer Schuld in der Brust, und bei solchem Bewusstsein hört jede Empfindlichkeit im edlen Menschen auf.

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